SS8

s. für Großgeflügel.

1. Julius Zapp, Calw, Silberne Preis­medaille für beste Gesamtleistung; 2. Frihl, Herrenberg; 3. Weiß, Stammheim b. Calw; 4. Sitzler, Rohrdorf; 5. Kappler, Schöm­berg OA. Neuenbürg; 6. Dolmetsch, Calw; 7. Steinebach, Herrenberg; 8. Stammler, Calw; 9. Bilharz, Hirsau; 10. Schüttle, Klein Wildbad;

b. für Tauben.

1. Max Heberle; Rottenburg a. N. für beste Gesamtleistung 2 Ehrenpreise und silber­vergoldete Medaille deS Vereins südd. Taubenzüchter.

II. Aussteller außerhalb des Gaues:

1. Richard Faber, Böblingen, Ehren­diplom und Ehrenpreis;

2. Karl Kail, Stuttgart, Ehrendiplom und Ehrenpreis;

3. Gottl. Krauß, Cannstatt, Ehrenpreis;

4. Heinrich Jlg, Bothnang, Ehrenpreis. III. Preise für Großgeflügel erhielten: R. Faber, Böblingen, I. Kollektionspreis, außerdem 3 II. und 1 III.; Kail, Stuttgart, 3 I und 1 1I.; Zapp, Calw, 2 I. und 2 Hl.; Feyhl-Herrrnberg, I. II. und HI.; Krauß, Cannstatt, 2 I.; Weiß, Stammheim I. und II.; Kappler, Schömberg (OA. Nbg.), I. und III.; Sitzler, Rohrdorf I. und III.; II g, Bothnang, I. und II.; Dolmetsch, Calw, I.; Knoll, Sigmaringen, I; Ahner, Obern­dorf, I.

Je II. Preise erhielten: RemShardt, Wildberg; Freund, Rottenburg; Baun, Cannstatt; Zink, Metzholz; Schreiber, Freudenstadt; Mohrhardt, Zumweiler; Rau, Haslach (Herrenberg) (2); Rau. Hugo, Calw; Stammler, Calw (2); Gronle, Langenau; Bauer, Carl, Liebenzell; Hi Her, Carl, Calw; Beiz, Altensteig; Maurer, Friedr., Langenau; Köhler, Magstadt; Rapp, LudwigSburg; Stei­nebach, Herrenberg (2. u. 3.); Bilharz, Hirsau (2. u. 3.); Krazer> Berneck (2. u. 3.).

Je III Preise erhielten:

Schmid, Frendenstadt; Ergenziger, Schorrental; Kaiser, Mitteltal; Walz, Stuttgart; Schüttle, Klein Wildbad (3mal); Lörcher, Schreiner, Alzen­berg (2mal); Herburger, Herrenberg (2mal); Bräunin ger, Hof Georgenau; Breitmaier, Kayh b. Herrenberg; Kuhm, Pforzheim (2mal); Ziegler, Schömberg bei Frendenstadt; Hocker, Kayh b. Herrenberg; HabtSreitinger, Freuden­stadt; Bleicher, Frendenstadt; Kusterer B., Calw; Möhrle, Mitteltal; Haisch, Liebenzell; Schmid, Frendenstadt; Kocher, LudwigSburg; Wurster, Hornberg (OA. Calw); Brintzinger, Altingen b. Rottweil; Scheerschmidt', Alt-Oberndorf. Preise für Tauben:

Max Heberle, Rottenburg, 2 I., 5 II., 6 III.; Hei nie, Ebhausen, l.

Für ausgestopfte Vögel:

JohS. Fischer, Metzingen, I.

Bund für Vogelschutz:

Nisthöhlen und FutterhäuSchen rc., I.

Spratts Patent A.-G., Rummelsburg (Berlin)

und R. Bubeck <8 Sohn, Untertürkheim, für ansgestellte Futtermittel je I. Preis.

Die Geflügelauistellung war mit einer solch großen Zahl erstklassiger Tiere be­schickt, wie die» auf Ausstellungen gleichen Um­fange« noch nirgend» der Fall. Der Geflügelzucht- verein dürste daher durch die Prämierung trotz Lotterie und gutem Besuch mit einem bedeutenden Defizit zu rechnen haben.

