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den übrigen Unterricht unterstützt, zeigten die vielfach vertretenen Modelle von mathematischen Körpern, veranschaulichte Formeln, geographische Reliefs usw. Die öffentliche Hauptversammlung begann vormittags 10 Uhr. Eröffnet wurde sie von Schulrat Schüz aus Backnang, der Schreiben vom Staatsminister v. Fleischhauer, dem kath. Kirchenrat, der Oberschulbehörde, dem Direktorium der Ministerialabteilung für die höheren Schulen und der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins zur Verlesung brachte. Ansprachen hielten Rats­schreiber Scheel im Namen der Stadt Gmünd und in Vertretung des in Urlaub ortsabwesenden Oberbürgermeisters Möhler, Professor Hartmann aus Stuttgart namens des K. Gewerbeober­schulrats/ Schulrat Dr. Loeweneck aus Augsburg namens des Deutschen Vereins für Knabenhand­arbeit, Regierungsrat Rau als Bezirksvorstand, Dr. Barth als Vertreter des deutschen Gewerbe­schulverbands. Erschienen waren ferner Dr. Kroner als Vertreter der israelitischen Kirchen­behörde und Gemeinderat Dr. Ludwig als Ver­treter der Stadt Stuttgart. Seminaroberlehrer Frey-Gmünd hielt eine Lehrprobe im Modellieren mit zwei Abteilungen von Zöglingen des Gmünder Schullehrerseminars. Beide Abteilungen besaßen im Modellieren schon gewisse Vorkenntnisse. Dr. ing. Barth, Vorstand der Gmünder Gewerbe­schule, hielt einen interessanten Vortrag über Schaffendes Lernen". Redner besprach in ge­wandter Weise das Wesen und die Ziele des Arbeits- und Werkunterrichts, indem er ständig die Ausstellung als Material zur Veranschau­lichung anführte. Dadurch wurde sein Vortrag zum Teil zu einer beredten Anleitung, wie die Ausstellung zu betrachten sei. Nicht nur in den Volksschulen, sondern auch in den höheren Schulen, hier zur Wertschätzung der Arbeit, sollte der Unterricht eingeführt werden. Das nächste Ziel des Vereins sei, dahin zu streben, daß der Arbeitsunterricht in obligatorischer Form in den Volksschulen Eingang finde. Bis jetzt ist er durch die Volksschulnovelle fakultativ zugelaffen. Nach der Hauptversammlung war im Rokokosaal des Stadtgarten ein gemeinsames Mittagsmahl, an das sich eine geschlossene Mitgliederver­sammlung anschloß. Hierauf wurde das neue Kunstgewerbemuseum besichtigt.

Ulm 11. Okt. In Herrlingen kam der Schüler Karl Klingler auf schreckliche Weise ums Leben. Mit einem Kameraden

lief er hinter einem mit einem Klavier beladenen Wagen her. Infolge Scheuens des von dem Fuhrmann am Zügel geführten Pferdes, bekam der Wagen einen Stoß, wodurch die Kiste mit dem Klavier herunterstürzte und den Knaben unter sich begrub, der nach V- Stunde starb.

Vom Oberland 11. Okt. (Handwerker­versammlung.) Der Reichstagsabgeordneter M. Erzberger wird am Freitag den 22. Oktober nachmittags 3 Uhr im Löwen in Aulendorf in einer allgemeinen Handwerkerversammlung für Oberschwaben über staatlichen Handwerkerschutz sprechen.

Friedrichshafen 11. Okt. Das Luft­schiff 2 III ist heute Vormittag 940 Uhr wiederum zu einer längeren Uebungsfahrt auf­gestiegen, die den Versuchen mit drahtloser Telegraphie dienen soll. Die Versuche dehnen sich jetzt bereits bis zu den Stationen München und Straßburg aus und haben bisher befriedigende Ergebnisse geliefert.

Frankfurt a. M. 11. Okt. Der gestrige Flugtag derJla war äußerst zahlreich besucht und bot Dauerflüge von Bleriot und de Caters. Das Publikum brachte den beiden Aviatikern lebhafte Ovationen dar. Den ersten Schnelligkeitspreis erhielt Bleriot mit 1 Runde in 1 Minute 13 Sekunden. Den zweiten Schnelligkeitspreis erhielt de Caters mit 1 Runde in 1 Minute 18 Sekunden.

