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des Bahnwartü und wäre um ein Haar von der Maschine erfaßt worden. Der Lokomotivführer hatte schon das Haltesignal gegeben und den Zug zum Stehen gebracht. Das Mädchen kann von Glück sagen, daß es unversehrt wegkam.

Heilbronn 24. Juni. Schultheiß Goll von Freudenstein OA. Maulbronn ist durch Be­schluß der eisten Strafkammer wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da Fluchtverdacht und Kol­lusionsgefahr ausgeschloffen erscheinen.

Strümpfelbach i.R. 34.Juni. Inden letzten Wochen konnte man glauben, man sei hier mitten im Herbstgeschäft. Vor vielen Häusern standen mit Fässern beladene Wagen, welche die Küfer zu füllen bemüht waren; e» handelte sich aber nicht um edlen Wein, solcher ist längst ver­kauft, sondern um Apfelmost vom Jahre 1908, der sich sehr gut gehalten hat. Angesichts der zu erwartenden reichen Obsternte sind die Wein­gärtner bestrebt, im Keller Platz zu schaffen und ihren Ueberfluß abzusetzen. Auf das Ausschreiben der Weingärtnergenoffenschaft kam eine große Anzahl von Käufern von Eßlingen, Stuttgart, Feuerbach, Neu-Ulm, Hechingen; nahezu 200 Eimer wurden verkauft zum Preis vom 30—35 pro Eimer. Ein großes Quantum, ca. 100 Eimer, kam nach Straßburg und wird al» „Aeppelwein" zum Ausschank kommen. ES ist immer noch sehr guter Most zu verkaufen, die Preise haben aber jetzt etwas angezogev.

Schwenningen 24. Juni. Auf der Mönchweilerstraße in der Nähe des Schwarz­wälder Ziegelwerkes fuhr das dem hiesigen Mineralwafferfabrikanten Bürk gehörige mit vier Herren besetzte Automobil von hinten auf ein leeres, heimkehrendes Fuhrwerk auf. Bei dem Anprall wurden die Insassen unsanft aus dem Kraftwagen geschleudert. Während drei dabei nur leichte Verletzungen erlitten, liegt der vierte in einem Villinger Hotel zur Pflege, da er sich neben erheblichen Quetschungen starke Kopf­verletzungen zuzog, außerdem hat er jetzt fünf Zähne weniger als vor der Karambolage. Das Automobil selbst ist bei dem Zusammenstoß schlecht weggekommen und wurde stark beschädigt. Wen die Schuld an dem verhältnismäßig noch glimpf­lich abgelaufenen Unfall trifft, wird die Unter­suchung ergeben.

Vom Brenztal 24. Juni. Die Heu­ernte ist jetzt in vollem Gang. Das Ergebnis ist ein vorzügliches. Klee und Gras find so lang und so dicht, daß der Boden dick belegt werden muß. Die Getreidefelder und die Hackfrüchte stehen ebenfalls vorzüglich. Die Regenfälle der letzten Zeit haben nicht geschadet, ebenso wenig die schweren und vielen Gewitter. Auf den Feldern ist keine Frucht, die nicht befriedigen könnte.

Ochsenhausen OA. Biberach 23. Juni. Der 67jährige Hausierer Schmander (wohnhaft in ErlenmooS), der sträflichen Umgang mit der Frau de» Maurer» Zobel trieb, wurde von letz­terem in der Nähe der Staatsstraße Ochsen- Hausen-Ringschnait zu Tode geprügelt. Zobel warnte schon wiederholt de« alten Lieb­haber und nun setzte er die Warnung durch. Der Täter wurde vorerst inhaftiert. Seine Fra«, die bei der Begegnung ebenfalls nicht zu kurz kam, ist im Krankenhau».

beamten sind in den letzten Tagen einer weit­verzweigten Wilddieberei auf die Spur gekommen. Einer der Rädelsführer, ein Bauern­sohn von Langenacker, der seit dem 29. Mai 4 Rehböcke und 1 Rehgais erlegt hatte, wurde an da» AmtSgerichtSgefängniS eingeliefert.

