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23. Amtr- und Anzeigeblatt für den D-eramtsbezirl Calw.

85. Irlhrgittlg.

Lischetnunzltaz«! Monta». Dtenrtaa, Mittwoch, «»ontrrta«, Freitag und Samstag. Jnsertionspret» .. chsg. pro L«Ue sLr Stadt n. Bezirks orte; außer Bezirkt» Pfg.

Samstag, den 29. Januar 1910.

Bezuaspr.t.d. Stadt>/Mhrl.m. LrLgerl.Mk. I.SS. Postbezugspr. i.d. Orts- u. Nachbarortsverk. '/.jährl. Mk. l.so, im Fernverkehr Wk. l.»o. Bestell,, in Württ. so Psg., in Bayern u. Reich 42 Pig.

Tagesnelligkeiteu.

Calw. An Samstagen regelmäßig, sowie am 24. März, verkehren auf den Strecken PforzheimNeuenbürg Bhf. und Pforz­heimUnterreichenbach folgende weitere Züge:

1. Pforzheim ab 5^° Nm.

Neuenbürg Bhf. an 5"

2. Pforzheim ab 4°° Nm.

Unterreichenbach an 5^

je auf sämtlichen Zwischenstationen anhaltend.

Diese Züge dienen hauptsächlich den infolge der 8stündigen Samstagsarbeit der Frauen um 4" Nm. die Arbeit schließenden Arbeitern und Arbeiterinnen zur Heimfahrt.

Calw. (Holzerlöse). Die Gemeinde Oberkollwangen erlöste für Forchen mit '/s Tannen im Durchschnittsgehalte von 0.68 ekm 130 °/o der neuen Taxe und 200 ^ bar, die Teilgemeinde Weltenschwann für Forchen mit 0.93 edm 115 °/° der neuen Taxe. Auch die Gemeinden des oberen Waldes haben zum Teil recht gute Erlöse zu verzeichnen.

§ Althengst ett 38. Jan. Die Festräume im Gasthaus z. Adler füllten sich gestern abend 7 Uhr bis auf den letzten Platz mit einer großen Zahl von Gästen, welche dasGeburtsfest des Kaisers mit außerordentlicher Begeisterung feierten. Zur Einleitung der Feier wurde den Anwesenden eine Probe des Wanderkoch­kurses in Gestalt eines geschmackvollen Essens vorgesatzt, das der Leiterin des Kochkurses, Frl. Brodbeck, alle Ehre macht. Schultheiß Braun begrüßte die Versammlung, sprach den hiesigen und namentlich auch den fremden Gästen, herz­lichen Dank aus für ihr Erscheinen und gedachte des Geburtstages unseres Kaisers, auf den die Versammlung ein brausendes Hoch ausbrachte. Die patriotische Begeisterung wurde durch allge­meine Gesänge und durch Vorträge einer Musik­kapelle, die Vorzügliches leistete, noch besonders gehoben. Die Feier nahm einen sehr animierten Verlauf und fand erst in später Stunde ihr Ende.

Eb Hausen 27. Jan. Heute mittag wurde aus dem Kanal des Schickhardt'schen Fabrikanwesens ein totes Pferd gezogen, das vollständig eingeschirrt war. Nachforschungen er­gaben, daß dasselbe einem Altensteiger Geschäfts­mann gehörte, der in vergangener Nacht mit seinen 2 Pferden talaufwärts fuhr. Eines der Pferde konnte bei der Zementbrücke nicht mehr weiter, siel um und blieb liegen. Rasch fuhr der Besitzer nach Hause, um Hilfe zu holen. Als er zurückkam, war kein Pferd mehr zu sehen. Ohne Zweifel war das Tier nach einiger Zeit aufgestanden und taumelnd in die Nagold ge­stürzt, ertrunken und talabwärts geschwemmt worden.

Stuttgart 28. Jan. Der König nebst Gefolge ist heute vormittag von Berlin wieder hier eingetroffen.

