B-lksMluug 1 SLS.
Im Statistischen Reichsamt wird gegenwärtig eine Gesetzesoorlage von grötzter Bedeutung für den Wiederaufbau vorbereitet. Sie behandelt eine Volkszählung größten Stils, wie sie in Deutschland bisher überhaupt noch nicht durchgeführt wurde. Das Statistische Reichsamt hegt die Hoffnung, daß die gesetzgeberischen Vorarbeiten für den Plan so rasch gefördert werden können, daß die ZäHlung bis im Juni veröffentlicht werden kann. Die letzten Zählungen aus den Jahren 1916 und 1918 und später trugen mehr provisorischen Charakter und konnten in lhren Ergebnissen nur sehr ungenau sein.
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Mühlhausen, 2. März. Auf dem Segelfluggelände in Mühlhausen an der Würm veranstaltete der flugtechnisch« Verein Stuttgart am Sonntag ein Ueberfliegen. Es sollte ursprünglich mit drei Maschinen geflogen werden. Am Flugtage waren die Windverhältnisse jedoch sehr ungünstig; da den ganzen Tag über fast völlige Windstille "herrschte. Das Segelflugzeug Bremen. das uur bei starkem Wind geflogen werden kann, mußte deshalb von vorneherein ausscheiden. Auch die beiden anderen Flugzeuge „Roter Teufel" und „Roter Kuckuck". Segelflugzeugwerke Baden-Baden, konnten keine eigenllicken Segelflüge ausführen und mußten sich deshalb aus Eleitslüge beschränken. Wolf Hirth startete zweimal auf „Roter Kuckuck". Der Start war sehr schwierig, die Maschine wäre bei einem Start beinahe in den Bäumen hängen geblieben. In Anbetracht der völligen Windstille waren die Flüge jedoch sehr gut. Die Landungen erfolgten jedesmal nach schönen Kurvenslüqen dick'! neben einem Feldweg. Zum Schluß machte R. Kühn auf dem alten „Roten Teufel" einen guten Flug von ca. 900 Meter Länge und 1 Minute 45 Sekunden Dauer. Er legte damit seine Segelfliegerprüfung ab. Die beiden Flüge von Hirth waren 90V und 1199 Meter bezw. 1 Min. 40 Sek. und 2 Min. 25 Sek. Die Flüge hatten zahlreiche Zuschauer herbeigclockt, die der Veranstaltung mit Interesse folgten.
sSCB.s Neubansen. OA. Tuttlingen. 28. Febr. Bei der Untersuchung der Gegenstände, die in der bei Worn^orf aufge- fundenen Näuberhütte vorhanden waren, wurde festgestellt, daß einzelne von einem Diebstahl herriibren, der in einem hiesigen Bauernhaus verübt wurde. Es ist noch nicht gelungen, die saubere Gesellschaft ausfindig zu machen.
Würtlembergischer Landtag
sSCB s Stuttgart, 27. Febr. Der Landtag hi.lt :..s eine nur halbstündige Sitzung ab. um dann auf einige Wochen in erien zu gehen. Zunächst wurde die Antwort auf einige Kleine »fragen entgegengenommen. wobei man erfuhr, daß die Oberpostdirektion schon bisher bestrebt war und weiter bestrebt sein wird, die Beschränkungen in der werktäglichen Zustellung der Post auf dem Lande insbesondere nach dn kleinen Parzellen, wieder aufzuheben. Außerdem aab die Re''erung ihre Absicht kund, auch fernerhin bei der Neichsregieruna dafür einzutreten, daß zum Schutze der inländischen Eetreideerzeugunq und des inländischen, namentlich des süddeutschen Miihlengewerbes, die bisherige Vorzugsstellung des Auslandsgetreides uno des Auslandsmehles beseitigt wird. Nachdem dann noch einige Petitionen erledigt waren, erhielt der Vräsident die Ermächtigung, den Landtag nach Erledigung der Ausschußarbeitsn, voraussichtlich gegen Ende Mörz, wieder einzuberufen.
