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dener, den Apotheken vorbehaltener Heilmittel eine Uebertretnng. Sie erklärte die wertlosen Ratschläge in der Broschüre für keine demnach­genommenen Betrag von 1,75 ^ entsprechende Gegenleistung, da ein Exemplar der Broschüre nur 31 r) wert war. In der zweitägigen Ver­handlung vor dem Schwurgericht wurde festgestellt, daß Wieland, der jetzt in München lebt, vom März bis Okt. 1908 rund 1500 Arbeitsanleit­ungen verschickt hat. Die Geschworenen erkannten ihn im Sinne der Anklage schuldig, gewährten ihm aber mildernde Umstände. Das Urteil lautete ans 210 -47 Geldstrafe; der Staatsanwalt hatte 5 Monate Gefängnis und 30 Geldstrafe beantragt.

Kiel 14. Febr. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen haben heute Abend über Vlissingen die Reise nach London angetreten.

Paris 14. Febr. Der Finanzminister legte im Ministerrat den Gesetzentwurf vor, der sich auf die Hilfeleistung für die Ueber- schwemmten bezieht. Die Bank von Frankreich soll einen Vorschuß von 75 Mill. für 5 Jahre an kleine Kaufleute, Industrielle und Handwerker geben, dessen ratenweise Rückzahlung nach 2 Jahren begonnen werden soll. 25 Mill. sollen für 5 Jahre dem Credit Foncier überlaffen werden, der Vorschüsse für den Wiederaufbau von Gebäuden gewähren soll. Diese Vorschüsse sollen ohne Zins gegeben werden, aber gegen Zahlung von 2°/° für den Garantiefonds.

Paris 13. Febr. Der Marineminister beorderte mehrere Torpedobootszerstörer nach der Küste von Menorca, um bei der Bergung der Leichen und Güter des untergegangenen DampfersGeneral Chancy" behilflich zu sein. DieCompagnie Transatlantique" entsandte

gleichfalls einen Dampfer dorthin. Die ertrunkenen Mannschaften hinterlaffen 14 Witwen und 102 Waisen. Bei Menorca ist noch immer ein schwerer Seegang, wodurch die Bergungsarbeiten sehr erschwert werden. Die Blätter behaupten, der Dampfer hätte 30 Tonnen Pulver an Bord gehabt, die möglicherweise explodiert seien, doch erklärt die Gesellschaft, sie habe keine Meldung über eine solche Ladung erhalten.

Paris 14. Febr. Wie die Blätter aus Toulon melden, versuchte in dem Bürgermeister­amt des dortigen Vorortes BormeS ein Mann mit einer Dynamitbombe einen Anschlag zu verüben. Der Schreiber zertrat noch recht­zeitig die brennende Lunte. Der Uebeltäter, der ein Italiener sein soll, feuerte dann mehrere Revolverschüsse ab und richtete die Waffe hierauf gegen sich selbst und verwundete sich tödlich. Bevor er starb, erklärte er, er habe sich wegen einer ungerechten Verurteilung rächen wollen.

Santiago de Chile 13. Febr. Der PacificdampferLucia" ist in der Magelhaens- straße gescheitert und gilt als verloren. Der englische DampferHathuinit" nahm 205 Schiff­brüchige auf. 88 Personen blieben an Bord derLucia", da es unmöglich war, sie zu retten. Der erste Steuermann und 50 Passagiere sind ertrunken.

Vermischtes.

Caruso und seine Doktorrechnung. Aus Mailand wird derFrkst. Ztg." geschrieben: Der göttliche Enrico Caruso hat die begreifliche Schwäche, daß er zwar gern ein hohes Honorar einstreicht, aber ungern selbst hohe Rechnungen bezahlt. Im Frühjahr 1909 unterzog sich der Sänger in der Privatklinik des Professors Della Vedova zu Mailand einer größeren Operation !

mit nachfolgender Behandlung. Der Arzt sandte dem Sänger eine Rechnung über f^nf zig­tausend Lire zu. Caruso fand sie zu hoch und weigerte sich, sie zu zahlen. Der Arzt lud darauf den berühmten Tenor vor das Tribunal von Florenz, das in Klagen gegen Caruso zu­ständig war, weil dieser seinen gesetzlichen Wohnsitz in Sefto Florentino hat, einem wenige Kilometer nördlich von der Medicäerstadt gelegenen Orte. In der Klageschrift war ausgeführt, daß Prof. Della Vedova dem Sänger den Rand der Schleimhaut wieder in Ordnung gebracht, ein fibröses Geschwür operiert und einen schleimigen Polypen zurückgeschoben habe. Dieser dreifachen Operation folgte eine Kur von über einem Monat. Die Operation gelang so ausgezeichnet, daß Caruso seine tönende Stimme voll wieder erlangte und mit Unternehmern, die zitternd in Paris auf den Ausgang gewartet halten, einen neuen Kontrakt, zu besseren Bedingungen als den alten, über neun Millionen Honorar ab­schließen konnte. Der Laryngologe ersuchte das Tribunal, mit Rücksicht auf die Feinheit der Operation, die hohe Verantwortung und das berufliche Ansehen des Operateurs, das vollkom­mene Gelingen der Operation und dieökono­mische Resultate" für den Patienten, den Com- mendatore Enrico Caruso zur Zahlung von 50 000 Lire an den Kläger und zur Tragung sämtlicher Gerichtskosten zu verurteilen. Der Prozeß sollte am 25. Februar in Florenz ver­handelt werden. Jetzt aber haben sich beide Teile geeinigt, und der Arzt hat sein Honorar auf dreißigtausend Lire herabgesetzt.

ungefätbl.

