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erhielt alles, was in Rom etwas ist, eine Be­nachrichtigung, die zur Abhebung eines auf der Post lagernden Einschreibe- oder Geldbriefes aufforderte; als Abholungsstelle war der Schalter Nr. 12 auf dem Hauptpostamt angegeben, als Abholungszeit die Stunden zwischen 2 und 4 Uhr nachmittags. Die meisten von denen, welche mit der Nachricht beglückt worden waren, gingen wirklich ins Garn; möglich war das natürlich nur dadurch, daß die Benachrichtigungen genau so ausfahen, wie die entsprechenden Postformulare. Um 2 Uhr strömten die Römer scharenweise zum Hauptpostamt auf den San Silvestroplatz, und vor dem Schalter 12 stauten sich bald gewaltige Menschenmengen, in welchen es zu verschiedenen unangenehmen Reibungen kam, da jeder von dem Beamten zuerst abgefertigt sein wollte. Der Beamte, ein etwas harmloser junger Mann erkannte nicht sofort, daß es sich um einen Scherz handelte, und nahm gewissenhaft alle Scheine, die man ihm hin­

reichte, entgegen, um dann mit großem Eifer nach den Geldbriefen und nach den eingeschriebenen Sendungen zu suchen; natürlich fand er nichts, und nun begann ihm allmählich ein Licht auf­zugehen. Er sah sich die Formulare etwas genauer an, erkannte die Fälschung und rief rasch einen Kollegen herbei, der ihm bei der Beschwichtigung der aufgeregten Menge wirksame Hilfe leisten mußte. Er hatte aber einen schweren Stand, denn es wollte ihm niemand glauben, und es begann ein Toben und Drohen und Lärmen, daß den beiden Männern hinter dem Schalter­fenster ganz schwül zumute wurde; es hatten sich Hunderte von Menschen angesammelt: Ad- vokate, Notare, Aerzte, Kaufleute, Journalisten, vornehme Damen u. a. In ihrer Not wandten sich die bedrängten Beamten an das nächste Polizei- kommifsariat, und es kamen im Laufschritt Polizisten, Karabinieri und Kriminalbeamte. Unter den Hereingefallenen befand sich auch ein hoher Staats­

beamter, der in einer prachtvollen Kutsche vor­fuhr ; zu den Opfern des boshaften Scherzbolde» sollen ferner nicht wenig Senatoren und Ab­geordnete gehören. ... Es scheint also auch in Rom Leute zu geben, die stets Geld brauchen können.

Gottesdienste.

Sonntag Misertcordia», 10. April. Vom Turm 245. Predigtlied. 128. Kirchenchor - Flehend heben wir die Hände. 9 Uhr: Voimitt-Predigt, Stadlpfarrer Schmid. Konfirmation. 2V- Uhr: Unter­redung mit den Neukonfirmierten, Dekan RooS- Nttitag» 15. April, 10 Uhr: Vorbereitungspredigt und Beichte, Stadlpfarrer Schmid.

Reklameteil.

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A /S PH. 46

Amtliche und Privatanzeigen.

Steckbrief.

Der unten näher beschriebene Kanonier (Hilfstrompeter) Geiger der 2. Batterie Feldartillcrie-Regiments König Karl (1. Württ.) Nr. 13, gebürtig aus Ebingen, OA. Balingen, hcirratsberechtigt in Calw, hat sich von seinem Truppenteil entfernt und hält sich verborgen.

Es wird ersucht, ihn zu verfolgen und an das Feldartillerie-Regiment König Karl (1. Württ.) Nr. 13 in der Donau-Bastion I Kaserne Ulm, oder an die nächste Militärbehörde zum Weitertransport hieher abzuliefern.

Beschreibung: Alter 24 Jahre, Größe 1,61° m, Gestalt schmächtig, Kinn oval, Nase gewöhnlich, Mund klein, Haare blond, Bart keinen.

Besondere Kennzeichen: trägt Kneifer.

Derselbe trägt einen dunklen, weißmelierten Zivilanzug, schwarzen steifen Hut, schwarze Schuhe.

Ulm, den 7. April 1910.

Gericht des Feldartillerie-Regiments König Karl _(1. Württ.) Nr. 13.

N. Amtsgericht Talrv.

Geffentliche Mekanntmachung.

Der 27 Jahre alte ledige, in Stammheim OA. Calw geborene, in Charlottenburg wohnhafte Redakteur Gottlob Friedrich Härle hat beantragt, seinen Vornamen inHans Friedrich" umändern zu dürfen.

Dies wird mit der Aufforderung, daß etwaige Einwendungen binnen einer Woche geltend zu machen sind, bekannt gemacht.

D en 5. April.1910. Oberamtsrichter Hölder.

N. Oberamt Neuenbürg.

Majlkldkniitzllngs- und 7 " " ' ^.

Der Ingenieur Richard Dann in Calmbach hat mit flußpolizeilicher Genehmigung auf Parzelle Nr. 1642 im Würzbachtal, Markung Calmbach, eine Fischzuchtanlage errichtet. Das erforderliche Betriebswasser wird mittelst eines Stauwehrs zwischen Parz Nr. 1551/8 der Markung Calmbach und Parz. Nr. 190 der Markung Oberreichenbach dem Würzbach entnommen und in einem früher der Wiesenwässerung dienenden Wassergraben der Anlage zugeführt.

Von Dann wurde um Verleihung eines Wassernutzungsrechts im Sinne von Art. 31 des Wassergesetzes nachgesucht.

Einwendungen gegen dieses Gesuch sind binnen 14 Tagen hier anzu­bringen. Nach Ablauf dieser Frist bleiben Einwendungen, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, unberücksichtigt.

Pläne und Beschreibungen können auf der Oberamtskanzlei eingesehen werden.

Den 5. April 1910.

Amtm. Kaiser.

Liebelsberg.

Beigholz-Verkauf.

Nächsten Montag, de« 11. ds. Mts., von morgens 8 Uhr an, verkauft die Gemeinde:

16V Rm Brennholz, sämtlich Nadelholz. Zusammenkunft beim Rathaus.

Den 7. April 1910.

Gemeinderat.

Münklingen.

Langholzverkauf.

Am Donnerstag, den 14. April 1910, nachmittags 2 Uhr, kommen im Gasthaus zur Krone hier aus Gemeindewald Fehrenwald 473 Stück Säg- u. Banstämme mit 15 Fm., 78 Bauholz VI. Klasse,

15 Wagnereichle und

23 Büchle

zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen find. Borgfrist bis 1. Okt. ds. Js. Bei Barzahlung 3°/° Rabatt. Auszüge wollen rechtzeitig bestellt werden.

Den 31. März 1910. Schnltheißenamt.

Dm uirrvairl'6ii Lebauptun^sn 6 iit,A 6 g 6 N 2 utr 6 t 6 i>, maebo leb nll^tzwsiii bekannt, dass ieb unverändert Lassenarxt bin und bleibe.

llr. 8eiiiem-mn.

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