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Der Kamps SM das «eich
^ Von U-Kriegsberichter Alfred Leuchtk ^-PK.)
„8». Januar >933..." Einer nennt diesen Tag. DaS Wort fällt wie ein Stein in das Schweigen, schwingt in den Gedanren der Männer. > Es ist nicht an der Zeit, sich über l Fragen zu unterbaltcn, die mit den Waffen gelöst werden müssen. Aber der Glaube muß doch da sein — meint einer der Glaube an das Reich. Um dicken allein geht es heute nicht, sondern darum, daß di» Idee nicht wieder versinkt und diesmal für inimcr untersteht. Wahrlich, die Gefahr ist riesengroß, die Grenzen bluten, die Heimat blutet. Und es kommt doch aus die Idee an, um deren Erfüllung wir mit der grimmigen Entschlossenheit des Entweder-Oder kämpfen. Aus den so sorgenden Herzen wachsen Bilder, in denen heiß dre Sehnsucht nach der Krönung des Kampfes brennt.
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Als vor vierhundert Jahren Franz von Sickingen Ach zur letzten Fehde rüstete und sür immer von seinem Freunde Hullen Abschied nahm, da wußte dieser, daß er die .Erfüllung, die Vollendung des von ihm erträumten Reiches Nicht mehr erleben würde. Und darum wollte er das Schei- ' lein seines Planes einer großen Volksrevolntion. die aus der -Reformation berauswachsen und zu welcher Sickingen den Auftakt geben sollte, auch nicht überleben. Der Schmerz über das Zaudern Luthers war ebenso groß in ihm wie sein Zorn. Wie oft hatte er versucht, die Kräfte des Volkes zu sammeln, Ritter uns Bauer mid Bürger zueinanderzuführcn. Wie osi haue er den Kaiser angerufen, sich auf sein Volk zu besinne». Aber Karl hatte geschwiegen.
Franz von Sickingen fiel im Kampfe, und mit ihm sank das deutsche Rittertum dahin. Ulrich von Hutten, der Herold, der Kämpfer sür das Reich, trat den letzten Gang i» die Fremde an. Er war nun ganz allein, alle Freunde ver ließen ihn. nachdem Erasmus, der einst seine größte Hoffnung war, sich endgültig von ihm lossagte.
Aus einer Insel im Züricher"See verbrachte Hutten seine letzten ä ze. Als man ihn tot aus seinem Zimmer fand, lag .«eben u i, von seiner Hand geschrieben, das Wort: „Deulsch- >jand ist da, wo starke Herzen sind!"
12. August 1759: Schlacht bei Kunersdorf. Die Preußen
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l^aren zunächst gegen die verbündeten österreichisch-russischen /Truppen im Vorteil. Plötzlich aber wendete sich das Glück ^Die Russen wehrten sich verzweifelt und schlugen die Soldaten ^Friedrichs in die Flucht. Der König stand mitten im Getümmel und versuchte vergeblich, die Lage zu meistern und ferne Truppen auszuhalten. Zwei Pserde wurden unter ihm erschossen. Alles schien verloren. Verzweifelt über die vernichtende Niederlage rief er aus: „Kann mich denn keine verwünschte Kugel treffen?!" Nur knapp entging er der Ge- sfanaenschakt. .
Der Krieg ging weiter. Schon wenige Tage später war Ger König fest entschlossen, mit den kümmerlichen Resten seines Heeres eine neue Schlacht zu wagen. Am lk. August >759 schrieb er: „Ich will mich den Feinden in den Weg stellen »nd mich töten lassen, um meine Hauptstadt zu retten!"
Noch manche Schlacht hat Friedrich der Große geschlagen »nd verloren, um am Schlüsse doch Preußen ats neue Großmacht aus dem Kriege herauszuführen.
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Wie oft hat Kleinmut und Verrat uns um die Früchte Mtsercs Kampfes gebracht. Die Gedanken bleiben an zwei Daten hängen, die den Alten wie dciwIungen gleich Brand- Hnalen in den Herzen glühen. Der eine^Tag — der 9. November 1918 — brachte Versailles, hat aber Adolf Hitler zum Politiker werden lasse., und damit in der Nächtens Tor zu Hinein neuen Tag ausgestoßen. Und der andere Tag?
