sprochen wird, dis verbreitetste Kultursprache. Während die früher so mächtige französische Sprache die Muttersprache von höchsten« 48 Millionen ist, reden über 87 Millionen Deutsch, und e« ist die berechtigte Hoffnung vorhanden, daß mit jedem Jahrzehnt dieser Unterschied zu unseren Gunsten größer wird. Die Hauptmaste der Deutschredenden wohnt in Mitteleuropa: in Deutschland nicht ganz 59 Millionen, in Oesterreich. Unoarn 11V» Millionen, in der Schweiz 2'/« Millionen. Lorgesprengt von dieser im großen und ganzen zusammenhängenden Masse wohnen nahezu 2 Millionen Deutschredende in Rußland, 400000 in Brasilien, 225000 in Luxemburg, 110000 in Großbritannien. In jedem der Kultur nur irgendwie erschlossenen Lande erklingt unsere Sprache. So ist in Japan Deutsch die Muttersprache von 968, in Peru von rund 2000, in Siam von 153. Die Zahl der Deutsch sprechenden Nordamerikarer schätzt Rudolf Cronau, der bekannte deutsch-amsrikanische Maler, auf 15 Millionen. So gern wir das glauben möchten, so ist doch die Zahl zu hoch; denn nach wissen- fchafllichen Berechnungen reden nur etwa 11 Millionen Nord-Amerikaner Deutsch. Die Be. fürchtung, daß infolge der so geringen deutschen Einwanderung in den letzten Jahren die Zahl der Dlu'schspcechenden in den Vereinigten Staaten abnehmen werde, ist unberechtigt, da über unsere Volksgenossen drüben jetzt ein frischer deutscher Geist gekommen ist, der sich ji erst vor ku zsm am Deutschen Tage glänzend offenbarte.
Woran die Wiener sterben. Da« statistische J .hrbuch für die Stadt Wien, dar jetzt für da« Jahr 1908 erschienen ist enthält eine genaue Belehrung über die Ursachen der Sterb lichkett in dieser Großstadt. In einer Bevölkerung von 1979000 traten im letzten Jahr 34188 Todesfälle ein. Vor diesen entst-lsn 5690 oder «olle 16 vom Hundert auf Lungenschwindsucht, die dort — also scheinbar nicht mit Unrecht — geradezu vli Wiener Krankheit bezeichnet wird. Den zweiten Rang ia dieser Liste nahmen andere
Krankheiten der Lunge, also hauptsächlich Lungen, entzündungen, die Entzündungen de« Brustfell« mit insgesamt 3113 Todesfällen ein. Sehr beträchtlich ist auch die Sterblichkeit an Herz, krankheiten, denen 2857 Wiener erlagen. Zum erstenmal wurde ln der Statistik die Blinddarm« entzündung (Nppendicttir) besonder« ausqeschieden, die mit 195 Opfern verzeichnet ist. Sine eigens Stellung beanspruchen diesmal auch die Pocken, die wegen einer Epidemie Ende 1907 (die Statistik geht eigentlich von Juli 1907 bi« August 1908) 33 Todesfälle forderte; 29 von diesen an den Pocken Verstorbenen waren nicht geimpft gewesen, die übrigen nicht mit Erfolg. Nach Erfahrungen früherer Zeit ist anzunrhmen, daß noch mehrere Jahre vergehen werden, ehe die Pocken au« Wien wieder garz verschwunden sein werden. Besonder« wichtig ist stet» die Verteilung der Sterblichkeit mit Rücksicht aus das Lebensalter. 8320 Todes- fälle, also fast ein Viertel aller, kamen auf Kinder unter einem Jahr wettere 2883 auf kleine Kinder zwischen 1 und 5 Jahren. In allgemeinen hat die Sterblichkeit in Wien gegen frühere Jahre in erfreulichem Grade abgenommen. Im Jahre 1905/06 betrug sie 18,65 auf Tausend, im folgenden Jahre nur noch 16,9 und im letzten Jahr 16,67. (St. Mpst.)
Der unterjochte Ehemann. Au« Rew-Dork wird berichtet: Für bedrückte Ehe« männer ist die jüngste Entscheidung eine« Richter« in St. Louis ein willkommener Trost, er hat die Klage einer von ihrem Mann verlassenen Frau mit der Begründung abgewiesen, daß eine Frau nicht da» Recht habe, gegen den Gatten wegen börwilligen Verlassen« zu klagen, wenn sie ss'bst durch schlechte Behandlung und fortges tztcr Schikanieren den bedauernswerten Ehegen offen zur Verzweiflung und zur Flucht treibt. Mr. Fleischmann, der beklagte Gatte, entwarf ein ausführliche« Bild von dem harten Regiment, da« seine Gattin im Hause führt. Ein Schlag gegen den Gong war da» Signal für den Ehe.
mann, schlafen zu gehen, und ein Schlag auf den Kopf da« Signal zum Aufstehen. Dis Haustür wurde um sieben Uhr abend« abgeschlossen, war er nicht zu Hause, so mußte er im Stallschuppcn schlafen. Er durfte die Wohnung niemals mit Stiefeln betreten, sondern da« Fußzeug immer bereit vor der Vortürs oblegen. Zugleich mußte er 40 ^ wöchentlich für Logis und auch die Rechnung de« Krämer» bezahlen. Er mußte Wasser vom Brunnen holen und seine Kinder selbst waschen. Außerdem zwang sie ihn, mit der Gabel zu iffsn, wo er doch an da« Messer gewöhnt war, und durfte nie mit ungewaschenen Händen zu Tisch kommen. Ec durste nicht rauchen» weil die Vorhänge darunter leiden, auf der Straße mußte er vor ihr hergehen, in den Straßen, bahnen ihr gegenüber fitzm, damit er keine andere Frau ansthen könne. Morgen« mußte er früh aufstehen, gleichviel, wie lange er am Abend ge- arbeitet hatte, und wenn er um halb acht nicht pünktlich am Kaffselisch erschien, so gab e» über« Haupt kein Frühstück. Als der R chter den Gatten fragte warum er nicht früher revoltiert Hobe, erwiderte Fleischmann: „Ich dachte nie darüber nach; meine Frau lirß wir keine Zeit, überhaupt zu denken ..."
