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Löschen au« Mangel an Wasser ausgeschloffen. Der Schaden beträgt mindestens 150 000 Der Kaiser schickte alsbald unter Hinzufügung von 4000 ^ folgendes Telegramm:Potsdam den 14. Juni. Pastor v. Ludwig Schneller, Köln. Auf« schmerzlichste berührt durch Ihre Meldung von dem schweren Brandunglück, welches da« Syrische Waisenhaus in Jerusalem betroffen hat, spreche ich dem Vorstand des Waisenhauses meine herzlichste Teilnahme aus. Möge es mit Gottes Hilfe der neuen Arbeit des Vorstands und der opferwilligen christlichen Nächstenliebe bald gelingen, diesen großen Schaden zu beseitigen und die Fortführung des segens­reichen Werkes in bisherigem Umfang zu sichern. Wilhelm I. U."

Berlin 16. Juni. Zu der neuerlichen Erkrankung des Kaiser» wird noch be­richtet: Die Erkrankung des Kaisers am Knie­gelenk ist vor 2 Tagen aufgetreten. Der Kaiser steht wieder in Behandlung des Generalarztes Dr. Jlberg. Um die erkrankte Stelle ist eine Bandage gelegt. Von ärztlicher Seite wird der Hoffnung Aut druck gegeben, daß der Kaiser in drei bis vier Tagen wieder hergestellt ist. Des­halb ist auch nur die Reise des Kaiserpaares nach Hannover und nach Hamburg abgesagt worden, während die Reisedispositionen für Kiel noch aufrecht erhalten bleiben. Der Kaiser soll, wenn sein Befinden es gestattet, am Dienstag nächster Woche zur Kieler Woche abreisen. Die Vorbereitungen für die Nordlandreise de» Kaiser«, die am 4. Juli angetreten werden soll, sind ebenfalls noch nicht abgesagt, und man hofft, daß der Kaiser die Nordlandreise wird antreten können.

Berlin 15. Juni. Ein furchtbares Unwetter, Gewitter und Wolkenbruch zog gestern abend in der siebenten Stunde über Berlin und Umgebung hin. Der Regen stürzte

mit solcher Heftigkeit nieder, daß sofort ganze Stadtviertel überflutet waren.

Hamburg 16. Juni. Heute nachmittag ist bei dem Präsidenten de« Senats vom Ober­hofmarschall v. Eulenburg die telegraphische Mitteilung eingegangen, daß infolge der Er­krankung de» Kaisers auch die Kaiserin und die Prinzessin die Reise nach Hamburg aufgegeben haben.

Bern 16. Juni. In den bedrohten Ort­schaften geht das Hochwasser fast überall zurück. Aus Luzern, Schaffhausen und Basel wird noch steigende« Wasser gemeldet. Gestern ertranken im Kanton Thurgau beim Einbruch eines Stau­werkes 3 Männer und 2 Frauen. Auch anderswo sind infolge der Ueberschwemmung Menschen umgekommen.

Paris 16. Juni. Das Zuchtpolizeigericht in Reims hat wegen Betrugs angeklagte Militärlieferanten zu Gefängnisstrafen von 418 Monaten verurteilt. Dem Kriegsmini­sterium wurde ein Schadenersatz von 30000 Francs zuerkannt.

Belgrad 16. Juni. In Svilajnac und Umgebung ist der durch da« Unwetter an­gerichtete Schaden so groß, daß ein großer Teil der Bevölkerung von allen Mitteln entblößt auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Von tausend Häusern in Svilajnac ist nur ein kleiner Teil unversehrt geblieben. Bis gestern abend sind 62 Leichen aufgefunden worden. In den Dörfern an der Resawa wurden viele Häuser samt den Einwohnern fortgeschwemmt.

New-Jork 16. Juni. Ein offenbar geisteskranker Mann drang bis zur Türe de» Privatzimmer« de» Präsidenten Taft im Weißen Hause vor. Er wurde verhaftet. In einer inneren Tasche fand man einen Revolver.

Vermischtes.

