nach Karlsruhe über die bayerische Strecke Nürn- berg-Fürth-Crailsheim geleitet wurde, ist beim Durchfahren der bayerischen Station Cham durch eine auf die Schienen gelegte Knallkapsel plötzlich zum Halten gebracht worden. Hiezu teilt das Verkehrsministe­rium mit: Knallkapseln sind ein in der Eisen­bahnsignalordnung vorgesehenes Signalmittel und werden neben den gewöhnlichen Signalen zum Anhalten der Züge bei schlechtem, trübem Wetter verwendet. Sie haben keinerlei zer - störende Wirkung. Von dem Täter hat man noch keine Spur. Strengste Unter­suchung ist eingeleitet.

München 11. Sept. An der bayrisch­böhmischen Grenze unweit Eichicht stießen Zoll­wächter mit zwanzig Schmugglern zu­sammen, die zehn Ochsen nach Deutschland schmuggeln wollten. Bei dem sich entspinnenden Kampfe wurde der Gutsbesitzer Rosbach aus Bergen durch Schüsse in den Rücken und Magen getötet.

Fr an kfurt a. M. 11. Sept. Während der Vorstellung des Deutschen Theaters in der Jla (Kabale und Liebe) stürzte gestern Abend bei den Verwandlungen dem Arbeiter Dürr- kopp ein Laufgewicht auf den Kopf und zer­trümmerte ihm die Schädeldecke. Nach wenigen Minuten war er eine Leiche.

Berlin 11. Sept. Ein blutiges Ehe­drama, dem ein Menschenleben bereits zum Opfer gefallen ist und das zweite wohl bald folgen wird, hat sich heute Mittag in der Strauß­bergerstraße Nr. 4 abgespielt. Der 26 Jahre Ingenieur Walker, ein Deutsch-Russe, geriet mit seiner 24 Jahre alten Frau in Streit und versetzte ihr aus Eifersucht zahlreiche Messerstiche. In ihrer Todesangst sprang die Frau aus der Parterre-Wohnung in den Hof hinab. Lebens­gefährlich verletzt wurde sie nach dem Kranken­hause Friedrichshain gebracht. Es besteht wenig

Hoffnung, sie am Leben zu erhalten. Der Mann entleibte sich dann selbst durch Messerstiche ins Herz.

Kiel 12. Sept. Graf Zeppelin und Professor Her gesell sind heute abend um 9.08 Uhr von hier wieder abgereist.

Wien 12. Sept. Auf der hiesigen russi­schen Botschaft wird bestätigt, daß die Reise des Zaren nach Italien nur eine kurze Ver­schiebung erfahren hat. Sollten dieAerzte der Zarin eine Seereise nicht gestatten, werde der Zar allein dem italienischen Königspaar einen Besuch abstatten.

Wien 11. Sept. Bei einer Wanderung in der Hohen Tatra sind gestern vierWiener junge Leute verunglückt. Durch einen Fehltritt stürzte einer ab und riß die drei andern, die mit ihm zusammen angeseilt waren in die Tiefe. Erst nach sechsstündigen Bemühungen gelang es, den Verunglückten Hilfe zu bringen. Einer von ihnen war beim Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen gefallen, sodaß das Gehirn herausgetreten und der Tod auf der Stelle ein­getreten war. Zwei andere erlitten so schwere Ver­letzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Der vierte kam mit leichteren Verletzungen davon.

Paris 12. Sept. In Tourcoing wurde in der letzten Nacht das Baumwollen­lag er einer dortigen Weberei durch eine Feuers­brunst vernichtet. Der Materialschaden beläuft sich auf 200 000 Francs. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

La Palisse 12. Sept. Heute soll eine Versuchsfahrt mit dem reparierten L enkballon Republique unternommen werden. Falls sie be­friedigend ausfällt, soll der Ballon von morgen ab an den Manövern teilnehmen.

Aus der Schweiz. Die Maul- und Klauenseuche ist auf den Alpen der östlichen Schweiz zu einer Kalamität geworden. In den Kantonen St. Gallen, Glarus und Graubünden

sind 26 Städte und 67 Alpen mit über 10000 Stück Vieh verseucht; die Alpen haben überall in der Ostschweiz der Seuchengefahr wegen schon im Augustentladen" werden müssen, St. Gallen und Glarus haben die Hochwildjagd für dieses Jahr verboten, und die Absperrung der ver­seuchten Alpen hat auch dem Touristenverkehr in der Ostschweiz Eintrag getan. Man hat in der Schweiz eine so weite Ausdehnung der Viehseuche seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt und der Schaden ist so groß, daß die betroffenen Kantone die Eidgenossenschaft zu Hilfe rufen. Nicht bloß unter dem Alpvieh, sondern auch unter den Gemsen haust die Seuche.

