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Samstag
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(Fortsetzung.)
„Nein, Onkel Bernhard," erwiderte Regina, „was in dem-Brief stand erzähle ich nicht, aber damals hättest du es sicher gern gewußt."
„Vor mir hättet ihr keine Geheimnisse zu haben brauchen, denn ick hatte euch einander zugedacht, seitdem ich Regina in mein Herz geschlossen habe."
„Brav gesprochen, Onkel; dafür sollst du auch das erste Glas leeren. Dort kommt Vater und ruft uns zum festlich bereiteten Male."
Mitternacht war längst vorüber, als der Wagen vorfuhr, der den alten Herrn nach Groß-Ellern bringen sollte."
„Ich fahre mit", erklärte Wolf Dietrich.
„Mir könnte nichts lieber sein. Sibylle wird morgen verwunderte Augen machen, wenn ich dich bei ihr anmelde."
„So förmlich, Onkel?"
„Ohne das geht es nun mal bei ihr nicht. Doch nun voran, mein Junge, morgen ist auch noch ein Tag."
„Morgen wird der Tag der Hochzeit festgesetzt, Regina, du hast doch nichts dagegen."
Ein herzlicher Kuß war ihre ganze Antwort, dann hing sie noch einmal an seinem Halse und blickte ihm tief in die schönen, blauen Augen.
„Recht so, Kinder, haltet das Glück fest beim Schopfe, daß es euch nicht davonläuft. Ihr habt lange genug darauf gewartet."
Als der Wagen durch die herrliche Mondnacht dem nahen Ziel zu- fuhr, saßen die beiden Herren zuerst schweigend nebeneinander. Das Herz war ihnen zu voll, sie waren beide tief beglückt, und beide dachten an das schöne, junge Weib, das nun endlich ihren richtigen Platz im Leben einnehmen sollte.
„Der alte Herrgott hat doch alles wunderbar gefügt."
„Ja, Onkel."
„Wir kurzsichtigen Menschenkinder verstehen ihn nur nicht immer."
„Nein, und in unserem Fall nur zu begreiflich."
„Sag mal, Wolf Dietrich, warum hat Regina Wilhelm zum Mann genommen? Du darfst es mir schon sagen, du weißt, wie lieb ich sie habe."
„Um ihres Vaters willen. Der alte Herr war schwer entgleist, und außer beträchtlichen Schulden blieb auch noch die Zulage zu decken, die die es ermöglichen sollte, Kraußneck wieder einer anständigen Existenz zuzuführen."
„Das tapfere Kind hat sich also geopfert."
„Ja, Onkel, und ich durfte sie nicht davon zurückhalten, denn ich war arm."
„Ihr armen Kinder! — Weiß Kraußneck das?"
„Er erriet es heute durch einige unvorsichtige Worte von mir. Er war wie zerschlagen."
„Also darum! Er kam mir so verändert vor."
„Er wird's schon bald überwinden. Der Leichtsinn liegt bei ihm im Blut. Aber sein Wort hat er gehalten: er hat nie wieder hasardiert. Die Versuchung dazu haben wir ihm nach Möglichkeit aus dem Wege geräumt."
„Wußte Sibylle um eure Liebe?"
„Ich glaube nicht."
„Dann hat sie es erraten. Verdacht hat sie jedenfalls."
„Sie liebt mich nicht."
„Ein Erbteil, vom Sohn übernommen. Es war ein furchtbarer Schlag für sie, ihn zu verlieren und auf solche Art."
„Man hat gar keinen Verdacht?"
„Keinen. Sibylle hat zwar einen Mann über die Terrasse schleichen sehen. Es war ja taghell in der Nacht. Sie war zu Regina hinübergegangen, um sich nach deren Befinden zu erkundigen, fand aber die Tür ihres Zimmers schon verschlossen. Beim Rückweg erblickte sie den Schatten eines Mannes, der dicht am Hause entlang schleichen mußte, und dann sah sie ihn selbst, als er mit ein paar Sätzen die Treppe hinnntereilte."
„Sie hat ihn nicht erkannt?" fragte Wolf Dietrich anscheinend ruhig, obwohl er sich der Tragweite dieses Zufalles wohl bewußt war.
„Nein", sagte Bernhard von Ellern bestimmten Tones, denn die Ruhe des Neffen bewies ja schlagend den verhängnisvollen Irrtum, in den sich Sibylle festgerannt hatte. „Es ist sehr zu bedauern, denn das ist sicher der Mörder gewesen."
Wolf Dietrich durchschauerte es bei dieser Behauptung. Wie fatal hätte der unheilvolle Besuch ausgehen können, wenn er erkannt worden wäre. Welch ein bösartiges Licht wäre auf die arme Regina gefallen, und kein Mensch würde der Versicherung Glauben geschenkt haben, daß ihr Verhältnis rein geblieben war. Seine Zeugenschaft, die das Gericht unweigerlich gefordert haben würde, hätte ihre Liebe an den Schandpfahl geschlagen.