>r»ch»i--nixrraq«; Msstax, Dienrrag. Wittwoch, § .,iusr«tsg, Areitaz und Sar-i-tag. Jnkerttonsprs!» z ->ro tz-ile für Lt-ldt n. Arzirksorte; nutzer 8-zick ir Afg. s
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Amtliche Bekarmtmachnngs».
De« Ortsbehörde«
gehen in den nächsten Tagen die Formularien zu den neuen Stammrolle« mit der Weisung zu, dieselben bald tunlich ft anzulegen, damit sie bis 1. Februar 1909 dem Oberamt vorgelegt werden können.
Sollte eine Ortsbehörde Geburtsscheine, Er- kundigungc-schrriben, Geburtslisterl oder Ersuchen um Vorftrafenverzeichnisse benötigen, so wollen solche vom Oberamt einverlangt werden.
Bet Anlegung der Stammrollen sind die Vorbemerkungen auf dem Titelbogen genau zu beachten.
Bezüglich des Eintrags der Vorstrafen in die Rekcutierungsstammrollen wird aus der oberamtl. Erlaß vom 8. Dezbr. 1903, Wochenblatt Nr. 191, hingewiesen und ausdrücklich bemerkt, daß, wenn Registerstrafen nicht vorhanden sind, in den Stammrollen zu bemerken ist: Registerstrafe« und sonstige Angabe« keine.
Bemerkt wird, daß nur diejenigen Bestrafungen, welche im Strafregister des Geburtsorts eingetragen sind, ausgenommen werden müssen, und daß wegen solcher Militärpflichtigen, die sich auswärts aufhalten, keinerlei Nachfragen an die Gemeindebehörde des Aufenthaltsorts wegen Vorstrafen gerichtet werden dürfen.
Calw, 23, Dezember 1908.
K. Oberamt.
Voelter.
LazssseÄtsrette«.
* Calw 22. Dez. Am Lhomarfeiertag fand in der Brauerei Beeiß unter der Leitung von Regierungrrat Voelter eine Versammlung Katt, in der Oberamtsbaumwart Haller aus Balingen einen Vortrag über Obstbau hielt und in welcher dis endgültige Konstituierung der neu gegründeten Bezirksobstbauveretn« vorgenommen wurde. Oderamtrbaumwart Haller gab zunächst einen geschichtlichen Ueberbltck über den Obstdauvsrein in Balingen und ging dann zu seinem eigentlichen Thema über, wobei er sich eingehend über den Baumsatz und die Brum- pflsge aurspmch. Jeder Verein habe in erster Linie dahin zu wirken, daß in einem Bezirk kein Sammelsurium von Obstsorten fottbsstkhr, sondern ein Nirmalsorttment ausgestellt werde, dar nur Masseniräger und gewisse Lokalsorten enthalte. Unter den Arpfeln stehe am ersten Plctz die Goldparmäne, keine anders Sorte wache .chr den Rang streitig, da sie sehr frühe und reich trage
Mittwoch, Sen 23. Dezember W08.
und sich besonders zum Umpfropsen älterer Bäume eigne. Au die Goldparmäne reihen sich an die Baumarms Reinette, Lavd:berger Reinette, Boikenspsel, der rote Trierer und der spätblühends Taffstapfel. Letzterer blüh? erst im Juni ,md gedeihe gern im Tal, selbst da, wo häufig R:if und Nebel aufireten; ein weiterer Vorzug bestehe darin, daß das Holz sehr gut auscetfe. Vo» Mostbtrnsn seien zu empfehlen die Schweizer Wafferbirne. der Wildling von Ewstedel (Früchte seien zwar klein, aber teigen nicht) u- d dis w.'lschs Blllibirne. Im Bezirk Bolingen sei in jeder Gemeinde ein Baumwart aufgestellt. Besonders '-'emerkenrwert sei, daß der Stroßsnbaumsatz in Verwaltung der Amttkö-perschaft sich befinde; der Erfolg zeige stch darin, daß man nirgends schönere Straßerpflanzungen sehe. Dis Kosten seien nicht übertrieben hoch und ein Versuch für jsdes Oberamt höchst empfehlenswert. Beim Baum- satz handle es sich hauptsächlich um den Bezug von schönen Obstbäumen. Im ganzen Lande sei an guten Baumschrcken kein Marmel und werde auch keiner eintreten, da der Handel mit Obstbäumen immer mehr zu einem Erwsrbr zweig stch aurdehne. Im Oberamt Balingen seien verschiedene Gemeindebaumschulen ar gelegt worden; keine aber habe ihren Zweck erfüllt und die Erfahrung lehre, daß Gemeindebaumschulen nicht empfehlenswert seien. Beim Baumsetz.n seien große Gruben und nicht bloß Löcher zu machen; die Grube soll 1'/« m wett und unten nicht zugespitzt sein, auf der Sohle soll sie gerade so weit sein, wie oben; die Tiefe sei nicht zu groß sie betrage nur 50—60 em. Die Arbeit sei nicht auf einmal aurzuführen- da die Gefahr bestehe, daß der Boden fich stark senke und der Baum zu tief gefitzt werde. Die Wurzeln seien zu beschneiden und zwar nach unten, damit stch ein OnUus bilden könne und bald Würzelchen hinaurtr eiben. Der Schnitt der
