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Samstag, Zen 23. April 1910.
KsrEche BeksttKtmachttttgen.
Bekasstmachung.
Am Mittwoch, de» 18. Mai19l0, vormittags von '/slO UHr an. findet sin die F-ldbereuügung in Oberhaugstett die Schluß tagfahrt statt.
Hiedei wird der Zuiettungsplan erläutert und können Einwendungen jeder Art, ausgenommen solche, welche gegen die Verziehung oder Nrchtbeizieh mg zur Feldbereinigung und die Feststellung der Grenzen der Bereinigungsfläche oder gegen die Größe und den Wert der etngeworfenen Fläche gerichtet sind, vorgebrachl werden; auch werden Wünsche der Beteiligten über die etwaige bauliche Ausführung gemeinsamer Arbeiten und über den Eigemums- übergaug entgegengenommen.
Grundeigentümer, welche bei dem Unternehmen zwar nicht im Sinne des Felsberetnigungsgesetzes (Art 4 und 5) beteiligt find, deren Verhältnisse aber durch dasselbe in irgend einer Weise geändert werden sollen, find gleichfalls berechtigt, in der Schlußiag- fahrt Einwendungen gegen den Zuteilungsplan geltend zu machen.
Spätere Einwendungen gegen den Zuteilungsplan, sowie gegen die in Gemäßheit desselben erfolgte Ausführung der Felddereinigung nach der Schluß» tagfahrt find ausgeschlossen.
Zu dieser Schlußtagfahrt werden sämtliche beteiligte Grundeigentümer bezw. ihre mit Vollmacht versehenen Vertreter und sämtliche berechtigte Dritte eingeladen.
Der Zuteilungsplan nebst den dazu gehörigen Akten und Tabellen ist auf dem Raihaus in Oberhaugstett vo« 1. Mai 1910 bis 17. Mai 1910 zur Einsichtnahme aufgelegt.
Calw, 22. April 1910.
K. Oberamt.
Amtmann Rippmann A-V.
TirsksAerüjMteN.
):( Calw. Wir möchten auch an dieser Stelle auf den Vortrag des im Dienst der Evangelisation ergrauten Pastors Calvins aufmerksam machen. Es ist wohl kaum ein anderer mit dem Werk der Evangelisation in Italien so vertraut wie er.
Stuttgart 22. April. Die Zweite Kammer begann heute die Beratung des Landwirtschaftskammergesetzes mit einer allgemeinen Debatte, in der der Berichterstatter Ströbel (BK.) betonte, der Ausschuß habe mit Ack und Krach dem Entwurf zugestimmt, da nichts besteres gefunden worden sei. Wünschenswert sei eine Ausdehnung der Kammeraufgaben auf Landwirtschaftspflege. Sommer (Z.) wünschte insbesondere auch die Einbeziehung der Forstwirtschaft in das Gesetz. Schock (V.) erklärte die Bereitwilligkeit seiner Partei zur Mitarbeit, obwohl die Kammer kein Bedürfnis sei. Minister v. Pischek konstatierte darauf, daß die bisherigen Ausführungen keinen begeisterten Eindruck machen. Die Regierung wolle dem Lande die neue Organisation nicht aufdrängen und stelle anheim, ob die vom Hause dringend verlangte Lösung der Frage wieder vertagt werden solle. Vor einer Ausdehnung der Kammeraufgaben auf die Land- wirtschaftLpflege warne er wegen der Kosten, die den kleinen Landwirt unzufrieden machen würden. Keil (Soz.) hob die Bevorzugung der Landwirtschaft hervor, die unter einem Uebermaße von Wohlwollen leide, das dem stärksten Stand, der Arbeiterschaft, versagt werde. Seine Partei sei
nicht landwirtschaftsfeindlich und wünsche, daß die gesamte Landwirtschaft ihre Vertretung in der Kammer finde. Bantleon und F.hr. Pergler v. Perglas (BK.) erklärten die Landwirtschaftskammer als ein dringendes Bedürfnis. Rem- b old-Aalen (Z.) wunderte sich über die kühle Haltung Schocks und wies der Volkspartei das widerspruchsvolle ihrer Haltung nach. Die weiteren Ausführungen mehrerer Abgeordneten waren vorwiegend polemischer Art und schweiften mehrfach von dem Gegenstand der Beratung ab. Morgen Einzelberatung.
Stuttgart 22. April. Bei der heute auf der Stadtdirektion vorgenommenen Ziehung der Stuttgarter Geld- und Pferdelotterie fielen die Hauptgewinne auf folgende Nummern: 40000 ^ auf Nr. 56 584, 10 000 ^ auf 54086, 2 000 ^ auf 116 076, je 1000 ^ auf 74473, 64578, je 500 auf 76 988, 101170, 35125, 96 796, 45 783, 33 628.
(Ohne Gewähr.)
