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gestohlene Goldwaren im Werte von 40 000 ^ handelte. Es wurden mehrere Angeklagte ver­urteilt, darunter die Stuttgarter Juweliere Jaques Zimmer, Vater, und Julius Zimmer, Sohn. Elfterer erhielt 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust, der Sohn 1 Jahr 4 Monate und 3 Jahre Ehrverlust. Die beiden Zimmer hatten den Pforzheimer Dieben das Gold abgenommen. Eine große Versammlung von Goldarbeitern und Goldarbeiterinnen inHanau nahm Stellung zu den Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber­verband und erklärte sich einstimmig damit ein­verstanden. Die Lohnverhältnifse sollen in der Weise geregelt werden, daß der Metallarbeiter­verband eine Statistik aufstellt und nach dieser eine Erhöhung bezw. Regelung der Löhne erfolgt.

Aus Baden 13. Okt. In Donau- es Hingen ist heute Nacht nach 12 Uhr eine Stallung des Fürsten von Fürstenberg, der sogenannte Senn Hof, mit vielen Futter- vorräten abgebrannt. Das Feuer dürfte durch Selbstentzündung von naß eingebrachtem Futter entstanden sein. Der Schaden ist ziemlich beträchtlich.

Augsburg 13. Okt. Heute abend 7 Uhr gab die Stadtverwaltung zu Ehren der Besatzung des Luftschiffes ParsevalIII imHoteldrei Mohren" ein Souper. Oberbürgermeister Wolfram gab seiner Freude Ausdruck, daß das Luftschiff den Namen des Mannes trage, der von Augsburg ausgegangen und in Augsburg seine Technik entwickelt habe. Ganz besonders freue ihn, daß wesentliche Bestandteile des Luft­schiffes auf Augsburger Boden entstanden seien. Er schloß mit einem Hoch auf die kühnen Luft­schiffer. Oberleutnant Stelling erwiderte und gab u. a. seinem Bedauern Ausdruck, daß die Ankunft infolge der ungünstigen Witterungsver­hältnisse nicht schon gestern erfolgen konnte und schloß mit Dankesworten für den überaus herz­lichen Empfang, den die Stadt ihnen bereitet habe. Die Weiterfahrt wird voraussichtlich morgen früh 9 Uhr erfolgen.

Berlin 13. Okt. Als der Schlächter­meister Maiwald mit seinem Wagen am Wit-

tenauer Weg bei Rosenthal gestern abend eine Bahnschranke passierte, wurde das Fuhrwerk von einem Zug der Liebenwalder Kleinbahn über­fahren. Vier Personen wurden getötet, 'zwei schwer und zwei leichter verletzt. Der Uebergang kann nicht gesperrt werden, da Bar­rieren nicht vorhanden sind. Das Fuhrwerk Maiwalds wurde vom Zuge ein Stück weit ge­schleift und gänzlich zertümmert. Die Insassen wurden teils aus dem Wagen geschleudert, teils unter den Trümmern begraben. Der Lokomotiv­führer bremste sofort und gab Gegendampf, konnte das Unglück aber nicht mehr aufhalten.

London 13. Okt. Ein entsetzliches Unglück ereignete sich in Piccadilly. Eine Miß Holkirk ließ sich bei dem Damen-Friseur Leon shampooieren. Beim Trocknen gerieten die Haare in Brand. Die Frau und die Tochter Leons wollten die Flammen ersticken, gerieten aber dabei selber in Brand. Alle drei Frauen rannten schreiend und brennend auf die Straße. Hinzu­eilende Schauspieler von einem gegenüber liegenden Theater erstickten zwar die Flammen, aber zu spät. Die Frauen waren furchtbar verbrannt. Miß Holkirk und Miß Leon sind an den Brand­wunden gestorben, Frau Leon liegt hoffnungslos darnieder.

Der Kaiser und der Otto-Heinrichs­bau. Ueber die Anwesenheit des Kaisers im bischöflichen Palais zu Frauenburg am 8. Oktober wird derGermania" mitgeteilt, daß die Unterhaltung eine sehr lebhafte und an­geregte war. Sie bewegte sich fast ausschließlich auf dem Gebiete der Kunst. Herrn Baudirektor Max Meckel-Freiburg i. B., den Erbauer des Kopernikus-Denkmals, zog der Kaiser in ein längeres Gespräch über den gegenwärtigen Zu­stand des Otto-Heinrichsbaues des Heidel­berger Schlosses und betonte mit größter Ent­schiedenheit, daß derselbe wieder neu gebaut und seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben werden müßte, jetzt, da es noch möglich sei, an der Hand des noch Vorhandenen das bebedeutende Bauwerk wieder herzustellen und den späteren

