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Ueberschwemmungen eine Sammlung, für die bereits 200000 Frcs. gezeichnet find. Die Seine steigt stündlich 1 Zentimeter. Es herrscht ei« heftiger Schneefall. Die Ueberschwemmung macht besonders im Quartier des Invalides und hi«ter dem Bahnhof am Quai d' Orsay Fort­schritte. Man befürchtet, daß die Hauptbahn ParisOrleans demnächst unterbrochen werden muß. Die elektrischen Leitungen für die Champs Elysees und das linke Seineufer versagen teil­weise. Die Nebenflüsse der Seine steigen gleich­falls andauernd, nur die Jonne beginnt zu finken, ein heftiger Sturm hat an den Küsten des Kanals und des atlandischen Ozeans große Verheerungen angerichtet.

Krisen gerächte. Ein Leipziger Blatt bringt offenbar als Niederschlag von Gerüchten in parlamentarischen Kreisen, die Nachricht, Herr v. Bethmann-Hollweg fühle sich durch die Schwierigkeiten und Lasten seines Amtes bedrückt, da auch sein körperlicher Zustand zu wünschen übrig lasse und er sei selbst überzeugt, daß feine Amts- dauer nicht lange währen werde. Ja, er sehne fich geradezu nach einem ruhigeren Wirkungskreis. Dazu bemerkt das Berliner Bureau derMünchner Neuesten Nachrichten": Wahr ist an dieser Be­hauptung nur die Tatsache, daß die Schwierig­keiten und Lasten der Reichskanzlerschast ungeheuer groß find. Herr v. Bethmann-Hollweg liegt aber der Gedanke völlig fern, sich diesem Amte des­wegen zu entziehen. Das verbiete ihm seine Pflichttreue. Falsch ist auch die Angabe von bedrückter Stimmung und mangelnder Gesundheit, wie jeder bezeugen kann, der Herrn v. Bethmann- Hollweg in diesen Tagen im preußischen Ab­geordnetenhaus gesehen und gehört hat. Daß gegen den Reichskanzler und Ministerpräsidenten von verschiedenen Seiten, und an verschiedenen Stellen gebohrt wird, mag richtig sein. Die neueste Nummer derZukunft", die warm für ihn eintritt, entwirft ein wohl ziemlich zutreffendes Bild von diesen Treibereien und wir stimmen ihr auch darin zu, daß es ein Unglück wäre, wenn wir schon bald wieder einen Kanzlerwechsel erleben müßten.

Vermischtes.

Reise-Album der Kgl. Württ. Staats eisen bahnen. Auf den württ. Staatseisenbahnen ist eine Neuerung eingeführt durch die Auflegung eines Reisealbums in den Waggons I., ll. und III. Klaffe der direkten

Schnell-, Eil- und Personenzüge, ferner in den Lesesalons der hervorragendsten Kur- und Bade­orte, Hotels und Aerzte. Das Reisealbum, dessen erste Ausgabe uns vorliegt, enthält eine große Zahl Städtebilder, auch Landschaftsphotographien mit entsprechendem Text. Alljährlich erscheint zu Beginn des Jahres eine neue Ausgabe. Auch in hervorragenden Kur und Badeorten, sowie in Hotels des Auslandes soll dasselbe auf­gelegt werden, um damit den Fremdenverkehr in unserem Lande zu fördern.

Parseval-Ballons und Zeppelin- Luftschiffe. Der Führer des Parsevalballons, Oberleutnant a. D. Stelling, hatte im An­schluß an die Erörterungen zwischen der Parse­valluftfahrzeuge G. m. b. G. München und der Luftschiffbau Zeppelingesellschaft wegen der Ober- ammergauer Fahrten in der Presse eine Heraus­forderung zu Konkurrenzfahrten zwischen einem Parsevalballon und Zeppelinluftschiffen ergehen lassen. Zu dieser Herausforderung äußert sich die Luftschiffbau Zeppelingesellschaft auf eine Anfrage der Württ. Automobil- und Luftschiffahrtskorrespondenz folgendermaßen: Wenn Hr. Oberleutnant Stelling meint, daß wir un­freundliche Kritik an dem Parseval-Luftschiff gefiht hätten, so bemerken wir, daß wir lediglich in einem an einen Verkehrsverein gerichteten Antwortschreiben, das an die Oeffentlichkeit ge­langt ist, eine durch die Anfrage und durch die Münchener Gründungsvorgänge gerechtfertigte Bemerkung über die Schwäche der Ballonet- schiffe gegenüber Gewitterlagen und dadurch be­dingten vertikalen Luftbewegungen machten, die in praxi genugsam erwiesen und jedem Sach­kenner geläufig ist und auf die Major v. Parseval selbst in seinen Vorträgen in Berlin und be­sonders in München viel schärfer als wir hin­wies. Wenn Hr. Oberleutnant Stelling dann in seinem Zorn eine uns ein wenig seltsam an­mutende Herausforderung daran anknüpft, so meinen wir, es sei ihm ja unbenommen, in einer 38stündigen Dauerfahrt von Friedrichs­hafen nach Bitterfeld 1100 Klm. zu durchmessen, bei Bülzig in einem Sturm von 1520 Se­kundenmetern sein Fahrzeug auf offenem Felde zu verankern und überhaupt programmäßig bei allen selbst übelsten Wetterlagen auf die Reise zu gehen, sowie eines unserer Schiffe auf längerer Fahrt zu begleiten, wenn wir es, den jüngsten Anschauungen gemäß, mit relativ stärkeren Maschinenkräften ausgerüstet haben. Ueber solche Taten, die mehr als alle Worte bewiesen, wür­