. Als nach dem 29. Juli 19-14 der Führer selbst ans Mikrophon trat, das deutsche Volk seine Stimme hörte und die Gewißheit batte, daß er lebe, da wußte jedermann, daß die ^Vorsehung die Hand übrr ibn gehalten hatte und weiter Hallen V>ird, und daß es keinen Zweifel mehr geben kann über, die Mslicht, die ieder einzelne zu erfüllen bat. Keiner wagte, ihr »uwidcrzuhandeln. Zaudern heißt Verrat. -Und der Verräter muß fallen, weil es um das Reich geht.
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) 39. Januar 1945... Die Gedanken sind bei diesem Tag.
Zoerden ganz von seinem bleibenden Sinn erfüllt. Dabei lauschen aste, die Nerven zum äußersten gespannt, nach draußen (richten die Blicke zu den Fronten, selbst zum Aufbruch gelüstet. Wenn einer zurückkommt, dann weiß er von erbitterten Kämpfen zu berichten. An den blutenden tzrcrncn ist die Hölle los. Not, Haß und Erbitterung treiben di« Männer auf aus ihrem Schweigen.
E-Boot°Koinrrrarrdant erhielt Ritterkreuz
Der Führer verlieh auf Vorichlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, das Nitter- fkreuz des Eisernen Kreuzes an Korvettenkapitän Ernst ^Hechler, der als Kommandant eines N-Bootes unter bedingungsloser Einsatzbereitschaft und bei hervorragender ? kämpfe-"chc-- Leistung vorbildliche Erfolge erzielte. '>,
Sie lüxen, «vAA DASS!
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Vopf.ijjdt d, t)r. -rtbur vom Dorp !«««
! Dr. Kaulbach runzelte die Stirn. Ehe er nach einer Er« Iklärung sür den seltsamen Aufzug fragen konnte, rief Frau kArottner: „Herr Richter, Herr Dr. Sallmann ist unschuldig!"
Die Erregung im Saal wuchs. Stimmen wurden laut. iMuhe!" geboten einige Leute.
? „Haben Sie dafür Beweise?" knurrte der Vorsitzende un- ^ willig.
.Hawohll Hier drinnen!" Erika hob die Schachtel mit dem Film hoch, mährend Marrens sich den Schweiß aus der Stirn wischte. „Dicker Herr, ein alter Lehrer von mir, Herr Professor Martens, siche: alS Bcrbündslcr eines Mörders ganz unverdächtig, silm.e an jenem UnglückStage. an dem mein Mann starb, unser Hauü. Das heißt, der Apparat, der ans einem Baum gegenüber unsercm Hause vom Herrn Professor angebracht war, filmte eS durch eine besondere Vorrichtung ganz automatisch. Alle drei Sekunden ein Bild — wegen der Eiszapfen!"
„Wegen der Eiszapfen? Ich versiehe Sie nicht!" Man sah. -baß der Richter am Verstände der aufgeregten Frau zu zweifeln schien. Doch diese ließ sich nicht beirren: „Ja. wegen der ^Eiszapfen, und dab:i photographierte der Apparat zustilttz den Hergang des Todes meines Mannes!"
„Den Tod Ihres Gatten^"
„Ich stelle den Antrag, noch einmal In die Beweisaufnahme 'rknzutreren". erklang die Stimme des Verteidigers Dr. Fmd- eifen, „und den Film nach Vereidigung des Photographen hier tm Gerichissaal voriühren zu lassen'."
„Hat die Auslage der Dame ihre Ricbtipkeit?" fragte der Landgerichtdirektor den Lehrer ichari. und im AuaenbUct herrschte im Saale kiele Stllle.
„I >ohl, mein Herr, aber jawohl!" Marken» berichtet« mit zitternder Stimme »och einmal ausführlich, wie er zu dem Filmstreifen gekommen tei.
Das Gericht gab. nachdem auch der StaalSanwalt sich dem Anträge des Verteidigers angeschlosien hatte, dem Anträge statt und nahm die Beweisaufnahme noch einmat vor. Un- gebeure Spannung legte sich aus die Anwesenden, und viele kannten es aar nicht erwarten, bis Martens die Schwurlinger
Die MiMidr««« der Lapplandm««;
(An in der Kriegsgeschichte etnmaltge- Unternehmen / Von Kriegsberichter Ernst Erich Straß!