Generationen zu erhalten. Ganz Deutschland sei an dem Wiedererstehen dieses hervorragenden Werkes deutscher Kunst interessiert, unbeküm­mert um die Wünsche gewisser Archäologen und Liebhaber von Ruinen. Zu dieser Meldung bemerkt dasHeidelb. Tagbl.":Beim Lesen dieser Nachricht ihre Richtigkeit voraus­gesetzt wird man sich eines Kopfschüttelns und viel­leicht auch des Gefühls aufsteigender Bitterkeit nicht erwehren können. In der Heidelberger Schloßbaufrage haben maßgebende Sachver­ständige gesprochen und die maßgebende badische Volksvertretung ihr Votum ab­gegeben. Und damit sollte es Ruhe werden. Die Heidelberger Schloßbaufrage ist und bleibt eine spezifisch badische Angelegenheit und eine Einmischung von unbeteiligter Seite muß unter allen Umständen zurückgewiesen werden. Das umso mehr, als man bei allem schuldigen Respekt vor anderem Geschmack nach wie vor behaupten muß: das Heidelberger Schloß kann, was es ist und war, nur in seiner derzeitigen Gestalt bleiben. Und wird in dieser Gestalt allzeit besser wirken, als andere nach bestimmten Ideen wieder aufgebaute Burgen." Ebenso schroff äußert sich dieFrkf. Ztg." in dieser Angelegenheit.

Marktberichte.

Calw 13. Okt. Dem heutigen Vieh­markt waren 324 Stück Rindvieh zugeführt. Milchvieh war begehrt, in den übrigen Sorten ging der Handel flau. Verkauft wurden 36 St. Ochsen und Stiere zu 7601242 ^ das Paar, 42 St. Kühe und Kalbeln zu 210432 ^ das St., 23 St. Kleinvieh zu 96230 7 Kälber

zu 68115 -^7. Auf dem Schweinemarkt waren zugeführt: 381 Milchschweine, 90 Läufer, Preis 2048 für elftere, 90 pro Paar für Läufer. Handel etwas flau.

Calw 14. Okt. (Obstpreis e.) Anfangs dieser Woche wurden hier für den Ztr. Aepfel 5.806 bezahlt. Von neu eingetroffenen

Waggons schönem Hess. Mostobst wird heute der Ztr. Aepfel zu 6 abgegeben, Birnen zu 4.80.

Amtliche und Privatanzeigen.

Aufgebot.

Der Georg Rathfelder, Maurer in Altbulach, hat das Aufgebot des Hypothekenbriefs, welchen das K. Grundbuchamt Altbulach am 24. Dezbr. 1900 über eine im Grundbuch von Altbulach, Heft 18, eingetragene und auf Gebäude 6 und 6a sichergestellte Forderung von 500 der Marie Hartmann unter Vormundschaft des Johannes Lutz, Molkers in Altbulach, ausgestellt hat, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem aus Donnerstag, den 27. Januar 1910, vormittags 9 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Calw, den 8. Oktober 1909.

Königliches Amtsgericht.

Oberamtsrichter (gez.) Hölder.

Veröffentlicht durch Gerichtsschreiber Meyer.

Marktanzeige.

Am Kirchweihmontag, den 19. Oktober, findet hier der Krämer-, Vieh- und Schweinemarkt statt, wozu einladet Nenbulach, den 13. Oktober 1909.

Gemeiuderat.

Horrheim, Oberamt Vaihingen.

Me Weinlese

beginnt hier am Donnerstag, den 14. Oktober d. Js.

Bei guter Auslese ist eine gute Qualität zu erwarten. Ertrag ca. 1500 bl.

Einige Käufe zu 98, 100 und 108pro 3 KI sind bereits abgeschlossen. Käufer sind eingeladen.

Schnltheitz Hörnlen.

I». MAbime«

HmMohlen,^

find zu haben bei

kräuningsr, Hof Georgenau,

Telef. Möttlingen Nr. 1.

Adolf Eble zur Linde, Weilderstadt.

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Vergebung non Bauarbeiter».

Zur Erbauung eines 1'/-stock. Wohnhauses für Herrn Joh. Mich. Burkhardt, Bauer in Würzbach, sind die Maurer-, Betonier-, Steinhauer-, Zimmer-, Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser-, Flaschner-, Anstrich- und Treppenarbeiten im Submissionsweg zu vergeben.

Pläne, Preislisten und Bedingungen liegen beim Bauherrn zur Einsicht auf, woselbst auch dieSbezügl., in Prozenten der Ueberschlagspreise ausgedrückte Angebote bis Donnerstag, den 21. Oktober, nachm. 3 Uhr, einzureichen sind. Der Zuschlag erfolgt sofort.

Calw, den 14. Okt. 1909. I. A.:

Oberamtsbaumeister Köhler.

Danksagung.

Für die rasche und tatkräftige Hilfeleistung, bei dem mich betroffenen schweren Brandfall, sage ich hiermit der verehrl. Feuerwehr Hirsau und insbesondere denjenigen Herren, welche freiwillig die Nachtwache übernommen haben, auch an dieser Stelle meinen herzl. Dank.

Hirsau, 13. Oktober 1909. Otto Krüger,

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