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4 . Juni 191 «.
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p I sokeii (Lsstanät. 611 .
Op. Ipso. Lsll. v.« ss 3,5) eräLltl. L 90 in beiden -tpoweken.
Der Bilwitzschneider.
Erzählung von Jos. Valerie in.
(Fortsetznng.)
Ihm selber, dem alten Lehrer, sei es ganz «nd gar «nmögltch, helfend einzugreifen; er besitze nicht die geringsten Mittel dazu; «nd die Sachen auf Borg einzukaufen, gehe ebensowenig. Lieber Gott, wer schenke denn so einem armen Dorfschullehrer soviel Kedit? Daß diese Frage schwer zu beantworten sei, bestätigte der Förster durch ein sehr tramägeS Kopfnicken.
„Da haben wir uns heute zuerst so unmäßig gefreut," fuhr der Lehrer fort, „aber der hinkende Bote ist bald nachgekommen. E» ist doch sehr traurig, daß arme Leute nicht einmal vierundzwanzig Stunden lang sorglos froh sein dürfen." Babette seufzte hörbar.
„Nun," meinte der Förster, um nur etwas zum Trost zu sagen, „ins Wasser ist die Sach' ja doch nicht g'richt'; der Fritz hat immer «och vierzehn Tage Zeit, bis er nach Vohenstrauß muß. Vielleicht können Sie unterdessen das nötige Geld doch wo austreiben."
„Sie sind irrig dran, Herr Weigand," entgegnete der Lehrer. „Wenn mein Sohn die Stelle antreten soll, dann müßten wir schon früher dazutun. Denken Sie, eine neue Kleidung und ein Dutzend Hemden sind nur so im Handumdrehen fertig gemacht? Aber ich weiß ja überhaupt nicht, wo ich das Geld dazu herschaffen soll. Da» ist der Kasus."
„Ja, das ist er!" bekräftigte der Förster obgleich er nicht wußte, was das Wort zu bedeuten habe.
„O heilige Muttergottes!" fuhr Steiner fort, je mehr ich mir die Angelegenheit überlege, desto deutlicher kommt mir zum Bewußtsein, daß unsere Freude doch nichts anderes war, als eine schillernde Seifenblase. So wie er geht und steht, kann mein Fritz den Posten nicht übernehmen, und deshalb fürchte ich —"
Der alte Mann hielt inne, denn er fühlte und sah, wie Babette« weitgeöffnete Augen mit erschrockenem Ausdruck auf ihm ruhten.
„Was fürchtest du, Vater?" fragte Fritz mit verschleierter Stimme.
„Daß wir uns einer voreilige« Freude hingegeben haben. ES wird dir nichts anderes übrig bleiben, mein Sohn, als daß du die dir übertragene Stelle dankend ablehnst."
„Allmächtiger Gott!" rief der junge Mensch, indem er bi» in die Lippen hinein erbleichte. Babette stieß einen leisen Wehruf au» und bedeckte ihre in Tränen schwimmenden Augen mit den Händen. War e» denn möglich? So grausam sollten ihre Hoffnungen vernichtet werden? Nachdem das lang ersehnte Glück endlich einmal lächelte und dem Geliebten seine erste, wenngleich bescheidene Gabe darreichte, sollte dieser da» Geschenk, das Unterpfand späterer froher Tage mit eigener Hand zurückzustoßen gezwungen werden? Nein, da« konnte nicht sein; da« kam ja einem moralischen Selbstmord gleich. Der liebe Gott ist doch gütig und barmherzig, er wird ein solches Unheil nicht zulasten!
Während die Försterstochter so sann und ihren traurigen Gedanken Gehör schenkte, rann Träne um Träne über ihre Wangen herab; der Busen hob und senkte sich unter konvulsivischem Schluchzen. Sie bot ein Bild tiefen, fast an Verzweiflung grenzenden Jammer». Welch' ein Umschlag der Gefühle, von dem ausgelastenen Jubel, dem sie sich heute hingegeben, zu der Zaghaftigkeit und Seelenqual!
Dem Förster schnitt der Anblick de« Mädchen» in» Herz. Er konnte kein weibliche« Wesen weinen sehen, am wenigsten seine Tochter, an der er mit leidenschaftlicher Liebe hing, für deren Wohlergehen er ohne Bedenken den letzten Tropfen Blut geopfert hätte. Ein eigentümliches Zucken flog über sein verwittertes Gesicht, als er sich zuerst räusperte und hierauf fragte: „Wird was g'wonnen dabei, Herr Lehrer, wenn der Fritz jetzt seine Schulstell' zurückweist?"
„Gewonnen? Nein, gewonnen wird nicht» damit," antwortete Herr Steiner. „Im Gegenteil, er muß länger Exspektant bleiben und warten, bis ihm später wieder eine Verwendung al» Hilfslehrer zufällt."
„Und wo nehmen Sie dann später da» Geld her, um ihn au«zu- staffieren?"
„Das weiß ich freilich nicht."
„Dann stünden wir also um jene Zeit genau wieder so wie heute, und die alte Leier ginge von vorne an?"
„Wenn nicht noch ein unerwarteter Glücksfall eintritt-"
„Ah bah! Auf ein unerwartetes Glück darf man nicht rechnen, sonst zieht man sich selber am Narrenseil herum. Ihr Vorschlag taugt nichts, Herr Lehrer. Wir wüsten schon auf etwa» andere» sinnieren. Wieviel braucht denn der Fritz eigentlich, damit er sich vollständig 'rausputzen kann?"
„Ach Gott! Da« summiert sich zu einem hübschen Posten zusammen. Einen Feiertag«- und einen Werttags-Anzug, denn sein jetziges Gewand kann er in Vohenstrauß nicht mehr tragen, einen Hut, ein paar neue Stiefel und die nötige Leibwäsche. Um da« alle« zu prästieren,