Aus Geld-,
Volks- und Landwirtschaft.
Berl'ner Briefkurse.
1 hoaändischer Gulden 1681,1 Ma.
1 französischer Franken 218,6 M«.
1 Schweizer Franken 8VS.1 Ma.
Talwer Wochenmarkt.
Bei dem qm letzten Samstag abgehaltenen Wochen
markt wurden folgende Preise bezahlt: Kartoffeln 5,50 -4t pro Zentner, Weißkraut 10 ^!. Rotkraut 12 Wirsing 18 -H, Rote Rüben 12 Gelbe Rüben 10 «H, Spinat 60
Zwiebeln 20 »H, Linsen 30 ^ pro Pfund: Endivien 60
Blumenkohl 40 ^ bis 1,80 -4l pro Stück: Aepfel 10—12
Tafelbutter 2 30 -4t, Landbutter 1,80 Mark, Eier frische 12—13 ^, Kalkeier 10 ^ pro Stück.
Fruchtprelse.
Erolzheim: Weizen 12,50, Roggen 12. Gerste 14,50, Haber 8,50 -4t. — Ei engen a. Br.: Weizen 13—14,20, Roggen 11,50—12, Gerste 14.20—14.60, Haber 8—10, Wik- ken 9 -4t. — Nagold: Weizen alt 15, neu 13—13,50,
Saatgerste 14, Haber La Plata 12,25, neu 8,50, Ackerbohnen 9,50, Futtererbsen 10 M. — Tübingen: Haber 8,50 bis 9, Saathwber 10.50—11, Weizen 13—14,50. Saatweizen 16, Gerste 13—14, Saatgerste 15—16 -4t. — Winnenden: Weizen 12—13. Haber 8.50—12. Gerste 12—15, Dinkel 8 bis 8,30, Roggen 11 -4t der Zentner.
Wehpreise.
Nördlingen: Ochsen 350—550. Stiere 220—350, Kühe 160—550, Kalbeln 250—530, Jungvieh 100—250, Zuchtbullen unter 2 Jahren 1000 -4t. — Walddorf O.A. Tübingen: Kleinvieh und Rinder 180—320, Kühe 600 bis 750 -4t. — Wiesensteig: 1 Paar Ochsen 1325, 1 Stück Stück 600, Kühe 300—565, Kalbeln 580—685. Jungvieh 200—275, Rinder 315 pro Stück, Stiere 910—1020 -4t pro Paar.
Schweinepreise.
Blaufelde n: Zufuhr 116 Milchschweine. Alles verkauft zum Paarpreis von 46—68 -4t. — Eerabronn: Zufuh. 85 Milchschweine. Alles verkauft zum Paarpreis von 55—72 -4t. — Crailsheim: Zufuhr 35 Läufer- und 490 Milchschweine. Preis für Läufer 86—150, für Milchschweine 50—75 -4t pro Paar. — Eiengena. V.: Zufuhr 77, verkauft 60 Stück. 1 Paar Saugschweine kosteten 40 bis 68. Läufer 72—130 -4t. — Aulendorf: Milchschweine 65—75 -4t. — Gaildorf: 60—72 -4t. — Nürtingen: Läufer 8^—180 -4l. Milchschweine 60—76 .2. — Wald- dorf O.A. Tübingen: Milchschweine 34—40 -ll das Paar.
Holzverkäufe.
Freuden st adt: Die Stadtgemeinde brachte 809 Fm. Nodelstammholz im Submißionsweoe zum Verkauf. Das Eesamtausgebot stellt sich auf 18 673 -4t, der Eesamterlös auf 24 590 -K, was einem Dui-chschnittserlös von 131,7 Proz. entspricht. — Sulz a. N.: Bei dem städt. Vrennholzver- kauf kamen ca. 660 Rui. zur Versteigerung. Für Tannenholz wurden durchschnittlich 12 -4t, für Buchenholz 18 -4t per Rm. gesteigert. — Kirchheim u. T-: Beim Stammholzverkauf der Stadt^emeinde wurden gegenüber dem Ausgebot 813 Proz. erlöst.
