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zudringen, andere warfen Bieruntersetzer aus einer Wirtschaft auf die Polizei. Auch fiel aus dem Hausgang der Wirtschaft ein Revolverschuß. Die Polizei nahm etwa 12 Verhaftungen vor, von denen 6 aufrecht erhalten wurden, und sperrte später die Straße ganz ab.

Berlin 10. Aug. Die auf dem Tempel­hofer Felde erbaute Luftschiffhalle für militärische Zwecke ist gestern vom Kriegs­ministerium abgenommen worden.

Hohensyburg 10. Aug. DasKaiser- paar kam V« vor 3 Uhr von Wetter a. d. Ruhr im Automobil hier an, mit Glockengeläut und Böller­schüssen empfangen. Kurz nach der Ankunft wurde das Kaiserpaar am Eingänge zum Denkmal begrüßt. Fräulein Hauck, die Tochter des Landrats von Iserlohn, überreichte der Kaiserin einen Blumen­strauß. Dann iang ein Chor von 1300 Sängern unter Leitung des Musikdirigenten Laugs in Hagen. Im Anschluß hieran hielt Oberbürger­meister Schmieding-Dortmund eine Huldigungs­rede an das Kaiserpaar. Ihm folgte mit einer Ansprache Graf Korff-Schmiefing, der im Namen der Grafschaft Ravensberg sprach. Darauf wurde dem Kaiser der Ehrentrunk überreicht. Der Kaiser antwortete mit einer Ansprache, in welcher er seiner Freude über den herrlichen Empfang Ausdruck gab. Darauf leerte der Monarch den Becher auf das Wohl der Mark bis zum Grunde. Die Majestäten besichtigten dann das Denkmal, woselbst Ehrenjungfrauen und eine Deputation der Kriegervereine aufgestellt war. Ein Posaunen­chor empfing das Kaiserpaar. Hierauf wurde den Majestäten das Geschenk der märkischen Klein-Industrie überreicht, welches in einem Pavillon aufgestellt war. Zum Schluß führten die Turner der Mark einige Uebungen auf. Das Kaiserpaar fuhr dann unter großem Geleit nach ^ Schwerte, woselbst ein Sonderzug nach Wilhelms­höhe bereit stand.

Grenoble 10. Aug. Drei Touristen, unter ihnen ein Deutscher namens Gley, find gestern im Gebirge abgestürzt. Gley und einer seiner Begleiter sind tot.

Rotterdam 10. Aug. Im Zusammen­hang mit den schweren Gewittern, die gestern nach drückender Hitze das Land durchzogen, wurden dadurch, daß ein Blitz in dem Dorfe Raamsdonkveer in Nordbrabant einschlug, 22 Häuser, darunter 12 Gehöfte und ein Gasthaus, eingeäschert. Mehr als 40 Familien sind obdachlos. Der Schaden beträgt ungefähr 200 000 Gulden.

Locarno 10. Aug. Der Ballon Spel­te rinis, Sirius, der am Sonntag früh mit 3 Passagieren von Chamonix aufgestiegen war, ist nach vollständiger Ueberquerung des Montblancgebirges und der Walliser Alpen am

Gine erfolgreiche Behandlung der Lungentuberkulose.

Die Lungentuberkulose wird bekanntlich durch die Tuberkelbazillen verursacht. Zur Entfaltung dieser Bazillen gehört vor allem eine gewisse Dis­position der Befallenen. Die Bazillen müssen einen günstigen Nährboden finden, sonst können sie sich nicht entwickeln und es kann auch keine Ansteckung erfolgen. Sobald man also den Gesamtorganismus eines tuberkulösen Patienten so zu verändern vermag, daß die vorhandenen Tuberkelbazillen nicht mehr gedeihen können, keinen Lebensboden mehr vorfinden, so muß damit die Heilung des Erkrankten Hand in Hand gehen. Diesem längst erstrebten Ziel find wir jetzt nahe gekommen. Die medizinische Klinik der Universität Genua, wo an Tuberkulösen ausgedehnte Versuche mit dem in letzter Zeit so viel besprochenen, von Herrn Dr. Fehrlin in Schaffhausen entdeckten Histoson gemacht wurden, veröffentlicht einen Bericht über die mit diesem Mittel gemachten Erfahrungen und schreibt u.a.: „Die prompte und außerordentliche Wirksamkeit des Histosans beruht auf einer gründlichen Sanierung des Blutes und der Gewebesäfte, wodurch der er­krankte Organismus schnell in einen Zustand versetzt wird, in welchem dann die Natur eingreifen und die völlige Geuesung herbeiführen kann.* Und aus einem anderen Ort des Südens, wo sich so viele

Sonntag abend auf der Alp Ruscad an der Grenze von Tessin und Italien, auf 1800 m Höhe glatt gelandet. Die Fahrt, die ein un­vergleichliches Panorama bot, erreichte eine Maximalhöhe von 5600 Meter.

