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Amts- und Anzeigeb!att sür den Gberamts-ezirk Calw.
84. Jahrgang.
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, r,i,d, Stadt'/Zithrl.m.TrLgerl.Mk. 1 . 2 S. Postbezugspr,
f.b. Orts- u. Nachbarortsverk. -/Uiiyrl. Mk. 1.20, im Fernverkehr -- , „„ - so Pfg., I "
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Amtliche Bekanntmachurrge».
Die Gemei»debehörde«
werden unter Hinweis auf den oberamtl, Erlaß vom 20, Sept, d. I., Calwer Wxhenblatt N:.220, an die erforderliche Berichterstattung erinnert. Calw, 25. Oktober 1909.
K. Oberamt. Amtmann Rippmann.
Offenhaltung des LanLesgewerbemuseums und der Bibliothek.
Während des Winters sind geöffnet:
die Sammlungen der kunstgewerblichen und der technischen Abteilung des Landesgewerbemuseums an den Wochentagen von 10—12V- und 2—4 Uhr, an den Sonntagen von 11—3 Uhr, außerdem (vom 1. November bis 31. März) an den Dienstagen und Freitagen abends von 8—9 Vs Uhr.
die Sammlung der Gipsabgüsse an den Wochentagen von 10—12V- Uhr, an den Sonntagen von 11—3 Uhr,
die Bibliothek mit Lesesaal, Zeichensaal und Zeitschriftenzimmer an den Wochentagen von 10 bis 12 und 2—6 Uhr (Samstags bis 5 Uhr), außerdem Dienstags und Freitags von 8—10 Uhr abends, an den Sonntagen von 11—1 Uhr.
An den höchsten Festtagen (Neujahrsfest, Erscheinungsfest, Palmsonntag, Karfreitag. Osterfest, Himmelfahrtsfest, Pfingstfest, Weihnachtsfest), sowie am Haupttag des Volksfests bleiben die Sammlungen geschlossen. Am Geburtsfest Seiner Majestät des Königs find dieselben unter Beschränkung auf die sonntäglichen Besuchsstunden geöffnet.
Der Eintritt ist jedermann unentgeltlich gestattet. Die Patentauslegestelle mit den deutschen Patentschriften und sonstigen Veröffentlichungen des Reichspatentamts über Patent-, Muster- nnd Zeichenwesen, ferner die Sammlung ausländischer Patent- beschreibunzen u. s w, und die Sammlungen von Adreßbüchern, Ausstellungskatalogen, Preislisten und ähnlichem Nachschlagsmaterial sind während der
Kanzleistnnden (an Wochentagen von 8—12 und 2—6 Uhr) zur Benützung zugänglich (Bureau links vom Haupteingang).
Ausgeliehen werden innerhalb Württembergs Bücher und Vorbilder der Bibliothek sowie (auf kurze Zeit) Patentschriften, ferner cuch Gegenstände aus den übrigen Sammlungen, soweit nicht bei einzelnen derselben aus besonderen Gründen abweichende Bestimmung getroffen ist. An Sonntagen können Bücher weder aus der Bibliothek entlehnt, noch dahin znrückgegeben weiden.
Motoren und Maschinen werden ans Wunsch in Betrieb gesetzt.
Größere Gruppen von Besuchern können, sofern ein Beamter frei ist, auf dem Bureau des Museums einen Führer erhalten.
Stuttgart, 4. Oktober 1909.
Mosthaf.
Tasesrrerrisketteit.
X Calw 25.Okt. Anläßlich des Rechnungsabschlusses sür das Geschäftsjahr 1908/09 hielt der Spar- und Consumverein Calw und Umgegend am Sonntag nachmittag im „Badischen Hof" eine. sehr zahlreich besuchte Generalversammlung ab. Nach einer einleitenden Ansprache des Vorsitzenden wurde die Tagesordnung abgewickelt. Aus dem Geschäftsbericht mögen nur einige Zahlen hier angeführt werden: Der Umsatz im eigenen Geschäft betrug 43127 im Brot- und Lieferantengeschäft 18 707 gegen 35 407 ^ bezw. 15 380 Vorjahre. Von der Consumbäckerei in Stuttgart wurden vom 1. Juli bis 30. Sept, 11766 Brotlaibe bezogen. — An Stelle des krankheitshalber von seinem Posten zurücktretenden Hrn. Schräg wurde einstimmig Hr. Kolb erg als Geschäftsführer gewählt. Zum Schluß kam die von der Versammlung gutgeheißene Dividende von 7,5 bezw. 5°/° aus dem Reingewinn von
4616 ^ an die anwesenden Mitglieder zur Verteilung.
* Calw 26. Okt. Die Obsternte ist
in allen Orten beendet und hat einen kurzen Verlauf genommen. Das einheimische Obst wurde rasch abgesetzt und fand willige Abnehmer. Der Ertrag war im allgemeinen nicht groß und blieb der Absatz auf die nächste Umgebung beschränkt. Die Zwetschgenernte gestaltete sich sehr schlecht; die nasse Witterung machte die Früchte unansehnlich und führte sie schnell der Fäulnis entgegen; schöne Früchte waren selten und deshalb auch die Nachfrage gering. Auf dem Bahnhof waren verschiedene Wagen ausländischen Mo st ob st es zum Verkauf angeboten. Der Preis bewegte sich von 5.50—6.— per Ztr. Aepfel. Das ganze Herbstgeschäft nahm einen kurzen Verlauf. Die Mostereien waren nicht so stark benutzt wie im vorigen Jahr, auch hinsichtlich der Zeitdauer war eine Verkürzung bemerklich. Den Grund zur Zurückhaltung dürfte man in den Vorräten vom letzten Jahr und in den höheren Obstpreisen suchen. Es wurde nicht mehr eingekauft als unbedingt für die Verhältnisse der Familie notwendig war. Von einem Einlegen eines größeren Vorrates wurde überall abgesehen. Die Kartoffelpreise sind in diesem Jahre hoch und bewegen sich in steigender Richtung. Für den Zenter werden gegenwärtig 3.50—4.— gefordert und bezahlt.
