Plus dem HeiiluttgcbiktW
Auszeichnung. Der Obergefreite Wilhelm Kull wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.
Todesfall. Auf dem Dobel starb dieser Tage der Maler Professor Hermann Goebel, der seit dem Jahre 1920 als , Meisterlehrer sür Malerei der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe angehörte.
Oberndorf a. N., 4. April. Wie in der letzten Ratsherrensitzung bekanntgegeben wurde, ist die Beschaffungsaktion von Gartenland nunmehr soweit gediehen, daß die Stadt in Bälde etwa 100 Plätze von se 1 Ar zur Verfügung stellen kann. In erster Linie sollen bei der Vergebung dieser Gärten kinderreiche Familien und Luftkriegsbetroffene berücksichtigt werden.
Tübingen. (Zum ap. Professor ernannt.) Der Reichs- , minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat den Dozenten Dr. Phil, habil. Carl Martius zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1934 kam Professor Martius ( an das Tübinger Physiologisch-chemische Institut. Seine Hauptarbeiten befassen sich mit Untersuchungen über Askorbinsäure sowie über den intermediären Stoffwechsel der ( Zitronensäure.
Abgabe von Puddingpulver
Ab sofort wird Puddingpulver ausschließlich auf die ! zum Bezüge von Kinderstärkemehlen berechtigenden Bedarfs- , Nachweise und Bezugsscheine ausgegeben.
Leere Flaschen in die Apotheke mitbringen
Auch die Produktion von Arzneiflaschen mußte aus kriegs- Ledingten Gründen weitgehend eingeschränkt werden. Die Apotheker sind daher in erhöhtem Maße auf gebrauchte Arzneigläser angewiesen. Die Bevölkerung wird deshalb gebeten, nach Möglichkeit leere, gereinigte Medizingläser, Flaschen und Gefäße in die Apotheke mitzubringen. Wo sich leere, bis- s her ungebrauchte Arz,reiflaschen befinden, z. B. bei Aerzten, ' wird um Rückgabe an die Apotheke gegen eine entsprechende i Vergütung gebeten.
? Zweimonatliche Auszahlung von Dienst- und Versorgungs-
brzügen
eckr. Auch im öffentlichen Dienst wird nun allgemein, zur ! Einsparung von Verwaltungsarbeit und Freistellung von Kräften, die Möglichkeit der Verlängerung der Gehaltszahlung - angewandt, wie dies für die gewerbliche Wirtschaft schon seit einiger Zeit gestattet worden ist. Ein Erlaß des Reichsfinanzministers bestimmt dazu, daß die Dienstbezüge und die Versorgungsbezüge der Beamten der zivilen Verwaltung des Reiches ab April 1945 bis auf weiteres für je zwei Monate auszuzahlen sind. Für die zeitliche Auszahlung werden die Beamten in zwei Auszahlnngsgruppcn eingeteilt. Zur Auszahlungsgruppe 1 gehören die Beamten, deren Familienname mit dem Buchstaben A bis K anfängt, zur Auszahlungsgruppe 2 die mit den Anfangsbuchstaben st—2. Der Erlaß ordnet die weiteren Einzelheiten, insbesondere hinsichtlich der einzubehaltenden Abzüge und ermächtigt die Landesregierungen, für ihren Bereich gleiche Anordnungen zu treffen. Wo die Reichsverteidigungskommissare schon bisher auf Grund besonderer Ermächtigung die zweimonatliche Auszahlung der , Bezüge an Beamte angeordnet haben, erfolgt die Umstellung auf die neuen Auszahlungsgruppen. Wegen der Angestellten § wird noch besondere Regelung ergehen.
Veredeltes Lozzenmebl blocket gut
Ein selbstbereitetes neues, hochwertiges Nahrungsmittel
eckr. — Neben der Kartoffel ist unser wichtigstes Volksnah- rungsmittel der Roggen, der bisher überwiegend für das Backen des täglichen Brots Verwendung fand. Die kriegsbedingten Ernährungsumstellungen machten es erforderlich, dem Roggenmehl und den Noggenprodukten mehr und mehr auch im Haushalt Eingang zu verschaffen. Gewisse Eigenschaften des Roggenniehls standen dem immer wieder hinderlich im Wege: Der leicht bittere Geschmack sowie die geringe Binde- und Dickfähigkeit.