Wien 11. Aug. Aus Rom wird ge­meldet, daß Reichskanzler v. Bethmann- Hollweg seinen Besuch gegen Ende Oktober machen und sowohl im Quirinal als im Vatikan empfangen werden wird.

Madrid 10. Aug. Der Belagerungs­zustand dürfte in Catalonien nicht so bald auf­gehoben werden. Die kritische Lage dauert fort. Die militärischen Maßnahmen sind umfassend. Truppen patrouillieren die Straßen Barcelonas ab. Dutzendweise kommen die Verhafteten der ganzen Gegend auf den Montjuich. Unter den 600 Gefangenen sind 14 Geistliche.

Stockholm 10. Aug. Gestern hat der Streik der Setzer und Buchdrucker in ganz Schweden begonnen. Die großen Zeitungen in Göteborg werden trotzdem erscheinen. In Stockholm wurde der Betrieb der Straßenbahn gestern abend wieder völlig eingestellt. Zu Un­ruhen ist es nicht gekommen.

Athen 10. Aug. Die Antwortnote Griechenlands auf die türkische Note ist dem griechischen Gesandten gestern nachmittag über­mittelt worden. In der Note wird gegen die türkischen Beschwerden protestiert. Griechenland wolle alles für eine Beruhigung tun. Da Kreta sich in den Händen der Großmächte befinde, könne Griechenland nur diesen die Lösung der Frage überlassen. Griechenland sei in die annektionistische Bewegung nicht verwickelt und habe stets eine korrekte und loyale Haltung beobachtet. Die Note spricht schließlich die Hoffnung aus, daß diese Erklärung eine Aera herzlicher und loyaler Beziehungen zwischen beiden Staaten herbei­führen werde.

Athen 10. Aug. In ihrer Antwort auf das türkische Ultimatum legt die griechische Re­gierung die Lösung des kretischen Konfliktes in die Hände der vier Schutzmächte.

Konstantinopel 10. Aug. Bei dem heutigen Empfang auf der russischen Botschaft erklärte der Finanzminister, die griechische Antwortnote habe bei der Regierung eine günstige Aufnahme gefunden.

Konstantinopel 10. Aug. Der bisherige Schritt der Mächte in der Kreta frage hat auf die Pforte sowie in jungtürkischen Kreisen eine tiefe Wirkung ausgeübt. Der Großvesir versicherte gegenüber einem Journalisten, daß die Kriegsgefahr vorläufig als abgewendet zu be­trachten sei.

Konstantinopel 11. Aug. Trotz der gestrigen Intervention der Kretaschutzmächte rechnet

Lungenkranke hinflüchten, aus dem berühmten Winterkurort Catania, kommt eine Nachricht, welche die in Genua erhaltenen Resultate nicht nur bestätigt, sondern noch weit glänzender charakterisiert. Das Institut für pathologische Ana­tomie der Königlichen Universität Cata­nia hat nämlich einen Bericht über die mit dem Histosan gemachten Erfahrungen mit den Worten geschlossen: „Nach alledem gereicht es uns zum Vergnügen, Ihnen aufrichtig zu gratulieren, daß es Ihnen gelungen ist, ein solches Heilmittel herzustellen, wel­ches mit leichter Anwendbarkeit eine sichere und dauernde Wirkung vereinigt, Histosan darf mit ruhigem Gewissen, nach Ursache wie Wirkung, als das beste, wirksamste und geeignetste Mittel gegen die Lungentuberkulose bezeichnet werden.*

Zahlreiche andere Untersuchungen in Kranken­häusern und Sanatorien des In- und Auslandes haben ebenfalls ergeben, daß das Histosan geradezu überraschende Resultate in Bezug auf Entfieberung, Aufhebung der katarrhalischen Erscheinungen, Kräfti­gung und Belebung des Organismus und Erhöhung deS Körpergewichtes bewirkt. In den Sanatorien von Davos. Arosa, Leysin, auf dem St. Gotthard-Sanatorium, ferner in Bozen, Meran, Abbazia und in vielen Heilstätten deS deutschen Reiches ist das Histosan in täg­licher Verwendung, ebenso in Klnderspitälern und Krankenhäusern. Die wohltuende Wirkung des Histosans macht sich sehr bald geltend. Besonders

man in sonst gut unterrichteten Kreisen mit der Eventualität einer Besetzung Kretas durch die Türken. In Smyrna werden seit einigen Tagen bedeutende Truppenmafsen konzentriert. Trans­portschiffe sammeln sich dort an, um neue tür­kische Regimenter nach der griechischen Grenze zu bringen.

