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in diesem Jahr alle günstige Voraussetzungen, reichliche Winterfeuchtigkeit, ausgeruhte Apfel­bäume, die Steinobst- und Birnenblüte ist meist vorbei, die bereits angesetzte Frucht braucht mehr Master als Sonnenschein. Die Apfelblüte bricht stets nach und nach auf und selbst wenn ein großer Teil derselben unbefruchtet abfiele, wäre immer noch genug für ein reiches Obstjahr vor­handen. In Jahren mit andauernder heißer, trockener Witterung während der Blüte war der Fruchtansatz oft sehr gering. Die vorherge­gangenen Froste haben, soviel uns bis jetzt be­kannt ist, nur teilweise Schaden an der Stein­obstblüte in den Niederungen angerichtet. Erheb­ungen hierüber, sowie über den Fruchtansatz im ganzen Lande sind im Gang und werden in tunlichster Bälde veröffentlicht.

Hohenheim 11. Mai. Heute nacht nach 13 Uhr fanden einige Mitglieder der freischlagenden VerbindungWürttembergs" einen schon Halb­starren, ca. 45 Jahre alten fremden Mann im sogenannten Eissee bei der Garbe. Sie holten den Mann aus dem See heraus, wobei sie be­merkten, daß er sich ganz bedeutende Verletzungen an der Pulsader der linken Hand, anscheinend in selbstmörderischer Absicht, beigebracht hatte. Sie brachten den Mann in die Wohnung des Sekretärs Köhler, wo ihm die erste ärztliche Hilfe zu teil wurde. Er wurde sodann in einer Automobildroschke nach Stuttgart in das Spital übergeführt, lieber seine Persönlichkeit konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Er trägt goldene Brille und hatte französische Wertpapiere bei sich.

Hall 11. Mai. Ein tragisches Geschick ereilte einen jungen Turner, den Sohn des Sattlermeisters Rieckert hier. Vor einiger Zeit zog er sich durch einen Sturz beim Turnen in der Turnhalle eine Verletzung zu. Die Wunde begann sich bald zu verschlimmern, es stellte sich Wundficbcr em und ärztliche Kunst vermochte nicht mehr der eingetretenen Blutvergiftung zu

wehren. Ein früher Tod hat den jungen Mann in der Kraft der Jugend dahingerafft.

Breslau 10. Mai. Ueber den beab­sichtigten Besuch des Zeppelin-Luftschiff» in Breslau auf der Rückreise von Wien schreibt dieSchles. Ztg.": Der Wunsch, den Grafen Zeppelin auf seiner Rückkehr von Wien mit seinem Luftschiff auch in Breslau zu sehen, scheint in Erfüllung gehen. Die Luftschiffbaugesellschaft Zeppelin in Friedrichshafen hat dasOstdeutsche Flugamt" in Breslau benachrichtigt, daß der Besuch eines Zeppelin-Luftschiffs in Breslau zwar noch nicht als sicher, aber als wahrscheinlich gelten könne. Der Besuch dürfte in die Tage vom 5.12. Juni fallen. DasOstdeutsche Flugamt" hat bereits mit den Vorbereitungen für den Empfang des Luftschiffs begonnen. Zu ihrer Besprechung findet am Mittwoch abend eine Sitzung des Flugamts statt, an der auch Vertreter der Stadt Breslau und der Militärverwaltung teilnehmen. Die Reise nach Wien will Graf Zeppelin in der ersten oder zweiten Juniwoche, wenn möglich vor dem 11. Juni, ausführen, da ein späterer Termin ihn bei anderen Aktionen stören würde. Ursprünglich war der 2. oder 3. Juni für die Fahrt Friedrichshafen-Wien angesetzt, doch wurde hievon Abstand genommen, weil gewisse Vor­bereitungen in Friedrichshafen zu diesem Zeit­punkte noch nicht erledigt sein werden. Graf Zeppelin wird eine Schleifenfahrt über der Stadt Wien und über der Jagdausstellung ausführen. Die Landung wird auf der Simmeringer Heide erfolgen.

Berlin 11. Mai. Roosevelt wurde gestern nachmittag, als er von Potsdam in die amerikanische Botschaft zurückgekehrt war, von Geheimrat Professor Fränkel untersucht. Dieser stellte fest, daß Roosevelt unter einer Erkrankungs­form leidet, die als Folge von Bronchitis bei Personen auftritt, die längere Zeit in tropischen Gegenden geweilt haben. Die Erkrankung Roose- veltS ist keineswegs beunruhigend oder gefährlich.

London 11. Mai. Die Königin- Witwe Alexandra hat gestern einen Brief an da» englische Volk gerichtet, in dem sie ihren Dank ausspricht für da« Mitgefühl, da» ihr au» allen Kreisen de» Lande» zuteil geworden ist. Sie vertraue ihren Sohn der Sorge de» Lande» an in dem Bewußtsein, daß er den Fußstapfen des Vaters folgen werde, und bitte, ihm dieselbe Treue und Ergebenheit zu erweisen, wie dem Vater.

Marktberichte.

Calw 11. Mai. (Viehmarkt.) Heutige Zufuhr 224 Stück Rindvieh, 171 Milchschweine und 76 Läuferschweine. Handel lebhaft. Ver­kauft wurden 16 Paar Ochsen zu 7501325 72 Stück Kühe und Kalbeln zu 310470 14 Stück Schmalvieh zu 120205 6 Kälber

zu 75127 °^. Auf dem Schweinemarkt wurde alles abgesetzt; Milchschweine lösten 3058^, Läufer 60130 ^ pro Paar.

Herrenberg 10. Mai. Auf den heutigen Viehmarkt waren zugesührt: 18 Stück Ochsen, 198 Stück Kühe und Kalbinnen, 141 Stück Jungvieh, was gegen letzten Markt ein Weniger bedeutet bei den Ochsen um 10 Stück, ein Mehr bei den Kühen um 52 Stück, bei dem Jungvieh um 39 Stück. Von Händlern waren zugeführt: 107 Stück, gegen letzten Markt 45 Stück mehr. Es waren ziemlich viele Käufer am Platze; der Verkauf ging ziemlich gut. Begehrt war besonder» fettes und trächtiges Vieh, auch Milch- und Schaff­kühe. Die Preise waren gegen letzten Markt gleichbleibend. Erlöst wurde für ein Paar Ochsen 8001105 für eine trächtige Kuh 250 bi»

480 für eine Milchkuh 300405 für

eine Schlachtkuh 200309 für eine Schaff­kuh 250364^, für eine Kalbin 300550-^, für ein Jungrind oder Stier 120312

Auf den Schweinemarkt waren zugeführt: 330 Stück Milchschweine, Erlös pro Paar 40 bi» 55 ^; 156 Stück Läuferschweine, Erlös pro Paar 60115 Verkauf gut.

Althengstelt.

Nächsten Freitag, den 13. Mai, vorm. 10 Uhr, kommen beim Rathaus im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

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Den 11. Mai 1910.

Kund der Alidmrtk Württembergs.

Zum Besuch unserer am Pfingstmontag, den 16. Mai, nachmittags 1,2 Uhr, im Festsaal der Liedcrhalle (Büchsenstraße 59) in Stuttgart stattfindenden

LanSes-versammlung

mit anschließendem geselligem Beisammensein, ladet die Mitglieder des Bundes, sowie alle Landwirte und Freunde der Landwirtschaft und des Mittelstandes freundlich ein

Schultheißenamt.

der Bezirksvorstand.

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Hk« mb Oehmd

verkauft

Bäcker Eßig.