Friedrichshafen 24. Juni. Der Hochwasserstand des Bodensee» hat dem SchiffahrtSbetrieb nicht unerhebliche Schwierig­keiten bereitet. In allen Häfen des Sees, ins­besondere aber an den kleinen Anlandestellen, wie z. B. Waldhaus Jakob, Kreßbronn usw. ist das Landen sehr erschwert. In Meersburg und Langenargen müssen die Schiffe in die kleinen Häfen einlaufen, was zum Teil größere Ver­spätungen zur Folge hat. Die Schiffsstation Arbon kann seit 17. d. M. überhaupt nicht mehr befahren werden. In den meisten Häfen sind infolge SteigenS des Wasserspiegels die Anbinde­pfähle zu nieder über dem Wasser und haben, um da» Anlegen noch zu ermöglichen, Verlänge­rungen erhalten. Auf den Anlandebrücken, Uferdämmen, die dem Aus- uud Einsteigen dienten, aber zum größten Teil unter Wasser stehen, find Notbrücken aufgebaut. Die Brücken sind mit eisernen Schienen und mit Steinen beschwert, um nicht gehoben zu werden. Während so das Hochwasser den Schiffahrtsverwaltungen nur Schade» gebracht hat, bietet e» andererseits auch Gelegenheit, Einnahmen zu machen. Die Württembergische Dampfschiffahrtsinspektion hat durch Anschlag für kommenden Sonntag, den 26. d. M. eine Sonderfahrt, den Allrhein hinauf, bi» Rheineck, bekannt gegeben. Hinfahrt: FriedrichS- l Hafen ab 7.30 Uhr vormittags, Rheineck an 9 Uhr vormitttags. Rückfahrt: Rheineck ab 6.20 Uhr nachmittags, Friedrichshafen an 7.50 Uhr nach­mittags. Diese Fahrt ist letztmals anfangs der 90er Jahre, damals jedoch nur mit einem ganz kleinen Dampfboot, der „Mömpelgard" gemacht worden, die heute noch unter dem Namen „Hohen- klingen" auf der Strecke Konstanz—Schaffhausen und im Uittersee fährt. Ein Dampfboot von der Größe des allerdings z. Zt. kleinsten württrm- bergischen „Eberhard", das bei der besagten Fahrt verwendet werden soll, hat Rheineck noch nie gesehen. Das reizend am Ende des Ror- schacher Berges gelegene Städtchen, das Aus­gangspunkt für die schönsten Wanderungen der lieblichen dortigen Gegend ist, bereitet sich, gutem Vernehmen nach, zu festlichem Empfange vor.

Aus Baden 24. Juni. In der Villa Hochfeld fand gestern nachmittag für die ver­storbene Prinzessin Feodora von Schleswig- Holstein eine Trauerfeier statt, der die Kaiserin mit den dort weilenden Verwandten der Ver­storbenen beiwohnte. Der Sarg wird nach Primkenau überzeführt werden. Gegen 7 V- Uhr nachmittag» fuhren die Kaiserin und die übrigen Fürstlichkeiten «ach Karlsruhe, von wo um 9 Uhr die Weiterfahrt «ach Potsdam erfolgte.

Lindau 24. Juni. Dem „Lindauer Tag­blatt" zufolge haben die städtischen Kollegien, um einen denkwürdigen geschichtlichen Vorgang, die Reichstagsfahrt mit dem Luftschiff 2 II am 4. September 1909, für alle Zeiten festzu­halten, mit hochherziger finanzieller Unterstützung eines bekannten Kunstfreundes und Gönners der Stadt beschlossen, durch den Münchner Land­

schaftsmaler Professor Zeno Diemer ein große» Oelbild malen zu lassen, auf dem der Moment dargestellt wird, wie vor dem Lindauer Hafen, in Gegenwart einer großen Flottille von Dampfern, Motor-, Segel- und Ruderfahrzeugen, sowie einer tausendköpfigen Menge, das Zeppelin'sche Luft­schiff sich zum Paffagierwechsel auf den See herab- veigt. Das Bild wird dem Reichstag zum Ge­schenk angeboten werden und dürfte wegen seine» historischen Wertes im Reichstagsgebäude der Zuweisung eines würdigen Platze« sicher sein.

