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Elberfeld" vom Niederrheinischen Verein, Führer P. Meckel, 4,8 km. 9 .Krefeld" vom Nieder­rheinischen Verein, Führer Oberleutnant Stach v. Goltzheim, 4,9 km vom Ziel. 10.Hewald" vom Berliner Verein, Führer Dr. Bröckelmann, 5 km vom Ziel.

Rom 4. Okt. Ein geheimnisvolles Verbrechen wurde gegen den in Rom weilen­den sizilianischen Politiker, Herzog v. Cattania, verübt. Als der Herzog gestern Abend 8 Uhr nach seiner Wohnung in der Via Carl Alberti zurückkehrte, sprang ein Unbekannter mit gezücktem Dolch auf ihn los. Der Herzog, der ohne Waffe war und sich nur mit einem Stock ver­teidigte, erhielt einen Dolchstich in den Arm, einen anderen in die linke Schläfe. Als aus der Wunde ein Blutstrahl aufschoß, ergriff der Angreifer die Flucht. Der Herzog wurde nach dem Spital gebracht. Er äußerte die Vermutung, der Mordgeselle sei von einem politischen oder persönlichen Feinde von ihm gedungen worden, fügte aber seltsamer Weise hinzu, er werde gegen den Täter keinen Strafantrag stellen.

London 4. Okt. Wie aus Odessa ge­meldet wird, soll sich das Befinden der Zarin infolge ihres Aufenthaltes in Livadia bereits bedeutend gebessert haben und man hofft, daß ihre Gesundheit in den nächsten zwei Monaten vollständig wiederhergestellt sein werde.

New - U 0 rk 4. Okt. Dr. Cook hat sich entschlossen, der hier allgemein laut werdenden Aufforderung entsprechend sein Beweismaterial nicht nur der Kopenhagener Universität sondern auch der hiesigen national-geographischen Ver­einigung zu unterbreiten.

Gegenüber den Behauptungen einzelner Pariser Blätter, die einen Besuch des deutschen Kai sers bei den Manövern der Schweizer Armee als eine Verletzung der Neutralität der Schweiz darstellen wollen, schreibt dieN. Z. Ztg.": Ein Besuch des obersten Kriegsherrn Deutschlands hätte mit der Neutraliiät unseres Landes nichts, aber auch gar nichts zu tun. Zu bestimmen, wen wir in Friedenszeiten bei uns zu Gaste haben wollen, ist eine rein innere Angelegenheit, über die wir ganz allein ent­

scheiden. Dabei ist es dann auch nicht weniger unsere eigene Sache, ob wir unfern Gast mit unseren militärischen Einrichtungen bekannt machen oder ihm die Schönheiten unserer Alpenwelt zeigen wollen. Wenn die Schweiz bis heute nicht die Ehre hatte, auch das Oberhaupt der französischen Republik begrüßen zu können, so hing das weder von unserm Volk noch unserer Regierung ab. Es ist ganz selbstverständlich, daß der Präsident Frankreichs bei einem Besuch unseres Landes mit derselben Ehrerbietung und Herzlichkeit be­grüßt würde, wie Souveräne Deutschlands, Italiens und Oesterreichs, die wir als Freunde in den Jahren 1893, 1902, 1906 und 1909 empfangen haben. Unserm westlichen Nachbar ist es auch nicht verwehrt, an unserm Wehrwesen, an der Ausbildung und den Fortschritten unserer Armee das Interesse zu nehmen, das ihnen der deutsche Kaiser tatsächlich zuwendet. Nichts steht im Wege, daß Frankreich an unsere Manöver Militärs von demselben hohen Grade und derselben Bedeutung entsende wie Deutsch­land, das zu den nächsten Montag beginnenden Uebungen der 2. Division keinen geringer» ab­gesandt hat, als den Generalleutnant v. Gündell, den Chef des Generalstabes des deutschen Ex­peditionskorps nach China. Die Entsendung dieses zu den hervorragendsten Generalen der deutschen Armee zählenden Offizieres zu unseren Herbstübungen müssen und dürften wir als ein neues Zeichen des besonderen Interesses be­trachten, das Kaiser Wilhelm an unserem Heer­wesen nimmt. Wenn nun der oberste Kriegs­herr des größten stehenden Heeres den Wunsch hat, persönlich unsere militärischen Institutionen kennen zu lernen, so wollen wir darin eine Wertschätzung unseres Milizsystems erblicken, über die wir uns nur freuen können.

Eine spllmsche Schlappe in Marokko.

