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fahrungen, so z. B. der 22 Jahre alte Ausläufer Robert Nagel von hier. Dieser überfiel im Walde zwischen hier und Huchenfeld die Ehefrau des Landwirts Joh. Gg. Schwarz von elfterem Ort, die täglich ihren hier arbeitenden Kindern das Mittagessen bringt. Er packte sie rücklings, warf sie zu Boden und untersuchte sie nach Geld. Allein die Frau faßte den Kerl an der Gurgel und wurde Meister über ihn, sodaß er um Gnade bat. Er sagte, er habe Hunger und bat nur noch um Essen. Nun gab ihm die Frau gutmütigerweise etwas von dem übrigen Essen und zehn Pfennig, worauf er davonschlich. Aber die Polizei machte sich bald mit dem Polizeihund Hassan auf die Suche; der Hund erhielt von der Unfallstelle die Witterung und nach einigen Stunden fand man den Räuber, der festgenommen wurde.
Lörrrach 28. Dez. Ein interessantes Phänomen war in der Nacht vom Sonntag auf Montag zu beobachten. Um die silberglänzende volle Mondscheibe schloß sich ein breiter weißer Ring, um diesen ein schmaler gelber, dann ein wieder bedeutend breiterer hellgrüner und endlich ein schmaler orangefarbener. Alle diese konzentrischen ! Streifen waren scharf begrenzt und in satten ' Farben wie bei einem Regenbogen. Nach etwa einer Viertelstunde verschwand das Phänomen zugleich mit dem Dunstkreise, der den Mond umgab, und der Himmel wurde wieder sternenhell.
München 29. Dez. Heutig mittag '/-3 Uhr enstand in einem Gebäude der Essig- und Spritfabrik Max Wassermann in der Talkirchener- straße Großfeuer, welches das Hauptgebäude mit der Essigsiederei vollständig einäscherte. Der Schaden ist sehr groß, der Fabrikbetrieb ist teilweise eingestellt. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann an der reckten Hand erheblich verletzt. Die Brandursache ist nicht bekannt.
Düsseldorf 29. Dez. In der hiesigen Stadlbibliothek sind große Diebstähle entdeckt worden, die einem städtischen Aufseher zur Last fallen, der Bücher und Dokumente von hohem Wert entwendete und bei Seite geschafft hat. Es gelang, die Verstecke zu ermitteln und die Werke herbeizuschaffen, sodaß sich der Schaden nur aus 6600 beläuft.
Paris 29. Dez. Hier wurde gestern der russische Ingenieur Gilewitsch festgenommen, der im Jahre 1908 sein Leben mit 270000 Frcs.
versichert und den Plan gefaßt hatte, einen ihm ähnlich sehenden jungen Mann zu ermorden, um als der Tote zu gelten und mit Hilfe eines Komplizen die Versicherungssumme abzuheben. Er tötete auch wirklich einen gewissen Padlutzki und floh nach Frankreich. Bei seiner Verhaftung schützte er ein Unwohlsein vor und ließ sich in den Waschraum führen, wo er sich mit Cyankali vergiftete.
Prag 29. Dez. Bahnhofassistent Zeis ist aus der Haft entlassen worden, nachdem er ehrenwörtlich versprochen hat, daß er sich nicht entfernen werde. Er tut erst seit Frühjahr Dienst, nachdem er von einer schweren Nervenkrankheit geheilt war. Der Bahnarzt hatte damals konstatiert, daß er infolge der Krankheit zum Dienst untauglich geworden sei; Zeis suchte seine Entlassung nach, die aber abgelehnt wurde. Er hatte sehr schweren Dienst, oft ununterbrochen 18 Stunden, da täglich 57 Züge die Station passierten.
Kopenhagen 29. Dez. Obwohl die Zurückweisung der Ansprüche Cooks durch das Universitäts-Komite endgültig feststeht, verlautet dennoch daß das Komite beschlossen hat, den Originalbericht des Kapitäns Loose über die Fälschungen der Cook'schen Observationen, der hier Ende der Woche ankommt, einer kritischen Revision zu unterwerfen und mit dem Bericht Cooks zu vergleichen. Das Ergebnis dieser Untersuchung soll als Ergänzung zu den Feststellungen des Komites veröffentlicht werden.
