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Mit dieser Tatsache al« mit einem selbstverständ­lichen Faktor, der auf die Ausführung d:S be> kannten Flotter plan« ohne jeden Einfluß bleibt. Besondere Ueberraschung aber hat in Deutschland die Behauptung des hervorragenden englischen Heerführer» Lord Roberts hervorgerufen, cs Knute aus Deutschland ein Landung! kor p» von 2V0000 Mann nach England gebracht werden. Wir glauben mit aller Bestimmtheit demgegen­über versichern zu können, daß es in ganz Deutsch­land keine für militärische Dinge kompetente PersönliH keit gibt, die die Ausführung eine« solchen Abenteuers für möglich hielte. Ob nun England zu seiner Sicherheit ein so großes Heer braucht, wie es Lord Roberts für rotwendig erachtet, ist eine Frage, über die die Eintscheidung den Briten allein zusteht. Wir haben dazu da» Wort lediglich der halb ergriffen, um der Meinung entgegerzu- treten, al« sei ein solchcs Heer zur Abwehr einer möglichen deutschen Invasion erforderlich. Da» Gespnst eine» derartigen Einbruch« geht seit Jahren jenseits des Aermelmeere» um und hat nicht wenig dazu beigetragen, in England politisch unerfreuliche Stimmungen zu wecken. Bur diesem Grund ist zu bedauern, daß ein Mann von der Bedeutung des hervorragenden britischen Heer­führers zur Untersttitz ng seines Verlangens, England mit einem starken Heere aurzustatten, Eventualitäten herangezogen hat. die nicht nur politisch, sondern auch milttärisch-technisch als aus- geschloffen a^zusehm sind.

Berlin 30. Nov. (Reichstag.) Am Bundcsratttische von Bethmann-Hollweg. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung der Gewerbenovelle (ilrbeiterinnenfchutz). Abg. Manz (frst Vp.) begründet einen Antrag der Freisinnigen, woaach die Bestimmung gestrichen werden soll doß Arbeiterinnen, die sin Hamw.sen zu versorgen haben, an Sonnabenden nur 6 Stunden beschäftigt werden sollen. Ir Bayern, wo cr viele Feiertage zweiter Ordnung gibt, ver­suche man vergeblich, diese für die Industrie frei zu bekommen. Abg Schmidt-Berlin (Soz) dekä-pfi den freisinnigen Antrag und beantragt Ettführung de« N.un stunde; tage« und von 1912 ab dki Achtstr ndentagcs. Ferner fordert er E - löhung der Schutzs ist für Schwangere von vier Wochen auf zwölf Wochen und Freihaltung der A'.b.ite st lle. Abg. Dr. Fleischer (Zir) be­gründet einen Antrag de« Zentrums, der damit einverstanden ist, doß an Sonnabenden Arbeiter­innen, die ein Hauswesen zu versorgen haben, höchsten« 6 StU'den beschäftigt werden dürfen, j doch scll dis Beschäftigung bi« zu 8 Stunden gestattet sein, soweit bstrikbrtechnisch dadurch die Weiterarbeit anderer Arbeiter bedingt ist. Der Redner bekämpft den freisinnigen Antrag. Die Industrie würde dadurch keinen Schaden erleiden,

daß den verheirateten Frauen eine Vergünstigung an Sonntzbenden gewährt werde. Unser Antrag macht alle Bedenken hinfällig. (Beifall im Zentr.) Die verheiratete Arbeiterin hat am schwersten mit dem Dasein zu ringen. Ihr muß in erster Linie geholfen werden. Auch im Interesse der Indu­strie liegt es, die Arbeitskräfte möglichst zu schonen. Abg. Dr. Stres emann (natl.) Ich glaube nicht, daß durch den Zentrumsantrag eine Sanierung des Famtlienlebers, eine Idealisierung de« Nach- wüchse« erreicht wird. Mit der allgemeinen Vor- schrift dsr 10 Stundentager find wir einverstanden. Allerdings find wir der Meinurg. daß unser ursprünglicher Vorschlag, das Arbeits-Maximum nicht pro Tag sondern pro Woche festzusetzen, das Richtige war. Ferner meinen wir, daß es richtiger ist, zwischen verheirateten und unverheirateren Arbeiterinnen nicht zu unterscheiden. Erbitte daher, den Schlußsatz im Absatz 2 zu streichen. Staats­sekretär von Bethmann-Hollweg: Auch ihm scheine er nicht angezeigt., einen solchen Schritt zu tun. Auch die Ko str- ktion de« Antrages de« Zentrum« bringe manche U°belstände mit sich. Er bitte die Herren daher, den Antrag Stresemann anzumhmen. Sächsischer Bevollmächtigter Graf Vitzthum vonEckstädt tritt ebenfalls dafür ein, den Antrag Manz mtt dem sich dsr Antrag Stresemann deckt, arzunehmen. Abg. Schmidt-Altenburg (Np.) Der lOflündige Maximal-Arbettstag für Fabrik- arbsiterinrien ist ein Fortschritt. Er wüfche auch, daß man mit der Z:it noch weiter hsrabgehe, aber j tzt sei dies nicht möglich. Abg. Henning (kons) Wenn die Sozialdemokraten einen 9- stündigen und von 1912 ab sogar einen 8stündigen Arbettrtag verlangen, so übersehen sie dabei, daß dis Industrie dies roch r icht ve.tragen körne. Auch die Kstündige Arbeitszeit an Sonnabenden gehe zu weit. Hoffentlich nehme da« Haus den Antrag Ablaß-Stresernann an. Abg. Schack (w. Vg) meint, der Antrag der Sozialdemokraten betreffend einen 8 Stundentag sei offenbar nur einem Rttlame-Bedürfnir eittsp imcei'. Abg. Stadthagen (Soz) weist da» als Unterstellung zurück und wendet sich gegen die Versuche, in dem Anträge Manz Fleischer die Bestimmung über die Kstündige Arbettsz-it an Sonnabenden wieder zu streichen resp. an Bedingungen zu knüpfen. Abg. Gterberts (Zentr.) erk.ärt, in der Auf- f ffur g de« Erreichter.n von dem Abgeordneten Siadlhagen abzuwetchen. Herr Ttadthagen möge in die Prexir hi"eingihen, dann werde er sehen, doß die stärksten O guisatio-en da«, war Stadt­hagen verlange, 9 und 8-Stundentag, noch nicht für erreichbar halten. Nach weiteren Au führungen der Abgeordneten Kulerrkiund Schack ver­tagt sich da» Haus.

