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Regina.
Roman von I. Jobst.
(Fortsetzung.)
„Ich denke oft," sagte Wilhelm, „es ist besser ein Ende mit Schrecken als dieser Schrecken ohne Ende. Die Tage schleichen dahin, die Stunden werden zu Ewigkeiten!"
„Du arbeitest doch so eifrig, wie Onkel mir erzählte."
„Das ist nur Schein, Wolf Dietrich; denn ich kann nicht zu Vaters Lebzeiten schon Aenderungen treffen. Es muß später mal gründlich aufgeräumt werden unter diesen alten, eingerissenen Gewohnheiten, der bequemen Geschäftsführung — unter den alten Leuten."
„Du denkst wohl auch an Eckardt?" fragte Regina, die aufmerksam zugehört hatte.
„Ja, an den zu allererst."
„Nun, Vater hat ihm ja selber den Nachfolger gesetzt. Die jungen Leute sind wohl schon verheiratet?" fragte Regina.
„Hat der schöne Rotkopf schon geheiratet? Ich hätte nie gedacht, daß die mit einem einfachen Förster vorlieb nehmen würde", meinte Wolf Dietrich.
„Warum nicht? Sie ist doch selbst nichts Besseres", bemerkte Wilhelm kühl.
„Aber sie wollte stets höher hinaus. So werden die jungen Leute wohl zum Großvater ziehen?"
„So hat Vater bestimmt", berichtete Regina. „Und zwar sollte Willert schon jetzt in die Försterei kommen, um sich unter Eckardt einzuarbeiten. Dieser wollte sich alsdann im Frühjahr pensionieren lassen."
„Hat denn Willert schon seinen Abschied?" fragte Wolf Dietrich. „Ich sah ihn doch noch in seiner Uniform."
„Ich habe eben bestimmt, daß alles bis zum Frühjahr ruhen soll", entgegnete Wilhelm.
„Aber das läuft doch Vaters Bestimmungen direkt entgegen", tadelte Regina.
„Es ist noch nichts Festes vereinbart worden, und das, was später einmal werden wird, behalte ich mir selber vor", erwiderte Wilhelm hochmütig. Er ärgerte sich über die Hartnäckigkeit seiner Braut.
„Eckardt ist nämlich mein ganz besonderer Freund, Wolf Dietrich, und darum liegt mir sein Schicksal sehr am Herzen", erklärte Regina, ohne sich an die Verstimmung Wilhelms zu kehren.
„Dann sind wir eben sehr verschiedener Ansicht, Regina."
„Das tut mir leid, aber der Geschmack ist oft sehr verschieden, ich teile den von Vater," widersprach Regina, ein wenig gereizt, „und der kennt den treuen Mann am längsten. Warum hast du heute Eckardts Wunsch, den kranken Herrn zu sprechen nicht erfüllt?"
„Weil Vater jeder Aufregung ferngehalten werden muß. Hat er sich etwa bei dir beklagt? Es wird überhaupt keiner der Leute mehr vorgelassen."
„So hast du befohlen."
„Allerdings, und ich fühle mich berechtigt dazu."
„Weiß Vater darum?"
„Wozu? Kranke haben in solchen Dingen keinen Willen mehr, man muß über sie hinweg bestimmen."
„Und du willst später, wenn du einmal hier Herr sein wirst, Eckardt entlassen und Willert nicht zu seinem Nachfolger machen?"
„Das wird sich finden."
„Wirst du den treuen Beamten darüber in Unklarheit lassen?"
„Das ist nicht zu vermeiden, da ich augenblicklich nichts zu bestimmen habe. Es ruht alles, bis sich das Traurige vollendet hat."
„Aber in Eckardts Angelegenheiten nenne ich es grausam, Wilhelm. Du könntest doch mit Vater darüber sprechen, aber ich sehe du willst dessen Wunsch später nicht erfüllen."
„Liebe Regina, davon verstehst du wirklich nichts, und darum mußt du es meiner besseren Einsicht überlassen, wie ich später entscheiden werde."
Wilhelms Stimme hatte einen eisigen Klang, er wurde nicht heftig, er ereiferte sich nicht, aber er ließ sie seine Macht fühlen. Sie streifte ihn nur mit einem kühlen, erstaunten Blick, dann sah sie starr vor sich hin, als ob sie kein Wort von dem hörte, was die beiden Herren sprachen. Dieser passive Widerstand ärgerte ihren Verlobten derart, daß es ihn reizte, sie zu kränken, nur um sie aus ihrer Teilnahmlosigkeit aufzurütteln.
„Was macht denn der alte Herr, Wolf Dietrich?' Kann er ohne Spiel und Weiber leben? Ich furchte, er rückt dir doch eines Tages aus Klein-Ellern aus.
Regina blickte sprachlos von einem zum anderen, sie sah die tödliche Verlegenheit Wolf Dietrichs, der sich der Taktlosigkeit Wilhelms schämte. Sie ernet, von wem die Rede war, und rief in der ersten Verblüfftheit über diese überraschende Kunde: „Du hast meinen Vater bei dir ausgenommen, Wolf Dietrich? Du bist der Freund, von dem mein Schwiegervater sprach?"