Hamburg 11. Okt. Mit dem heutigen Tage sind 800 Arbeiter in der Hamburg- Altonaer Tabak- und Cigarren-Jndu- strie brotlos geworden. Die Betrieb- Einschränkungen, die die Folge der neuen Tabaksteuer sind, haben schon in der vorigen Woche begonnen und zur Entlassung von 300 Arbeitern geführt, sodaß im Ganzen 1100 Ar­beiter brotlos werden. Weitere Entlassungen sind für die nächsten Tage zu befürchten.

Mailand. In dem Dorfe Concorrezzo bei Monza sind zwölf Personen nach dem Genuß giftiger Pilse gestorben.

Herbstuachrichten.

Wangen-Stuttgart 11. Okt. In­folge des letzten starken Regenwetters dauert die Lese der Frühtrauben fort. Dieser Tage wurde bei mehreren Weingärtnern neuer Wein­most zum Preis von 100110 pro 3 Hkl.

gefaßt. Auch wurden einige Käufe ohne festen Preis abgeschlossen.

Heilbronn 11. Okt. Die Herbstaus­sichten werden, laut Heilbr. Ztg., sehr ver­schieden beurteilt. Wenn man den Herbstnach­richten in den Zeitungen glauben dürfte, dann hätten wir eine Reihe von Weinorten, denen unser Herrgott auffallend gnävig gesinnt war. Wir gönnens ihnen, wenns wahr ist. Die Wein­käufer werden ja kommen und sehen. Richtig ist, daß es HeuerGlücksherbste" gibt. Die Lagen sind im Behang und Reifegrad sehr verschieden^ So ziemlich allgemein geschadet hat die nasse Witterung, infolge deren namentlich das Früh­gewächs zu faulen beginnt. Das muß jetzt ge­holt werden. Ueberhaupt gilt für den heurigen Herbst die ernste Mahnung, sorgfältig auszu­lesen. Wer das tut, dem wirds doppelt und dreifach hereinkommen. Der Tiefstand der Tem­peratur heute nacht (plus 4 Grad 6) weist auf den Beginn von gutem Wetter hin, es empfiehlt sich daher, zunächst nur das Faulige zu lesen, das übrige aber möglichst lange hängen zu lasten. Heuer muß man mit Ueberlegung herbsten, dann kann immer noch ein annehmbares Getränk er­zielt werden. Es ist besser, wenn die Aktien der Weingärtner steigen, als die der Zuckerfabrik.

Obstpreife.

Tübingen 9. Okt. Der gestrige Obst­markt auf dem Kelterplatz war sehr stark mit Obst aus der Umgebung befahren; es wurden etwa 700 Säcke Mostobst, meist Birnen, verkauft. Der Zentner Aepfel kostete 5.506 der Zentner Birnen 46 ^ und der Zentner gemischtes Obst 5.20 Auf dem Bahnhof standen 5 Wagen Aepfel, der Zentner zu 5 bis 5.20 und 3 Wagen Birnen, der Zentner zu 4.50 Heute standen auf dem Bahnhof

8 Wagen Mostobst aus der Schweiz, Italien, Oesterreich und aus der Pfalz. Der Zentner Aepfel kostete 5 der Zentner Birnen 44.30

Göppingen 10. Okt. Die Mostobst­preise bewegen sich schon seit mehreren Tagen zwischen 5.20 und 5.50 -,/7 pro Zentner. Heute wurden 6 Wagenladungen zu diesem Preise ab­gesetzt. Es ist anzunehmen, daß damit der dies­jährige Durchschnittspreis erreicht sein dürfte. Der Bedarf ist fortgesetzt ein lebhafter. ES kommt fast nur ausländisches Mostobst zum Verkauf.

Amtliche und Privatanzeigen.

Neubulach.

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einem geräumigen Lstockigen Wohnhaus, großer Scheuer mit Stallungen und Hofraum im Ges.-Meßgehalt von 30 s 82 qm,

30 u 40 qm Gärten und 7 I 3 34 qm Wiesen, dem Verkauf auszusetzen oder ev. auf 10 Jahre zu verpachten.

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