London 30. Nov. Zu dem Berg­werk«» na lück auf dem Schachte Marianna

werden noch folgende Estzelheiten gemeldet: In der Grube find nahezu 300 Mann eingeschlossen. Nur einer wurde lebend gerettet. Bisher find 125 Leichen zu Tage gefö dert. Die meisten der Opfer find Italiener. Die Ursache der Katastrophe ist noch unbekannt. Merkwürdigerweise fand die Explosion statt, nachdem der staatliche Minen- Inspektor kurz zuvor die Grube verlassen und Alle« in Ordnung gefunden hatte.

Vermischtes.

Der Fall Steinheil. DieLibertö" bringt folgende Darstellung de» Falle« Steinhetl in der Mordracht: Danach war zwischen dem Maler Steinheil und einem Herrn vonA., der in der Steir-Heil'schen Wohnung mit Frau Steinhkil ü^er Gebühr lange allein geblieben war während der Hausherr und seine Schwieger­mutter, Frau Jopy sich bereit« zurückgezogen hatten ein Streit dadurch entstanden, daß Steinheil rom Nebenzimmer au« den Gast auf­forderte, sorlzugehen. Der kräftige Herr von A. hat sich im Laufs de» Streite», vielleicht unter dem Eiifliffs geistiger Gsträrke, auf Stein- heil gestürzt und ihn getötet. Die Schwiegermutter Japy sei einem Herzschlag erlegen. Herr vor A. und Frau Stetnheil haben dann g meinschafilich die Feffellungskomödie in- szenien. Der Dinklar der Sicherheitspolizei hat dis Ueberzeugung, daß in Frau Stetnheil die geistige Urheberin de» Verbrecher« zu sehen ist.

Weitere Dtamantenfunde in Deutschsüdwest. Es ist die erfreuliche Tat- fache z r berichten, daß in Demsch Südwestafrtka die wettere Suche nach Diamanten von andauern­dem Erfolge begleitet ist. Man gibt den Wert der bi« j tzc gefundenen Steine auf etwa 150000*6 an. Nach der Ansicht von Fachleuten, die durch­aus ernst zu nehmen sind, ist der Wert an Dia­manten, die in der gesamten Südnemib vermutet wird, auf ar nähernd 80 Millionen zu schätzen. Die Regierung bringt den Funden große« In- leresse entgegen und hat ihre geologischen Fachleute zur Untersuchung der Fundstellen enisandt, sodaß man voraus sichtlich noch bol» genaueres über die Steine hören wird. Es kommt r och al« schätzen«, werte Talsache hinzu, doß die bisher gefundenen Steine sämtlich eine gute Qualität aufweisen, sodaß ihre nicht bedeutende Größe (etwa 1 Karat) weniger ins Gewicht fällt. E» iit also zu er- warten, doß die Ausbeute an Diamanten im Schutzgibikt recht gute Amfichten bietet.

vora»»stchtliche Witter««,:

Teils heiter, teils nebelig, leichter bis mäßiger Frost.

Milche mt PrimtWiM.

Aldkittt-Ztistnng.

Diejenigen Handwerksgehilfen, die bei einem hiesigen Meister wenigstens die letzten 3 Jahre gearbeitet haben urd hierüber gute Zeugnisse vorlegen, werden, sofern sie nicht in einem der letzte« fünf Jahre einen Preis be­kommen haben, aufgefordert, sich spätest! nS bis zum 10. Dezember mit ihren Zeugrissen bei Herrn Stadt­pfleger Dreher zu melden.

Die Herren Arbeitgeber des Groß- gewerbeS sind gebeten, die Meldungen zu Preisen aus der Arbeiterstiftung in d,r bisherigen Weise auf denselben Termin au dieselbe Stelle zu richten.

Aaflichtsttt des SeorgenöLNs.

Jüngeres, ordentliches

für sofort gesucht Marktplatz 55.

Ein ordentliches

LaulmäSchen

sofort gesucht. Zu erfragen im Compt. ds. Bl.

Die Weihnachtsgaben für

Mariaberg

wird künftigHerr Christian Lampartrr, oberes Ledercck einsammeln und bitte ich, demselben die zugedachten Gaben übergeben zu wollen.

Reg.-Rai Bo etter.

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