O

M 110

NNis- ««» Anzekgrdlsti sür »es MllgNtrseflrl Lalw.

85. ZLhkMz.

Ärsch«>»MlMirz»: Mostas. LiiSkt-a. Aiitwich, «»»»«tsiz, Kr«itar und Samstag. zns«rtion»prrt» i« A-z. pro FsLs für «tadt u S«,kiroitri außer 8«>irk-S Pfg.

Samstag, dm 14. Mai 1910.

««tSiche BeLarrrrtmachrmge«.

Seklmstmachmg betr. Weglperre.

Die Staatsstraße Krutheim bi- Stativ« Teinach ist für leichte Fuhrwerke vorerst nur an den beiden Pfingstfeiertagen geöffnet.

Calw. 14. Mai 1910

K- Oberamt.

Amtmann Ripp mann A,-V.

A« die GeMeiltdebehörde«.

Der Erlaß vom 4. April ds. Js. Calwer Wochenblatt Nr. 78 betr. Einsendung der Marschgeldertabelle« an das Bezirkskommando wird in Erinnerung gebracht.

Calw. 13. Mai 1910.

K. Oberamt.

Amtmann Rippmann. A-V.

Au die Ortsschulräte.

Der Eoang. Obrrschulrat beabsichtigt, auch Heuer einen oder zwei Lehrkurse für ländliche Ar- beit-lehreriuae« in Stuttgart abzuhalten, den ersten vom 6. Juni bis 23. Juli. Zu denselben können nur solche Bewerberinnen zugelassen werden, welche durchaus gesund und schon als Ärbeits- lehrerinnen angestellt sind oder auf solche Anstellung sichere Aussicht haben, und diese nur dann, wenn die Gemeinden, für deren Dienst sie ausgebildet werden, einen Beitrag z« de« Kosten de- Kurse- leisten, die sich für die einzelne Teilnehmerin auf 100 belaufen. Für Wohnung und Beköstigung der Teilnehmerinnen, denen in der Regel eigene Aufwendungen nicht erwachsen sollen, wird gesorgt werden.

Bewerbunge« um Zulassung zu einem der Lehrkurse sind mit Angaben über Namen, Alter, Familienstand, Beruf, Gesundheitsstand der Be­werberinnen und mit einem Beschluß des Gemeinde­rats über die Höhe des Beitrags (bestimmte Summe!, mindestens 40 und Reisekosten) so bald al- möglich, spätestens aber bis zum Mittwoch, de« 28. Mai, hierher einzusenden.

Calw, 14. Mat 1910.

K. ev. Bezirksschulamt. _ Schmid._

Trsesrre»i,letre«.

X Bad Liebenzell 13. Mai. Im Schaufenster des Herrn Gg. Hann an der Wilhelmstraße sind z. Z. 4 Aquarellbilder zu Einfamilienhäuser ausgestellt, die in nächster Zeit in unserer Stadt erstellt werden sollen. Der Entwurf ist von Herrn Bauwerk­meister Geist in Pforzheim, der neben seinem Büro in Pforzheim, in Liebenzell eine Filiale, Wilhelmstr. 133, errichtet hat. Herr Geist, der bereits im vorigen Jahre für die Stadtgemeinde einen Baulinienplan für das Gelände unterhalb der Burg gefertigt hat, ist bestrebt, praktische, billige und geschmackvolle Häuser zu erstellen, und ist eine Besichtigung der Projekte für jeder­mann empfehlenswert. Der Preis stellt sich für die Einzelhäuser auf ca. 12 000 ^ mit Platz, während für die Doppelhäuser ca. 9500 ^ an­genommen werden können.

Herrenberg 13. Mai. Der Taglöhner Frank hier hat im Streit mit seiner Frau ein auf dem Tisch liegendes spitzes Brotmesser zur Hand genommen und es der Frau in die Brust gestoßen und die Lunge durchstochen. Der Un­hold wurde noch in der Nacht dem Gericht übergeben.

