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SirkenM-r-, Laimbach«, und h-rrenalber Tagblatt
Rr. Ml
Neuenbürg» Freitag de« 22. Dezember LS44
LV2. Jahrgang
Sie WinterWacht in Belgien
Etrah« Liittich-Baftogne-Arlo» auf breiter Front Überschritten — Der feindliche Großangriff nördlich Faenza
Erbitterte Kämpfe zwischen Plattensee «nd Dona«
Aus dem Führerhauptquartier, 21. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
2« der Winterschlacht in Belgien wnrde gestern «eit hinter der Front die amerikanische Besatzung der Schnee-Eifel vernichtet oder gefangen genommen. 7880 Amerikaner wnrde« in die Gefangenschaft abgefiihrt. an der vorderen Angriffsfront sind unsere Truppe» in die Ardennen «ingedrnnge« «nd haben die große Straße LLttich-Baktogne-Arlon auf breiter Front überschritte«. Gegen die Maas abfließende feindliche Nachschubkolonne« wnrde« von deutsche« Panzer« eingeholt »nd überrollt. Ne» herangeführte amerikanische Verbände in »inzelne Grnppe« zerschlage», ohne daß es ihnen gelang» ««seren Vormarsch anfznhalten. Die Zahl der Gefangene« hat SV VVV überschritte«. I« de« gestrige« Kämpfe« wurde» 43 Panzer «nd Panzerfahrzeuge sowie »0 Geschütze erbentet. 188 Panzer vernichtet.
In den bisherigen Brennpunkten des Abwehrkarnpfes an der Westfront setzte der Feind seine Angriffe mit geringeren Kräften erfolglos fort. Schwere Abwehrkämpfe entwickelten sich nur im Raume nordwestlich Bitsch.
Das Fernfeuer auf London und Antwerpen bauert an.
Durch Seekampfmittel der Kriegsmarine wurden in der Scheldemündung sechs große feindliche Nachschubfrachter mit zusammen mehr als 3000V BRT. versenkt.
In Mittelitalien leitete der Feind seinen gestrigen Großangriff nördlich Faenza mit einem Trommelfeuer von 100 000 Schuß aller Kaliber auf einer Abschnittbreite von 10 Kilometern ein. Trotz dieses schweren Feuers konnte er bis zum Abend unsere tapfer kämpfenden Truppen nur um etwa zwei Kilometer zurückdrücken. Nordöstlich der Stadt brachen die feindlichen Angriffe schon vor unseren Stellungen zusammen. Im Raume von Bagnacavallo führten die stark mitgenommenen kanadischen Verbände gestern nur örtliche Angriffe, die bis auf einen geringfügigen Einbruch blutig abgewiesen wurden.
Auf dem Balkan gehen die Bewegungen unserer Truppen zum Teil unter Brechung heftigen feindlichen Widerstandes weiter.
In Ungarn traten die Sowjets zwischen Plattensee und Donau mit starken Kräften und mit Unterstützung zahlreicher Schlachtflieger zum Angriff an. Erbitterte Kämpfe find hier im Gange. Zwischen dem Donau knie und der Südgrenze der Slowakei verstärkte sich der Druck des Feindes. Am Eipel-Fluß, an den Westhängen des Matra-Gebirges und beiderseits des oberen Sajo fingen unsere Truppen die Angriffe feindlicher Verbände, nach harten Kämpfen auf. Im Raum südlich und nordöstlich Ka - schau scheiterten wiederholte Angriffe der Sowjets.
Bei der Abwehr feindlicher Luftangriffe über dem nördlichen und südlichen Abschnitt der Ostfront wurden gestern 31 sowjetische Flugzeuge, davon 14 durch Nachtjäger, zum Absturz gehracht.
Nordamerikanische Terrorflieger warfen am gestrigen Tage Bomben auf Orte in Süd- und Südostdeutfchland.
Unsere AngrisfSverbönde i« die Ardennen eiagedrnngen
Oertliche AbwehrkSmpfe an de« bisheri««» Brennpnntte« der Westfront
Berl'n, 21. Dez. Die wichtigsten militärischen Ereignisse waren am Mittwoch das Eindringen unserer im Angriff stehenden Infanterie- und Panzerverbände in die belgischen Ardennen, die erfolgreiche Abwehr feindlicher Angriffe an der Pfälzer Grenze, das Scheitern britischer Durchbruchsversuche in Mittelitalien und der blutige Zusammenbruch «stürmender sowjetischer Kräfte in Ungarn.
