SarnstW
Beilage z« Rr. S6V
enblail.
6. November 1909.
privatanzeigen.
Ae
sondern:
„Ich möchte ein Paket Malzkaffee",
n:
„ein Paket Kathreiners Malzkaffee."
Dann haben Sie die Sicherheit, den echten und wohlschmeckenden Kathreiners Malzkaffee zu erhalten.
Auf jedem Paket muß das Bild des Pfarrer Kneipp und die Firma Kathreiners Malzkaffee-Fabriken stehen.
feinste
Stern- wollen ?!
Orangestern ^
Blauster:;
Notstern §
Viole-stern s Grünstern §
Braunstern ) <5-»-sunr./
Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei ln Bahrenfeld.
Irr haben in den meisten Geschäften; wo nicht erhält-^ UH, weist die Fabrik Grossisten u. Handlungen nach.)
beim N
verlange man aueilriielcliok evkte IM66I-Mrre unll sollte llsrauk, ckass aus cker grossen Originsl- lVILKKI-^Iasotie navligeküllt wirll, cla in llieser gesetrlioli nur eobte IVILKKI-lVijrrs keilgelialten weräen äark.
RurzgesägLss» trockensL
MnspSone» wagen Mr. 8 —, ZweispLnuerwager» „ 15 —, extra große Fuhren,
empfiehlt bei prompter Lieferung
Sägwerk Hirsau. — Telef. 104.
lisumstisinus
IG«nv««IviilI«inIen
teile ich gerne umsonst briefl. mit, wie ich von meinen qualvollen Leiden befreit wurde.
Carl Bader, Jllertifsen(8svern).
kEkHAKAc^k"
vorttuLktzMUsetßeki.Ksksrrb
Hunderte von Sängern und Gesangvereinen bezeugen einmütig die! hervorragenden Eigenschaften der Wybert-Tabletten auf den Hals. Klarheit und Kraft der ! Stimme wird sofort durch Gebrauch von Wybert-Tabletten erreicht. Ein Versuch überzeugt. Vorrätig in allen Apotheken ; ^ 1.—. Depots in Calw: Neue Apotheke vonTH. Hartmann: in Liebenzell : Apotheke von K. Mohl.
Im
ArftttiM «o» Wimm
jeder Art empfiehlt sich
Itsel» in Hirsau
Im Llosterhof.
Roman von B. v. Lancken.
(Fortsetzung.)
„Wer ist glücklich," — fragte Inge sich wieder. — Ich, ich bin es ja, ich und Armand!" Und sie wendet rasch den Kopf und sucht ihn mit den Augen, er spricht gerade lebhaft auf Evelin ein und statt seiner ist es Callein, der zu ihr hinüber sieht und dessen Blicke den ihren begegnen. Es liegt etwas in seinen Augen, was sie reizt; mit einer kleinen, trotzigen Bewegung des Kopfes weicht sie diesen Blicken aus. Markus Callein tut, als merke ers nicht, zieht seine Uhr, neigt sich zur Gräfin Lie und meint, es finge an, kühl zu werden.
Man bricht auf; es weht wirklich ein kühler Luftzug vom See herüber. Armand geht ans Ufer hinunter — ein kurzer, scharfer Pfiff, und aus der kleinen seitlich gelegenen Bucht löst sich ein weißes Boot; vorn am Steuer weht ein Wimpel in den Ferni-Krusemark'schen Farben, ein älterer Mann mit braunen verwitterten Zügen, blauer Friesjacke und großem Filzhut führt kräftig und geschickt die Ruder und legt an.
Gräfin Volgers und Inge benutzen ihre Wagen zur Heimfahrt, Callein ist geritten, er hat ziemlich denselben Weg wie die Damen, es ist selbstverständlich, daß er ihre Eskorte bildet.
Armand hebt seine Braut in den Wagen und küßt ihr nochmals zärtlich die Hand.
„Wann sehen wir uns wieder?" fragte Inge.
