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Samstag
Beilage z« Nr. HO.
14. Mai 191V.
privat Anzeigen.
Bernhard von der Eiche.
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Roman von Baronin Gabriele v. Schlippenbach.
(Fortsetzung.)
„Wie männlich und gut er aussieht," dachte JneS, „gar nicht mehr wie der Jüngling, den ich in Mon Repos kannte. Er hat wirklich, wie Franz sagt, einen stattlichen Schnurrbart und noch dieselben treuherzigen, freundlichen Augen, aber er sieht größer und breitschultriger aus. Ob er Irmgard wiedergesehen hat? Ich wüßte es gern, aber ich kann ihn doch nicht danach fragen."
Krause und der Graf saßen bei einem Glase Bier. Beide rauchten und sprachen über Jagd und öerschiedene Jagderlebnifse.
„Gibt es noch Wölfe bei Ihnen?" fragte der Förster.
„Ja, hin und wieder. Leider sind die Bären in unseren großen Wäldern nicht mehr heimisch, dafür kommen sie aber noch oft in Rußland vor."
„Hatten Sie Gelegenheit, einen zu erlegen, Herr Graf?"
„Mehrere. Es gehört zu meinem liebsten Vergnügen, solchem braunen Gesellen eins auf den zottigen Pelz zu brennen."
In fesselnder Art berichtete Frauenfeld von einer Jagd im vorigen Winter im Petersburger Gouvernement. Dort hatte er das seltene Glück gehabt, an einem Tage zwei Bären und einen Elch zu erlegen.
„Irmgard war damals gerade in Petersburg", dachte Ines. „Er hat sie also oft gesehen. Gewiß liebt er sie nach wie vor; wie könnte er sie vergessen haben, sie, die so wunderschön ist, so anziehend für alle."
„Jedenfells aber machte Frauenfeld nicht den Eindruck, einen Kummer zu tragen, er sah vielmehr heiter und lebensfroh aus. Seine lustigen, blauen Augen lachten, sein Gesicht war frisch und hatte einen gleichmäßig zufriedenen Ausdruck.
Mit Eifer stürzte der Schüler des Oberförsters sich in die Arbeit, die ihn viele Stunden am Tage im Walde festhielt. Er hatte die schmucke, grüne Jägertracht angenommen, und der kleine Franz meinte:
„Der Herr Graf sieht wie der Prinz im Märchen aus, wenn er auf seinem Schimmel sitzt."
Sie gewannen ihn schnell sehr lieb in der Forstei; es war, als ob er schon lange unter dem Dach des braunen Hauses gelebt habe. Schlicht und natürlich gab sich der junge, vornehme Aristokrat, der sich nichts auf seinen Titel einbildete. Dazu war er zu aufgeklärt. Nachdem er von Irmgard Gerard abgewiesen worden, verbrachte Artur Frauenfeld längere Zeit in Amerika, wo Geburt ein nebensächliches Ding ist, auf das kein Wert gelegt wird.
Abends vereinigten sich die Hausgenossen um die große Hängelampe; der Förster las die Zeitung vor, oder es wurde musiziert. Ines sang und Frauenfeld begleitete sie. Oft kamen auch befreundete Familien in die Forstei, und bei der stets herzlichen Aufnahme fehlte es nie an Heiterkeit. Die Jugend vereinigte sich zu irgend einer geselligen Unterhaltung; Es wurde viel gelacht und gescherzt. Die älteren Herren spielten Skat und die Mütter saßen arbeitend und plaudernd zusammen. JneS war die Tochter des Hauses, sorgte in ihrer geräuschlosen, praktischen Art für das leibliche Wohl und war der Mittelpunkt bei Spiel und Tanz.
Bisher war sie noch wenig mit Frauenfeld allein gewesen. Es hatte sich nicht so gemacht, und doch ersehnten es die beiden jungen Menschen.
Und eines Tages traf es sich so. JneS war mit einem Aufträge Tante Emmas in das Häuschen der alten Liese gegangen, das an der Kante des Waldes lag, eine gute Strecke von der Forstei entfernt. Als sie heimwärts schleuderte, den großen, alten Filzhut in der Hand, weil es recht warm war, hörte sie den raschen Trab eines Pferdes. Sie bückte sich, und fing an, die Herbstblumen zu pflücken, die noch vereinzelt blühten. Ihr Herz pochte schneller bei dem Gedanken, daß es Graf Frauenfeld sein könnte.
„Darf ich Ihnen helfen?" fragte seine Stimme und sporenklirrend sprang er zur Erde.
„Ach, Sie sind es", sagte JneS, wie verwundert, „ich glaubte Sie bei den neuen Anpflanzungen."
„Und ich ahnte, daß Sie hier sein müssen, deshalb kam ich", gab er neckend zurück.
„Das glaube ich nicht," sie gab sich Mühe, es entrüstet zu äußern, aber der Schalk lauerte in den Grübchen ihrer rosigen Wangen, und sie hob die langen Wimpern, zu ihm auf, senkte sie aber schnell, denn etwas Verwirrendes überkam sie. Wie seltsam ernst und doch lieb ruhten seine Augen auf ihr.
„Fräulein Ine»", begann Frauenfeld, „ich habe schon lange darnach verlangt, mit Ihnen zu sprechen, so ungestört, wie wir hier sind. Ich muß Ihnen etwas sagen, — das — das, was damals in Mon RepoS gewesen, ist vorbei, — ich habe meine Kusine wiedergesehen uud bin ruhig geblieben. Ich habe die Liebe überwunden, die noch nie zu einer Erhöhrung ihrerseits gekommen wäre. Ich verehre Irmgard nach wie vor, ich bewundere sie, aber ich würde mich heute freuen, wenn sie ihr Herz einem Manne schenkt, den sie liebt. Ich kenne Irmgard genau, sie ist anders,