Die Verpflegungsforschung hat jetzt auf diesem Gebiet zu neuen Ergebnissen geführt, die von größter Bedeutung sowohl der Zivilbevölkerung als auch der Wehrmacht sind. Von berufenen Vertretern der Ernährungswissenschaft und des Heeres, das die neuen Ergebnisse bereits in die Praxis übernommen hat, wurden der Oeffentlichkeit nähere Mitteilungen darilöer gemacht: Durch einfaches Erhitzen des Roggenkorns oder auch des Roggen mehls wird aus dem Roggen ein wertvolles Nahrungsmittel für die Küche. Das so veredelte Roggenmehl erhält einen angenehmen aromatischen Geschmack, es bindet gut und dickt stärker als Weizenmehl.
Roggenküchenmehl kann sich nach Prof. Schnek, dem Inspekteur für die Truppenverpflegung im Oberkommando des Heeres, jede Hausfrau selbst Herstellen. Jede Feuerstelle und jeder Kochtopf, jede Pfanne kann dazu verwendet werden. Unter ständigem Rühren wird das Mehl erhitzt, bis es griffig wird und nicht mehr stäubt. Das sicherste Zeichen der abgeschlossenen Erhitzung find feine aufsteigende Wasserdämpfe. Jedoch darf das Mehl keinen Röstprozeß durchmachen.
Der Sättigungswert von Speisen, die mit R-K-Mehl hergestellt werden, ist erheblich. Es eignet sich für Suppen, Tunken, Eintöpfe, Puddings, Nudeln, Pfannkuchen, als Dickungsmittel für Marmeladen und sonstige Brotaufstriche usw. Auch Roggen flocken sind ein neuartiges Erzeugnis, sie haben einen ähnlichen Wert wie die Haserflocken.
Weitere neue Verpflegungsmittel, die allerdings für den zivilen Verbrauch vorläufig noch nicht die große Bedeutung erlangen werden wie das R-K-Mehl, wurden aus der Kartoffel entwickelt. So gibt es neuerdings neben der Trockenkartoffel das Kartoffelkkoßmehl, das unbegrenzt haltbar ist und sich ohne weiteres zur Herstellung von Kartoffelsuppen. Klößen, Kartoffelbreien, Kartoffelnockerln und Kartoffelpuffern eignet. Auch Rapsmehl kann nach einem neuen Entbitterungsverfahren als hoher Eiweißträger für die Ernährung eingesetzt werden Schließlich wurde der Wert der Zuckerrübe auch als Gemüsepflanze entdeckt, die, im Garten angebaut, mehrmals im Jahre ein hochwertiges Gemüse liefert. Die Wehrmacht verwendet in ihren Küchen mit bestem Erfolg seit Jahr und Tag das Gemüse von Znckerrübenblättern.
Ein Großer spricht zur Gegenwart Ohne Gefahr keine weltgeschichtliche Umformung.
Ein kühner Entschluß wird immer nur durch einen einzigen Mann gefaßt. Es gehört aber ein Friedrich der Große dazu, um sich nirgends Rat zu holen und alles aus sich selbst zu wollen.
Die 8ennerin von der Lründlalnr
Roman von Hans Ernst.
Ilrhcberrechtsschutz Verlag A. Schwrngenstein, München.
Nein, das ging doch wirklich nicht. Das klang viel zu brutal. Besonders wenn man schon gewiss« Schritte unternommen hatte, die ein Zurückweichen fast unmöglich machten, wenn er nicht da- stehen wollte vor allen Leuten wie ein Schuft. War er denn nich» schon beim Pfarrer gewesen?
Jawohl, wegen des Aufgebotes. Aber er war noch nicht dazu- gekommen, dies Brigitte zu sagen. Die Unentschlossenheit seine» ganzen Wesens ließ ihn sich selbst untreu werden. Ja, er war sogar darauf ängstlich bedacht, daß Brigitte nichts erfahren möge, welch Unerwartetes in sein Leben getreten war. Mitunter fand er sogar den Weg zu Brigitte, wenn das Feuer verflossener Liebes» stunden noch in seinem Blute schwang. Und er dachte dann nicht daran, daß die Fremdheit seiner karggewordenen Zärtlichkeiten wie ein blankes Schwert in die Seele des Mädchens Brigitte drang.
Brigitte wagt« nicht nach dem Grunde seiner Veränderung zu fragen. Nur aus ihren Augen schrie jene heimliche Frauenangst die ihr Liebstes unerbittlich entgleiten sieht. Lothar aber sah aü diesen Augen vorbei und wenn sein Mund gedankenlos über den ihren hinzärtelte, dann schrie sein Herz nach der anderen, nach jener Hellen, sieghaften Schönheit, die sein Wesen durchströmt« wi» ein Feuer.