Krone soll nicht im gleichen Jahrs mit dem Baumsatz vorgenommen werden; das Schneisen müsse aber sicher vorgenommen und dies 3—4 Jahrs hindurch fortgesetzt werden, damit der Baum ein gutes Geästs uns eine schöne Form erhalte. Bsi der Baumpflsge sei zu achten auf das Lichten der Baumkrone, auf dis Rindsnpflege und auf das Düngen. Die Baumwunde, die beim Absägsn eines Aster entstehe, sei mit Baumwach; oder Baumsalbe oder mit einer Oelfarbs zu bestreichen. Die Ankaikung der Bäume sollte nie unte> lassen werden, da sie dis Schädlings des Obstbaues vertilge und den Baum gegen Kälte widerstand!, fähiger mache. Den Bäumen müsse mit der Düngung Stickstoff, Phorphorsäure, Kali und Kalk zugeführt werden. Ein Baum mit langen Trieben und wenig Früchten brauche keinen Stickstoff, sondern Pboiphorsäure, Kali und Kalk, fehle dagegen der Trieb, so sei Stickstoff notwendig. Ein vorzügliches Düngemittel sei Holzasche, dis fördernd auf da« Fruchtholz wirke. Bäume, welche Jahre lang faulenzen, sollten umgepropft werden, ältere Golrparmäaenbäume seien zu verjüngen. Der Redner gab noch Aufschluß über dar Bespritzen der Bäume mit Schacht'; Karboltneum und über da« Vertilgen der Borkenkäfers. Reicher Beifall wurde dem Redner zu teil, der seine Autführungsn au« der Praxis geschöpft hatte und mit Ueberzsugnng für sts eintrat Verschiedene Anfragen wurden mit großer Sach-
vizuzSpr.t.L. -Ltadt'/.jühri.-n. TrSgerl. Mk. I.2S. Vostb-zu-i«pr I. L.OrtS-u. Nrchbarortrverk.'/^Lhrl. Wk. I.2Ü. im z-rnverk-L. Lik. I.M. Besttll«. in Witrtt. M Psg., in »ayern. u. «-ich 12 Bs;
kenrtnis beantwortet. An der lebhafter! Diskussion beteiligten fich der Vorfitzende, Obsramtrbaum- wart Widmann» Guttpächtsr Fahrion, P.äzeptor Bäuch le und Kaufmann Knecht. Der zweite Pmkt der Tagesordnung galt der Beratung der Statuten und der Konstituierung der Obstbauvrreins. Zum Vorstand wurde Privatier Schönlen durch Zuruf gewählt; der Ausschuß besteht aus 10 Mitgliedern. In den letzten Tagen hat der neue Verein wieder einen namhaften Zuwachs erfahren;' die Mitgliedsrzahl beläuft sich jetzt schon auf 180; weitere Bsitrtttr- erkläcurgen stehen in sicherer Aussicht. Die Versammlung war sehr gut besucht und rahm unter der umsichtigen Leitung von Regierungrrat Voelter, der dem neuen Verein großes Entgegenkommen bewies, einen sehr schö nen und günstigen Verlauf.
* Calw 23. Dez. Gestern früh um 7 Uhr begann der Eintritt der Sonne in das Zeichen des Steinbocks. Der Kalender verzeichnet diesen Tag mit Wintersonnenwende, kürzester Tag, längste Nacht. Der Winter hat nun seine Herrschaft angetreten, astronomisch wenigstens, in Wirklichkeit aber war nichts davon zu verspüren. Was nicht ist, kann aber noch werden. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Winter als grimmiger Geselle noch lange genug auf der Erde heramziehen und seine Herrschaft strenge behaupten wird. Heute geht die Sonne um 8 Uhr 17 Min. morgens auf und um 4 Uhr 28 Min. abends unter. Die Tageslänge beträgt 8 Stunden 11 Min. und die Tageszunahme seit dem kürzesten Tage 1 Minute.
* Calw 22. Dez. Das Dezemberheft der Schwarzwaldveretnsblätter bringt eine stimmungsvolle „Wethnachtsidylle" von Anton vom Kocher, einen Aufsatz über das „Bühlcr-Wagner- Denkmal in Dornhan" von Schullehrer Huber, den Schluß über „Eine achttägige Tour im Gebiet des roten Rhombus", einen Aufsatz über die „Gäuwasserversorgung" von 23 Gemeinden in den Oberämtern Herrenberg, Horb, Nagold und Rottenburg aus dem Quellgebiet der Steinach zwischen Gün- dringen und Schtetingen, eine Beschreibung von „Schloß und Pfarrdvrf Glatt in Hohenzollern" von Obersekretär Spellenberg-Heilbromr, sowie Verschiedenes und Nachrichten aus den Bezirksvereinen. Den Ausführungen des Schriftleiters „Zum Jahresschluß" ist zu entnehmen, daß mit dem heurigen Jahr das 21. Vereinsjahr und das 16. der Zeitschrift zu Ende geht; es sei ein Jahr ruhigen WeiterschreitenS und gesunder Entwicklung gewesen. Der geschäftsführende Ausschuß sei mit der Ausarbeitung eines Festprogramms und der Vorbereitung einer würdigen Jubiläumsfeier beschäftigt.
Stuttgart 22 Dez. Auf der Landes- Versammlung der nationalliberalen Parte i am 10. Januar in Stuttgart wird Landtag«- abgeordneter Professor Dr. Hieb er über die politische Lage im L rnds und Reichstagsabgeordneter Justizrat Dr. Junck aus Leipzig über die politische Lage im Reiche sprechen.
Stuttgart 22 Dez. Nachdem erst vor wenigen Monaten, am 25. Oktober, eine Maschine über die Drehscheibe hinaus auf den Bahnsteig und in dis Posträume gefahren war, find gestern bereits wieder, in beidm Einfahrtthalien fast gleichzeitig. Lokomotiven über die Drehscheiben hinaus,.eschoffsn, haben aber nur dis eisernen, sie- umgebenden Schranken eingedrückt, und sind dann zum Stehen gikommen. Es gelang derhalb, dis Maschinen wieder auf» Gleis zurückzuschaffen,