ArsMr vud vrisstaMigen,

K. Forstamt Calmbach.

ttadelhohstammhotz-

Verkauf

im schriftlichen Aufstreich

aus dem ganzen Forstbezirk: Langholz 2299 Fichten, 1999 Tannen, 77 For­chen mit Fm.: 60 I, 58 II, 147 III., 263 IV., 436 V, 303 VI. Kl. Ab­schnitte: 8 Fichten, 95 Tannen, 33 Forchen mit Fm.: 16 I, 18 II, 22 NI. Klasse.

Die bedingungslosen, auf ganze und Zehntelsprozente des Taxpreises des betreffenden Loses zu stellenden Gebote sind unterzeichnet, verschlossen und mit der AufschriftAngebot auf Stamm­holz" bis spätestens Montag, den 28. Februar 1910, vormitt. 10'/- Uhr, beim Forstamt einzureichen, woselbst zu dieser Stunde deren Eröffnung und die Entscheidung über den Zuschlag erfolgt. Losverzeichnisse unentgeltlich, Schwarz­wälderlisten gegen Bezahlung vom! Forstamt.

Stammheim.

Im Bollstrcüiwgswege

verkaufe ich am Donnerstag, den 17. dS., nachmittags 2 Uhr, gegen bare Bezahlung:

1 ca. 7 Jahre altes Pferd samt Geschirr, eine« leichtere« «ud eine« schwerere« Wage«, c«. 25 Ztr. Stroh.

Zusammenkunft beim Rathaus. Gerichtsvollzieher Ohngemach.

Nächste Woche backt

Lavgeuvrezel«

Will,. Haydt,

Lederstraße.

Flaschnerlehrling

gesucht.

Einen wohlerzogenen jungen Menschen nimmt bis Frühjahr in die Lehre Carl Feldweg, Flaschnermeister, Calw.

Schmieh, OA. Calw.

Larrgholz-SirbmMou

auf das hiesige Gemeindeholz in 5 Losen:

Los 1) Hahnenfalz: 75 Stück Forchen mit ca. 74 Fm.,

2) Schorch: 85 Tannen 77

3) SaulScher: 16.14 .,

4) Vögelesrain: 86 Forchen 73

5) Ebene-scheidholz: 95 Fo. u. Ta. 55

Angebote in ganzen und der staail. Taxe sind verschlossen und mit entsprechender Aufschrift bis zum 19. Februar nachmittags 3 Uhr, beim Schultheißenamt in Schmieh einzureichen; zur gleichen Stunde findet auf dem Rathaus daselbst Eröffnung und Zuschlag in öffentl. Sitzung statt. Die speziellen Bedingungen sind beim Schultheißenamt in Schmieh einzusehen.

Losverzeichnisse sind rechtzeitig bei der Forstverwaltung in Teinach zu bestellen.

Der Gemeinderat.

MM

Oberkollbach.

Jagdverpachlung.

Am Donnerstag, den 24. Februar 1910, nachmittags 2 Uhr, wird auf dem hiesigen Rathaus die Gemeindejagd auf 6 Jahre verpachtet.

Liebhaber sind eingeladen. Schultheißenamt.

S ch n ü r l e.

MW

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Neue moderne

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hat zu verkaufe«; wer, sagt di- Red, ds. Bl. _

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Wohnung

von 2 Zimmern u. Zubehör ist an ruhige Familie bis 1. April zu vermieten. Näheres Bahnhofstraße 523 Part.

Ein ordentlicher Junge, der die

Bäckerei erlerne« will,

kann aufs Frühjahr eintrcten bei

Voklgsiuutli

in Stammheim.

SaukeresWädchen

per sofort gesucht.

Frau Marie Fromm, Markt 53, 2 Tr.

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D«otS in Talw: Neue Apotheke von Th. -artmann: in Ltebenzell: Apotheke von K. Mohl.

Fahrnis-

Berfteiger««g.

I Unterzeichneter verkauft wegen Weg­zugs des Hrn. Bezirksgeomcter Hörz

am Donnerstag, den 17. Febr., nach­mittags von 1'/- Uhr an, gegen Bar­zahlung:

2 vollständige Betten, 1 Bett­lade mit Rosch und Matratze, Schreinwerk, 1 Hartholz, doppelten schönen Kleiderkasten, 1 ältere« tannenen Kleiderkasten, 1 Küche- kasten, 1 eichenen Auszugstisch (neuere Fayon), 1 Kommode, 1 Blumentisch, Sessel und Stühle, Küchengeschirr durch alle Rubriken in Blech, Email, Steingut, Glas, Arm- und Waschkörbe, 1 Wind­maschine, verschiedene Züber, 1 Krautstande, sowie allgemeinen Hausrat.

Liebhaber sind eingeladen.

Stadtinvcntirrer Kolb.

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