Die Obstausstellung zeigte eins reiche Auswahl vonAepfel und Birnen. Oberamt»- baumwart Widmann unterstützte das Arrangs. ment durch eine sehr geschmackvoll durchgeführte Dekorierung und einen famosen Aufbau von Früchten aller Art. Die Aurstellung wie« eine sehr große Zahl von Sorten auf.; zu wünschen wäre, daß bei einer späteren Ausstellung nur noch verhältnismäßig wenige, aber durchgängig für unsere Boden- und klimatischen Verhältnisse vorzüglich geeignete Sorten zu finden wären. Zur Zeit kommt unter den Aepfeln dem Gold, parmänen noch der Vorrang zu, indem derselbe am meisten vertreten war; doch fand er scharfe Konkurrenten im Boikenapfel, Birmarckapfel, Dan- ziger Kantapfel, Baumann» Reinette, Landsberger Reinette und großem rheinischen Bohnapfel. Die Schaufrüchts Lord Souffield, Lord Groß- venor und Kaiser Alexander waren ebenfalls zahlreich vorhanden. Andere neue Sorten, z. B. Tranrparentapfel von Croncelles, Goldreinette von Blenheim machten durch ihre Gestalt und Farbenpracht oder auch ihre Größe einen solch bestechenden Eindruck, daß sich deren Anbau in den nächsten Jahren voraussichtlich steigern wird.

Unter den Birnensorten nahmen die Gut« Luise, Diel« Butterbirne, König Karl«.Birne, Herzogin Elsa, Champagnerbratbtrne, Pastoren­birne und Große Rumelter den ersten Rang ein. Die Ausstellung war nach bestimmten Gesichts- punkten gruppiert und für alle Besucher überaus lohnend. Eine reichhaltigere Aurstellung von Mostsorten hätte nicht» geschadet, um den Baum, befitzern eine richtige Aut wähl zu erleichtern, doch schließen viele Aursteller diese Sorten als nicht hoffähig von der Parade aus. Im all- gemeinen mußte man staunen über die prächtigen Früchte, die in unserer Gegend, die manchen Nachteil für die Obstzucht hat, so großartig ge- diehen find. Sowohl auf der Wald- wie auf der Gäuseite ist die Obstzucht weit vorgeschritten. Immerhin besteht für den Obstbau noch ein weiter Feld und es wird der im Entstehen be- griffen« Obstbauverein ein dankbarer Feld für seine Arbeiten finden. Al« Preisrichter waren tättg: W. Aldinger, Baumschulenbefitzer, Feuerbach;

I. Brecht, Baumschulenbefitzer, Ditzingen ; PH. Mast» Handeltgärtner, Calw.

Preise erhielten:

1. Kleine silberne Medaille des Württ. Obstbau-BereinS in Anerkennung für besondere Leistungen und Arangement der Ausstellung, sowie für seine eigene Ausstellung von Obst- mustern zum Tafelobstverkauf an Oberamts, baumwart Widmann-Calw.

2. Bronzene Medaille des Württ. Obstbau- Vereins für beste Ausstellung in Abt.: I, ii, III und VI an Privatier Schönlen-Calw.

3. Diplom des Württ. Obstbau-Vereins für beste Leistung in Abt.: II, IV und VH an Wilh. Dingler, Oekonom, Calw.

4. Ehrenpreis der Stadt Calw für beste Leistung in Abt. II und IN: I. Knecht, Kauf­mann, Calw.

5. I. Preise ä io

Nonnenmann, Baumwart, Schmieh, Hamann, Röthenbach,

Kling, Alzenbergerhof,

Seeger, Landwirt, Neubulach, Bräuninger, Gutspächter, Hof Georgen««.

6. II. Preise s 5

Bohnenderger, Baumwart, Unterreichenbach, Mast, Handelsgärtner, Calw,

Kübler. Baumwart, Martinsmoos, Seeger, Hornberg,

Schweizer, Oberhaugstett.

Seeger, Holzbronn,

Gäckle, Möttlingen,

Roller, LiebelSberg,

7. IN. Preise L 3

Hiller, Brauereibefitzer, Calw,

Mast, Baumwart, Neuweiler,

Schaible, Stammheim,

Wagner. G., Hirsau,

Nüßle, Landwirt, Simmozheim,

Kopp, Gem.-R., Möttlingeu,

Weinmann, D., Bäcker u. Wirt, Neuhengstett, Schweizer, Baumwart, Ostelsheim,

Auer, Neubulach,

Breitling, Gechinge«.

8. IV. Preise ä 2 Dingler. Carl, Wirt, Calw,

Oelschläger, Landwirt, Möttlingen, Jäckle, Fabrikant, Hirsau,

Geh ring, Bäcker, Calw.

Haisch, Mühleuüesitzer, Liebenzell,

Störr, C., Buchdrucker, Calw,

Müller, Stadtschultheiß, Ncubulach,

Graze, Schultheiß, Möttlingen, Bozenhardt, Amtsdiener, Calw, Lauxmann, Landwirt, Möttlingen.

Die Ausstellung war heute außerordentlich stark besucht, namentlich auch vom Lande. Dt« Lose der Lotterie waren sehr bald vergriffen.

