489
ihre zukünftige Hausfrauentätigkeit den letzten Schliff aneignen sollte. Der begünstigte Verehrer und Auserwählte der Schönen hatte ihr vor der Abreise das Versprechen pünktlichen Briefwechsels abgenommen, welchem dieselbe auch getreulich nachkam. Dabei passierte der jungen Dame das Mißgeschick, daß sie einen für andere Hände bestimmten Brief, der recht interessante Einblicke in das Seelenleben der Jungfrau bot und in welchem besonders herzliche Grüße an verschiedene Konkurrenten des Auserwählten, insbesondere an einen „Gustele", enthalten waren, in den Umschlag, der die Adresse ihres Geliebten trug, steckte. Letzterer soll über den Brief seiner Braut, der ihm über die Vielseitigkeit derselben bis dahin noch völlig Unbekanntes offenbarte, nicht sonderlich erbaut gewesen sein.
(Verhaftete Einbrecher.) In den Jahren 1907 und 1908 wurden in Böhmen große Einbrüche verübt. Bedeutende Kunst- und Geldwerte fielen den Tätern in dem Museum zu Reichenberg und an anderen Stellen in die Hände. Ein Juwelier allein verlor für 100000 Schmucksachen. Der Berliner Kriminalpolizei ist
es nunmehr gelungen, diese Einbrüche aufzuklären, einen großen Teil des gestohlenen Gutes wieder herbeizuschaffen und die Verbrecher hinter Schloß und Riegel zu bringen. Drei der Missetäter, ein gewisser Heinrich Hoffmann, ein Karl Schmidt und ein Josef Hossak befanden sich schon geraume Zeit im Gefängnis; jetzt wurde auch der Führer der Bande, Wilhelm Kalbuschki, dingfest gemacht. Hoffmann und Hossak waren in Böhmen und in dieser Gegend bekannt. Sie lernten in einem deutschen Zuchthause Kalbuschki und Schmidt kennen und verabredeten mit ihnen die großen Einbrüche in ihrer Heimat. Nach der Festnahme seiner Spießgesellen führte Kalbuschki ein unstetes Leben. Zuletzt hauste er unter dem Namen Schulze unangemeldet in Berlin in der Elbinger Straße. Dort wurde er endlich entdeckt und nach heftigem Widerstand festgenommen. Er bestritt zwar jede Teilnahme an den Einbrüchen, in seiner Wohnung fand man aber allerhand Einbruchswerkzeug. Mit diesem begab sich ein Berliner Kriminalbeamter nach Reichenberg und Gablonz, um weitere Ermittlungen und Nachprüfungen vorzunehmen, und nun ergab sich, daß
die hinterlassenen Spuren zu bestimmten Merkmalen der Einbruchswerkzeuge paßten. Der Beamte fand in den Akten einen Fingerabdruck, dessen Linien mit denen des Kalbuschki genau übereinstimmten, und die Ermittlungen ergaben weiter, daß auf die Rechnung der Festgenommenen noch viele weitere Einbrüche zu setzen sind. Bei einem Diebstahl in der Stadtkaffe von Lindow in der Mark fielen Kalbuschki für mehrere tausend Mark Zinsscheine in die Hände, die später in Berlin auftauchten und beschlagnahmt wurden; auch in diesem Fall konnte durch das Einbruchswerkzeug seine Täterschaft nachgewiesen werden.
Gottesdienste.
15. Mai. Vom Turm 196. Predigtlied 203- Ge st des Lebens rc. KirchenLor: Zeuch ein zu deinen To en ec. 9'/. Uhr- Beichte in der Sakristei. 9'/- Uhr: Vorwitt.-Predigt, Dekan RooS. Abendmahl. 2 Uhr: NaLmitt. Predigt Stadtpfarrer Schmid, Das Opfer ist für bedürftige evang Gemeinden des In-und Auslandes bestimmt.
Hkfiugftmonlag, 16. Mai. 9'/- Uhr: Predigt. Stadtpfarrer Schmid.
