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in das Gesicht blicke und lächle, so würde man nichts weiter bekommen, als ein hochmütiges Anstarren. Mit einem Erlebnis mit Engländern schließt Blatchford sein Loblied auf das deutsche Volk, das besonders jenen Deutschen zur Be­herzigung empfohlen zu werden verdient, denen alles Fremde und Ausländische weit bester er­scheint, als die deutschen Bräuche und Ein­richtungen.

Wie Dr. Cooks Bericht geprüft wird. Dr. Cooks langerwarteter Bericht über seine Expedition zum Nordpol soll durch seinen Sekretär Lonsdale nun endlich der Kopenhagener Universität überreicht worden sein. Eine besondere Prüfungskommission ist bereits gebildet ; sie setzt sich aus einer Reihe bekannter Professoren der Astronomie, Mathematik, Geographie, Biologie und einer Anzahl arktischer Forscher zusammen. Man erwartet in Kopenhagen, daß die Prüfung keine großen Schwierigkeiten ergeben wird, aber man hat trotzdem die Kommission unter Zuziehung einer größeren Anzahl Gelehrter gebildet, um gleich von Anfang an das Urteil anerkannter Autoritäten zu gewinnen. Voraussichtlich wird der Leiter der Kopenhagener Sternwarte, Pechuele, den Vorsitz übernehmen. Als arktische Sach­verständige figurieren u. a. Kapitän Sverdrup, Kommandant Hovgaard und Roald Amundsen. Wenn das von Dr. Cook vorgelegte Material von der Kommission eingehend geprüft und gesichtet ist, wird es einer zweiten Körperschaft

von Gelehrten zur endgültigen Entscheidung vor­gelegt: den 22 Mtgliedern des Universitätskonsi­storiums. Dieses Konsistorium setzt sich aus 2 Pro­fessoren der Theologie, 6 Rechtsgelehrten 5 Medi­zinern und Physiologen, 5 Philosophieprofessoren, 1 Zoologen, 1 Mathematiker, 1 Botaniker und 1 Chemiker zusammen. Erst wenn diese Gelehrten ihr Urteil gefällt haben und die Arbeit der ersten Prüfungskommission kontrolliert haben, wird das endgültige Urteil über den wissenschaft­lichen Wert des Cook'schen Berichtes gesprochen werden.

Ein neuer Riese der Urzeit auf­gefunden. Aus Newyork wird berichtet: Professor Brown, der nach einer längeren For­schungsexpedition für das amerikanische natur­historische Museum jetzt nach Newyork zurückgekehrt ist, hat im Montana das Skelett einer bisher unbekannten Art des Dinosauriers entdeckt, die Gebeine eines Ceratopsiers. Die versteinerten Reste lagen in einer geologischen Schicht, deren Alter die Gelehrten auf gegen 3 Millionen Jahre schätzten. Der Fund umfaßt auch die Hüftknochen und den größten Teil der gewaltigen Wirbelsäule des Sauriers, dagegen fehlen Schädel und Vorderbeine. Das Skelett wird nach der Bergung zusammengesetzt und noch im Laufe dieses Winters im naturhistorischen Museum Ausstellung finden. Professor Brown fand auch die Reste eines kleineren Sauriers, dessen Art in der Forschung bislang fremd geblieben war.

Eine neue Version über Andres Schicksal. Ueber Spuren, die vielleicht auf den Polarfahrer Andre hmdeuten, wird unter Vorbehalt gemeldet: Ein katholischer Missionar soll seinem Bischof berichtet haben, er habe auf einer Expedition in den hohen Norden Kanadas nahe dem Reindeer See einen Eskimo stamm getroffen, dessen Männer ihm erzählt hätten, daß vor Jahren ein weißes Haus mit zwei halb­verhungerten Weißen aus der Luft herabgefallen sei. Die Weißen, die jetzt tot seien, hätten sich von Renntieren und Karibous genährt. Aus dem weißen Hause hätten die Eskimos eine Art Vorratskammer für Seile ge­macht. Der Missionar will den Eskimostamm demnächst nochmals aufsuchen, und weitere Er­hebungen anstellen.