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PK. Am 28. Dezember 1944 meldete das Oberkommando der Wehrmacht die erfolgreiche Beendigung der Rückführung der in Mittel» und Rordsinnland stehenden Divisionen unter der vorzüglichen deutschen Führung von Generaloberst Rendulic aus norwegisches Gebiet. Ter Führer hat nun, wie berichtet, dem verdienten Heerführer die Schwerter zum Eichen- laub des Ritterkreuzes des Eifernen Kreuzes verliehen und Generaloberst Rendulic die hohe Auszeichnung im Führerhauptquartier überreicht.
Nach dem Treuebruch einer schwach gewordenen Regierung in Finnland Anfang September l944 Halle die uns feindlich gesinnte Welt, nicht zuletzt die uns benachbarten Neutralen. Sie deutsche Armee im hohen Norden abgeschrieben. Sie haben sich alle verrechnet: weil das unmöglich Scheinende möglich gemacht wurde. Das Oberkommando der Wehrmacht gab ihnen am 28. Dezember 1944 in nüchternen Feststellungen die Antwort: „Die aus Finnland znrückgekehrte deutsche Armee steht heute in voller Kampfkraft im norwegischen Raum bereit für jede Ausgabe, die ihr gestellt wird".
Im Juni 1944 Hat Generaloberst Rendulic nach dem tragischen Tode des Generaloberst Dietl die Führung der Lapp- landarmce übernommen. Die politische und militärische Entwicklung in Finnl-and ließ ihm nur geringe Zeit, sich mit den einmaligen Bedingungen dieses Kriegsschauplatzes vertraut zu machen. Bereits im September >944 sielen die Finnen um und versuchten, ihre ehemaligen deutschen Waffenbrüder in sowjetische Hände zu spielen.
Es stand alles aus dem Spiel. Die Armee mußte ln wenigen Tagen eine neue Front'von 500 Kilometer Länge gegen die von Süden andrängenden Finnen ausbaucn. Die schwierige Lage war nur durch schnelle und kühne Maßnahmen zu meistern. Im Süden zwischen den karelischen Urwäldern und dem Bottnischen Meerbusen wurde nun eine neue Front ausgebaut, die die kiesen Flanken der Armee decken sollte. Bei Calla wurden die Sowjets so lange ausgchalten. wie eS die Bewegungen der südlichsten Krästegruppe in Nich- tung Rovaniemi erheischte.
Die Planmäßigkeit der Bewegungen" drohte durch den sowjetischen Großangriff an der Eismeerfront, der am 7. Ok- wber anlief, umgeworfen zu werden. Zweieinhalb deutsche Divisionen standen im Kampfraum zwölf sowjetischen Divisionen und mehreren Brigaden mit Panzern gegenüber. Ent- tchlülie größter Tragweite mußten gelabt werden. Wieder
wurde bet drohender Lage die gesamte Südfront rücksichtslos von eigenen Kräften entblößt und Berlin-brandenburglsche Grenadiere aiM Lastkraftwagentransportcn über Strecken Vs« mehr als 5üü Kilometern zur Hilfeleistung herangeschafst. In einer einzigartigen Krastanstrengiing unserer tapferen Truppen gelang das Heranskösen des bedrohten G<- birgskorps aus der Eismeerfront »nd später die end» gültiae Abschüttelung der Sowjets im Raume von KirkeneS.
Die Rückführung der Armee nach Nordnorwegen war ein nicht minder schweres Problem. Es ging aus einer Straße im Wintermarsch über weite, unbewohnte Tundrastrecken, über Bergpässe mit vereisten und schneeverwehten Straßen und über sieben Fährstellen mit etwa 5» Kilometer Wasserweg. Ein in der Kriegsgeschichte einmaliges Unternehmen! Nebenher kiek die Evakuierung der Bevölkerung Norbnorwegens, die mit 59 OVO Menschen dem Zugrisj der nachfolgend« Bolschewisten entzogen wurden.
Kühn und weitsichtig geplant, mit Entschlossenheit und Härte gesteuert, konnte Generaloberst Rendulic diese Erpedition im arktischen Raum mit einem Ergebnis beschließen, dns die Schwätzer und Propehien im Feindlcn.er znm Verstummen brachte: Eine Armee war unter voller Erhaltung ihrer Schlagkraft der deutschen Führung bewahrt, die Bergung der Masse ihres Materials gelungen.