* Calw 12. Okt. Dis Zufuhr auf dem Obstmarkt am letzten Samstag war nicht stark. Die geringe Beschickung des Marktes hat darin seinen Grund, daß den Produzenten auf dem Markt kein höherer Preis geboten wird, als auf dem Lande. Trotz der Menge von Obst ist der

bringt. Lange genug habe ich geschwiegen, was ich gesündigt, das will ich auch büßen, Ihr aber, meine beiden lieben, mir noch gebliebenen Kinder, EuchMtte ich» Eurem unglücklichen Vater nicht zu fluchen."

^Leonore schlang ihre Arme schluchzend um des Vaters Hals und Lilly sank ihm zu Füßen und küßte weinend seine Hände.

Lieber, guter Papa," klang es süß, schmeichelnd an sein Ohr wie Sphärenklang und erschüttert beugte er sich hernieder zu dem blonden Mädchen. Da trat Wildenstein, der im Hintergründe gestanden hatte, vor und sagte, dis Hand über Renaten« erblichene« Antlitz legend:Bei dieser heiligen reinen Hülle beschwöre ich, Dr. Ebert, den Sie getötet haben wollen, lebt!"

Wie ein elektrischer Funken waren die Worte in die kleine Versammlung gefallen.

Er lebt?" stotterte Gleichenburg,nicht möglich! meine Kugel traf ihn mitten in» Herz."

Wildenstein schüttelte ernst da« Haupt.Die Wunde war nur eine unbedeutende Fleischwunde ich weiß es von Dr. Ebert selbst, mit welchem ich längjährige Reisen im Orient gemacht. Mehr als einmal hat er mir von der Falschheit de« Weibe« erzählt, da» ihm Liebe log, der kostbaren Geschenke wegen, die er ihr machte und wie er den armen Mann bedauerte, der wie er leider zu spät erfahren, ihr Verlobter war, und dem er nicht zürnen konnte, ob de« kleinen Denkzettel«, den er ihm gegeben. Daß Dr. Ebert wirklich derselbe ist, den Sie meinen, ist Tatsache, und daß er auch jetzt noch lebt, möge Ihnen dieser Brief beweisen, den ich gestern von meinem Freunde erhalten."

Gleichenburg starrte auf den Brief, der die ihm so wohl bekannte Namensunterschrift Ebert« trug. Ein Schrei, so unsagbar jubelnd und doch so wehklagend kam au» seinem Herzen, er stürzte hin zu der stillen Schläferin und sich über ihr Antlitz beugend, schluchzte er wie ein Kind:

Run kann ich Dich wieder küssen, mein Liebling, nun kann ich Dich liebkosen, mein Kleinod, Dein Vater, er ist kein Mörder, hörst Du e«

Renate? Kein Blut klebt an seiner Hand» mein Herzenskind, so höre doch, Rena höre!" Aber die Augen blieben geschloffen, nur war es, als ob die Lippen lächelten. Gleichenburg sprang auf und mit kräftigem Ruck Frau Helen« emporziehend, sagte er mit einer Stimme wie grellender Donner:Und Du, erbärmlicher Weib, Du wußtest, daß er lebte und Du hast mich doch gemartert lange Jahre hindurch, um mich als Werkzeug für Deine ver­brecherischen Pläne zu benutzen ? Fort, aus meinen Augen, fort von dieser heiligen Stelle, wo sie schläft, die Du gemordet, fort au« dem Hause oder ich vergesse, daß Du die Mutter meiner Kinder bist, fort, sage ich, gleich auf der Stelle» die saubere Erzieherin und Kammerjungfer gehen mit Dir, nicht eine Stund sollt Ihr länger unter diesem Dache leben."

Robert» sei barmherzig," bat Helene und kroch auf den Knieen zu ihrem Mann heran,laß mich hier, nur bi« zum Begräbnis."

Nicht eine Stunde," sagte Gleichenburg.

Ich muß sehr bitten, meine gnädigste Frau," mischte sich Walden­burg dazwischen und bot Frau Helene galant seinen Arm,wenn Sie nicht gleich gehen, könnte Ihnen das Gehen nach dem Vorangegangenen durch die Behörde vielleicht sehr erschwert werden."

Die Worte blieben nicht ohne Eindruck auf die Sünderin, mühsam erhob sie sich und wankte, von Waldenburg unterstützt, zur Tür. Dort aber brach sich die Mutterliebe in dem verderbten Herzen noch einmal Bahn.

Meine Kinder," schrie sie verzweifelt auf,o Gott, ich kann nicht gehen, ohne die Kinder, nur ein«, Robert, gieb mir nur ein« mit ttr die Ferne."

Lilly flüchtete ängstlich zu ihrem Vater, während Leonore in kühl abweisender Stellung verharrte."

.Sie haben selbst gewählt," sagte Gleichenburg.

Frau Helene senkte wie demütig da« Haupt.

Go sei'«," sagte sie.Gott möge mir ein milderer Richter sein."

Noch einmal umfaßten ihre Micke Leonoren», Lilly» und Renaten« Antlitz, dann war sie verschwunden. (Schluß folgt.)