Stuttgart 28. Jan. Am 26. bis 28. Februar findet in der Gewerbehalle in Stuttgart die alljährliche Geflügelausstellung des Württembergischen Landesverbandes der Geflügel­zucht- und Vogelschutz-Vereine statt. Diese (35.) Ausstellung ist zugleich die Jubiläums-Ausstellung des Verbandes und steht dieses Jahr unter der

Leitung des Vereins der Vogelfreunde in Stutt­gart und des Geflügelzüchtervereins (der Aeltere) in Cannstatt. Zur Ausstellung gelangen: Rasse- und Nutzgeflügel, sowie Tauben jeder Art, Kanarien und Exoten, Geräte für Geflügelzucht und Vogelschutz, Futtermittel. Die Beteiligung an der Ausstellung ist auf württembergische Züchter beschränkt, jedoch ist es nicht erforderlich, daß die Aussteller Mitglied eines Geflügelzuchtoereins sind. Das allgemeine Interesse hat sich der Ju­biläums-Ausstellung bereits in einem solchen Maße zugewandt, daß deren Beschickung hinsichtlich Zahl und Güte der ausgestellten Tiere alle bis­herigen Veranstaltungen dieser Art in Württem berg weit übertreffen dürfte. Anmeldungen sind bis spätestens 10. Februar zu richten an Herrn G. Mebert, Hauptstätterstraße 58 n in Stuttgart, von dem Programme und Anmeldebogen erhält­lich sind.

Stuttgart 28. Jan. Verschiedene Bierbrauereien sind gegenwärtig bestrebt, ihre seinerzeit teuer erworbenen Wirtschafts­a nwe sen zu verkaufen. Ein auswärtiger Brerbraüereibesttzer hat kürzlich zwei größere Wirtschaftsanwesen an Wirte verkauft. Wie man hört ist auch der bekannte Gasthof zum Römischen König" in der Holzstraße aus dem Besitz der Brauerei zum Englischen Garten an Restaurateur Johann Sigrist übergegangen. Die Kaufsumme beträgt 150000

Stuttgart 28. Jan. (Strafkammer.) Der Zuchthausgefangene Bracher richtete an das Strafanstaltenkollegium eine Beschwerdeschrift, in der Bedrohungen und Beleidigungen gegen den Anstaltsdirektor enthalten waren. Da der Straf­antrag wegen Beleidigung zurückgenommen wurde, so hatte sich Bracher nur wegen Bedrohung und wegen Sachbeschädigung zu verantworten. Er hatte zweimal die Einrichtung seiner Zelle demoliert und erhielt hiefür 3 Monate Gefängnis.

Tübingen 28. Jan. Durch eine amerikanische Erbschaft wurden vier Ein­wohner von Schlaitdorf und einer in Gnibel erfreut. Sie erbten von einem in Amerika ver­storbenen Verwandten jeder je 5362 Mark, die ihnen gestern bar ausgezahlt wurden. Endlich auch mal eine Erbschaft aus Amerika, die den Tatsachen entspricht.

Heilbronn 28. Jan. In der gestrigen Gemeinderatssitzung machte Oberbürgermeister Dr. Göbel ausführliche Mitteilungen über die Be­ratungen der Neckarkanalkommission mit den staatlichen Vertretern auf dem hiesigen Rathaus. Es wurde in jener Sitzung festgestellt, daß die Stadt wird ganz erhebliche Aufwendungen für den Kanal machen müssen und zwar sowohl durch Abgabe von Gelände als auch als Bau- und Unterhaltungsbeitrag der Hafen- und Kanal­anlagen. Die Gesamtsumme des Baraufwandes für die Stadt Heilbronn wird 23 Millionen Mark betragen, daneben sind nahezu 150 Morgen städtischen Eigentums abzutreten. Die Vertreter der Stadt haben darauf hingewiesen, daß an­gesichts dieser hohen Aufwendungeu ein beson­derer Barbeitrag der Stadt für den Neckarkanal nicht in Frage komme.