Heorgenäum Kaliv.
Donnerstag, de« 18. Februar, abend» 8 Uhr:
Öffentlicher Vortrag
von Herrn Professor ztenrke» über das Thema:
Der Hchwarjwal- und feine Entstehung.
Hiezu ladet freundlichst ein
der GorgeuäumSrat.
»reklametei».
Lestbe^sdeie
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kistirung für:
sowie
in ä-fkntmckiieg
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Kinktsn.'
MW Piimtimltizm.
K. Forftamt Hirsau.
Wegsperre.
Der untere Föhrbergweg im Distrikt Deckenhardt wird wegen der dort stattfindenden Holzhauerarbeiten bis auf Weiteres gesperrt.
Stammheim.
2m vollstreckllilgrwege
verkaufe ich am SamStag, de« 20. dt., nachmittag- 1 Uhr, gegen bare Bezahlung:
Zusammenkunft beim Rathaus.
4
Gerichtsvollzieher Ohngemach.
Bekanntmachung,
betrkffklid die Errichtung riner Zchlächtkreiaulage in Nemveilrr.
Jakob Rexer, Metzger in Neuweiler, beabsichtigt in dem östlichen Teil des Nebengebäudes Nr. 87 a, Stallung des Gasthauses zum Adler in Nenweiler eine Schlächtereianlage zu errichten.
Dies wird mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen das Unternehmen binnen 14 Tage« beim K. Oberamt Calw anzubringen.
Nach Ablauf der Frist können Einwendungen in dem Verfahren nicht «ehr angebracht werden.
Beschreibung und Pläne liegen zur Einsicht in der Kanzlei des OberamtS auf.
Ealw, 15. Februar 1909.
K. Oberamt.
Amtmann Rippmann.
Calw.
Stange«- und Brennholz-Verkauf
am Montag, de» 22. d» Mt»., vormittag» V-10 Uhr, im Gasthaus zum „Löwen" hier aus denStodiw. Wölflesbrnnnen, Stahläcker u. Wurstbrunnen: Stangen: 26 Baustangen, 219 Hagst, 290 Hopfenst. 180 RetSstangen; Reisig: 33 Flächenlose mit Stangen, Zaun- und Bohnenstecken rc.; Leugholz aus Mädig Abt. Lärchen Nr. 88—138: Rm.: 3 buchene Schtr., 1 dito Prügel, 83 Nadelholz-Prügel und Anbruch.
Gemeinderat.
Wettenschwan«.
Brennholz-Berkanf.
Am Freitag, de« IS. Febrnar d. I., nachmittag» 2 Uhr, verkauft d e Gemeinde im öffentlichen Aufstretch in der Wirtschaft von Benj. Stahl dahier 70 Stm. Brennholz, wozu Liebhaber etngeladen werden.
Gemeinderat.
Sommenhardt.
Brennholz- v. Bavftangenverkanf.
Am Freitag, den IS. Februar 1S0S, vo« vormittags 8V- Uhr au, kommen aus dem hiesigen Gemeindewald Langemorgen, Tannenhau und Birkenwald zum Verkauf:
121 Rm. Nadelholz und rottannene Baustangen 56 St. Ia Kl.,
„ 16 . Id „
Zusammenkunft bei der Restauration Mörsch auf Station Teinach.
Gemeinderat.
Ostelsheim.
Cilhkk- und Tllllllkll-Nlihhoh Nkrtms.
Am Freitag, de« 26. Februar d. I., kommen aus dem Gemeindewald Abt. GaiSstaig. Pfaffengrund, Hirschsulz und Weidenselten zum Verkauf:
2»? lsmck Wagner-, Bau- und Küsereichen,
7
Rotbuchen
4—6
36—65
.. „ 6,03
5
Weißbuchen
4-5
„
22-40
„ „ 1.66
6
Maßholder
3-5
18-26
„ , 0.90
1
„
Mehlbaum
3
26
, „ 0,27
2
Linden
6
21
„ „ 0.42
1
RoHanne
11
45
„ „ 1.75
1
Forchen
10
31
„ „ 0.75 .
76 St.
eichene, 16 St.
birkene und 20 St. Maßholder, 5—9 m lange
Wagnerstangen.
Am SamStag, den 27. Februar, aus Abt.
Pfaffengrund, SägleSweg und Säglesgrund:
206 St. tannene, 48 St. fichtene und 7 St. forchene Bau- und Sägstämme von 4—20 m lg,,
14—50 cm Dm. mit 189,49 Fm.
Das Nadelholz ist gereppelt und das Hartholz ohne Rinde gemessen.
Zusammenkunft je morgens SV- Uhr im Ort.
Gemeinderat.
Irische Seefische
Donnerstag früh eintreffend, empfiehlt
Böblingen.
Bälkerlehrlmfisgesuch.
Einen ordentlichen braven Jungen nimmt bis Frühjahr in die Lehre bei sofortiger Vergütung
Gottlab Walker, Brot- und Feind Sckeret,
Stuttgarterstraße 468.