London 11. Sept. Ueber Melbourne wird gemeldet, daß in Deutsch-Neu-Guinea ein Australier namens Lindsey von Eingeborenen ermordet wurde. Lindsey war mit einem Schooner nach Neu-Guinea gekommen, um Arbeiter anzuwerben und hatte bei dieser Ge­legenheit die Lieblingsfrau eines Padua-Häupt­lings geraubt, worüber sich die Wilden so er­bosten, daß sie den Australier und die ganze Bootsmannschaft totschlugen.

Vermischtes.

Der erfolgreichste Rennstallbesitzer von Europa ist gegenwärtig der Amerikaner Mr. W. K. Band erbilt, der seine Pferde in Frankreich laufen läßt und durch sie bereits über eine Million, 1030 370 Francs in dieser Saison gewonnen hat. An zweiter Stelle der erfolg­reichsten Rennstallbesitzer Frankreichs steht Baron Maurice de Rothschild - mit 731620 Francs. Dann folgt das Königliche Hauptgestüt Graditz, das mit 565 050 Mark den ersten Platz in Deutschland einnimmt. Auch Mr. Edmund Blanc, der mit 519 805 Francs in Frankreich an dritter Stelle folgt, hat noch mehr gewonnen als König Eduard mit 395 880 Mark, Englands erfolg­reichster Rennstallbesitzer.

Amtliche und Privatanzeigen.

Awangs-Bersteigerrmg.

Zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft, die in Ansehung der nachstehend bezeichnten Grundstücke besteht, sollen diese Grundstücke am

Dienstag, den 21. September 1909,

«achmittags 1 Uhr,

auf dem Rathause in Aichelberg, OA. Calw, versteigert werden.

Die Grundstücke liegen auf Markung Bergorte (Aichelberg) und sind im Grundbuch von Bergorte in folgender Weise beschrieben:

Grundbuchheft

Nr. 119, Abt I Nr. 1 Parz. Nr. 297/1

297/2 298 299/1 299/2

"

Nr. 121, Abt. I Nr. 1 die Hälfte an

Parz. Nr. 181

Nr. 130, Abt. I Nr. 1 Parz. Nr. 161

" "

164

283

284

" »5 L87/1

GemeinderätLicher

Schätzungswert

4 ks 84 3 67 qm Nadelwald im Höllgrund 21145 28 s 95 qm

Nadelwald im Höllgrund 1675

5 Ns 19 a 43 qm Nadelwald im Höllgrund 29 650 2 Ns 61 s 38 qm Nadelwald im Höllgrund 13 600

1 Ns 61 3 38 qm Nadelwald im Höllgrund 13 600

2 Ns 18 3 08 qm Nadelwald in Kleinmauer 7 700 50 s 52 qm Nadelwald

in Kleinmauer 1800

2 Ns 99 s 42 qm in Mädern 25 275

1 Ns 31 s 62 qm Nadelwald im Höllgrund 2 460 1 Ns 32 s 32 qm Nadelwald im Höllgrund 2 460 64 s 87 qm

Nadelwald im Höllgrund 1000

zus. 120 265

Zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks waren diese Grund­stücke eingetragen auf den Namen von:

1) Dorotea Wurster geb. Schleeh, Ehefrau des David Wurster, Bauers

in Aichelberg,

2) Friederike Frey geb. Schleeh, Ehefrau des Friedrich Frey, Bauers in

Meistern,

3) Johann Georg Schleeh, Bauer in Hünerberg,

4) Luise Kalmbach geb. Schleeh, Ehefrau des Karl Kalmbach, Bauers in

Wörnersberg,

5) Anna Barbara Bäuerle geb. Schleeh, Ehefrau des Christian Bäuerle.

Bauers in Aichelberg,

6) Johann Michael Schleeh, Bauer in Meistern und dessen Ehefrau Anna

Barbara Schleeh geb. Heselschwerdt, daselbst.

Der Versteigerungsvermerk ist am 13. Juli 1909 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an­zumelden, und, falls der Antragsteller widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Teinach, den 3. August 1909.

Zwangsversteigerungs-Kommissär:

Bezirksnotar Lay er.

Im vollftreckmigrwege

verkaufe ich am Donnerstag, den 16. ds., mittags 1 Uhr, gegen Barzahlung im Pfandlokal:

riuru guterhaltkueu Kleiderkasten.

Biedsrmann,

Gerichtsvollzieher.

Altburg.

Im VllllstreÜuiWwege

verkaufe ich am Mittwoch, den 18. Sept., vormitt. 9 Uhr, gegen bare Bezahlung:

ca. 30 Ztr. He«.

Zusammenkunft beim Rathaus. Gerichtsvollzieher Ohngemach.

ZK

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgang unserer lieben treubesorgten Gattin und Mutter

Äres;entia Sattler geb. Münz

für die schönen, überaus zahlreichen Blumenspenden und die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen sagen herz­lichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen:

I. Sattler

mit seinen Kindern.

tannene und kieferne Hobelriemen, künstl. getrocknet und auf Ztmmer- längen eingeteilt, Lambris, Kehlstäbe usw. liefert billigst

Kob. öürkle, pforrkeim,

Säge- und Hobelwerk, (Würmtal).