Wenn man Taschendiebe ver­teidigt . . . Eine amüsante Szene ereignete sich jüngst im Gerichtsgebäude von Covington in Kentucky, die ganz Amerika viel Stoff zum Lachen gibt. Sech« Taschendiebe, die bei einem Wettrennen in Ausübung ihres Berufe» ver­haftet worden waren, engagierten sich einen Ver­teidiger namens Stricklett, der sie so ausgezeichnet verteidigte, daß sie mit einer ganz geringen Strafe davonkamen. Sie wurden verurteilt, jeder 20 Dollar zu zahlen, und mußten ver­sprechen, die Stadt zu verlassen. Hoch erfreut umringten sie ihren tüchtigen Anwalt, der auf seinen Erfolg nicht wenig stolz war und sich die Glückwünsche seiner Klienten gern gefallen ließ. Wieviel sind wir Ihnen schuldig?" fragten sie alle und konnten sich dabei garnicht genug tun, ihm immer wieder mit überfiirßender Dankbarkeit die Hand zu schütteln. Stricklett forderte 50 Dollar, eine Summe, die die Klienten garnicht hoch fanden, sodaß sie äußerten, das Doppelte wäre auch noch zu wenig. Als sie bezahlt und sich verabschiedet hatten, erschien dem Advokaten ihr Benehmen doch etwas auffällig. Es fiel ihm ein, daß die Taschendiebe häufig so an Menschen herandringen; ein furchtbarer Verdacht steigt ihm auf: er greift in seine Taschen ... Sie sind leer. Die Taschendiebe hatten sich das Honorar, da« sie mit so viel Bereitwilligkeit und Begeisterung bezahlt hatten, aus seinem eigenen Portemonnaie geholt.

Gottesdienste.

4. S«««tag «ach Hrtuitati«, 19. Juni. Vom Turm: Nr. 641. Prcdigtlied: Nr- 644, O Jerusalem du schöne rc. 8 Uhr: Frühpredigt, Stadtpfarrer Schmid. 9>/s Uhr: Hauptpredigt. Dekan RooS. 1 Uhr: Christenlehre mit dm Söhnen.

Ketertag Zahaurn» des Häuser», 24. Juni. 9*/- Uhr: Predigt, zugleich Vorbereitung und Beichte im VereinShauS, Stadtpfarrer S ch mid.

Amtliche und privatanzeigen.

Die VrlsbehörSen

der Gemeinden Hirsau, Altburg, Alzenberg, Neuheugstett, Oberkollvach, Oberreichenbach und Ottenbrou« werden aufgefordert, in Bälde das alphabetisch geordnete Verzeichnis derjenigen Ortseinwohner einzusenden, welche für die Zeit von 191013 mit Erlaubnisscheinen für das Leseholz- sammeln im Staatswald versehen werden sollten.

Dabei wäre gemeinderätlich zu bezeugen, daß die Vorgeschlagenen tatsächlich die dieser Unterstützung Bedürftigsten sind.

Die Heuer außer Giltigkeit tretenden alte« Zettel wären einzuziehen und zu veruichten, worüber dem neuen Verzeichnis eine kurze schultheißen- amtliche Urkunde beizufügen wäre.

Hirsau, 16. Juni 1910.

tt. Forstamt.

Harsch.

K. Forstamt Hirsau. !

M«iffiMMlMf««» Nadchl>tz-StW»h»>!

aus Staatswald Otteubronnerberg (Forstwart Kaiserauer, Hirsau), Lützen- ardt (Forstwarte Ambacher u. Botzen­ardt in Hirsau), Weckeuhardt (Forst­wart Schulmeister, Naislach):

Normales Langholz: 170 Forchen, 213 Fichten, 1424 Tannen mit Fm. 248 1, 268 11, 290 III., 185 IV., 166 V., 50 VI. Klasse; Ausschuß- Langholz: 380 Forchen, 128 Fichten, 1434 Tannen mit Fm. 5581, 553 II., 503 III., 157 IV., 111 V., 37 VI. Kl.; «ormales «. AuSschuß-SSgholz (Ab­schnitte): 12 Forchen, 6 Fichten, 156 Tannen mit Fm. 100 I., 60 II., 10 III. Klasse.