Landcsschafscha«.
Ulm, 28. Febr. Die Vorbereitungen für die am 11. und 12. März hier stattfindende Landesschafschau und Bockversteigerung sind voll im Gange. Die Anmeldungen haben alle Erwartungen übertroffen. Es gelangen über 350 Zuchtschafe und Böcke des württ. vered. Landschafes zur Ausstellung und über 180 Zuchtböcke aus den ersten Zuchten des Landes zur Versteigerung. Es ist dies die größte bisher im Reiche veranstaltete Landschaf-Schau und Versteigerung.
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Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen* und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die sog. wirtschaftlichen Ver- lehrslosten in Zuschlag kommen. D. Schrift!.
Eingesandt.
Kür die unter dieser Rubrik gebrachten Veröffentlichungen übernimmt die Schrtftleitung Nur die p'reßgesetzliche Verantwortung.
Richtigstellung!
Die Süddeutsche Arbeiterzeitung Stuttgart vom 23. Februar bringt unter der Ueberschrift: „Unter falscher Flagge" einen Artikel, der sich mit einem Aufruf beschäftigt, der am 16. und 19. Dezember v. I. im Inseratenteil des „Calwer Taab'^ estanden ist, in welchem um „freiwillige Gaben zur -ung der bitteren Not der Kriegerwitwen und -Waisen und zur Verschönerung ihres Weihnachtsfestes" gebeten wurde. Da der betreffende Artikel von Unrichtigkeiten und Verdrehungen strotzt, so halte ich es für meine Pflicht, obwohl persönlich abhold jedweder Zeitungspolemik, als Vorsitzender der Stiftung, die den Aufruf erlaßen hat, nämlich der „Kriegerhilfe für den Bezirk Ealw", Stellung zu nehmen und die Unwahrheiten richtig zu stellen.
Die Stiftung „Kriegerhilfe für den Bezirk Talw" wurde von mir in meiner Eigenschaft als Obmann der Krieger- und Veteranenvereine des Bezirks Calw im Mai 1922 gegründet für bedürftige Altveteranen. Veteranen - aus dem Weltkrieg 1914/18 sowie für arme Kriegerwitwen und -Waisen, soweit sie Angehörige des Württ. Kriegerbundes find. Die Stiftungsverwaltung besteht aus dem
protestantischen und katholischen Geistlichen der Stadt Calw sowie aus je einem Vertreter der Gäu- und Waldseite ses sind dies die Vorstände der Vereine in Stammheim und in Altburg), die beide von der Bezirksvorständeversammlung gewählt wurden, und mir als dem Vorsitzenden. Diese Etiftungsverwaltung ist es auch, die über die eingehenden Gesuche entscheidet und die auch die in Frage kommenden Gaben an Weihnachten 1924 verwilligt hat.