München 24. Juni. Vergangene Nacht kamen etwa 150—200 Studenten im Couleur mit der Eisenbahn von Großheffenlohe. Während der Fahrt benahmen sie sich höchst ungebührlich. Ein Studiosus kletterte auf die Lokomotive und machte sich an dem Stellhebel zu schaffen und setzte wiederholt die Dampfpfeife in Tätig­keit. Die Beamten hatten Mühe, den Eisenbahn­zug ordnungsmäßig zu fahren. Auf dem Münchener Hauptbahnhof, wo der betreffende Studiosus durch einen Schutzmann angehalten werden sollte, versuchten die anderen Studenten, seine Fest­nahme zu verhindern. Die Ruhe konnte erst durch das Eingreifen weiterer Schutzleute wieder­hergestellt werden, wobei eine große Anzahl von Studenten zur Personalfeststellung verhaftet wurde.

Düsseldorf 24. Juni. Das Luft­schiff „Deutschland" unternahm heute früh halb 9 Uhr einen Flug nach Dortmund und in das Industriegebiet. Um 11 Uhr vormittag» landete es wieder glatt vor der Halle. Nach­mittags fand kein Aufstieg statt.

Düsseldorf 24. Juni. Das Luftschiff „Deutschland" kehrte gestern mittag gegen 11°/i Uhr von seiner ersten Passagierfahrt zurück, die es nach Dortmund und Bochum geführt hatte. Dortmund wurde zweimal umkreist und dann die Rückfahrt angetreten. Auf der Hin­fahrt fuhr das Schiff mit dem Wind und legte infolgedessen die Strecke nach Dortmund in etwa einer halben Stunde zurück. Er fuhr mit einer Geschwindigkeit von etwa 90 Kilometer die Stunde. Der Rückweg gestaltete sich schwieriger, da die Windströmung gegen die Fahrtrichtung war. Von Dortmund nach Düsseldorf brauchte das Schiff etwa zwei Stunden; teilweise fiel auch Regen. Die Motore, die Steuer und die Pro­peller funktionierten tadellos, die Landung in Düffeldorf erfolgte glatt und sicher ohne jeden Unfall. An der Fahrt haben im ganzen 32 Per­sonen teilgenommen, darunter 10 Damen. Einige der letzteren versicherten dem Korrespondenten des „Lok.-Anz.", daß die Fahrt wundervoll ge­wesen sei. Niemand von den Teilnehmern hatte auch nur im geringsten ein Unbehagen. Das Schiff wurde nach der Landung in die Halle gebracht. Gleich nach der Landung trat strömen­der Regen ein. Die zweite Fahrt, die heute nachmittag erfolgen soll, wird nach Remscheid, Barmen und Elberfeld gehen. (Stuttg. Mpst.)

Standesamt Calw.

Geborene.

21. Juni. Otto, S. d. Christian Braun, Schreiner- meisterS hier.

Gestorbene.

23. Juni. Jakob Friedrich Wöhrle, Fabrikant, 71 Jahre 9 Monate alt.

Kißlegg 24. Juni. Die hiesigen Forst­

Amlliche und privatanzeigen.

Verkauf vo« Eiseubalkeu.

Die nachstehenden Teile der abgebrochenen eisernen Mühlkanalbrücke in Altensteig OA. Nagold werden hiemit zum Verkauf ausgeboten.

3 Stck. I Eise« Xk 34 ,

3 Stck. I Eis«« Xk 30 ,

2 Stck L Eise« Xk 3 Ü,

2 Stck L Eis«, Xk 30 , 32 Stck. Zoreseiserr Xk 1 t, 26 Stck Zoreseise« Xk 11 ,

je 5,50 m lg. zus. 1115 KZ

je 4,20 m lg. zus. 678 kx

je 5,50 m lg. zus. 504 kx

je 4,90 w lg. zus. 449 kx

je 3,50 m lg. zus. 2106 Ir?

je 3,30 w lg. zus. 1613 kx

Verbindungsstück« u. s w.

35 kA

rd. 6500

Die VergebnngSbedingungen können bei der K. Straßenbauinspektion Calw und bei btraßenwärter Theurer in Altensteig eingesehen werden.

Angebote find bis spätestens 9. Juli 1910 bei der Straßenbaninspektiou Calw etnzureichen.

Calw, den 23. Juni 1910.

K. Str atzeub auiusp ettiou.

visu Lreur - Kssseedsus -

(beim kLtkLUs)

HW" "MA

Mick, Kaktee, Okocolacke, Zekr mLLiZe Preise.

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