den wir selbst uns aufrichtig freuen. Konkur­renzwettfahrten als Selbstzweck und Spiel zu unternehmen, dasverbieten uns so schmeichel­haft auch die Herausforderung für uns ist die ernsthaften und großen Aufgaben die be­kanntlich unser im kommenden Sommer harren.

Gegen 70 Tote sind Opfer des Eisenbahnunglücks in Canada bei Süd­burg geworden; mindestens 25 Leichen, die aus den auf der Brücke stehen gebliebenen und in Brand geratenen Eisenbahnwagen zweiter Klaffe geborgen wurden, sind derart entstellt, daß eine Rekognoszierung ausgeschloffen erscheint. Von den 40 Reisenden, die sich in dem in den Fluß gestürzten Wagen erster Klaffe befanden, sind, soweit bekannt, nur 3 gerettet. Viele Leichen, die unter das Eis geraten sind, dürften kaum wieder aufgefunden werden. Die Rettungsarbeiten werden durch einen heftigen Schneesturm sehr erschwert.

Eine Forschungsreise in Süd­amerika hat Freiherr v. Nordenski öld, der Sohn des Entdeckers der Nordostpaffage jetzt beendigt. Mit seinen zwei Begleitern hat er eine überaus kühne und abenteuerliche Forschungs­reise hinter sich, die etwa 10 000 Kilometer auf dem Rücken eines Pferdes und gegen 5000 Kilo­meter im Kanoe vor sich gegangen ist. Er bringt etwa 11000 archäologische und ethnographische Fund- und Sammelstücke mit. Auf Grund seiner Ausgrabungen in Mounds hat er festgestellt, daß zu einer gewissen Zeit die hochentwickelte Kultur Mexikos sich über Zentralamerika bis nach Bolivia ausgedehnt hat. Die wissenschaft­liche Bearbeitung der Resultate dürfte von größter Bedeutung sein.

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Zur Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Deutschen Aaisers

wird heute

Mittwoch, den 2b. Zanuar, abends 8 Uhr,

im Gasthof zumWaldhorn" ein

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abgehalten werden.

Wir beehren uns, unsere Mitbürger zu zahlreichem Besuch sreundlichst einzuladen.

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Ztaätschultbeist Lonr.

Zu de«

Evangelisations-Versammlungen

in der Methodisten Kapelle,

g ehallen vom 23. bis incl. 28. Januar, vom Montag ab abends 8 Uhr, durch H errn Prediger W. HaigiS. Neuenbürg, ladet hiemit sreundlichst ein

Der GemeinSevorstand.

Calw.

Brennholz-Verkauf

am Montag, den 31. Januar, vorm, h-10 Uhr, in der Restauration von A. Ziegler hier aus den Stadtwald­ungen Madig Abt. Gräben, Röhrlesbrunnen, Miß, Ver­brannter Hau und Teichelwald:

Beigholz: Nr. 94140 zus. Rm. 2 eichene Prügel,

2 buchene Scheiter, 64 Nadelholz-Schtr., Prgl u. Anbr.

Reisig: Nr. 3371 und 119134 zus. 2660 gebundene Wellen, 7 Flächen­lose Schlagraum

Gemeinderat.

vtto 8r»sun,

kiiro iür Lreliitelctur u. ksususlülullng, 8a<! l-äsirenrell.

Anfertigung von Projekten unll LntMrien, 8kirren eto. ru kauten aller Art innsn- öelrorationen.

Uebernalmie von kauten um rumle 8umme fix unl! fertig beriekbar.

Uebernabme von Arbeiten navb jeäem klatre.