Auf der anderen Seit« fehlte ihm aber auch der Mut, Regln,.
' davon zu erzählen, von welch wohlourchdachten Vorsätzen und Cnr- . Müssen ihn ihr plötzliches Auftauchen weggebracht hatten. Regina mußte wahrhaftig glauben, daß sein Herz von allen andere». Sehnsüchten frei war.
Lothar blieb plötzlich vor Regina stehen. A
„Und wenn ich dir folgen würde in die Stadt, Regina?'
Und wieder lag in ihrer Stimm« jene glutende Dämonie de» verheißenden Lockens:
„Ich Habs nichts anderes erwartet, Lothar. Denn sonst — es wäre wohl sonst nicht die richtige Lieb« gewesen."
»
Die kriegerischen Ereignisse zwingen uns zur Beendigung der Erzählung. Nach einem farbigen Zwischenspiel - von etwa sechs Fortsetzungen, auf deren Veröffentlichung
wir leider verzichten müssen, klingt der Roman wie folgt aus: —
Der Jäger Lothar konnte der Lockung der Regina, mit ihr in die Stadt zu kommen, nicht widerstehen. Bei Nacht und Nebel verließ er seine Heimat, um dem Mädchen Regina zu folgen, welches sein ganzes Sein erfüllte. Er kam noch zu später Nachtstunde an das Kammerfenster seiner Schwester Ursula und teilte ihr kurz seinen Pkan, in die Stadr zu gehen, mit. Er überließ es Ursula, seine Eltern und das Mädchen Brigitte davon zu verständigen.
Regina wurde jedoch bald seiner überdrüssig und sagte ihn wie einen lästigen Dienstboten davon. Seine Rückkehr ins Vaterhaus war ein reumütiges Erkennen, was er seinerzeit seinen Eltern und Brigitte mit seiner Flucht angetan hatte. Brigitte wurde in der Zwischenzeit von seinen Eltern ins Haus geholt, da die Schwester Ursula den Jägergehilfen Sebald geheiratet hatte und die Arbeit für die Fischersleute zuviel wurde, zumal der alte Fischer einen Schlaganfall > erlitten hatte, von welchem er nicht mehr ganz genas. Dominik hatte inzwischen ebenfalls das Vaterhaus verlassen. Nach einer Wilderergeschichte fuhr er nach mancherlei Irrfahrten nach Südamerika.
Brigitte und Lothar, welche sa nun beisammen im Elternhause wohnten, söhnten sich aus und heirateten; sie übernahmen den elterlichen Betrieb und Lothar erhielt auf ein Schreiben, das er in die Stadt hatte gehen lassen, von Herrn Brommesberger die Antwort, daß es ihm sehr lieb wäre, wenn Lothar Brecht so zwischendurch auch in der Jagd zur Hilfe des Jagdgehilfen Sebald ein wenig nach dem Rechten sehen könnte.
Franz Liszt über Richard Wagner. Das Schaffen Richard Wagners hat manche Anerkennung aus berufenem Munde erfahren. Die beste Würdigung hat dem Meister von Bayreuth einmal Franz Liszt gezollt. In einer Gesellschaft, in der Wagner Liszt feierte, gab dieser zur Antwort: „Ich danke meinem Freunde für die ehrenvolle Anerkennung und bleibe ihm in tiefster Ehrfurcht ergeben. Wie wir uns vor dem Genie Dantes, Michelangelos und Beethovens beugen, so beuge ich mich vor dem Genie des Meisters".
dleuendürg, clen 6. April IS45 ^
linier lieber, guter und sinniger 5c>lm
ist im Ksmpk gegen clen Ueinck im Vesten cken Heldentod kür unser Vaterland gestorben, ln tleker Trauer: vis Cltein:
A Alobrlok, 8ckubmacker, mit brau julle, geb. knnkbelner.
Oie 8cbvester: fülle öäokrlok und alle Anverwandte.
Trauerxottesdienst: 8onntsg, 8. April, nachmittags 2 lldr.
Koirlbäusle, den 4. April 1945
Voel«»»nr«Igo
Oer kkerr Uber beben und Tod rlek meine über »lies geliebte Qattln, unsere iierrensgute Aiulier, unsere liebe, treu- sorgends 8cbwester, 8ckw3genn und Tants
LrriM« gsb t-issg
nach kurner, schwerer Krankheit im Alter von 34 fahren ru sick in die ewige Heimat. .
