meldeten, so Leute in Franken und in Baden; auch in München hat eine Taglöhnerrfrau Erb- reckte geltend gemacht. Nach den bisherigen Fest­stellungen au« den Urkunden gehört diese Frau zu den voraussichtlichen Erbberechtigten. Um nun festzustellen, wer von den Personen wirklich als Verwandte in Betracht kommen, findet am 11. Oktober in Mannheim eine Konferenz statt. Die Feststellung de« Stammbaum» ist mit großen Schwierigkeiten verbunden, da sich ein Teil der Urkunden in Indien, ein anderer Teil in London befindet, und diese aus eine frühere Zeit zurück, greifen. Von der Mannheimer Konferenz hängt er nach derMünch. Post" ab. ob die Erbteilung de» Rieienvermögen« in absehbarer Zeit durch- geführt werden kann.

DerHauptmann von Köpenick" inFrankreich übertrumpft. Den Haupt­mann von Köpenick weit in den Schatten gestellt zu haben, kann ein junger und stolzer Spanier, Emil San Pedro, rühmen, zu dessen Empfang auf dem Pariser Nordbahnhof vor einigen Monaten ein Bataillon Infanterie mit der Fahne aufmarschierte, um ihm als dem Prinzen von Battenberg m d Bruder der Königin Victoria von Spanien die militärischen Ehren zu erwenen. Marquis del Muni war mit dem gesamten Botschaftspersonal er- schienen, und alle Zeitungen brachten Berichte übrr den Aufenthalt der jungen Prinzen in der französischen Hauptstadt. Jetzt stand Emil San Petro in Madrid vor Gericht unter der Anklage de« unbefugten Trägers der Uniform und ver- schiedener Orden. Bet dieser Verhandlung er- gab stch, daß der Hauptuann von Köpenick gegen Pedro nur ein Waisenknabe genannt werden darf. Dieter hoffnungsvolle jung« Mann stammt aus guter Familie, hat eine gute Erziehung genossen, ist intelligent und beherrscht mehrere Sprachen.

Er nannte stch anfangs Vtllaamil und gab stch für den Sohn de« berühmten Helden von San- tiago de Kuba au«. Unter diesem Namen ge­wann er in Gibraltar da» Herz einer jungen Engländerin, der Tochter eine« Obersten der Garnison. Der spanische Konsul selbst warb für den Helden um die Hand des Mädchens; doch San Pedro wurde entlarvt und in« Gefängnis geworfen. Von dort schrieb er an die junge Engländerin zärtliche Briefe, in denen er fie beschwor, ihm zu verzeihen und fie seiner un- wandelbaren Liebe versicherte; er wußte fie so zu rühren, daß fie, als er in das Gefängnis von Barcelona geschafft wurde, ihren dort weilenden Bruder, den Major Franck, bewog, für Pedro eine hohe Kaution zu erlegen, worauf der Eträf- ling freigelassen wurde. Die beiden Schwäger reisten nun sogleich nach London ab, wo der Spanier stch als angeblicher Sohn des Ministers Rodriguez San Pedro Eingang in den höchsten Gesellschaftskreisen zu verschaffen wußte. Später gab er sich gar als Prinz von Batten­berg, Bruder der spanischen Königin au« und entschloß stch, in Begleitung des Major« Franck. der seinerseits von Abenteuerfieber er­faßt wurde und zum Marquis de Query avancierte, nach Spanien zu reisen. In Pari«, wo er selbst telegraphisch seine Ankunft angemel'et hatte, unter­brach er seine Fahrt; hier hatten sich (um 2 Uhr in der Nacht!) die Botschafter von Spanien und England mit ihren Gemahlinnen und dem g, samten Personal zum Empfang de«Prinzen" eingefunden; phlegmatisch, wie e« stch gehörte, schritt Pedro die Front der französischen Ehrerkompagnis ab, begrüßte die erschienenen Diplomaten und setzte dann unter den begeisterten Hoch« der Mitreisen, den die Fahrt fort. In Spanien war wie stch denken läßt die Aufnahme nicht minder herzlich. In Saragossa war dem Pseudo.Prinzen ein De­

jeuner bereitet worden, und in Toledo war der Kardinal Gancho so glücklich, dem hohen Besucher, um ihm ein Telegramm nach London zu ersparen, fünftausend Peseta« leihen zu können, der davon voll Edelmut tausend für die Armen der Stadt zurückließ. Doch in Valencia fand diese Triumph, reise ein jähe« Ende, und die drei Abenteurer wurden verhaftet. Noch einmal gelang es Pedro und seinen Begleitern, stch frei zu machen; er eilte nach Gibraltar und wußte seine ehemalige englische Braut, obwohl fie stch inzwischen vermählt hatte, zu bewegen, ihm nach Barcelona und von da nach Madrid zu folgen, wo er stch als Jnfantertehauptmann ausgab. Hier aber ereilte ihn sein Geschick. Er wurde wieder ein. gesperrt und wegen unbefugten Tragen« der Uniform vor Gericht gestellt. Der Staatsanwalt beantragte vier Jahre Gefängnis, dock da die Zuhörerschaft namentlich der weibliche Teil für den Schwindler sehr eingenommen schien, wird wohl die Strafe geringer bemessen werden.

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Freitag, den S. Oktober ds. Js., (nicht Donnerstag) vormittags 11 Uhr,

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Ten 3. Oktober 1908.

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