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soll den besten europäischen Marmorlagern nicht im Geringsten nachstehen. Man hat, wie aus Proben zu ersehen ist, sehr mannigfaltige Färbungen gefunden. Besonders schön ist ein gelblichbrauner, nicht allzu dunkler Marmor. Aber auch die modernen rötlichen, dann die hellgrauen Marmorarten lasten an Schönheit nichts zu wünschen übrig. Nur reinen weißen Marmor hat man bisher in Deutsch- Südwestafrika nicht gefunden. Die Frachtver- hältniste für den Transport des Marmors vom Bruch zur Küste und von da nach dem Mutterland sind sehr billig, so daß die Einführung dieses Marmors nach Europa sich als lohnender Industriezweig erweisen dürste.
Berlin 20. Jan. (Raubanfall auf offener Straße.) Freifrau Cornelia von Zedlitz-Neukirch ist gestern abend als sie auf dem Wege gegenüber der Tiergartenstraße spazieren ging, von einem Räuber überfallen worden, der ihre eine silberne Handtasche mit 30 ^ Inhalt entriß und verschwand. Der Räuber konnte nicht ergriffen werden.
Innsbruck 20. Jan. Aus ganz Tirol werden ungeheure Schneefälle gemeldet. Die Telephon- und Telegraphenverbindungen find unterbrochen. Auch der Zugsverkehr erleidet große Verspätungen, da viele Züge im Schnee stecken blieben oder die Bahnlinien durch Lawinen verscbüttet worden sind. Die in vielen Tälern niedergegangenen Lawinen haben jedoch bisher großen Schaden nicht angerichtet.
Wien 20. Jan. (Militärischer Verrat.) In der letzten Samstagnacht wurde hier unter geheimnisvollen Umständen eine Militärperson, wie bereits gemeldet, verhaftet. lUber die Angelegenheit dringt fast nichts an die Oeffent- lichkeit. Wie nun von informierter Seite verlautet, ist die betreffende Person ein Artillerie- Beamter, welcher in einer Munitionsfabrik in der Nähe von Wienerneustadt angestellt war. Der Militarbeamte hat eine Anzahl von Geschoßteilen der neuen österreichischen Artillerie- Geschosse an Italien verkauft und dadurch Konstruktions-Details verraten. Bei den entwendeten Geschoßteilen handelt es sich um eine Erfindung, welche es ermöglicht, beim Schrappnell- Geschoß durch eine größere Spreng-Wirkung eine größere Anzahl von Sprengstücken zu erzeugen.
Wien 20. Jan. (Leopold Wölfling und seine geschiedene Frau.) Vor dem Zivil-Landesgericht wurden heute in geheimer Sitzung drei Klagen gegen Leopold Wölfling
von seiten seiner geschiedenen Gattin Wilhelmine Adamowitsch erledigt. Sie behauptet, Wölfling komme der Alimentations-Pflicht nicht nach und verlangt 1000 Kronen monatlich für die Zukunft und 31000 Kronen für die 31 Monate seit der Scheidung nachträglich. Ferner fordert sie die Rückgabe ihrer Effekten oder deren Wert von 27 000 Kronen. Im Urteile wurde die Rückgabe der Effekten aufgegeben, das Alimentations- Verlangen aber rundweg abgewiesen, weil der Ehegatte nach Genfer Recht, dem Wölfling untersteht, nicht verpflichtet ist, der Gattin, wenn sie nicht im Scheidungsprozeß ihre Alimentations- Ansprüche erhebt, etwas zu zahlen. Schließlich erklärte sich das Gericht für inkompetent, die Vermögensfrage zu entscheiden, weil Wölfling vom Kaiser verboten worden ist, österreichischen Boden zu betreten und er sich deshalb nicht verantworten kann.
Paris 20. Jan. (Die spanische Falschmünzer-Affäre.) Der „Nerv-Jork Herald" meldet aus Madrid: Die ungeheure Sensation, die die Verhaftung des Herzogs von Benavente unter dem schweren Verdacht der Falschmünzerei hervorgerufen hat, hat sich noch nicht vermindert. Der Verhaftete beteuert trotz aller gegen ihn vorliegenden Beweise fortgesetzt seine Unschuld. Vor allem behauptet er, daß er den Schlüffe! zu dem Zimmer, in dem die Falschmünzer-Utensilien gefunden wurden, niemals bei sich getragen habe, sondern dem Hausverwalter übergeben habe. In dem betreffenden Zimmer hätten sich nur einige alte Möbelstücke befunden, die nicht mehr benutzt wurden. Diese Behauptungen ! des Herzogs werden aber durch die jüngsten Untersuchungen und Vernehmungen widerlegt. Es wurde festgestellt, daß es der Dienerschaft und allen anderen Personen aufs strengste verboten war, jenes Zimmer zu betreten und daß der Herzog den Schlüssel zu dem Zimmer niemanden anvertraut habe, auch seinem Hausverwalter nicht.