Marktberichte.

Calw 9. Dez. (Viehmarkt.) Die Zufuhr zum gestrigen Markt betrug 417 Stück. Es wurden verkauft 32 Paar Ochsen und Stiere zu 8201305 ^ pro Paar, 46 Kühe und Kalbeln zu 212415 36 Stück Jungvieh

zu 98205 21 Kälber zu 72107 ^ pro

Stück. Auf dem Schweinemarkt überstieg das Angebot die Nachfrage. Es waren zuge­führt 300 Milchschweine und 131 Läufer. Er­lös für elftere 2044 für Läufer 50104 pro Paar.

Privatanzeigen.

ksuoklrlub.

Am Samstag, den 11. ds. Mts., abends 8 Uhr,

findet im Gasthaus zumStern"

Weihnachtsfeier

verbunden mit Gabenoerlosung u. komischen Aufführungen von Willi Scheer, Komiker und Gesangshumorist, statt.

Unsere Mitglieder mit Angehörigen sind freundlichst eingeladen.

Der Ausschuß.

Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg.

Arbeiterverein Lelm.

Am Sonntag, den 12. Dezember, im I. Dreiß'- schen Saal

Weihnachtsfeier

mit musikalischen und komischen Vorträgen, sowie Festrede des Herrn O. Steinmayer aus Stuttgart.

Hiezu ist jedermann freundlichst eingeladen.

Anfang nachmittags ^4 Uhr. Eintritt 20 Pfg. Die im Vorverkauf gelösten Eintrittskarten sind am Saaleingang vorzuzeigen.

Der Ausschuß.

Hirsau.

Einladung der Werziger.

Auf Sonntag, den 12. Dezbr., werden alle 1869 geborenen Damen und Herrn und deren Bekannte und Gönner zu G. U. Stotz z. Löwen höflichst eingeladen.

Mehrere Vierziger.

Liebenzell, 8. Dez. 1909 .

Verwandten und Bekannten geben wir die schmerzliche Nachricht, daß unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante

Bertha Oelschläger

heute früh V-4 Uhr von ihrem Leiden erlöst wurde.

Um stille Teilnahme bitten

die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung Freitag Nachmittag 1 Uhr.

Spetzhardt, 7. Dez. 1909.

Todes-Anzeige.

Tiefbetrübt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, daß unser lieber Vater, Großvater, Schwager u. Onkel Matthäus Lörcher, alt Lammwirt, heute Nacht im Alter von 78 Jahren sanft ver­schieden ist.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung am Freitag nachmittags 2 Uhr in Altburg.

Spar- °. CüilsilMmiii Calw ->, Umgegend

G. m. b. H.

An den zwei letzten Sonntagen (12. und 19. Dez.) vor Weihnachten ist unser Laden von

vormittags 11 bis nachmittags 3 Uhr gröffnet.

MW

Auf kommende Winterszeit und als praktisches Weihnachtsgeschenk empfiehlt Unterzeichneter seine

mit Langschiffchen, Zentralschiffchen, Schwingschiffchen, Rundschiffche«, vollendet gediegene Arbeit, elegantes modernes Möbel, leichtlaufend schnell­nähend, zum Sticken und Stopfen, schöner gleichmäßiger Perlstift.

LM" Anlernung des Nähens umsonst. "W>s

Reparaturen fachmännisch, gründlich «nd billig.

Hochachtungsvoll

kisekoiisli-. soo.

Auf dem Bahnhof in Calw ging am gestrigen Markte ein

Portemonnaie

mit 682 Inhalt verloren. Der ehr- liche Finder wird gebeten, dasselbe im Compt. ds. Bl. oder auf dem Schult­heißenamt in Schönbronn OA. Nagold gegen gute Belohnung abzugeben.

Geldbrütrl verloren.

Gestern, am Calwer Markttage, ging vom Bad. Hof nach Möttlingen ein Zugbeutel mit großem Geld­betrag verloren.

Der Finder des Beutels wolle die Red. ds. Bl. benachrichtigen. Hohe Belohnung wird zugesichert.