1307

Torso Garibaldi und beschädigte die Küste und die Schiffe. Ein österreichisckes Schiff verlor den Anker und fuhr andere Schiffe an. Dis Hälfte der Bevölkerung Messina« (also 80 000 Menschen) ist umgekommen. Es ist erforderlich, dis Toten zu beerdigen, um Infektion»krankheiten zu vZr- hindern.

Palermo. Hier herrscht schwere Besorgnis vor einer Epidemie, die unvermeidlich scheint, da ein Meer von Schlamm Tausends und Abertausende von Leichen in Messtna um­schließt und vorläufig keine Aussicht bl steht, die Leichenbergung zu versuchen. Der Wind trägt auf weite Strecken hin die beklemmenden Aus­dünstungen de« Lsichenfeldes.

Rom 30. Dez. Man beschäftigt sich augen­blicklich mit der Frage, wie es möglich sei, die bedeutenden Geldsummen, welche unter den Trümmern liegen, in Sicherheit zu dringen. Bei der Bank von Sizilien di finden sich, wie verlautet, allein 50 Millionen in den Kaffen.

Rom 30. Dez. Der Minister des Innern sandte 100,000 Lire für die Notleiden­den in Sizilien und Calabrten, dis gleiche Summe die Sparkasse von Bologna Die Gemeinde-Verwaltung von Rom zeichnete vorläufig 80.000 Lire. Ministerpräsident Giolitti erließ einen Aufruf an die Nation zur Unterstützung der Bevölkerung der heimgesuchtsn Gegenden.

Rom 30. Dez Der deutsche General konsul in Neapel hat den Norddeutschen Lloyd gebeten, Messtna durch einen Dampfer anlaufen zu lassen, um die Verwundeten der deutschen Kolonie an Bord zu nehmen. Ein von Korfu kommendes Llcydschiff nahm davon 80 an Bord um sie in da» deutsche Hospital rach Nscpel tberzuführen.

Berlin 30. Dez. Der Präsident der Reichstage«, Graf Skolberg, hat dem Präsi­denten der italienischen Deputierter kammer dar Beileid der deutschen Volsvertretung zu der Erdbeben Katastrophe in Süditalien aus­gesprochen.

Berlin 30. Dez. In der nächsten Sitzung der Berliner Magistrat« wird ein Antrag ein-

gebracht werden, für die Hinterbliebenen der Verunglückten inMessina eine größere Summe, wie verlautet, 20000 ^ zu bewilligen.

Vermischtes.

— Der Mörder Joseph Racke ist zweifelsohne geistesgestört. Er absolvierte, 17 Jahre alt, dar Gymnasium, studierte anfangs in Bonn Chemie, sattelte aber gegen den Willen seines Vater» um und wandte sich der Astronomie zu. Er galt von früher Ju-ren.d an als Sonder­ling. Stundenlang saß er oft auf einem Stuhl und stierte vor sich hin; er müsse rechnen, sagte er, wenn er nach dem Grunds seines Hinörütens gefragt wurde. Ein Onkel des Josef, ein Bruder seiner Mutter, befindet sich im Irrenhaus. Nach Vollendung seiner Gymnastalstudien, wollte er sich dem geistlichen Stande widmen, und begab sich in die Bensdiktinerabtei in Beuron (Donautal). Nach drei Monaten schickten ihn ober die Patres nach Hause» da sie ihn nicht für geistig normal hielten. Dann begab er sich nach Freiburg i B. und verblieb dort zwei Semester zum Studium der Mathematik, ein Semester studierte er Chemie in Bonn urd zuletzt in Göttingen Astronomie. Bei seiner Musterung für den Errjährigendtenst wurde er seiner körperlichen Schwäche wegen zurückgewksen. Schon in der Schule wurde er von seinen Kameraden als nicht geistig normal bezeichnet. Vor wenigen Wochen teilte er brief lieh seinen Angehörigen mit, daß er nicht weiter studieren könne, der Kopf schmerze ihn. Sr wolle seinen Vater von all seinen Sorgen befreien; auf Weihnachten werde sich alles entscheiden. Deine Angehörigen folgerten daraus, daß er seinen Beruf oufglben und sich denjenigen seine« Vaters widmen wolle.