Rom 20. Jan. An der Küste von Pratich strandete ein Dampfschiff. Die See spülte 24 Leichen an Land. Auf dem aus dem Wasser ragenden Wrack sollen sich noch viele Passagiere befinden, deren Rettung bisher wegen des herrschenden Sturmes unmöglich war.
Petersburg 20. Jan. In der Fabrik von Siemens u. Halske brach ein Großfeuer aus, wobei die Abteilung für Eisenbahn-Signale, die Tischlerei, das Kontor sowie die Empfangsräume vollständig niederbrannten. Der Schaden wird auf 200 000 ^ geschätzt.
Kopenhagen 20. Jan. (Wo ist Mr. Cook?) Das Universitätskonsistorium veröffentlicht eine Erklärung, die mit dem gestern herausgegebenen Bericht der Cook-Kommission übereinstimmt. Wie in der Veröffentlichung ferner mitgeteilt wird, hat der Rektor der Universität bei dem Empfang der Notizbücher Cooks den Wunsch ausgedrückt, mit diesem in direkte Verbindung zu treten. Sekretär Lonsdale teilte darauf am 10. Jan. mit, daß er auf ein Telegramm an die von Cook aufgegebene Adresse keine Antwort erhalten habe.
New-Iork 20. Jan. (Großfeuer.) Eine große Feuersbrunst äscherte eine Kleiderfabrik in Philadelphia ein. Das große 6stöckige Gebäude wurde völlig zerstört. Von den 100 Arbeitern sind 12 verbrannt, vielleicht noch mehr. 20 andere erlitten durch Herabspringen schwere Verletzungen. Bisher konnten nur 5 Leichen geborgen werden.
Vermischtes.
Keine Aeroplanflüge in Stuttgart. Die Mitteilung, daß der Württem- bergische Verein für Luftschiffahrt in diesem Frühjahr die Veranstaltung von Aeroplanflügen auf dem Cannstatter Exerzierplatz plane, ist unrichtig. Wohl hat sich der Württembergische Verein für Luftschiffahrt schon seit einiger Zeit mit diesem Gedanken beschäftigt; dessen Verwirklichung ist jedoch infolge mangelnder Geldmittel vorläufig noch in sehr weite Ferne gerückt. Auf alle Fälle werden solche Flüge in diesem Jahre in Stuttgart nicht stattfinden, es sei denn, daß dem Württ. Verein für Luftsckiffahrt von irgend einer Seite die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt würden.
Gottesdienste.
So«»t«g Sepiuogestmä, 23. Jan. Fürbitte für den deutschen Kaiser. Dow Turm 22. Predigtlied 412. Knchenchor Lobe den Herrn, den v ächtigen König. 9'/-Uhr: Vormitt.-Predigt Stad/Pfarrer Schund. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen. 5 Uhr: Bibclstunde im Vereinshans. Dekan RooS. Z»»««er»tag, 27. Jan. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshauk, Dekan Roos.
Reklameteil.
A lousemisaob be^Mto diastrurig bei:
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Arallrchr und PrmtMjeißeu.
K. Forstamt Hirsau.
Brennholz-Verkauf
am Mittwoch, den 26. Jan., vorm. 9 Uhr, im Gasthaus zum „Rößle" in Hirsau aus Staatswald V Lützenhardt Abt. 1 Brandhalde:
Rm. Buchen: 66 Scheiter, 170 Klotzholz, 116 Anbruch. Ferner 5 Flächenlose geschätzt zu 510 buchenen und 240 Nadelholzwellen. Sämtliches Holz sitzt im Tal mit äußerst bequemer Abfuhr.
Veteranenverein La!>v.
Sonntag, den 23. d. Mts, nachmittags 4 Uhr,
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bei Kamerad Schwarzmaier.
Der Ausschuß.
UWilger-Lch ?M,
bei !
Friseur Winz, Marktplatz. !
Ziehung gar. 26. Jan. Hauptgerv. 15000
Für zwei Abendstunden täglich wird eine
Putzfrau
sofort gesucht. Von wem, sagt die Exped. ds. Bl. j
wohnungsveröriderulig.
Teile meiner werten Kundschaft ergebenst mit, daß ich von heute ab in der Lederstraße bet Herrn Kirchherr im früher Kohler'schen Haus wohne K. Knecht, Strickerei.
IiiMks Wichen
wird für mehrere Stunden des Tags gesucht. Von wem, ist zu erfragen im Compt. ds. Bl.
Für ein tüchtiges
Mädchen
suche Stellung bis 1. Febr.. Auch werden Mädchen bei hohem Lohn nach hier und auswärts gesucht.
Frau Schoch, Lederstraße 175.
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u. Mtvirlcrwx srstklass.
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I.. Kooli, Villingon
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Danksagung.
Für die uns bei dem Hingang unserer lieben Schwester, Tante, Schwiegermutter, Großmutter und Schwägerin
Frau Sophie Weiß Witwe
in so herzlicher Weise entgegengebrachte Teilnahme, sowie für die Blumenspenden, sagen wir unfern innigsten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen die Schwester:
Wilhelmine Uhland We. in Sindelfinge«.
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