Das Rekognozierungsgefecht der Spanier unter dem General Orozco bei Sukel Djennis zeigt, wie allmählig bekannt wird, daß es sich um einen sehr ernsten und nachdrücklichen Angriff der Riff kaby len gehandelt hat. Der Vorstoß in das Minengebiet Benibuifrur Moran, an dem 15000 Mann spanischer

Truppen beteiligt waren, kostete die Spanier folgende Verluste: 1 Brigade-General, 3 Offi­ziere, 37 Soldaten tot, über 200 Soldaten und Offiziere verwundet. Auch diese Ziffern sind lediglich provisorisch. Die Riffleute wurden durch das Artilleriefeuer stark mitgenommen. Der Feind hat große Verstärkungen erhalten; seine Gesamtzahl wird auf 6000 Mann geschätzt; er führte sämtliche Bewegungen in vollkommener Ordnung und mit Riesenschnelle aus, ist also offenbar vortrefflich geführt. Der spanische Vor­marsch auf den Marktflecken El Jemis war zunächst ohne besondere Verluste verlaufen, als plötzlich auf allen Höhen und in allen Schluchten, wie mit einem Zauberschlag, Scharen von Riff­leuten auftauchten. Die Spanier waren mehrfach auf allen Seiten eingeschlossen, setzten aber doch den opferreichen Rückzug auf Zeluan in vollkommenster Ordnung durch. Die Madrider Oppositionspresse richtet die heftigsten Anklagen gegen die Regierung, deren leichtfertige Behand­lung des Riffkriegproblems ungeheure Blutopfer und endlose Enttäuschungen nach sich ziehe. Die Ernüchterung der öffentlichen Meinung nach dem verfrühten Jubel ist in Spanien allgemein. Der spanische Ministerrat hat auf Ersuchen des Generals Marina, ihm, wenn möglich, infolge der Ausdehnung des Feldzuges notwendig gewor­dene Verstärkungen zu senden, die Entscheidung getroffen, unverzüglich noch eine Division nach Marokko zu entsenden. Wie der Ministerpräsident Maura erklärte, beabsichtigt der Ministerrat hiermit aber keineswegs, den ursprüng­lich festgelegten Feldzugsplan irgendwie zu er­weitern. Andererseits wird aber gemeldet: Die spanische Regierung ist entschlossen, wenigstens zeitweise bis zur Zahlung einer Kriegsentschä­digung ein wichtiges marokkanisches Gebiet zu besetzen, dessen Basis Tetuan wäre. DerGurugu- berg geht endgiltig in das Eigentum der Spanier über; es soll von diesen zur Siche­rung Melillas gegen jeden neuen Angriff befestigt werden. Mit ernster Aufmerksamkeit verfolgen Frankreich und England das Vorgehen der Spanier im Riff. Diese beiden Mächte wünschen nicht, daß die Strafexpedition zum Eroberungs­zug wird: bereits ist ein Londoner Mahnwort in Madrid erfolgt.

Amtliche und prwcrtanzeigen.

Stammheim, Oberamts Calw.

Sch afweide-Berpachturrg.

Am Mittwoch, den 20. Oktober ds. Js., vormittags 10 Uhr, kommt auf dem Rathaus hier die Sommer- und Winterschafweide hiesiger Markung, welche mit 300 Stück befahren werden kann, auf weitere 3 Jahre, vom 1. April 1910 bis 1913 zur Verpachtung.

Liebhaber werden eingeladen.

Gemeinderat.

Der auf Donnerstag, den 7. dS., anberaumte Verkauf findet

nicht statt.

Biedermann, Gerichtsvollzieher. Sommenhardt.

KMllhlchlirrkMf.

Am Freitag, den 8. Oktober 1909, vormittags 9 Uhr,

kommen aus hiesi­gem Gemeindewald Langenmorgen an der Staatsstraße Station Teinach zum Verkauf:

33 Rm. rottannenes Brennholz, sowie im Anschlüsse von Privatwald­besitzern noch:

20 Rm. Brennholz.

Ein größerer Teil des Holzes eignet sich zu Papierholz.

Zusammenkunft: Restauration Mörsch. Den 4. Oktober 1909.

Schultheißenamt.

Luz.

Schöne

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CH. Schlee Witwe.

Merklingen.

Danksagung.

Für erwiesene innige Teilnahme, welche wir bei dem Hinscheiden unseres lieben Sohnes und Bruders

Wilh. Widmarm, Kaufmann, erfahren durften, ebenso für die zahlreichen Blumen- ^ spenden, für die große Teilnahme beim Leichen­begängnis, für die schönen Trostesworte des Hrn. Pfarrers und den erhebenden Gesang des Gesangvereins, sagen hiermit ihren herzlichen Dank

Wilhelm Wrömanu mit Frau und Kindern.

Danksagung.

Für die herzliche Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Schlag sagen wir allen Freunden und Bekannten den herzlichsten Dank.

Die tieftrauerndcir Familie» Hauser und Heiuold.

UsiIigsn-lLusUs

bewährt sich vorzüglich zu Heilzwecken bei Kropfanlage, Bauchdrüßeu, Ohren-, Hals-, Blasen-, Nieren-, Leberleiden, strophulösen Krankheiten, besonders auch bei Verstopfung, Folge» von Nerveuschlaganfallen, Rheumatismus, Gicht re.

Zu haben in Krügen von 1 Liter (-> 3S A bei

krieär. I^amparter, es!n, >v,ar>«,Mr.