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Im Namen der Festung übernahm er das Luft­schiff für die Militärbehörde mit einem dreifachen Hurra auf den Grafen Zeppelin, in das das Publikum begeistert einfiel. Dann begrüßte Oberbürgermeister Wallraf im Namen der Stadt den Grafen Zeppelin, der, tiefgerührt über diesen Empfang, ungefähr folgendes ant­wortete:Ich muß für diese Begrüßung meinem Dank Ausdruck geben, aber vor allem dafür, daß Se. Maj. der Kaiser die Gnade ge­habt hat, mir zu erlauben, mein Luft­schiff selbst hierher zu führen. Das war für mich eine sehr hohe Ehre und große Genugtuung. Ich danke Euer Exzellenz für die herzliche Begrüßung. Ich danke für die Willkommensworte des Herrn Oberbürgermeisters, der mich im Namen der Stadt begrüßt hat. Ich danke aber auch allen, die hier anwesend sind für den freundlichen Willkomm. Der Aus­gangspunkt aber von allem ist, daß Se. Maj. der Kaiser mir erlaubt hat, mein Luftschiff hier­her zu führen und ich möchte meinem Dank Ausdruck durch ein dreifaches Hoch auf Se. Maj. den Kaiser geben." Das Publikum stimmte lebhaft mit ein; die Musik intonierte Heil dir im Siegerkranz". Dem Grafen Zep­pelin wurden zwei große Kränze überreicht. Nachdem die Nationalhymne verklungen war, stimmte die Kapelle unter allgemeiner Heiterkeit das Lied in Kölner DialektEs hätt' noch immer good gegange" an. Als der Graf die Halle verließ, drängte sich das Publikum, auch viele Kinder zu ihm heran und drückte ihm die Hand. Während Graf Zeppelin sein Automobil bestieg, trug der Bickendorfer Männergesangverein einen

Chor vor. Die Einbringung des Luftschiffs in die Halle war um 11.45 Uhr beendet.

Köln a. Rh. 5. Aug. Graf Zeppelin begab sich heute nachmittag in Begleitung des Beigeordneten Laue zum Rathaus, wo er von den Beigeordneten und Stadtverordneten der Stadt Köln empfangen wurde. Oberbürgermeister Wallraf begrüßte den Grafen mit einer An­sprache. Nachdem der Graf für den freundlichen Empfang gedankt, trug er sich in das Goldene Buch der Stadt Köln ein, worauf ihm ein Ehren- trunk gereicht wurde. Auf den Grafen wurde dann ein dreifachesHurra" ausgebracht. So­dann begab sich der Graf zum Festessen, das im Osfizierskasino stattfand. Der Gouverneur der Festung Köln, General v. Sperling und Oberbürgermeister Wallraf hielten Ansprachen, für die Graf Zeppelin in einer Rede dankte. Um 10 Uhr verabschiedete sich der Graf, um die Rückreise nach Friedrichshafen anzutreten.

Berlin. Das Befinden des Fürsten Eulen bürg ist derartig, daß er nicht in der Lage ist, irgend eine Reise zu machen. Der Fürst liegt seit einiger Zeit dauernd zu Bett.

Berlin 5. Aug. Die Fahrt und die Landungsmanöver, die der Militär-Ballon Groß II heute auf dem Tempelhofer Felde ausführte, können als gelungen bezeichnet werden. Um 10 Uhr 02 Min. erschien Groß II in der Nähe von Bitterfeld von Südosten kommend, vollführte einige Manöver und fuhr darauf Berlin zu weiter. Das Luftschiff befand sich ungefähr in einer Höhe von 600 w. Das Wieder­eintreffen in Berlin erfolgte in der dritten Nach­

mittagsstunde. Um 2 h« Uhr sichtete man den Ballon über Schöneberg. Der Ballon war in einer Höhe von 300 m und fuhr in flottem Tempo über das Potsdamer Viertel und den Tiergarten hinweg. Deutlich konnte man auch seine Bewegungen erkennen. Die Fahrt­geschwindigkeit schien recht beträchtlich zu sein. Ueber dem Tiergarten machte Groß II eine Wendung nach Nordwesten und flog sodann ohne jegliche Aenderung seiner Höhenlage nach Tegel.

Paris 5. Aug. Blsriot bestätigte, daß er von der Frankfurter Luftschiffahrts- Ausstellung eine Einladung erhalten habe. Da er indessen zur Zeit sehr beschäftigt fei, wäre es unwahrscheinlich, daß er sie annehmen könne.

Petersburg 5. Aug. Die Börsenzeitung meldet aus sicherer Quelle, daß zwischen Ruß­land und Deutschland ein kleiner Grenz­konflikt schwebt. Zwischen Soldaten der russischen Grenzwache und einem deutschen Grenz­jäger kam es zu einem Zusammenstoß auf deutschem Gebiet, wobei der russische Soldat den deutschen für einen Schmuggler hielt und ihn entwaffnete. Die deutsche Regierung hat durch ihren Ver­treter in Petersburg den Vorfall zur Kenntnis der russischen Regierung gebracht und gleichzeitig vorgeschlagen, den Fall dem Haager Schieds­gericht zu unterbreiten. Dieser Vorschlag hat aber in Petersburg keine günstige Aufnahme gefunden.

Gottesdienste.