(Das Autoluftschiff.) Aus Paris wird berichtet: Den großen militärischen Lsnkballon? folgt j-tzt ein neue« kleineres lenkbare» Luftschiff, das nur Privatzwecken dienen soll und dar man „Autoballon" getauft hat. Sein lebhaftester Ber- leidiger ist der bekannte Sportsmann Graf Henri de la Vaulx, der die Zeit für nicht fern hält, wo ein jeder gutsituierte Privatmann fich seinen Au'oballon halten wird, wie heute sein Automobil. Der Autoballon ist ein kleines leichtes zigarren­

förmige» Luftschiff mit 18 bi« 24000 Kubikfuß Rauminhalt, mit Motor und Propeller und gerade ausreichend, ein oder zwei Passagiere vier oder fünf Stunden lang zu befördern. Sein Haupt- Vorzug ist, daß der Ballonkörper kein innere« Gerüst enthält; er ist daher leicht zu handhaben, bequem zu verpacken und kann leicht trankportiert werden. Dis Kosten einer solchen Autoballonr find ungleich geringer, als die eines Automobil». Der G-af hat jetzt dis Bildung einer Gesellschaft für Lufttransport veranlaßt und reiches Kapital zur Herstellung dieser neuen Arttoballons steht zur Verfügung. Drei find bereit« gebaut und mit einem bat der Graf j tzt eine Probefahrt von Saint Cloud nach Bsga-elle unternommen, die vollauf befriedigte. Das Luftschiff enthielt KOO Kubikmeter Leuchtgas und 100 Kubikmeter Wasser­stoff. Nach der Landung wurde es sofort entleert und verpackt und anderthalb Stunden später befand sich der Gros auf der Rückreise nach Saint Cttmd. Bis zum Frühjahr soll eine größere Anzahl dirstr Ballons f-rttggestkllt werden. Einer der bereit» vollendeten ist vom „Petit Journal" angekauft worden, das fich ves Luftschiffe» für Reklamezwecke in der P ovinz zu bedienen beabsichtigt.

„Kelvin" statt Kilowattstunde". Dem berühmten Physiker William Thompson, der unter dem Namen Lord Kelvin bekannt ist, soll, wie das „Berliner Tageblatt" meldet» eine große Ehrung zu teil werden. Dis technische Welt, die ihren bedeutenden Männern dadurch großartige Der kmäler setzte, daß sie eine Reihe von Maßeinheiten nach ihnen nannte, z. B.OHm» die Einheit de» elektrischen Widerstande« nach George Simon Ohm; Ampöre, die Einheit der Stromstärke nach Andrö Marie Awxöre; Volt, die E'nheit der elektrischen Spannung nach dem Phyiker Volta u. s. w., will jetzt die Einheit der elektrischen Arbeit« leistung, die Kilowattstunde, „ein Kelvin" nennen. Kilowattstunde ist eine Mcßbezeichnung der Ekktrizilät, die fich au« drei verschiedenen Begriffen zusammensetzt. Eine Ki­lowattstunde bedeutet den Verbrauch von 1000 Watt während der Dauer einer Stunde.

vorantstchtliche Sitter»»>:

Meist trübes Frostwetter mit zeitweisen Schneefälle«.

Amtliche M Prioalaazeigev.

Calw.

NknjahrsmmH-Entltednngsknckll

haben ferner gelöst:

veurlen, Professor und Frau.

Böhringer, Oberstleutnant und Fra». klauS, Oberapitsbaumeister a. D. und Frau.

Frey, Postmeister und Frau.

Hartmann, Apotheker und Frau.

Jrton, Rechtsanwalt.

JooS, Katastergeometer und Frau.

Ktrchherr, Heinrich, Bauführer.

Auch für diese Gaben sagen wir herzlichen Dank.

Den 31. Dezember 1908.

Me Vorstände der Ortsamevbehörde:

Deka« RooS. Stadtschnltheitz Covz.

Kirn, Bahnhofkasfier.

Knaus, Apotheker und Frau.

Stendel, Professor und Frau. Westermeyer, Eisenbahninspektor und Frau.

Weber, Adolf, Handelsschuldirektor mit Familie.

Zügel, Handelsschuldirektor.

NirikM.

Lartso.

Oberdatwsssistsllt

Verlobte.

kkkrys,br 1909.

l-vävixsdors

Z-U

LMwunrchkarleu

i« großer Auswahl empfiehlt

Altburgerstraße.

Die besten KlüLlüiinsüie rum steilen Mr!

fritr gross mir frau uns Mutter.

m-

wilnsckt

"keiLaeb. !

Men bremnlen unck keksnnten von kier uncl Umgebung

t

iL särullf

Kar! Vlslvli r. küblen krunnen.

«in zates neues 4s.br !

k>i«sli«ivlti ttol-spssl llmsk HVtzinrvirt,

S1i-rtgsi-t, IVaxnerstrasse 49.

rum Mresivectisel!

Spor-«. Cmsllmorrei« CM«. Umgegend

e. G. m. b. H.

Dem Verein find beigetreten und liefern ab 1. Januar 1909 die Herren Bäckermeister CH Koch, Jnselstraße,

„ E. Stammler, obere Vorstadt, wovon wir unsere Mitglieder hierdurch benachrichtigen.

Der Vorstand.