Stuttgart 13. Mai. (Luftschiffahrt

und Aviatik.) Nachdem zwischen der Stadt­verwaltung von Düffeldorf und der Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. ein Vertrag zustande gekommen ist, wonach diese Gesellschaft in Düffeldorf ein Luftschiff stationiert und spätestens während der Zeit vom 18. Juni bis 31. Juli 1910, und spätestens 1. Oktober 1910 bis 31. Mai,1911 Aufstiege veranstalten wird, ist auch die Verwaltung der Stadt Köln mit der Gesellschaft in Verbindung getreten, damit sie hier gleichfalls Aufstiege veranstalte. Die Verhandlungen hatten ein befriedigendes Ergebnis, so daß in der letzten geheimen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der zwischen dem Oberbürgermeister und der Deutschen Luft- schiffahrts-Aktiengesellschaft vereinbarte Vertrag die Genehmigung der Stadtverordneten erhielt. Nach dem Vertrag soll in der Zeit vom 18. Juni bis 31. Juli die Zahl der in Köln zu veranstalten­den Aufstiege mindestens 75 °/° der Zahl der Düsseldorfer Aufstiege betragen und vom i. Oktober bis 31. Mai sind in Köln mindestens ebensoviele Ausstiegs wie in Düsseldorf zu veranstalten. Der Ankerplatz, den Köln zur Verfügung stellt, be­findet sich auf dem Gelände des Butzweiler Hofes, der von der Endstation der Straßenbahnlinie Köln-Bickendorf in etwa 20 Minuten zu erreichen ist. Die Stadt Köln ist nach dem Vertrage berechtigt, bis zum 20. März 1911 zu erklären, ob sie mit der Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft einen Vertrag über die Stationierung eines Luftschiffes in Köln abschließen will unter den mit Düsseldorf vereinbarten Bedingungen.

Stuttgart 13. Mai. Der Wiener

Bürgerklub hat sich in der letzten Sitzung mit dem Empfang des Grafen Zeppelin in Wien beschäftigt. Der Beschluß geht dahin, sich im Gemeinderat für einen besonders festlichen Empfang in Wien durch die Gemeindevertretung einzusetzen. Die näheren Details der Empfangsfeierlichkeit werden gegenwärtig ouSgearbeitet und sodann dem Stadt- und Gemeinderat zur Beschlußfassung vorgelegt. Aus Dresden wird gemeldet,

daß der Bürgerausschuß für vaterländische Kund­gebungen einen Zeppelin-Kommers zu Ehren des demnächst dort eintreffenden Grafen Zeppelin veranstalten wird. Die Huldigungs­ansprache wird Oberbürgermeister Dr. Beutler halten. Auch in Breslau fand eine gemein­same Beratung der Flugsportintereffenten mit

den städtischen und staatlichen Behörden sowie der Militärbehörde statt, wegen des Empfangs des Grafen Zeppelin und des Majors

Parseval. Graf Zeppelin wird voraussichtlich zwischen dem 5.12. Juni bei der Rückkehr von Wien in Breslau eintreffen. Major Parseval wird in der Zeit vom 1926. Junid. I. dort anwesend sein. Der Magistrat wird in seiner nächsten Sitzung darüber Beschluß fassen, beide Luftschiffer als Ehrengäste in Schlesiens Haupt­stadt aufzunehmen. Das Militärluftschiff N IV geht seiner Vollendung entgegen und wird voraussichtlich im September die ersten Probefahrten ausführen.

