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Wien 26. Okt. Die neuen Steuern, die der Finanzminister ankündigte, sind folgende: Erhöhung der Branntweinsteuer von 90 auf 140 Kronen pro Hektoliter, eine Erbschafts- und Schenkungssteuer, eine Erhöhung der Personalsteuer, eine Junggeftllensteuer, Erhöhung der Dividendensteuer von Aktiengesellschaften mit einem Zusatz bei Dividenden von über 10 °/°, ferner die Besteuerung der natürlichen und künstlichen Mineralwasser mit 4 Millionen.
Petersburg 26. Okt. Am Hellen Tage wurde im Zentrum von Moskau der Versuch gemacht, die Vereinigte Bank zu berauben. Eine Anzahl stark bewaffnete Räuber drangen auf den Kassierer ein und schoßen auf ihn ohne ihn zu treffen. Es gelang, einen Teil der Räuber zu verhaften, ehe der Raub ausgeführt werden konnte. Die Anderen entkamen.
Racconigi 25. Okt. Der Kaiser von Rußland ist heute nachmittag um 3 Uhr ab- g er ei st. Bei der Abfahrt bildeten Truppen auf den Straßen Spalier. Nachdem der Kaiser auf der Schloßterrasse sich von der Königin verabschiedet hatte, fuhren die Majestäten mit den Ministern und dem Gefolge unter Ehreneskorte zum Bahnhofe, unterwegs von einer zahlreich versammelten Menschenmenge mit den Rufen: „Es lebe Italien!" „Es lebe Rußland!" begrüßt. Auf dem Bahnhofe schritt der Kaiser zunächst die von Bersaglieri gestellte Ehrenkompagnie ab und begrüßte dann die zur Verabschiedung erschienenen Spitzen der Militär- und Zivilbehörden. Hierauf bestieg der Kaiser, nachdem die Majestäten sich zum Abschied umarmt hatten, seinen Salonwagen, aus dessen Fenster er noch einige Minuten bis zur Abfahrt des Zuges sich lebhaft mit dem König unterhielt.
Pennon de la Gomeira 26. Okt. Die Rifleute der nahen Küste stellten an die Spanier das Ersuchen, Friedensverhandlungen mit ihnen anzuknüpfen.
New-Aork 26. Okt. Staatssekretär Dernburg hat heute mit dem Dampfer „Kaiser Wilhelm II" die Heimreise angetreten.
Charbin 26. Okt. Auf den Fürsten Jto ist heute früh 9 Uhr ein Attentat verübt worden. Der Fürst, der eben seinen Wagen verlassen hatte, schritt mit dem russischen Finanzminister Kokowzow und den russischen Offizieren die Front der Ehrenkompagnie ab und ging gerade auf die Gruppe der ausländischen Konsuln zu, als hinter ihm mehrere Schüsse fielen. Von 3 Kugeln getroffen, stürzte der Fürst tödlich verwundet nieder. Der japanische Generalkonsul Kawakami wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Auch der Betriebchef der südmandschurischen Bahn, Tamaku, wurde am
Fuße leicht verletzt. Der Täter ist verhaftet worden. Es handelt sich offenbar um ein vorbereitetes Komplott.
Charbin 26. Okt. Im Verhör gab der Mörder des Fürsten Jto an, er sei nach Charbin gekommen, um den Fürsten zu ermorden. Er habe sein Vaterland rächen wollen. Jto habe während seines Aufenthaltes in Korea einige ihm nahestehende Personen hinrichten lassen.
Charbin 26. Okt. Fürst Jto verschied 20 Minuten, nachdem die Schüsse abgegeben waren. Die gestern verhafteten Koreaner haben eingestanden, sie seien nach Tsaitagon gekommen, um die Ermordung Jtos zu organisieren.
Vermischtes.
Das Frontmachen fällt weg! Auf kaiserlichen Befehl ist eine bereits vor einiger Zeit von der „T. Rundschau" angekündigte Vereinfachung in der Erweisung und Ehrenbezeugung des Frontmachens nunmehr eingetreten und zwar für Unteroffiziere und Gemeine. Es ist in Wegfall gekommen: das Frontmachen vor den Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses, vor den Feldmarschällen, vor den Chefs des Truppenteils, vor allen unmittelbaren Vorgesetzten, vor dem Gouverneur und Kommandant des eigenen Standortes. Die Erleichterung, die hierdurch für den Unterricht der Unteroffiziere und Mannschaften und für das Ueben der Ehrenbezeugungen namentlich in den Provinzstandorten herbeigeführt ist, liegt auf der Hand. Ein um so größerer Wert wird, um von der alten Strammheit nichts abbröckeln zu lassen, auf ein genaues Erweisen der Ehrenbezeugung durch Anlegung der rechten Hand an die Kopfbedeckung gelegt werden. An dem alten Herkommen, daß die preußischen Offiziere usw. vor den königlich preußischen Prinzen und Prinzessinnen Front machen, ist jedoch nichts geändert. Das gleiche Herkommen besteht auch in nichtpreußischen Ländern den Angehörigen der landesherrlichen Familie gegenüber, soweit das Frontmachen nicht durch besonderes Abkommen ausdrücklich vorgeschrieben ist.