Peking 10. Aug. China hat Japan mitgeteilt, daß es sich des Rechtsanspruchs auf die Oberherrschaft in den Bergwerken der Antung- Mukden-Bahn, sowie auf andere Vorrechte im Bahnbereich begeben werde. China macht gegen eine Erschließung des Antung-Mukden-Distrikts für den Handel keine Einwendungen, doch wider­spricht es einer jeden militärischen Maßnahme von Seiten Japans.

Vermischtes.

Ausstellung bemalter Wohnräume München 1909. Ein interessantes Unter­nehmen kann es genannt werden, wenn eine einzelne gewerbliche Vereinigung, wie die Orts­gruppe München des Süddeutschen Malermeister­verbandes, eine Ausstellung veranstaltet, welche in der Hauptsache beabsichtigt, dieses Gewerbe in seiner ganzen Vielseitigkeit dem Publikum vor Augen zu führen, aber auch gegen die gegen­wärtige Weißmalerei insofern Stellung nimmt, als wiederum mehr Sinn zur Farbe geweckt werden soll. Ein Rundgang durch die Aus­stellung wird die Besucher sofort überzeugen, daß diese gewerbliche Gruppe tatsächlich gutes auf ihrem Gebiete geleistet hat und daß dem Maler­gewerbe durch diese vornehme Art der Selbsthilfe dör Erfolg nicht ausbleiben wird. Die Gliederung der Ausstellung in eine große herrschaftliche und eine bürgerl. Wohnung sowie eine Anzahl verschiedener Repräsentationsräume, werden für jeden Besucher, sei es Laie oder Fachmann, Künstler oder Architekt, Anregungen in Hülle und Fülle geben, bringen aber auch eine Ueberraschung insofern, als man wohl noch niemals Gelegenheit gehabt haben dürfte, das gesamte Tätigkeitsgebiet eines Ge­werbes in so reichem Maße vorgeführt zu sehen zu bekommen. Von Interesse für viele Kreise dürfte noch der Raum der Materialien-Prüfungs-Kom- mission sein, eine Institution, welche uns in das große Gebiet der Maltechnik einführt und die Wetter- und Lichtbeständigkeit aller nur erdenk­lichen Mal- oder Anstrichtechniken zur Schau bringt und den Auftraggebern, Architekten und Bau­behörden zur Besichtigung besonders empfohlen werden kann.

Neklameteil.

Für die Reise mit Säuglingen ist als zweckmäßigste Nahrung „Kufeke" zu empfehlen. Es ist leicht zuzubereiten, lange haltbar, macht die Kuhmilch leichter verdaulich und schützt vor den ge­fürchteten Darmerkrankungen.

merkwürdig ist, wie gut es gegen die Hustenanfälle wirkt. Die Verabreichung von Codein und ähn­lichen NarcottciS wird vollständig überflüssig. Eben­so zuverlässig wirkt das Histosan auch bei der Darmtuberkulose (Darmkatarrh), sowie bei der Scrophulose, Knochen- und Gelenktuber­kulose. Bei den letzteren Formen werden solche tuberkulöse Prozesse hauptsächlich günstig beeinflußt, bei denen chirurgische Eingriffe gemocht wurden.

Natürlich sind jetzt schon sogenannte Ersatz­produkte aufgetaucht und es sei deshalb hier Jeder­mann gewarnt, sich solche Mittel unter irgendwelchem Namen empfehlen zu lassen. Es gibt keinen Er­satz für Histosan.

EswirdinderHistosan-Fabrik in Siugeu a./H. Nr. 543 hergestellt, und ist in Apotheken erhältlich, aber nie offen nach Maß oder Gewicht, sondern nur in Originalpackungen (Histosan-Pulver, -Sirup und -Tabletten), welche mrt den Schutz­marken der Fabrik (Namenszug des Erfinders Dr. H. C. Fehrlin) verschlossen find. 1 Flasche Histosau- Strup oder 1 Schachtel Sistosan-Tabletten kostet Mk. 3.20.

Anmerkung. Das Histosan ist kein Geheim- mittel, sondern eine Eiweißverbindung des Gua- jacols, welche bei uns durch das Deutsche Reichspatent Nr. 162656 gesetzlich geschützt ist, während die sogenannten Ersatzprodukte keinen Patentschutz genießen, weil sie nur wert­lose Nachahmungen deS Histosans sind.

Wo das Histosan nicht in Apotheken erhältlich ist, bestelle man es von der Etadtapotheke in Singen a. Hohentwiel. Portofreie Lieferung.