Stuttgart. Dem Pferdemarkt am 18. und 19. April waren zugeführt etwa 1600 Pferde (gegen 1400 i. V ). Die Zahl der amtlich angezeigten Verkäufe beträgt 73 mit 78 Pferden, gegen 58 mit 61 Pferden im Vorjahr. Höchsterzielter Preis 1303 niederster 120 Umsatz der amtlich angezeigten Verkäufe rund 49 000 nicht angezeigte Verkäufe etwa 400 mit einem Umsatz von zirka 400000 Gesamtumsatz des diesjährigen Pferdemarkts etwa 449 000 -4L, im Vorjahr 342 000
Brackenheim 22. April. Die Veruntreuungen und Fälschungen des Schultheißen Bosch von Stockheim gehen bis in die achtziger Jahre zurück. Vier Geldinstitute in Bretten, Sinsheim und Künzelsau find beteiligt, letzteres am stärksten. Die Posten, die nach Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches von Schultheiß Bosch auf Grund gefälschter Hypothekenbriefe, deren Zahl bis jetzt auf 28 angegeben wird, flüssig gemacht wurden, finden Deckung durch die Staatskaffe. Der Artikel 202 des württ. Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch vom 28. Juli 1899 setzt an Stelle der Verantwortlichkeit des Beamten bei vorsätzlicher oder fahrlässiger Verletzung der Amtspflicht Dritten gegenüber den Staat. Dieser hat dann wiederum den Regreßanspruch gegen den pflichtwidrigen Beamten. Ob die Konkursmasse noch etwas für den Fiskus abwirft, ist jedoch sehr fraglich. Was vor 1900 von dem Schultheißen Bosch als Pfandhilfsbeamter durch Schiebungen gefälschter Unterpfandbuchauszüge gemacht worden ist, wird wohl ganz durchfaüen. Die Konkurs maffe wird die Summe der durch unlautere Manipulationen seit 1900 ergatterten Beträge nicht erreichen. Es werden jetzt 250000-46 genannt, davon Künzelsau 122000^/6, Sinsheim 60000-46, Sparkaffe Breiten 38 000 -4L, Vorschußkaffe Bretten 22 000 Sonstige 14 000 -4L, zusammen 242000
Kirchheim u. T. 21. April. DieKirschen- blüte ist nunmehr auch im Lenninger- und Weilheimer Tal mit all ihrer Pracht zur Entfaltung gekommen; es wird daher für nächsten Sonntag kaum einen lohnenderen Ausflug geben als den in unsere Täler. Neben besonders reizenden Punkten, wie der Blütenwinkel hinter
dem Talwald, das Käppele, sind die Höhen, vor allem Teck und Limburg, zu einem Ueberblick über das Blütenmeer hervorragend geeignet. Wenn dann die Bestrebungen des Heünatschutzes von den Ausflügler» nichl aus den Augen gelassen werden, wird auck der Bauer, der das Abreißer: großer Mengen von Blumen und Blüten nicht ausstehen kann, ein freundliches Gesicht, ein Sonntagsgesicht zeigen.
Freuden st adt 22. April. Vom Kniebis wird berichtet, daß Herzog Robert von Württemberg im ganzen 3 und Herzog Ulrich 1 Auerhahn zur Strecke brachte. Herzog Albrecht konnte Mittwoch früh des stürmischen Wetters wegen nicht zum Schüsse kommen. — Für die nächste Woche sind die fürstl. fürstenbergischen Jäger angesagt.
Ulm 22. April. Eine offenbar geisteskranke Dienstmagd versuchte am Glöcklergraben zwei Knaben in die Blau zu werfen. Der eine lag schon im Wasser, den andern wollte sie eben hineinwerfen, als ein Mann hinzukam, sie an ihrem Beginnen hinderte und den zappelnden und schreienden Buben aus dem Wasser holte. Um den Grund zu ihrem Tun befragt, gab die Magd an, daß sie sich am Männergeschlccht habe rächen wollen. Sie wurde in die Jrrenabteilung des Krankenhauses verbracht.
Ulm 22. April. Die Dienstmagd bei Oelmüller K. hier, die im Verdacht des Diebstahls einer Uhr stand, knebelte sich selbst, steckte sich einen Strumpf in den Mund und sagte dann aus, sie sei von einer Mannsperson überfallen worden. Der Trick, den die Magd ersonnen hatte, um den Diebstahlsverdacht auf den Unbekannten zu lenken, wurde indes sofort durchschaut, und sie hat bereits ein Geständnis abgelegt.
Vom Bodensee 22. April. Beim Abmontieren der Zeppelin-Halle in Ludwigshafen a. S. ereignete sich ein schwerer Unglück S f a l l. Ein etwa 26 Jahre alter Schweizer fiel vom obersten Gerüst herab, wobei er sich arg verletzte. Ein Transportwagen der Sanitätskolonne verbrachte ihn ins Krankenhaus nach Stockach.
Homburg v. d. H. 22. April. Der Landungsplatz für die Luftschiffe ist bei dem freien Felde für den neuen Bahnhof vorgesehen. Zur Hilfeleistung bei der Absperrung traf das hiesige Bataillon des Regiments 80 ein, ferner die hier anwesenden Luftschiffer, Gendarmen und die freiwillige Feuerwehr von Homburg. Große Menschenmengen aus Frankfurt, Homburg und den umliegenden Ortschaften strömen herzu. Das Wetter ist trübe. Um 3 Uhr wurden die Luftschiffe am Horizont sichtbar. Der Kaiser und sein Gefolge trafen vom K. Schloß in Automobilen kurz nach 3 Uhr an der Landungsstelle ein. Bald nach dem Kaiser erschien auch die Kaiserin mit der Prinzessin Viktoria Luise. Zur Absperrung trafen weitere drei Kompagnien des 31. Infanterieregiments aus Frankfurt a. M. ein. 2 II und ? II langten um 3,35 Uhr über dem Felde an. N l lag etwas zurück. Um 3,45 landete ?II glatt. Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich sofort zur Gondel. 2 H machte inzwischen eine Schleife über Homburg. Nachdem auch Ll I herangekommen war, ging dieser