Es lebe St. Bureaukratius! Der Glockengießer N. von Lauingen im bayrischen Schwaben erhielt vor einigen Wochen aus Oesterreich mit der Bahn eine alte Kanone, die er zum Einschmelzen angekauft hatte. Bei einer genauen Besichtigung zeigte sich, daß die Kanone noch scharf geladen war. Dieser Sachbefund wurde von einem Oberfeuerwerker, der eigens zur Untersuchung erbeten war, bestätigt, letzterer erklärte jedoch, daß er die Kanone nicht entladen dürfe,
da sie Privateigentum geworden sei. Das Bezirksamt ordnete nun an, daß die Kanone mit der Bahn wieder nach Oesterreich zurückgesendet werden solle, doch seitens der Bahn wurde die Annahme dieses Transports verweigert, was auch ursprünglich geschehen wäre, wenn bekannt gewesen wäre, daß die Kanone noch geladen war. Der Empfänger erklärte nun, daß er die Entladung betätigen laste und hiefür jede Haftung übernehme und gab auch genau an, welche Vorsichtsmaßregeln er anwenden werde. Doch umsonst, die Entladung wurde nicht gestattet! Hier steht man nun vor einem Rätsel, dessen baldige Lösung sehr erwünscht wäre, denn die Bewachung dieses Schießinstruments verursacht nebenbei weitere Kosten.
Der Einbrecher als Gatte. Eine merkwürdige Geschichte aus dem chinesischen Leben erzählt Sir Henry Blake aus einem neuen Buche, in dem er die Sitten und Gewohnheiten des Volkes im Reiche der Mitte in scharf umrissenen Bildern wiederzugeben sucht. Es ist bekannt, daß nach chinesischem Brauch Braut und Bräutigam einander fremd bleiben bis zu dem Augenblick, in dem die Ehe geschlossen ist. „Ein Sohn und eine Tochter aus zwei reichen Familien wurden verheiratet. Nach Schluß der Zeremonie am ersten Abend zogen sich Braut und Bräutigam in ihre Gemächer zurück. Kaum waren sie allein, als sie über sich ein Geräusch hörten; der Bräutigam erhob sich, legte sein rotes Bräutigamsgewand wieder um und zündete eine Kerze an, um in das obere Stockwerk hinaufzusteigen. Dort fand er einen Einbrecher, der sich, als er sich entdeckt sah, auf ihn stürzte und nach kurzem Kampfe den Bräutigam mit einem Dolche niederstieß. Darauf legte er das Bräutigamsgewand an, nahm die Kerze in die Hand und ging verwegen hinab in das Gemach, wo die junge Frau auf die Rückkehr ihres Gatten wartete. Da chinesische Bräute ihre künftigen Ehemänner vor der Hochzeit nicht sehen, bemerkte die junge Frau in ihrer Erregung nicht, daß der zurückkehrende Mann nicht ihr eben angetrauter Gatte war, und er erzählte ihr, er hätte eben einen Räuber gefunden, der in das Haus eingedrungen, bei seinem Erscheinen aber entflohen wäre; er fügte hinzu, da Räuber in der Nähe wären, so täte die junge Frau besser, ihre Juwelen ihm zu übergeben, er wollte sie in die Wohnung seines Vaters tragen . . . Die Frau tat so und übergab ihm ihren Schmuck, der mehrere lausend Taels Wert hatte. Seelenruhig ging der Räuber damit fort und — kam nicht wieder..." Später wurde der Schuldige jedoch entdeckt, durch grausame Tortur zum Geständnis gezwungen und dann hingerichtet.
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Stimme g dieser Callein.
