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der Brauch, den Leichenschmaus abzuhalten, der desto größer und andauernder ausfällt, je angesehener der Verstorbene war. Bei solchen Schmausen werden beträchtliche Mengen von Branntwein vertilgt. Das Unmöglichste darin hat aber eine Gesellschaft geleistet, die beim Leichenschmaus des Landwirts Ssogiesewitsch anwesend war. Nach der Leichenfeier wurden im Hause des Verstorbenen 50 Verwandte und Bekannte gastfreundlich ausgenommen und es gab dort ein großes Abendessen, bei welchem der Schnaps selbstverständlich nicht fehlen durfte. Um sich nun recht
zu „trösten", hatte man zwei Faß Branntwein angezapft. Mit kleinen Gläschen den Schnaps zu trinken, war aber den Leuten zu umständlich; daher trank man ihn aus großen Gläsern und verharrte im Gelage die ganze Nacht bis in den frühen Morgen hinein. Die Folgen dieses unsinnigen Trinkens waren fürchterlich. Von 40 Schwerbetrunkenen starben innerhalb weniger Stunden 25 Mann infolge Alkoholvergiftung. Unter den Toten befand sich auch die „tiefbetrübte" Witwe des Verstorbenen und es wird befürchtet, daß in Kürze mindestens stoch fünf sterben werden.
Athen 10. April. Die Ankunft Kaiser Wilhelms auf Corfu ist nunmehr definitiv für den 17. ds. Mts. offiziell angesagt. Der Kronprinz von Griechenland mit Gemahlin und Ministerpräsident Theotokis werden dem Kaiserpaar an Bord eines Kriegsschiffes entgegenfahren.
Ncklamctsil.
Amtliche und Privatanzeigen.
A. Amtsgericht Kalw.
In das Gesellschaftsfirmenregister Bd. I Bl. 8 wurde heute unter Firma Gottlieb Beeri, Löffelfabrikation in Hirsau
eingetragen:
Der Gesellschafter Friedrich Beeri ist am 3.Juni 1908 gestorben. Die Gesellschaft hat sich aufgelöst. Die Firma ist als Gesellschaftsfirma erloschen.
Gleichzeitig wurde im Einzelfirmenregister Bd. I Bl. 234 die neue Firma eingetragen:
Gottlieb Beeri, Löffelfabrikation in Hirsau. Inhaber: Gottlieb Beeri in Hirsau.
Den 8. April 1909.
Amtsrichter Ehma n n.
Liebenzell.
Stammholz-Verkauf.
Das in den Waldteilen Unt. und Oberer Steinachwald, Hint. Sommerhalde und Sperren- grund angefallene Quantum Lang- und Sägholz kommt unter den beim Stadtschultheißenamt dahier einzusehenden Bedingungen im Submissionsweg zum Verkauf und zwar:
Nadelholz-Langholz: 68,28 Fm. I. Kl., 41,99 Fm. II. Kl., 53,09 Fm. III. Kl., 22,97 Fm. IV., 11,28 Fm. V. Kl-, 1,55 Fm. VI. Kl., Nadelholz-Sägholz: 2,73 Fm. I. Kl., 1,91 Fm. II. Kl., ferner Buchen: 1,78 Fm. IV. Kl., 1,08 Fm. V. Kl.
Die Offerte auf die einzelnen Lose oder auf das ganze Quantum in ganzen und Zehntelsprozenten der Taxpreise in geschlossenem Couvert mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" sind spätestens bis
Donnerstag, den 15. April 1909, vormittags ',-12 Uhr, beim Stadtschultheißenamt einzureichen, woselbst zu dieser Stunde deren Eröffnung und die Entscheidung über den Zuschlag erfolgt.
Schwarzwälderlisten können von Forstwart Bohlin gcr hier bezogen werden.
Den 6. April 1909.
Gkmeinderat.
Vorstand: Mäulen.
-c-Ä'-t,
AM
Möttlingen, OA. Calw.
Vergebung von Banarbeiten.
Zum Umbau der evang. Kirche sind nachstehende Arbeiten zu vergeben:
Kanalisation. 384
Grab-, Beton- und Maurerarbeiten . 2500 „
Schmiedarbeiten.30 „
Zimmerarbeiten. 900 „
Flaschnerarbeiten. 250 „
Gipserarbeiten. 1400 „
Schreinerarbeiten. 2200 „
Glaserarbeiten. 720 „
Schlosserarbeiten.610 „
Malerarbeiten. 1200 „
Pläne, Kostenvoranschläge und Bedingungen liegen vom 12. April bis 17. April im Amtszimmer des Pfarrers in Möttlingen zur Einsicht auf.
Die Angebote sind schriftlich, mit entsprechender Aufschrift versehen, bis längstens Samstag, 17. April, mittags 12 Uhr, unter Beilegung von Zeugnissen neuesten Datums bei dem K. evang. Pfarramt- Möttlingen einzureichen.
Zuschlagsfrist 10 Tage.
Möttlingen, im April 1909.
Kgl. evang. Pfarramt: Die Bauleitung:
Kipper. Prof. R. Böklcu L C. Feil, Architekten,
Stuttgart, Eberhardstraße Nr. 55.
Lsugenbrezeln ! HäUZPUtL
C. Frohumüller. ohne Hartmann's
MSd«IpM»r.
in billige« wie beste« Sorte», roh und jede Woche frisch gebraust, empfiehlt
die beste für jede Art von Möbeln; in Fläschchen von 50 c). und 1.—.
Hl.
Neue Apotheke.
(Statt jeder besonderen Mitteilung.)
Hodesanzeige.
W Am Samstag, den 10. d. Mts., nachts 10'/. Uhr,
verschied nach Gottes nnerforschlichem Ratschlüsse an deu Folgen eines schweren Nierenleidens meine innigst geliebte Frau, unsere gute Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante
Frau Sofie Pfalzgraf, geb. Lutz, im Alter von 33 Jahren.
Lüttringhaufen (Rheinl.),
Calw, Cassel, Mühlhausen i. E.
Im Namen sämtlicher Hinterbliebenen: Carl Pfalzgraf, Polizeikommissar.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 14. April 1909, nachmitt. 5 Uhr, in Calw (Trauerhaus in der Vorstadt) statt.
Calw, 13. April 1909.
Todesanzeige
Teilnehmenden Verwandten und Bekannten teilen wir mit, daß unsere liebe Großmutter-
Friederike Schulz, geb. Lutz, heute Stacht 2 Uhr durch einen sanften Tod von ihrem langen Leiden erlöst wurde.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Labadiö
Beerdigung am Donnerstag nachmittag 3 Uhr.
Calw, 13. April 1909.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir während der Krankheit und dem Hinscheiden unseres lieben unvergeßlichen Sohnes, Bruders und Schwagers
Christian Riemann
erfahren durften, für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen, dem verehrlichen Turnverein, seinen werten Altersgenossen, sowie für die vielen Blnmenspenden und die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, sprechen wir unsern herzlichen Dank aus.
Die trauernde» Hinterbliebene«.
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ist eingetroffen bei Im Kapellenberg ist eine
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im ganzen oder abgeteilt unter sehr- günstigen Bedingungen zu verpachten. Wasserleitung vorhanden.
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