Oie tieigebeugten Hinterbliebenen: Oer Oatte Vilbelm Auten- rietb, nur 2eit im Osten» mit Kindern klans und Vilbelm. Oie Oesckwister und alle Anverwandten.
^ kemälicbem Outtterror Leien -um Opter:
am 23. Uebruar 1945 in Lkorrkeim
Osksi- f>o8t.6s1r-.-/i88i8tsnt
geb. am 15. dlovember 1893 in Zkornbeim, und
iknns VilSVkesn» gsb. Ssusi-
geb. am 24. Als! 1904 in 8prollenkaus.
ln tleker Trauer: Kamille Valentin Kauer mit allen Angek.
Calmbach, 6. April 1945 8 Oie Trsuerkeier von I
Oekreiter Koinrlel, Soll- ö
klndet am 8onntag, den 8. April 8 l945, nickt statt. I
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Visseosverles Allerlei
Wir wissen Wohl, daß alles auf unserer Erde de« Gesetzen der Wandlung, (Veränderung, dem Geschmack usw. unterworfen ist. Es ist, 5 - B. nicht so, daß immer und zu allen Zeiten der Sonntag an dem Tag begangen wurde, an dem wir '-unseren wöchentlichen Ruhetag begehen. Die alten Aegypter Hgingen ihren Sonntag am Donnerstag, während die alten Griechen am Montag nach unserer Zeitrechnung und Wocheneinteilung ihren Sonntag begingen.
Neben vielen anderen Raubtieren, "-eu Bewohnern Afrikas oder Asiens, finden wir den Ti«-w diese gelbbraune, schwarz gestreifte Raubkatze, in unsere- Zoorogischen Gärten. Er wird vor allem von unseren Kinder. gern und viel bestaunt, aber eine Sensation ist er für uns nicht. Der erste Tiger, wohin er auch gekommen sein nag, war dagegen ein vielbestauntcs Wunder, wie alles ,e».k:e" ungeteiltes Jn.wr-, esse findet. Als im Jahre 19 n. Ehr. der erste Tiger nach Rom kam, bildete er eine Sensation weit über die örtlichen Grenzen hinaus. .Geschichtsschreiber erzählen von 'hm, daß er in allen Zonen der Welt in aller Munde war. Indische Staatshäupter hatten diesen Sohn der Wildnis dem Kaiser Augusttts zum Geschenk gemacht. Sie hatten von dem Wirken dieses ersten römischen Kaisers mit dem Titel „Cäsar Arigu- stns", dem Warmherzigen Förderer der Kunst, vor allem der Dichtung und Wissenschaft, vieles gehört und ihm als Zeichen ihrer Ehrerbietung besagten Tiger zum Geschenk gemacht. Wieviel Mühe es gekostet haben mag. den^ Vierbeiner von Indien nach Rom zu transportieren, können wir uns kaum Vorsteven.
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Zoologische Gärten) so glauben wir, sind ein Kind der neueren Zeit. Aber auch sie reichen weit zurück. In Athen gab es bereits im fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung einen Zoologischen Garten. Ihn hatte der r 'che Athener Damos eingerichtet. Da seine Vorliebe den Vögeln galt, hielt er in seinem Zoo vornehmlich seltene Vögel. Pfauen waren in diesem Zoo besonders zahlreich vertreten. Damos öffnete seinen Zoo an einwn bestimmten Tage im Monat sür das breite Publikum. An diesem Tag sah der Athener Zoo stets sehr viele und höchst interessierte Besucher.
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Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, daß Männer und Frauen nach ihrem Tod verwesen. Ja, war denn das nicht immer so? Durchaus nicht. Zur Zeit Platos (427 bis 347 v. u. Zeitrechnung) bestand in Athen eine Philosovhen- schule, die ihren Schülern lebrte, daß nur die männlichen, hingegen nicht die weiblichen Leichen verwesen. Dieser Glaubenssatz wurde lange Zeit als feststehende Tatsache genommen.
OelckffSZen unck Steuern Im Altertum
Von Ernita Mauser
Wie aus den Briefen des römischen Staatsmannes Cicero hervorgeht, bestand das Scheck- und Girowesen schon im Alter tum. Die Einrichtung von Grundstücks- und Schiffshypotheker gab es sogar bereits 500 Jahre v. d. Ztw., und Wechsel warer schon bei den Babyloniern gebräuchlich.