Von Generaloberst Rendulic, der früher an allen Fronte» ein ungewöhnlich hohes Matz an Härte und Entschlossenheit gezeigt und durch sein rücksichisloses Durchgreifen Schwierigkeiten gemeistert hat, die vielen als unüberwindlich erschienen sind, lebt unter seinen Soldaten sein Grnndsatz: „Je härter der Kampf, um so härter und unerbittlicher muß er geführtwerden". Und seine Ncusahrsbotschast wird das Gelöbnis und. Bekenntnis seiner ganzen Armee bleiben: „Die deutsche Wehrmacht hat alle Aussagen der Feinde, die unsere Niederlage an- sagten, in größte Enttäuschungen verwandelt. Auch ihren Haupttermin 1944 haben Fronl und Heimat den Gegnern zunichte gemacht. Ihr neuester Termin ist nun >945. Wir kennen keine Termine, wir kennen nur die Gewißheit unseres Siegest
Die hohe Auszeichnung ihres Oberbesehlshabers ist zugleich, eine erneute Anerkennung der Leistungen der tapferen SoldateG im hohen Norden, die mit ihrem entsagungsvollen Einsatz nicht immer im Blickpunkt der Heimat stehen konnten und die den-, noch auch unter arktischen Breiten mit harten Herze» ihr Deutschland verteidigen.
H, Die Schwerter für NsndrrUe
-ff" Oberbefehlshaber der LapplanSarmee
Der Führer verlieh am 18. Jannar bas Eichenlaub mit Schwertern an Generaloberst Rendulic, Oberbefehlshaber einer Gebirgsarmee» als 122. Soldaten der -entsche« Wehrmacht.
Generaloberst Nenöulic, 1887 in Wiener-Neustadt geboren, hat das Ritterkreuz im März 1942 als Generalleutnant und Divisionskommandeur und das Eichenlaub im August 1943 als General der Infanterie und Kommandierender General eines Armeekorps für seinen hervorragenden Anteil an entscheidenden Abwehrersolgen erhalten. Nach dem Tode deS Generaloberst Dietl übernahm Generaloberst Nenöulic im Juni 1944 den Oberbefehl über die an der finnischen Front stehenden deutschen Kräfte. -Der Abfall Finnlands stellte ihn und seine Armee vor eine besonders schwierige Lage. In schweren Kämpfen mit den ans Befehl Moskaus von Süden nachörängenden Finnen und den übermächtig von Osten angreifenden Bolschewisten Haber seine Truppen, unter geschickter und wendiger Konzentrierung der Kräfte auf die jeweiligen Schwerpunkte, zurückgesührt und alle feindlichen Angriffe blutig abgeschlagen. Immer cm den Brennpunkten der Kämvfe persönlich führend und meist bei seinen Truppen in vorderster Linie, hat er auftreteu.de Krisenlagen durch unmittelbare Einflußnahme gemeistert. Daß die Lapplandarmee kn voller Schlagkraft aus schwieriger Lage zurückgesührt wurde, ist bas persönliche Verdienst ihres Oberbefehlshabers» der dafür im Dezember ^944 im Nachtrag zum Wehrmachtbericht genannt worden ist. .
, Dis Schlacht um Luzon
Ringen nm die Luftherrschaft
^'Während die Lanökämpfe auf Luzon im wesentlichen noch immer auf den etwa 39 Kilometer breiten feindlichen Brückenkopf vor der ersten japanischen Verteidigungslinie in der Bucht von Li rgayen beschränkt sind, zielt bas feindliche Oberkommando offensichtlich darauf ab, zunächst die Luftherrschaft über dieses Gebiet an sich zu reißen. So führte der Feind in den letzten Tagen verstärkte Luftangriffe auf Taiwan, die südchinesische Küste, die Riukin-Jnseln und Französiscb-Jnöochina. Diese Angriffe wurden von trägerbasierten Flugzeugen des 38. feindlichen, Flottenverbandes dnrchgeführt, der kürzlich aus den Gewässern östlich von Luton in das Snöchinesische Meer entfuhr. Außerdem fetzen die auf den Mariannen stationierten amerikanischen Großbom.»
ver fasr täglich tyre Angriffe Ms däs sMmiE MüttKIMH fort. Dürch diese Unternehmungen beabsichtigt der Feinds Luzon als den hauptsächlichen Kriegsschauplatz dem konzentrischen Einsatz der japanischen Luftwaffe zu entziehen un- gleichzeitig die Etappenlinie und Proöuktionszentren Japan- zu zerstören. Jedoch ist die japanische Seite sich völlig dev möglichen Folgen einer Isolierung ihrer Streitkräfte «mH Luzon bewußt und erwartet in ruhiger Zuversicht die strategischen Gegenschlüge, die Admiral Toyoda, der Oberkomman» diercn der japanischen Hochseeflotte, und General Sjamashitch der Obrrkommanöierenöe auf de Philippinen, vorbereiteu.
