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Sr. Maj. Kaiser Wilhelms II. gedacht werden. — Der Antrag wurde unter lebhaftem Beifall angenommen.
Wien. Wie verlautet, wird die österreichisch-ungarische Regierung demnächst eine Note an die Berliner Signatarmächte richten und sie darin um die Anerkennung der Annexion Bosniens und der Herzegowina ersuchen. Den bereits getroffenen Vereinbarungen gemäß wird diese Anerkennung ohne weitere Schwierigkeiten von allen Mächten ausgesprochen werden. Hinsichtlich der Frage, ob trotzdem noch eine Konferenz stattfinden soll, ist noch nichts Endgültiges entschieden. Daß die Konferenzfrage neuerdings wieder von irgend einer Seite in den Vordergrund gerückt worden sei (wie be- behauptet worden ist), trifft nicht zu. Die deutsche Regierung insbesondere steht auf dem Standpunkt, daß zwar eine Konferenz nicht mehr nötig sei, daß sie aber einberufen werden mag, falls ihr lediglich die Aufgabe zugemiesen wird, die vorher unter den Mächten getroffenen Vereinbarungen zu sanktionieren.
Wien 3. April. Nach den letzten Meldungen aus Belgrad soll die Dynastiefrage erst nach der Regelung aller kritischen Fragen mit Oesterreich-Ungarn akut werden, zu denen auch der Handelsvertrag gezählt wird. Die Offiziere der beiden in Nisch garnisonierenden Kavallerie-Regimenter, 72 an der Zahl, haben in einer Adresse an den Kriegsminister erklärt, daß sie nicht weiter den Offiziersrock tragen werden, wenn der Kriegsminister die verräterische Tätigkeit der serbischen Regierung billigen sollte. Da König Peter sich mit der Regierung solidarisch
erklärt habe, könne nur ein Thronwechsel die Ruhe in der Armee wieder Herstellen. Der frühere Kronprinz Georg erklärte vorgestern, er wolle auf den Wunsch der Armee in Serbien bleiben. Diese Erklärung ist um so bedenklicher, als ihr eine Versammlung von Offizieren im Hause Georgs vorausging.
WienW. April. Aus Belgrad wird gemeldet: Sowohl der König wie die Regierung sind beunruhigt über die Haltung Montenegros. Die serbische Regierung hat bisher schon zweimal in Cettinje angefragt, ob die montenegrinische Regierung das Vorgehen Serbiens billige und sich ähnlich zu verhalten gedenke, erhielt aber keine Antwort. Auch hat Fürst Nikita zu dem in Serbien vollzogenen Thronwechsel nicht Stellung genommen und es unterlassen, dem Prinzen Alexander zu seiner Proklamierung zum Thronfolger zu gratulieren, wie dies der König von Italien bereits getan hat.
Konstantinopel 1. April. Die Blätter weisen nachdrücklich auf die Notlage und die beginnende Hungersnot in einzelnen Gebieten Anatoliens und sogar in dem reichen Vilajet Brussa hin. Die Steuererhebung sei infolgedessen schwierig und die Frühjahrsaussaat im Rückstand. Die Pforte und die anatolische Bahn setzen ihre Hilfsaktion fort.
Eingesandt.
Der ttirchengesangverein
bringt am Karfreitag eine Auswahl von Kompositionen aus verschiedenen. Werken von I. S. Bach. Neben einigen Arien und Chören aus
seinen beiden Passionen, kommen hier erstmals zur Aufführung I) die Kantate : „Gottes Zeit" und 2) einige Sätze aus seiner großen „Messe in A-moII."
Den Text zur Kantate hat Bach aus Schriftworten selbst zusammengestellt. Er will zeigen, daß der Tod, dem jeder Mensch verfallen ist, für den gläubigen Christen nicht» Schreckliches habe, sondern daß er mit Luther sagen kann: „der Tod ist mir ein Schlaf worden". Diese Kantate gehört zu den beliebtesten Werken des Meisters; als Jugendkomposition ist sie voll lieblicher weicher Melodien. Sie ist frei von allen Härten und Gegensätzen, welche sich bei seinen Werken im höheren Mannesalter von selbst ergeben durch konsequente Durchführung des erfaßten musikalischen Gedankens. Sie war die Lieblingskantate des großen Sängers Stockhausen.
Die „Messe in ist etwa 20 Jahre
später entstanden (1732—36) als sein größtes und vollendetstes Werk. In ihr offenbart sich aufs höchste die unübertroffene Meisterschaft Bachs in der Kunst des Tonsatzes, seine tief geistige Auffassung des Textes und seine großartige, ergreifende Darstellung des Stoffs. Aus der Masse des in diesem Werk Gebotenen sind für die Aufführung nur 8 Nummern gewählt, welche für den Tag passend, Jesum als unsern Versöhner anbeten.
Ist irgend eine kirchliche Munk in Verbindung mit dem Wort geeignet, andächtige Stimmung beim Zuhörer zu wecken, so ist's diese Bachische. Sie zerstreut nicht, sondern erfüllt ihre Aufgabe im höchsten Sinn des Worts.
Amtliche und Privatanzeigen.
Konkursverfahren.
lieber das Vermögen des Friedrich Dohl, Bäckers in Neubulach, wird heute am 2. April 1909, nachmittags (-<4 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Der Bezirksnotar Layer in Teinach wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen sind bis zum 22. April 1909 bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die in 8 132 und 8 134 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf
Samstag, den 1. Mai 1909, vormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angenieldeten Forderungen auf
Samstag, den 1. Mai 1909, vormittags 11 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin auberaumt.
Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 22. April 1909 Anzeige zu machen.
Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts in Calw:
S i b e r.
Gefunden
wurde ein Ehering. Der rechtmäßige Eigentümer wolle sich hier melden. Calw, den 2. April 1909.
Stadtschultheißenamt.
Conz.
Schöne gesunde
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hat zu verkaufen
Hugo Böcking,
Schernbach.
Todesanzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser innigst geliebtes Kind
Helene
im Alter von 3'/« Jahren nach schwerem Leiden sanft verschieden ist. Um stille Teilnahme bitten ^ die tieftrauernden Eltern:
Friedrich Großmann und Frau geb. Hofstetter. Beerdigung Dienstag nachmittag 5 Uhr.
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Unseren breuncken unck Le kannten in Ltsckt unck bsrck, bei ckenen es uns nickt mekr möglich war, persönlich Hbsckieck ru nekmen, ckriicken wir im Oeiste ckie lckanck unck rufen ihnen ein herrliches Lekllt Oott ru.
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