* Calw 26. Okt. Die Oktobernummer der Schwarzwaldvereinsblätter bringt in der Hauptsache einen eingehenden Festbericht über das 25jährige Jubiläum des Württ. Schwarzwaldvereins und das Protokoll über die Hauptversammlung am Sonntag, den 19. Sept. 1909 in Stuttgart, sowie den Kassenbericht für 1908, ferner die Fortsetzung des Vortrags „Wanderungen im Herzen des Wasgenwaldes" von Regel-
Im Klosterhos.
Roman von B. v. Lancken.
(Fortsetzung.)
Zehn Tage später ist's, und Armand von Ferni ist zum zweiten Mal außer Bett. Er sitzt in einem bequemen Lehnstuhl auf der Terrasse. Der Verband vom Kopf ist entfernt; die Narbe, die vom linken Auge sich als feiner, roter Streifen unter dem Haar verliert, tut der Schönheit des jugendlichen Männerantlitzes keinen Abbruch. Aber heute sieht Armand Ferni mit einem seltsam finsteren, schmerzlichen Ausdruck in den Park hinaus, und immer wieder kehren seine Blicke zu dem Stock zurück, der neben ihm lehnt, und auf den gestützt, er mit Geisers Hilfe die Terrasse erreichte. Hinkend, lahm! Diese Tatsache, die Armand sich jetzt nicht mehr verhehlen kann, hat ihn tief getroffen und jede Freude über seine Genesung zunächst in den Hintergrund treten lassen. Inge hat er noch nicht gesehen, er zittert innerlich vor dieser ersten Begegnung, es dünkt ihm unmöglich, ihr, gerade ihr, so entgegenzutreten. Die Aussicht auf ihren Besitz ist für ihn geschwunden, Neumanns Chancen sind gestiegen, das hat er sich hundertmal während seiner Krankheit gesagt, bis ihm die Mutter erzählte, daß Inge sich gegen Neumann entschieden, und daß dieser die Gegend für unbestimmte Zeit verlassen hat.
Ein leichter und doch fester Schritt läßt ihn den Kopf wenden. Inge kommt über die Terrasse, einen Rosenstrauß in der Hand, ein sonniges Leuchten in den Augen. Er macht keine Bewegung, nur ein Blick umfängt ihre holde, stolze, schöne Gestalt; es ist, als ob etwas Magnetisches von ihr ausginge. Beider Blicke begegnen sich, ruhen ineinander. Inge kommt rasch näher, Armand streckt ihr eine, dann beide Hände entgegen; seine Augen hängen an ihr, als ob ein Wort von ihr ihm Tod oder
Seligkeit zu geben vermöchte, und ein unendliches Entzücken überkommt sie. Mit einem innigen, festen Druck legt sie ihre Hand in die seine, die er leidenschaftlich küßt.
„Fräulein v. Herrnstein, wie viel, viel habe ich auch Ihnen zu danken für die treue aufopfernde Freundschaft und Güte während meiner Krankheit."
„Sie haben mir schon so oft dafür gedankt, Herr v. Ferni, Sie wissen, wie gern ich es getan," sagte sie warm. Und wie sie so vor ihm steht, und der Sonnenschein sie umschmeichelt, und auf ihrem Antlitz ein herzliches Lächeln liegt, da kommt es über Armand mit unbezwinglicher Liebesmacht. Er will, er muß jetzt endlich die Entscheidung herbeiführen. Ihre beiden Hände fester umfassend, sieht er zu ihr auf; sekundenlang schweigen beide.
„Inge," flüsterte er, „Inge, ich liebe Sie unsagbar, unaussprechlich — aber darf ich denn noch begehren, so wie alles gekommen? Ich bin ein elender Krüppel, — Inge!" Er fühlt ihre Hand kalt werden in der seinen und zittern, eine quälende Angst packt ihn, die Angst, sie zu verlieren, sie, die er gerade jetzt halten möchte, wo der Zweifel sich in ihm regt, wo die Möglichkeit eines Verlustes ihm so nahe gerückt ist. „Inge!" Aus seinen Augen spricht eine flehentliche sehr große Zärtlichkeit.
Leise gleitet sie neben seinem Stuhl auf die Knie und birgt ihr glühendes Gesicht an seiner Schulter.
Da jauchzt und jubelt es in ihm und sich aufrichtend und sie mit beiden Armen umfassend, zieht er sie an seine Brust.
„So liebst Du mich, Inge? Du liebst mich? Und Du fürchtest nicht, daß eine Zeit kommen könnte, wo Du diese Stunde bereust? Es ist nicht mehr der Armand, wie Du ihn kennen lerntest."
„Ich liebe Dich, Armand, und ich liebe Besseres an Dir, als rein Aeußerliches" sagte sie zu ihm aufsehend.