London 29. Dez. Die Neigung zu einer deutsch-englischen Annäherung, die sich aus den Anzeichen der letzten Zeit bemerkbar macht, hat in den unionistischen Kreisen große Erregung hervorgerufen. Die „Times" behaupten, die Bedeutung des Besuchs des bekannten Finanzmannes Sir Ernest Cassel in Berlin werde überschätzt. Der Zweck seines Besuches seien nur finanzielle Angelegenheiten gewesen. Der Berliner Korrespondent des „Standard" behauptet dagegen auf Grund angeblich sicherer Erkundigungen, daß eine Verständigung über die Flottenfrage allen halbamtlichen Ableugnungen zum Trotz ernstlich in Erwägung gezogen werde.
Vermischtes.
(Ein 13jähriger Theaterkomponist.) Eine ungewöhnliche Vorgeschichte hat
die neue Pantomime „Cinderalla", die in nächster Woche im Londoner Strand- Theater zum ersten Mal in Szene gehen wird. Denn der Komponist des Werkes ist ein 13- > jähriger Knabe der kleine Moritz Lutzen, der die Musik eigens für die Londoner Kindertänzerin, die kleine Mary Glynne, geschrieben hat. Der ' jugendliche Komponist hat einem Besucher die Geschichte seiner ersten Theaterkomposition anvertraut ; er erzählte mit kindlichem Enthusiasmus, wie er eines Tages mit dem Verfasser einer anderen Pantomime im Theater die kleine Mary Glynne tanzen sah, und der jugendliche Musiker war so begeistert, daß er seinem Begleiter sofort sagte, für diese reizende kleine Tänzerin müsse er Musik schreiben. Mr. Austin Fryers erklärte sich sofort lächelnd bereit, ein Libretto dafür zu verfassen. „So ging ich nach Hause und komponierte. Dann brachte ich die Musik dem
Direktor der Strand-Theaters und sagte ihm, Miß Mary Glynne würde das alles sehr schön und gut machen. Er lächelte; aber als er die Musik hörte, willigte er doch ein. Ich bin sehr stolz, für meine kleine Freundin komponiert zu haben. Das ist alles, was zu erzählen ist", meinte der kindliche Komponist einfach, „seit meinem 5. Jahre komponiere ich und es macht mir viel Spaß." Die Pantomime, die von einem Kinde für ein Kind geschrieben ist und nur von Kindern dargestellt werden soll, wird der junge Tonsezer selbst dirigieren. Der kleine Lutzen ist als Sohn ungarischer Eltern in England geboren und sein musikalisches Talent hat bereits lebhaftes Aufsehen erregt. Der Knabe hat schon mehrfach vor Fürstlichkeiten gespielt und auf den Wunsch des Präsidenten Loubet hin sogar einmal die Kapelle der französischen Nationalgarde dirigiert.
Gottesdienste.
Aahrersckkuh 31. Dez. 5 Uhr: Predigt mit Beichte, Dekan Roos. Das Hpfer ist für die Kirchen- heizung bestimmt.
Hlevj b' 1. Jan. 1910. Vom Turm 414. Predigtlied 364: Befiehl du deine rc. Kirchenchor-. Wer unter dem Schirm des Höchsten rc. 9'/« Uhr- Beichte in der Sakristei. 9'/-Uhr Vorm Predigt DekanRoos. Abendmahl 5 Uhr Abendpiedigt, Sladlpfarrer Schmid
«ach Ileujahr 2. Jan. Vom Turm 367. Predigtlied 380. 9'/r Uhr- Predigt. Sladtpfarrer Schmid. 1 Ubr Chris'enl'brenitde»Töchtern
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eAZW» R? E Sonntag, de« 2. Jannar 1919, vo« DU. nachmittags präzis 4 Uhr ab, im Badischen
Hof das Schauspiel
..Schuld und Sühne"
von Kurt Fröhlich
verbunden mit Gesangsvorträgen wiederholen, wozu jedermann freund- lichst eingeladen wird.
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