Die unterschriebenen Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift Angebot auf Stammholz" bis Mon­tag, den 27. Juni d. I., vor S Uhr vormittags, beim Forstamt Hirsau einzureichen. Um 9 Uhr findet die Eröffnung im Gasthaus zumLöwen" statt. Das Ausschußholz ist zu 100°/« der Taxpreise berechnet. Losverzeichnisse und Schwarzwälderlisten, sowie For­mulare zu Angeboten können vom Forstamt bezogen werden.

! K. Forstamt Hosstett, Post Teinach.

Nadelstammholz-

Verkauf

Submission

am Mittwoch, den 29. Juni, vorm. 10 Uhr, im Lamm in Neuweiler aus Hut Agenbach, Abt I 3, 4, 10, 11,13, 20, 21, 35, 38, 60, 62; Hut Rehmühle, Abt. II 1, 2, 6, 9, 10, 15, 46, 52, 53, lU 7, 8:

Laugholz: 1100 Forchen mit Fm. 432 I., 664 II., 397 UI , 60 IV., 11 V, 4 VI., 2940 Tannen mit Fm. 5581., 529 II, 401 III., 240 IV., 284 V., 128 VI.; Sägholz: 40 Forchen mit Fm. 28 I., 20 II., 2 III., 100 Tannen mit Fm. 58 I., 44 II , 2 III. Klasse.

Die Submissionsbedingungen sind in den Losverzeichnissen und Schwarz­wälderlisten enthalten.

Das Forstamt versendet Losverzeich­nisse und Offertformulare unentgeltlich, ganze (keine Teil-) Schwarzwälderlisten für Nichtabonnenten zu 8 ^

Tüchtiger

Platzarbeiter

kann sofort eintreten im Sägewerk Hirsau.

LLs.i'ids. LLLisr Millislirl Ls.ui'

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Verlobte.

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Sonntag, den 19. ! Juni,

Ausflug.

Abfahrt nach Tal­mühle mit dem Zug 2 Uhr 3 nachmittags. Wanderung über Holz­bronn, Hasenstaller- Hof nach Stammheim (Wohlgemuth). Zu zahlreicher Beteiligung ladet ein der Ausschuß.

Samstag, 18. Juni, abends 8'/- Uhr, findet bei Mitglied Frau Rentschler Witwe, untere Brücke (Nebenzimmer) Monatsversammlung

statt. Tagesordnung: Schwarzwald­kreis. Verschiedenes.

Zahlreiches Erscheinen notwendig.

Der Ausschuß.

IW. Preisrichter Herr Bastian von Freiburg (geb. Calwer) hat seinen Be­such der Versammlung zugesagt.

Jedes

Schnittmuster

nur 40 Pfennig.

Vorrätig in Röcken, Blusen, Wäsche, Schürzen, Knaben- und Mädchen- Ileider, JaquetS rc. Alleinverkauf:

Lnsil <A«arAii,

Buchhandlung.

Gesucht zum sosorttge« Ein­tritt ein zuverlässiger

Kutscher «u- 1 Kücheumädche«.

ösäliölsl IHnaeli.

Gesucht wird auf 1. oder 15. Juli ein kräftiges, fleißiges

NMchen

für ganz oder event zur Aushilfe.

Frau Missionar Schürle.

10 Dienstmädchen, auch vom Lande, Köchinnen, Knechte, Stützen suchen Dienststell. Off. Centralblatt, Heiligen­stadt (Eichsfeld), mit Rückporto erbet.

Talrv.

Es wird ei« tüchtiger

Geschäftsführer

gesucht

aus Wirtschaft und Bäckerei.

Von wem, sagt die Red. ds. Bl.

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oder etwas davon.

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hat, weil entbehrlich, billig zu ver­kaufen

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außer Syndikat, fertigt auch gute Cement- dielen. Phil. Gies, Neuwied.