19. Mai. 8 Uhr abends: Bibelstunde im VereinshauS, Dekan Roos.
Amtliche und privatanzeigen
K. Amtsgericht Hatw.
In das Handelsregister, Abtlg. für Einzelfirmen, Bd. I Bl. 219, nmrde heute unter der Firma:
C F Grünenmai jr. in Calw eingetragen: „Die Firma i st erloschen"
Den 10. Mai 1910.
Amtsrichter Eh mann.
K
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer l. Gattin und Mutter
Anna Sachfcnmater,
für die reichen Kranzspenden, sowie die trostreichen Worte des Hrn. Stadtpfarrers, und den erhebenden Gesang spricht im Namen der trauernden Hinterbliebenen den herzlichsten Dank aus
der Gatte:
Anton Sachsenmaier, Lokomotivführer.
^Ltrolikiile
emptEdlt in äen neuesten I'assonen
6 g» ÜEoIIIl, kürselinor.
Altbnrg.
Auf Pfingstmontag ladet zur
Metrelsuppe
freundlichst ein
Kr. Wühler, Gasthaus j. Krone.
»--> kiokenrs,,. - ksMok r. UM.
Am Pfingstmontag findet bei mir
große Isnrveliistigimg
statt, wozu höflichst einlade.
o. Stark.
Am Pfingstmontag vormittags 10 Uhr verkauft auf dem Rathaus in Rötenbach
Z Morgen Wald
auf Markung Rötenbach, Waldteil Hecken.
I rrt!«, Oberkollbach.
Samstag und Sonntag gibt's
kau 8 gema<Kte Würste
bei
KlevMMii. — Loökok 2 . üäler.
Am kommenden Pfingstmontag, den 16. ds. Mts., halte allgemeine
Tauzunterhaltung
bei gutbesetzter Psorzheimer Musikkapelle Hiezu ladet höflichst ein
der Besitzer: Ernst Lchönlen.
Stammheim.
Am Pfingstmontag findet
große TlliOeinßWW
statt, wozu freundlich etnladet
LnsLI Lbrvl z. Rötzle.
KmutttMlhkll.
Ein Mädchen aus gutem Haus, das event. eine solche Stelle schon bekleidet hat und auch nähen und bügeln kann, wird auf 1. Juni gesucht. Näheres im Compt ds. Bl.
Jüngerer oder älterer Mann, wenn auch mit körperlichem Fehler, wird auf das
Kontor
zu leichteren Arbeiten eines Sägewerkes gesucht. Bei event. Einlage von ca. 20 Mille angenehmer, selbständiger Posten. Familienanschluß. Fachkennt- nisie nicht nötig. Offerten unter 8 D 2894 an Rudolf Moste, Stuttgart.
HllllMlKlllls.
Unterzeichneter setzt sein 1''-stückiges Zweifamilienhaus mit schönem Baum- und Traublesgarteu dem Verkauf aus. Anschlag 6700 Futterpacht zu drei Stück Vieh.
Dennjächt.
Gesucht 40—50 Liter
täglich.
Mich
Gustav Ratsch, Milchhandlung, Dill-Weißenstein.
Nächste Woche backt
Lau-envrezelit
Bäcker Lutz Wwe.
Alhtmz. — M Wiltkl
Wegen Wegzug verkaufe ein noch neues
Orchestrio«,
Walzenwerk, 16 Stücke spielend.
Ernst Biefinger
z Bierlokal,
Weil der Stadt.
Pferdeknecht
gesucht.
Tüchtiger, nüchterner Pferdeknecht, der auch Landwirtschaft versteht, bei hohem Lohn gesucht.
Martin Renz,
Forstbaumschulen u. Waldsamendarren, Emmingen.
Zwei guterhaltene
sakrräller
find billig zu verkaufen. Wo, sagt die Red. ds. Bl.
Zeinste Limburger
Sta«ge«käfe
für Wirte sehr preiswert empfiehlt
Marktplatz 11.