Talmi' Wols>mU»tt.
Lamslag
Beilage z« Re. SS.
30. April 1S1V.
Prwal-Anzeigen.
Sernhard von der Eiche.
Roman von Baronin Gabriele v. Sch kipp enbach.
k>robivrsn Sis Kilt«
in >VUrketn ru 10 ?k^. kür 2—8 Keller gusZereictmeter Luppe. Viele Lorten wie Kei8-, Lrbs-, Oemüse-, TspiokA8uppe usw. bieten reicbe Xdvecb8lunß. blur mit Wasser unci in wenigen lVlinuten ru^ubereiten. 8tet8 ru bsden bei 8. PIsiLlvn, 6aäx3.88k 367.
UM E
MM
6sr i-iauskrau ist clis sissris tLZIiebs ^rksbrunL; ciureb bisse isrnt sis, ctass Xstbrsinsrs IVIairicafkss ctss vortsiibsktssts tLUÜcbs Lstränk ist. — vsnn Xstbrsinsrs IVIairlcakkss ist nicbt nur 8«sunci unci wobiscbmssicsnci, sonbsrn vor allen Dingen aucb billis! vss ist bsi unseren teuren weiten von grösster Wiobtixlcsit.
^ _—_ /
bcbüci- ^^.k^öts
/§/ Sas Geske r/. Kr/SMS/A§/e M ö/e Msche
Di« c/cr 6inwic^e/papr'«^e «r/ia/ks/r re^on öei 25 2/u/ui
prar^rtvo//« ^o«c/re/tl^«. Du ^aöe/r in a/ien öesse/'sn §«Lo^«r/?sn Die a//einiFen Aa^ri^a/rken
/aro/n/Fto §s/7s/?tab/'/^s/i //i
kllllivkn-ladsik
l8t nur cisiin eckter Lönin^er - l'sbak, v/enn cls5 Paket ckie Onterscbrikt trZZt:
^.rnol^ Vönin^er >n Ouis^urZ'
am liiieln.
(Fortsetzung.)
Am 12. Januar fand das Fest des Anblasens der neuen Hochöfen statt. Ganz Rößlingen nahm daran teil. Schon früh drängten sich die Neugierigen in ihrem besten Sonntagsstaat auf den Straßen. Die Arbeiter hatten ihre besseren Kleider angelegt und auf allen Gesichtem lag hohe Erwartung. Das Hochofenwerk hatte Flaggen gehißt und grüne Gewinde schlangen sich in leichten Bogen zwischen die eisernen Kolosse der Gebläsemaschinen, die hohen Essen trugen am Fuß denselben Schmuck. Sauber gefegt war alles, und die Mefsingteile des Werkes 'blitz-blank geputzt. Aus Trier waren die Herren vom Aufsichtsrat herübergekommen. Der Rechtsanwalt der Hütte, der auch für Frau Gerard die Geschäfte führte, war schon einen Tag vorher in Mon RepoS eingetroffen. Er wohnte in Trier, hieß Osterfeld und hatte schon zu Lebzeiten des verstorbenen Herrn Gerards besten Geldangelegenheiten geführt, deshalb war er auch genau über das große, der Witwe hinterlastene Vermögen und über die Testamentsklausel orientiert. Er war ein großer Verehrer Irmgards, die dem alten jovialen Herrn zugetan war.
Um 12 Uhr fanden sich die Honorationen des Ortes auf dem Hochofenwerk ein. Die Musikanten, die von den Arbeitern der Hütte gebildet war, zog mit ihren blitzenden Jnstmmenten durch die lange Dorfstraße. Bernhard von der Eiche stand im Frack neben seiner Schwester, die in Weiß gekleidet war und einen weichen warmen Mantel aus weißem Plüschstoff trug.
„Er ist viel zu schön, Hardy," hatte Ines gemeint, als der Bruder ihn mit ihr in Metz eingekauft hatte. Aber er hatte gelacht und erwidert : „Kleines, die Tantieme ist so gut ausgefallen, daß wir es uns erlauben können. Im Mai reisen wir zusammen, ich muß dir doch etwas Ersatz für die Einsamkeit Rößlingens bieten."
„Ach Hardy, ich wünsche mir, daß es immer so bleibt. Ich bin bei dir so glücklich."
„Und ich wünsche dir ein besseres Glück, daß du einst einen Mann findest, der deiner würdig ist, mein Kleines."
„O, das hat noch in zehn Jahren Zeit!" rief JneS. „Vorher müßtest du heiraten, ich habe so meine ganz bestimmten Wünsche für dich."
Bernhard wußte, was die Schwester meinte.
Zuletzt kamen die Gäste aus Mon Repos. Irmgard sah bildschön aus in dem reich mit edlen Fellen verbrämten Winterkostüm. Das rote freundliche Gesicht des Rechtsanwalts, Fräulein Körners altjüngferliche Erscheinung bildeten die Folie für die junge Frau, die heute strahlend heiter aussah. Als sie aber Luise im eifrigen Gespräch mit dem Hochofenchef erblickte, verdüsterte sich Irmgards Antlitz und sie wurde wieder unnahbar und kalt.
Bernhard von der Eiche trat auf Frau Gerard zu. Er bat sie, das wundervolle Rosenbukett anzunehmen, das heute früh aus Luxemburg gekommen war. Es waren wieder ihre Lieblingsblumen: tiefdunkle, samtartige Rosen und gelbliche Marechal Niel.
„Sie haben es nicht vergessen," sagte sie leise, „ich danke Ihnen, Herr Baron."
Er reichte ihr den Arm und führte sie auf die Plattform und von dort zu den Oefen.
Generaldirektor Müller hatte für Ines den Strauß bestellt, lauter Maiglöckchen und Veilchen; sie schritt am Arm Müller» hinter dem ersten Paar. Die Musikkappelle intonierte ein muntere Weise. Neugierig umdrängten die Einwohner Rößlingens das Werk. Und um die Oefen standen die Arbeiter, Männer, die auf dem Werk alt geworden, dazwischen junge Burschen, deren sehnige gebräunte Arme die schweren Hämmer schwangen, durch die das von der Schlacke befreite Erz zerkleinert wurde, wenn es in den Formen erkaltet war.
Müller trat vor und hielt eine Rede. Er sprach gut, schilderte die Bedeutung des Werkes für den Ort, erwähnte, daß es noch vor einem Jahr zweifelhaft gewesen war, ob es sich halten könne. „Geehrte Anwesende," so schloß er, „mitten unter uns steht ein Mann, dessen rastlosem Eifer, dessen Fachkenntnis allein es zu danken ist, daß wir mit neuem Mut in die Zukunft blicken können. Als Herr Baron von der Eiche herkam, lag vieles im Argen. Mit fester Hand hat er die Zügel ergriffen. Er hat sich in mancher schweren Stunde bewährt und vertrauensvoll dürfen wir schon nach einer verhältnismäßig so kurzen Zeit den alten Hütten- und Bergmannsausspruch rufen, ein Helles frohes „Glück auf!"
Bernhard von der Eiche stand hocherhobenen Hauptes da. Sein Auge strahlte, er schaute in die Ferne und er fühlte seine junge Kraft, das Vermögen etwas Großes zu leisten. Noch immer lag Irmgards Arm in dem seinen; ihm war's, als fühle er ein leises Beben desselben. Mit einer leichten Verbeugung gab er sie frei, und etwa» vortretend, sprach er;
„Glückauf! Ich rufe es wie mein verehrter Vorredner, und ich danke ihm für die anerkennenden Worte. Sie entschädigen mich für