„Bald, Liebling, sehr bald."
Ein allgemeines Lebewohl sagen, winken, grüßen, die flinken Jucker ziehen an, der leichte Halbwagen verschwindet im Schatten des Waldes. Callein hält sich dicht an der Seite der Gräfin Volgers, er spricht lebhaft mit Uhr, Inge verhält sich schweigsam. Es ist natürlich, daß das Gespräch auf Evelin kommt, und Inge erklärt, daß sie sie wunderbar liebreizend findet. Dazu lächelt der Graf, und Lie Volgers erwähnt, daß sie ihr ihren Besuch in Aussicht gestellt; dazu lächelt Callein nicht, er zieht nur langsam den schwarzen Bart durch die Finger und sagt:
„Ein Besuch und ein Gegenbesuch verpflichten noch nicht zu einem Verkehr." - — — — —
Evelin und die alte Baronin Carolin waren am Nachmittag zu Fuß durch den Wald nach der Ruine gekommen; es war selbstverständlich, daß Armand ihnen jetzt anbot, sie zurückrudern zu lassen. Zunächst fuhr man nach dem Klosterhof hinüber, Armand stieg auf den kleinen Steg, an dem das Boot anlegte, half Fräulein Berner und seiner Schwester beim Aussteigen und nahm seinen Platz im Boot sodann wieder ein.
„Du fährst noch weiter?" fragte Anna erstaunt.
„Aber natürlich, ich werde die Damen doch nicht allein fahren lassen. Adieu — auf baldiges Wiedersehen!"
„O wir fürchten uns nicht", bemerkte Evelin lachend. „Nein, wir fürchten uns nicht", echote auch die Tante — trotzdem fuhr er mit, lüftete grüßend den Hut gegen die Zurückbleibenden, der Schiffer stieß ab, ein paar gleichmäßig kräftige Ruderschläge, und das Boot trieb inmitten des Sees dem Schlößchen „Solitüde" entgegen. Armand saß am Steuer, direkt ihm gegenüber Evelin; auf einer der Mittelbänke in sich zusammengekauert die Tante. Sie schien müde zu sein. Augenlider, Kopf, Löckchen und Lippe senkten sich — niemand achtete auf sie.
„Wann kommen Sie zum malen?" fragte Armand.
„O — das weiß ich nicht, vielleicht übermorgen — nächste Woche." Sie zuckte die Achseln. „Ich treffe so lange voraus nicht geme Bestimmungen. Interessieren Sie sich denn für Malerei?
„Gewiß, und wenn Sie erlauben, werde ich hin und wieder Ihre Arbeit inspizieren."
„Tun Sie das lieber nicht, Sie würden vielleicht wenig Freude daran haben, ich bin zu sehr Dilletantin, aber man muß hier in der ländlichen Einsamkeit sich doch eine Tätigkeit schaffen."
»Fühlen Sie sich wohl in dieser Stille?" fragte Armand weiter.
„Ja, sehr, sehr; es hat etwas Beglückendes, Beruhigendes für mich, dieser ländliche Friede. Glauben Sie mir, Herr v. Ferni, ein Leben nur im Geräusch der Welt schafft schließlich wenig Befriedigung. Sie ahnen nicht, wie heimatlos und verlassen ich mich oft fühle, da draußen."
Sie sah an ihm vorüber über den weilen, leisebewegten Wasserspiegel. Es lag Trauer und Wehmut auf ihrem reizenden Gesicht, das er bisher nur lachend und strahlend gesehen; sie dauerte ihn; in dieser weichen, ein wenig schwermütigen Stimmung hatte sie etwas unendlich Rührendes.
„Das Leben liegt ja noch vor Ihnen, Baronin. Wenn es Ihnen bisher manches schuldig geblieben, die Zeit wird kommen, wo es diese Schuld begleicht."
Sie schüttelte leise den Kopf.
Nie!"
„Nie? Warum denn?"
Evelin schwieg, nahm den Hut ab und ließ den Abendwind über