Stuttgart 13. Mai. (Strafkammer.) Die Verhandlung gegen die Einbrecher Valenta, Schilling und Gen., die am Mitt­woch abend durch den Selbstmordversuch des Angeklagten Gustav Rode unterbrochen wurde,

Vr«ugrpr.i.d.Stadt*/ijLhrl.m.TrLgerl.Mr. 1.25. Postbezusspr. s.d. OrtS- u. NachbarortLvert. »/.Mrl. Mk. r. 20 . im Fernverkehr Mk. r. 80 . Bestellg. in WürLt. »0 Pfg.. in Bayern u. Reich 42 Big.

wurde heute fortgesetzt. Zur Verlesung kamen zunächst einige Zettel, die sich die Angeklagten zugesteckt haben. Es sprachen sodann die Ver­teidiger. Die Beratung de» Urteils dauerte fast drei Stunden. Das Urteil lautete gegen den Haupttäter Valenta wegen 7 Verbrechen des vollendeten und 2 Verbrechen des versuchten schweren Diebstahls und wegen Bedrohung auf 7 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust, gegen Schilling wegen 4 Verbrechen des vollen­deten und 1 Verbrechen des versuchten schweren Diebstahls auf 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust. Gustav Rode erhielt wegen gewohnheitsmäßiger Hehlerei 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust; je

4 Monate Untersuchungshaft gehen ab. Bei dem Angeklagten Valenta erkannte das Gericht außerdem auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht. Alfred Rode erhielt wegen Unterschlagung und eines Vergehens des einfachen Diebstahls, 4 Mo­nate Gefängnis, verbüßt durch die Untersuchungs­haft. Die übrigen Angeklagten wurden freige­sprochen. Valenta legte über die ganze Verhandlung ein freches Benehmen an den Tag.

Zuffenhausen 13. Mai. Hühner­diebe machen schon seit einiger Zeit die hiesige Gegend unsicher. In der vergangenen Nacht stahlen sie in der Mühle bei Zazenhausen 30 Hühner, 1 Hahn und 4 Enten. 6 alte Hühner ließen die Diebe zurück. Aus dem letzteren Umstand darf man schließen, daß es sich um eine Diebesbande vonLeuten vom Fach" handelt, die sich irgendwo ein lohnendes Absatz­gebiet verschafft haben. Der Polizei ist es trotz eifrigster Bemühungen nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden, denen die innerhalb

5 Wochen verübten 4 großen Hühnerdiebstähle zur Last gelegt werden.

Eßlingen 13. Mai. Obwohl mit dem 1. April die Fl eischst euer in Wegfall ge­kommen ist, haben uns heute die Metzgermeister einen Fleischaufschlag wie folgt bescheert: Ochsen­fleisch 88 (seither 85 A Rindfleisch 84 ^ (seither 80 <L) Schweinefleisch ist mit 85 ge­blieben, Kalbfleisch 95 ^ (seither 90 A, Hammel­fleisch 7080 c) (seither 6676 ,)) je V- kx.

Eßlingen 11. Mai. Nachdem sich schon seit längerer Zeit ernstliche Bedenken gegen den baulichen Zustand der Frauenkirche geltend gemacht haben und erst vor kurzem ein Stück eines Wasserspeiers abgestürzt ist, wurde durch 2 hiesige Architekten eine eingehende Untersuchung des herrlichen Bauwerkes vorgenommen. Es wurde festgestellt, daß seit der letzten Restauration der Verwitterungsprozeß der exponierten Bauteile, besonders der Maßwerksgallerien, der Maßwerke des Hauptturm» und der Treppen­türme, der Krabben und der Kreuzblumen, der Wasserspeier, der Statuen am Chor usw. sehr starke Fortschritte gemacht hat, so daß eine gründ­liche Erneuerung in nicht zu ferner Zeit unbedingt nötig ist. Bei dem Interesse, das das ganze Land für die Eßlinger Frauenkirche mit ihrem Turm, einem derbewundernswertesten Meisterwerke Deutschlands" hegt, wird es an opferwilligen Gebern, die zur Wiederherstellung mithelfen, nicht fehlen.

Gmünd 13. Mai. Die gestrige Sitzung der bürgerlichen Kollegien stand wieder unter