„Obwohl es natürlich unmöglich ist, in diesem Zeitpunkt, Voraussagen übrr die Entwicklung der militärischen Lage E machen» kann ich feststellen, öafftDer Kampfgeist der japanischen Truppen an der philippinischen Front ausgezeichnet istü Ich habe vollstes Vertrauen in die Vorbereitungen, unseres Oberkommonöos", erklärte Ministerpräsident Gcne-j ral Koiso am Montag vor dem Unterhaus des Reichstage-' in Beantwortung der Frage eines Abgeordneten über öeps Fortgang der Entscheidungsschlacht auf Luzon. „Es ist berner» lenswert", fuhr Koiso fort, „daß der Gegner dort nur zööernL vorgeht. Ich bin überzeugt davon, daß die japanischen Streits kräfte durch überlegene Strategie und tapfersten Einsatz dies Wendung der Lage zu unseren Gunsten hcrbeisühre«' werden",
Zenlrakanskunftstolle für Rückgeführte f» Berlin. De»
Reichsminister des Innern, Reichsführer ff Himmler, hak beim Polizeipräsidenten in Berlin eine Zentralauskunft» stelle für Rückgeführte eingerichtet. Dort werden nicht »ir« die Anschriften von rückgeführten Einzelpersonen, sonder« auch der gegenwärtige Aufenthaltsort von verlegten staat» lichsn Dienststellen aller Art verzeichnet und gesammelt«! Daneben erteilt für selbständige Gewerbetreibende amh' eine zentrale Auskunftstelle der Reichswirtschaftskammer tnss Berlin NW 7. Neue Wilhelmstr. 9—11, Auskunft. Jede«! deutsche Volksgenosse, der eine Auskunft über den Aufenthalt rückgeführter Deutscher oder deutscher Dienststellen be-, nötigt, wendet sich also zweckmäßig schriftlich oder mündlich an die Zentralausknuftstelle für Rückgeführte, Polizeiverwaltung Berlin, — Einwohnermeldeamt — (1i Berlin CU' Alcxanöerstr. 19. Ueberflüssige Anfragen erschweren öi^ Arbeit der Auskunststelle und müssen daher unbedingt mr»„ terbleiben. Die neue Einrichtung soll in erster Linie de«, nächsten Familienangehörigen der Rückgeführten, insbesvnD öere heimkehrenden beurlaubten oder verwundeten Svlüches ten, Auskünfte erteilen. ...AH
> wieser gcienkl, leinen rrpparar aulgevaut uns vis er mn , I Unterstützung eines Justizwachtmeisters hinter dem Richter-' I I tisch an einem provisorisch eingeschlagenen Nagel die Lein- I wand ausgehängt hatte. Noch nie fand Ser alte Mann ein io interessierendes Pulttikum für einen Amateurfilm, ta. er wurde sogar der Held des Tages, was sinn bei seiner Zurückgezogenheit uliü Bescheidenheit gar nicht recht war.
Das Licht verlosch, die Leinwand erhellte sich. Wieder tauchten die Bilder von den kleinen und großen Kunstwerken des Winters aus, doch nur von wenigen wurde die mriilerliaste Photographie beachtet — bis, ja bis endlich die große Sen- lation erschien: Krottuers Haus.
Zunächst war die Straße leer, doch plötzlich tauchte von links ruckweise eine Gestalt Nus, weil der Apparat >« nur alle drei Sekunden automatisch eine Ausnahme machte. Deutlich erkannte Walkeiihorst Dr. Krottner. Er trug Hut und Mantel In der Hand. Die nächste Aufnahme stellte den Ingenieur beim Oefsnen der Vorgarlenpforte dar. Doch dann — Frauen schrien aui — Ausritte der Ueberraicuung ertönte»: das Bilo zeigte, halb nach vorn stürzend.-den Hettnkchrenöen: der Hut schwebte in der Lust, und dort — halt, was war das?
„Bild stehen Innen!" ries der Vorsitzende.
Ein Hebel knackte und die Aittnabme stand.