Waldsee 38. Jan. In vorvergangener Nacht um 12"/« Uhr hörte Oberamtsbaumeister

Reiser hier in seiner Mietwohnung bei Frau Sattlermeister Wieland beim Erwachen ein auf­fälliges Knistern. Beim Nachsehen in seiner Kanzlei machte er die unliebsame Entdeckung, daß dort an drei Stellen Feuer gelegt wor­den war. Es gelang ihm und seiner Familie, das im Entstehen begriffene Feuer noch recht­zeitig zu löschen. Zwei Kerzenstumpen, die bei der Entdeckung des Feuers noch brannten und im Stehpult und im Aktenfachkasten in Papier gestellt worden waren, hat der Täter ohne Zweifel zum Anzünden mitgebracht. Vorhandene Fußspuren lassen darauf schließen, daß der Täter seinen AuSgang durch ein Fenster der Schreibstube und von da über das Dack eines Anbaues genommen hat. Nach dem Täter ist energische Fahndung eingeleitet worden.

Karlsruhe 28. Jan. Wie die Karls­ruher Zeitung meldet, hat das Ministerium des Innern, da die Maul- und Klauenseuche in der Schweiz einen gefahrdrohenden Umfang für den inländischen Viehstand erlangt hat, die Einfuhr und Durchfuhr von Rindvieh und Ziegen aus der Schweiz nach und durch Baden bis aus weiteres verboten.

Aus Baden 28. Jan. Bei Bühlertal stahl ein Holzdieb seinem Nachbar öfters ge­spaltenes Brennholz. Der Bestohlene steckte in ein besonders schönes Scheit eine geladene Patrone und am andern Mittag erfolgte richtig in der Nachbarswohnung die erwartete Explosion, wobei der Herd in Stücke ging.

München 28. Jan. Da die Maul- u. Klauenseuche in der Schweiz auch im Kanton Schaffhausen ausgebrochen ist, hat das Ministerium des Innern die Einfuhr und die Durchfuhr von Rindern und Ziegen aus sämtlichen Kantonen der Schweiz nach und durch Bayern verboten.

Berlin 29. Jan. (Reichstag.) Am BundesratStisch: Kriegsminister v. Heeringen. Abg. v. Byern (kons.): Wir wünschen, daß nicht nur eine Erhöhung der Mannschaftslöhnung, sondern auch eine jährliche freie Urlaubsfahrt gewährt wird. Die Verschwendung von Munition billigen wir nicht, halten es aber auch nicht für erwiesen, daß eine solche vorgekommen ist. An­zuerkennen ist, daß der Etat außerordentlich sparsam auferstellt ist. Es ist dringend zu wünschen, wenn pensionierte Offiziere im weitesten Maße in Beamtenstellungen hereingebracht wür­den. Dadurch würde der Pensionsetat wesentlich verringert werden. Oberst Wandel: Infolge des Sparsamkeitsprinzips sind Massenaufträge so klein, daß kaum die eigenen Militärbetriebe voll- beschäftigt sind. Abg. Mugdan (Frs. Vpt.): Die Ersparnisse im außerordentlichen Etat sind nur ein Rechenkunststück. Die Ausgaben werden wiederkehren. Für die Veteranenbeihilfe und die erhöhte MannfchaftSlöhnung muß Geld vor­handen seien, zumal nach den neuen Steuer­lasten. Die pensionierten Offiziere sollten für die Militär- und Zivilverwaltungen nutzbar ge­macht werden. Der Duellunfug sollte ernstlich bekämpft werden. Die Bevorzugung des Adels besteht nicht nur, es ist sogar in dieser Be­ziehung schlimmer geworden. Das Einjährigen- Privileg sollte auf gewerbliche Schulen, Bau­schulen rc., ausgedehnt werden, wie überhaupt