Der römische Schriftsteller Vetronius erwäbnt in seinen berühmten Werk „Das Gastmahl des Trimalchio" eine Erbschaftssteuer der römischen Bürger, die 5 vom Hundert alle: Erbschaften und Vermächtnisse ausmachte. Steuerfrei wa: nur die Beerbung nächster Blutsverwandter.
Eine besondere Abgabe schuf der römische Kaiser Vespasian die sogenannte Kloakensteuer, mit der er der Verunreinignnt der öffentlichen Wege und Plätze Roms entaegenwirkeu wollte Der römische Geschichtsschreiber Sueton, der unter Vespasian) Regierung geboren wurde, schildert in seinem Werk „Zwöl Imperatoren" in drastischster Weise/ wie Titus seinen kaiser lichen Vater wegen dieser Steuer tadelte, bis Vespasian seinen Sohn das erste Goldstück dieser neuartigen Abgabe unter dü Nase hielt und fragte: „Stinket das?" — Als jener verneinte sagte der Kaiser, wie Sueton berichtet: „Und doch ist es von Urin!"
Als Titus selbst Kaiser wurde, hob er sedoch Vespasian- Abortsteuer wieder auf und verzichtete auch auf einige Quellen der Erbschaftssteuer, indem er anordnete, daß beispielsweise anrüchige Frauen erbunwürdig seien. In Abänderung der bisberigen Gewohnheiten des römischen Volklebens führte er auch die vorneronischen, steuerfreien Massen-Volksspcisnn gen wieder ein. Andererseits bekämpfte er Nahrungsmittelfäl- ichungen wie das Mischen von Brot mit Gips und das Wein- vantichen. Er verbot ferner das Tragen von Bärten mit Goldstaubpuder und eingeflochtenen Goldfäden Selbst kahlköpfig, verfaßte er. wie Sueton berichtet, eine geistreiche Schrift über zeitgemäße Haarpflege, die er einem Freunde mit den Worten widmete:
„Nichts ist anmutiger, aber nichts ist auch vergäna^'" als die Schönheit."
Das Flugzeug »m S. Jahrhundert u. Ztr. Vorausgeahnt!
Es hat zu allen Zeiten prophetisch begabte Menschen gegebene die Erfindungen, die wir als Kinder unseres technischen Zeitalters ansehen, vorausgeahnt haben. Bestimmt bedeutet es für jeden eine Ueberraschung zu erfahren, daß der Gedanke, mit Hilfe eines Flugzeuges Raum und Zeit Überbrücker, zu können, u. a. im 2. Jahrhundert u. Ztr. einen griechischen Schriftsteller Lucian beschäftigt hat. In seiner Satire „Das Schiss" läßt er eine Figur namens Timoleon die Worte sprechen: „Ich könnte, wenn ich ein Flugzeug hätte, die Nachricht, wer in den Olympischen Spielen gesiegt hat, noch am selben Tag nach Babylon bringen, nachdem ich in Syrien gefrühstückt, in Italien zu Abend gegessen".
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Lottksckiknsts
Evangelische Gottesdienste
Sonntag Ouasimodogeniti, den 8. April 1945.
Neuenbiira. 7.30 Uhr Predigt. 8.30 Uhr Christenlehre (Söhne). 9.30 Uhr Kinderküche. 14 Uhr Gedächlnirgottesdienst. Dienstag 20 Uhr Krieqsbetstd.
Wildbad. Samstag 7. Ap j 20 Uhr Christenlehre (Söhn » Sonntag 8. April 8 Ub" >. digtgottesdienst. 9 Uhr ü gottesdienst. 18 Uhr Goktr> ' zur Eröffnung des kirchlichen Nr. ) terrichls. Donnerstag 12. April 20 Uhr Bibelbesprechstunde im Gcmeindefaal.
Methodistengemernde.
Sonntag den 8. April. 9 Uhr Neuenbürg. 10 Uhr Gräfenhau- sen. 14 Uhr Arnbach. 14 Uhr Calmbach. 14 Uhr Ottenhausen. 14 Uhr Höfen.
Katholische Gottesdienste.
Weißer Sonntag, 8. April 1945 Ncuenburg. 6.30 Uhr Früh, messe. 8 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt. 14 Uhr Andacht. Freitag 18.30 Uhr Kriegsrosenkranz.
Birkenfeld. 16.30 Uhr Hl. Messe im evang. Gemeindehaus.