Dort steckt sa ein dicker Eiszapfen im Rücken deS nur leicht Bekleideten . . ." geilte eine Stimme von der Zeiigeiivank her. Und oben an der Dachrinne fehlt dieser Eiszapfen! Sehen Sie nur, ja sehen Sie nur!" tönte es durch die Stille mie von Tränen erstickt. „Mein Verlobter ist unschuldig, oh, er ist unschuldig!" Man hörte eilige Schritte i» Richtung der Anklagebank, aber niemand dachte daran, Ellen Krüger daran zu bindern.
„Tatsächlich, ein Eis zapfen, der sich wohl zufällig ln dem Augenblick dort oben löste, erschlug, nein, erdolchte Dr. Krott- n r regelrecht", pflichtete der Staatsanwalt bei. „Dü seltsame Fall eines,Mordes durch die Natur!"
„Deshalb anch die merkwürdige Wunde, in die die runde alte Dolchklinge paßte", mischte sich Kriminalkommissar Wal- kenborst ein. „Scheu Sie nur die nadelspitzen, runden. Solch- an,ge» Eiszapscnl Ein solches Eisnngctüm hat »ut eine änge von einem Bieter und die notwendige Schwere, bei lenkrechlem Fall eine leichte Jacke und rin Hemd zu durch- bohren, um dann ties in den Rucken zu dringe»! Das Eis schmilzt von der Körperwärme, das Blut preßt das Wasser mit aus der Wunde, und von dem Mordwerkzcug war des- I bald bet dem sowieso wMriqe» Schnee nichts mehr keS-
zuitellen. — Grauenhaft", letzte Ser Beamte hinzu, ..beinah« hätte die Natur. . "
„Bille die näcysten Bilder!" unterbrach der Richter de» Leiter des Morddezernates.
Sie zeigten einen lückenlosen Beweis für die Richtigkeit der Aeußerungen des Kriminalkommissars: Dr. Krottner lqg in feinem Blut, und der noch zum Teil wie ein abgebrochene« gläserner Speer aus der Wunde ragende Eiszapfen ver-, schwand, schmolz durch das Blut, das aus der Wunde über ih«. hinwcgströmte. Von den vielen fpießartigen Spitzen der qy» deren Zapfen an der Regenrinne aber fielen die Tropfen wi« funkelnde Tränen herab.
Wieder ertönte ein Knacken. Der Film war abgelaufe«. dk« Tragödie beendet. Das Licht flammte auf.
Das Gericht nahm seine Plätze wieder ein und lieb eS geschehen. daß Ellen vor der Anklagebank stehen blieb und sich auch durch de» herbcieilendcn Jnstizmachtmeister nicht dazu -bewegen ließ, diesen Platz zu verlassen.
„Treten Sie bitte ans der Bank heraus, Herr Dr. Säst- mann, und nehmen Sie mit Ihrem Fräulein Braul aus de« Zeugenbank Platz", sagte Dr. Kanlbnch lächelnd. „Ich glaube, der Herr Staatsanwalt wird sowieso einen diesbezügliche» Antrna stellen
„Ja, das will ich!" Wagner erhob sich und konnte es auf seinem Gesicht ebenso schlecht verbergen wie Walkenhorst, wi« glücklich er über diese befreiende Wendung war.
„Ich beantrage auf Grund des vorgesührten BeweiS- materials Einstellung des Verfahrens und Freispruch des An« geklagten wegen erwiesener Unschuld. Die Kosten des Ber, fahrens fallen der Staatskasse zur Last."
Dem entsprach das Gericht nach kurzer Beratung, nachdem sich auch der Verteidiger dem Antrag deSöffenilichen An» sich auch der Verteidiger dem Antrag des ösfentlicheu Ankläger- selbstverständlich angeschlossen hatte. Die Zuhörer wollten de« Beteiligten alle glückwünschend die Hand schütteln, doch Elle« Krüger und Richard Sallmann durchbrachen die Menschern eilten aus Erika zu, und die beiden Frauen'umarmten, sich trauenden Auges. Der alte Professor Martens wußte gar nicht, ivie ihm geschah, als ihm Elle» dann, überglücklich vo< Freude, einen herzhaften Kuß mitten auf den Miks gab. —
Draußen vor dem Portal des Gerichisgebäudes nähert« sich ein schüchterner Herr mit frohen Augen der Gruppe vo» Menschen, die mit strahlenden Gesichtern das HauS verließe«, Dr. Lutherloh trat aus Erika Krottner zu, und es war ihn« sehr peinlich, daß Ellen Krüger plötzlich seinen einen Arm, Le«