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goldige Schimmer überflutete sie mit magischem Zauber. Callein starrte ! hinüber, geblendet, überwältigt — dann senkte er leicht das Haupt und j schloß die Augen, als müsse er dies Bild, unbeeinflußt durch äußere Eindrücke, in seiner Seele festhalten für immer — und als er die Augen wieder hob und sie wieder auf Inge richtete, da lag etwas Herrschergleiches, etwas Zwingendes in ihrem Ausdruck, etwas, das über die Entfernung hinüber das Mädchen zu berühren schien. Es ging ein leises, unruhiges Zucken durch ihre Gestalt, sie bewegte ein paarmal den feinen Kopf und wandte ihn dann Markus zu. Ihre und seine Blicke begegneten sich, und er hielt den ihren fest, sekundenlang, nur sekundenlang, aber diese Sekunden hatten genügt, ihm zu zeigen, daß sie ihn erkannt hatte. Ruhig wandte er sich Anna zu — und so schnell hatte sich das alles abgespielt, daß es selbst dieser scharfen Beobachterin entgangen war.
„Bitte, willst Du mich Deiner Schwägerin vorstellen?" fragte Callein.
„Aber gewiß, gerne, komm nur."
Er bot ihr den Arm, und sie schritten gerade auf Inge v. Herrnstein zu; der Weg bis dahin wurde ihnen oft versperrt durch Begrüßungen und Händeschütteln, dem Markus nur widerstrebend stand hielt. Endlich hatten sie sie erreicht.
„Liebe Inge, ich möchte Dir unseren Vetter vorstellen. Graf Markus Callein — der Name wird Dir ja bekannt sein," sagte Anna.
„Gestatten Sie, gnädigste Cousine, Ihnen die Hand zu küssen."
Sie reichte ihm die schmale, zierliche Rechte und fühlt darauf einen leisen, innigen Kuß von heißen Männerlippen, ein Wort der Begrüßung findet sie nicht, es ist ihr unmöglich zu sprechen — Inge wußte, daß sie sich töricht und linkisch benahm, aber sie hatte sich auch nie derartig verschüchtert gefühlt. Der Klang seiner Stimme, seine stolze, selbstbewußte Haltung, seine ganze Erscheinung, alles — verwirrte sie, und sie begrüßte Armands Erscheinen wie eine Erlösung. Die Arme ausgebreitet, eilte er dem Vetter entgegen. Markus war erschrocken, wie sehr man bei dieser raschen Bewegung das Hinken bemerkte.
Armer Kerl dachte er. Armand lachte und sprach lebhaft auf seinen Vetter ein und fragte, „was er dazu meine, daß er nun endlich der goldenen Freiheit entsagt, sich von Rosenketten habe umstricken lassen und was dergleichen Reden bei ähnlichen Gelegenheiten sind. Andere traten hinzu, den Neuangekommenen zu begrüßen, wie ein Lauffeuer ging es von Mund zu Mund, „Markus Callein" sei da; „Graf Callein", „Graf Callein". Die Herren schüttelten ihm die Hände, und die Frauen, die ihn kennen, freuen sich über seine Rückkehr oder fürchten sie, je nachdem sie zu ihm stehen, gut oder schlecht — die, die ihn gar nicht kennen, die jungen Mädchen, zittern vor heimlicher Erregung, ob er sie auszeichnen, ob er der einen oder der anderen den Hof machen wird. — Ist es doch Markus Callein, der „berühmte und berüchtigte" Markus Callein, von dem man sich im geheimen erzählt, daß ihm keine Frau widerstehen könne, und daß er alles erreicht habe im Leben, was er gewollt. Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß keinem Manne größeres Interesse von Frauen entgegen gebracht wird, als dem, den der Nimbus einer bewegten und bedeutenden Vergangenheit umgibt.
Inge stand neben ihrem Verlobten, ihre Hand ruhte in seinem Arm, sie hörte Markus zu den anderen sprechen, sah ihn sich hierhin, dorthin verneigen, und immer deutlicher wußte sie jetzt, mit geheimem Schreck, daß er der war, den sie vor einigen Monaten auf der Terrasse vor Josty gesehen. Weshalb sie darüber erschrak, das hätte sie nicht zu sagen gewußt —
Beim Souper nimmt das Brautpaar den Ehrenplatz an der großen, in Hufeisenform gedeckten Tafel ein, die prachtvolle Rosenarrangements in weitbauchigen Silberschalen zieren. Callein spricht — glanzvoll, packend, er trinkt auf das Haus Ferni-Krusemark. Die Gläser klingen aneinander, die Musik setzt zum Tusch ein; in den Augen von Marianne v. Ferni und einiger tieffühlender warmherziger Tanten schimmern Tränen, die jungen Mädchen lassen errötend ihre Gläser an die ihrer Tischherren anklingen und grüßen mit strahlendem Lächeln zu dem Brautpaar hinüber.
(Fortsetzung folgt.)