Der Herr Einsender ist sehr im Irrtum, wenn er glaubt, daß nur die Altveteranen oder deren Witwen mit Geschenken bedacht wurden, vielmehr sind außer 61 Altvete- rauen oder deren Hinterbliebenen, die aber auch nur durch eine schriftliche Eingabe des Unterzeichneten an den Bezirksrat in Calw mit einem Geschenk von je 5 Mark durch die Bezirksfürsorgestelle Lalw bedacht wurden und an deren Gemeinden das Ersuchen um Bewilligung des aleichen Betrages gerichtet wurde, sondern außerdem haben noch weitere 51 bedürftige Kameraden oder Witwen des Bezirks eine Weihnachtsgabe von ie 5 Mark aus der ^.Krieaerhilfe Calw" erhalten, welche sämtlich nicht von mir persönlich, sondern von der Stiftungsverwaltung oerwilligt wurden. Der betr. Einsender des Artikels, den ich leider nicht kenne, sonst hätte ich mich mit ihm einmal über meine Fürsorge- tätigkeit für meine mir anvertrauten Kameraden oder deren Angehörige unterhalten, wundert sich allerdings nicht (wie er in seinem Artikel sagt), „daß die Krie^r- witwen und -Waiden vergessen wurden, wenn er an ie Unterzeichner des betr. Ausrufs denkt, denn die Not der ärmsten Kreise der Kriegsopfer sei diesen national gesinnten Herren nicht bekannt". Ich aebe dem Herrn Einsender den Rat, sich einmal über meine Tätigkeit als Fürsorgeanwalt bei meinen Kameraden der 33 Vereine des Bezirks oder bei dem Leiter der Bezirksfürsorgestelle Lalw zu erkundigen, dann glaube ich, wenn der Einsender nicht jeden Gerechtigkeitsgefühles bar ist, daß er sein Urteil revidieren wird. Wenn es aber noch anderer Beweise bedarf, so gebe ich ihm Adressen von Kameraden, für die ich mich verwendet habe, obwohl sie nicht dem Württ. Kriegerbund anaehörten. Dann wird der Herr Einsender sicherlich nicht mehr davon sprechen, daß in diesem Falle „unter der Flagae der Kriogerwitwen und -Waisen einige heuchlerische Phrasen von christlicher Nächstenliebe verzapft worden sind".
Damit hoffe ich die „völlige Dunkelheit in den Kreisen der Kriegsopfer, wo die Gelder dieser Sammlung geblieben sind", geklärt zu haben. Sie wurden weder an „neu -e- gründete Schützenvereine zur Unterstützung", noch ? Bezirksfürsorgestelle abgeführt. Was den ersten ? langt, so ermächtige ich den Herrn Einsender, der si>.) .. » wieder einmal getäuscht hat, sich bei den Kriegervereinen des Bezirks selbst zu befragen, und was die Bezirksfürsorgestelle anbelangt, so habe ich derselben allerdings noch keinen Pfennig gebracht, vielmehr aber haben schon viele meiner Kameraden auf meine Vermittlung hin von der Bezirksfürsorgestelle Geld geholt. — Um aber keinerlei Zweifel aufkommen zu laßen, wohin die Gelder der „Weihnachtsbettelei" gekommen sind, sei,dem Herrn Einsender verraten» daß der Rest der Weihnachtssammlung in Höhe von 130 Mark unter dem 22- Jan. an die Eirokaße Calw auf das Konto der „Kriegerhilfe für den Bezirk Calw" abgeführt wurde, wie ich nachzuweisen jederzeit bereit bin. Die von mir im Mai 1922 gegründete Stiftung, für die ich allein die Gelder bis auf den heutigen Tag aufgebracht habe, hat bis zum 27. Februar 1925 308 Spenden in der Höhe von vielen Billionen und seit der Stabilisierung der Mark weitere 436 Goldmark verteilt, wie aus den schriftlichen Auszeichnungen jederzeit ersehen werden kann. Heute weist die Stiftung die Höhe von G.M. 2300 auf, von deren Zinsen jedes Jahr an Weihnachten bedürftige Kamerac i oder deren Angehörige, soweit sie Mitglieder des M ir . Kriegerbundes sind, unterstützt werden.
Gleichzeitig verrate ich dem Herrn Einsender» der sich falsch hat bedienen laßen, daß ich, so lange ich durch das Vertrauen meiner 2000 Kameraden des Bezirks an ^ie Spitze als Obmann berufen bin, nicht raste und ruhe die von mir gegründete Stiftung ..Kriegerhilfe für den zirk Calw" noch weiter ausgebaut sein wird, zum Segen meiner notleidenden Kameraden oder deren Hinterbliebenen. Für die Stiftungsverwaltung:
Küchle, Bezirksobmann.
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Homert „Hortons"
muü versetwden «eräen. Horten dedollen ltrre Vültiske». NSKeres kots».