S. Sauutag «,ch Trinkt., 8. August Vom Turm: SS5. Predigtlied- 415. 9'/s Uhr: Predigt, Stadtpfarrer Schmid. 1 Uhr - Christenlehre mit den Söhnen.

Amtliche und Privatanzeigen.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Agenbach belegenen, im Grundbuch von Agenbach Heft 42 Abteilung;!

Nr. 1 und Heft 46 Abteilung I Nr. 13 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Eva Marie Pfrommer, geb. Züffle, Ehefrau des Johann Georg Pfrommer, Taglöhners in Agenbach eingetragenen Grundstücke:

Die Hälfte an Gebäude Nr. 27, 27a, d und c 26 a 71 qm Wohnhaus, Scheuer, Hofraum, Holzhütte, Wasch und Backhaus mit Backofen und Brennereieinrichtung und Streuschopf hinten im Dorf,

Anschlag

4 000

Parz. Nr. 2 23 a 72 qm Gras-, Baum- und Gemüse­garten hinten im Dorf, 600 ^.,

5 2 a 43 qm Gras-und Baumgarten hinten

im Dorf, 50

4/1 2 da 10 a 46 qm Acker, Gras- und Baumgartcn

Laubholzgebüsch und unbest.

Weg in den Hausäckern 4 200 zus. 8850

am Montag, den 2V. September 1S0S, nachmittags 2 Uhr,

auf dem Rathause in Agenbach versteigert werden.

Der Versteigerungsvermerk ist am 29. Juli 1909 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigeruugsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigeruugstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an« zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen, falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Verstcigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht habe«, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für da» Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Teinach, den 2. August 1909.

Kommissär

Bezirksnotar Layer.

- -

K. Forstamt Hofstett, Post Teinach.

Nadelstammholz-Verkaus

Submission

am Mittwoch, den 18. August, vorm. 10 Uhr, auf der Forstamtskrnzlei aus Hut Aichelberg, Abt. II, 37, 38 (im Kälbertal): Tannen und Fichten: 2034 St. Langh. mit Fm.: 43 III., 150 IV., 230 V., 117 VI.; 14 St. Sägh. mit Fm.: 2 I., 4 II., 3 III.

Die Submissionsbedingungen sind in den Losverzeichnissen und Schwarz­wälderlisten enthalten. Das Forstamt versendet Losverzeichnisse unentgeltlich, Schwarzwälderkisten gegen Bezahlung.

LMSrvvrem vrstv.

Samstag, den 7. ds. Mts, von abends 8'/, Uhr an Monats-

Versammlung bei Kamerad Creuz- berger z.Stern".

Tagesordnung: Neuaufnahmen und verschiedenes andere.

Zahlreiches Erscheinen erwartet

der Ausschuß.

Verkauf von abgängigen Bahnholzschwellen

auf der Schwar;wa!dbahu

Am Dienstag, den 10. August, kommen auf der Bahnstrecke Ostels­heimCalw eine Anzahl abgängige Holzschwellen in Losen ä 10 Stück bei folgenden Wärterposten zur öffentlichen Versteigerung:

1. Tanneue Zwischenschwellen:

Beim Wärterhaus P. 45 (Bahnw. Haug) vormittags 8 Uhr.

P. 44 (Bahnw. Talmongros) 8'/-

P. 43 (Welzberg) 9

P. 44 (Tunnelw. Bauser) 9'/-

P. 34 (Bahnw. Wollmershäuser) nachm. 12

P. 33 (Bahnw. Wendel) 12'/-

P. 32 (Bahnw. Hummel) 1

2. Eichene Weichenhölzer:

Auf Station Althengstett vormittags 11 Uhr.

Welderstadt, den 5. August 1909.

K Bahnmeisterei.

IreiwMge Jeuerwehr Galw.

Besuch des Feuerwehrsettes i« Neuenbürg am Sonntag, den 8. August.

Teilnehmer, welche sich bis Samstag Abend bei Zugführer Riehm, Metzgergasse, anmelden, erhalten ein Billet 4. Klasse gratts. Abfahrt am Sonntag früh 8 Uhr 34 Min.

Antreten vor dem Bahnhof 8 Uhr 15 Min.

Anzug: Rock, Gurt und Mütze.

Zu zahlreicher Beteiligung ladet ein

-er verroattungsrat.

Ireie Aackerinnuug von Katw und

Ilmgeöung

bringt ihre Verkaufsstellen von Getreidepreßhefen bei folgenden Bäckermeistern dem tit. Publikum und Kollegen in empfehlende Erinnerung:

H. Dierlamm von Sinner, Grünwinkel.

I. Gehring Wwe. dto. und Münz und Comp., Stuttgart.

W. Haydt von Lindenmayer, Heilbronn.

P. Burkhardt von der Erwerbs- und Wirtschaftsgenofsenschaft, Stuttgart.

I. Seeger von der Erwerbs- und Wirtschaftsgenofsenschaft, Stuttgart.

Gesangverein Fiederkranj Althengstett.

Am Sonntag, den 8. August, nachmittags, veranstaltet der Verein bei günstiger Witterung ein

waldsest,

verbunden mit GesangSvorträgen und ladet hiezu die Mtglieder, sowie Freunde und Gönner des Vereins höflichst ein. Abmarsch '/-I Uhr vom Gasthof z. Traube ans.

Der Ausschuß.