Unserem Angriff im Westen, der nach Zerschlagen der feindlichen Stellungen in der Eifel nunmehr in die belgischen Ardennen eingedrungen ist, konnte der Gegner bisher keinen zusammenhängenden Widerstand entgegensetzen. Seinern Eilmärschen herangeführten Reserven wurden immer wieder in den Kampf geworfen, um bald hier bald dort entlastend einzugreifen. Fortgesetzt von schweren Stößen getroffen, dadurch von benachbarten Verbänden getrennt, ja bereits umfaßt oder abgeschnürt, blieb ihr Einsatz für die Gesamtlage wirkungslos. Wiederholt gelang es unseren Truppen in Ausnutzung des unübersichtlichen Geländes und des Nebels, der den Gegner am Einsatz seiner Bomber- und Aufklärungsstaffeln hinderte, durch überraschende Vorstöße abfließende feindliche Kolonnen zu überholen und zu vernichten oder Re- ferven zu zersprengen. Die Zahl der hierbei erbeuteten Panzer und Geschütze unterstreicht die Wirksamkeit dieser Kampfführung, während die 136 außerdem vernichteten nordamerikanischen Panzer und die seit dem Vortage verdoppelte Gefangenenzahl von der Härte der Schläge berichten, die jetzt auf die 1. nordamerikanische Armee niedergehen. An den bisherigen Brennpunkten griff der Gegner mit schwächeren Kräften an, steigerte dafür aber fern Artilleriefeuer.
Die Vorstöße südwestlich Düren gegen unsere dortigen Rör-Brückenköpfe scheiterten. An der Saarfront suchte der Gegner durch neue Kampfmethoden Einbrüche zu erzielen,
ohne wie bisher feden Schritt mit Strömen von Blut bezahlen zu müssen. So setzte er bei Dillin gen mehrere von Scharfschützen begleitete Panzer gegen unsere Bunker an. Gut liegendes Ärtilleriefeuer trieb aber die Stoßgruppen zurück. Desgleichen scheiterten alle Versuche, vorgeprellte Panzer durch Eingraben dem vernichtenden Abwehrfeuer zu entziehen, wie es an der Blies der Fall war. Der kombinierte Einsatz von Panzern und Flammenwerfern gegen unsere Befestigungen im pfälzischen Grenzgebiet vermochte ebenfalls keine Erfolge zu bringen. Das gemeinsame Kennzeichen der Kämpfe zwischen Saarlautern und Lauterbura war das starke Artilleriefeuer, das bei Bitsch wieder zu großer Heftigkeit anschwoll. Hier toben um das verbissen verteidigte Werk Schießeck seit zwei Tagen erbitterte Nahkämpfe, die meist als Handgranatenduell ausgetragen werden. Die von Panzern unterstützten feindlichen Stoßtrupps, denen cs bereits gelungen war, den Südeingang des Werkes mit Spreng- granaten aufzubrechen, wurden zusammengeschlagen. Unsere Gegenangriffe gewannen trotz heftigen feindlichen Widerstandes weiter Boden
Auch im Abschnitt Weitzenburg —Lauterburg, wo die Nordamerikaner nach starker Feuervorbereitung südwestlich Bergzabern und nördlich Lauterburg im Schutze! künstlichen Nebels abermals zum Angriff antraten, gingen ^ unsere Truppen sofort zu Gegenstößen über und bereinigten unter Abschuß zahlreicher Panzer, davon 6 durch Panzerfaust, die geringfügigen Einbrüche.
Im Oberelsaß waren die Angriffe des Gegners unter dem Eindruck seiner bisherigen Verluste schwächer als an den Vortagen. In Gegenstößen verbesserten unsere Truppen nordwestlich Kalmar durch Wegnahme von Sigolsheim ihre Stellungen. /
Starke sowjetische Angriffe in Ungarn abgeschlagen
In Ungarn lagen die Schwerpunkte zwischen Plattensee und Donau, ferner zwischen Donau-Knie und der Südgrenze der Slowakei sowie an dem Frontbogen zwischen Szeczeni und dem Hernadtal südlich x Kaschau. Zwischen Plattensee und Donau traten die Bolschewisten beiderseits des Velencze-Sees mit etwa zehn, von zahlreichen Batterien und Schlachtfliegerverbänden unterstützten Schützendivisionen zum erwarteten Angriff an. Das Ziel dieses Stoßes ist Stuhlweißenburg und die Oeffnung des hier beginnenden Tales durch den Nordteil des Bakony- Waldes. Im ersten Anlauf konnten die Sowjets örtliche Einbrüche erzielen, zu deren Beseitigung Gegenangriffe laufen. Noch bei Nacht wogten die Kämpfe hin und her, ohne daß sich eine Entscheidung abzeichnete. Der zweite Brennpunkt lag nördlich Budapest. Hier versuchte der Feino zwischen dem Donau-Knie bei Waitzen und der Südgrenzs der Äowakei unter laufender Zuführung frischer Kräfte nach Westen durchzustoßen. Aus eigenen Gegenangriffen entwickelten sich wechselvolle Kämpfe, in denen den Sowjets ihre anfänglichen Bodengewinne meist wieder entrissen würben. Besonders hart wurde um das dicht nördlich der Donau liegende Scob gekämpft. Vormittags war der Feind in die Ortschaft eingedrungen, aber in sofortigem Gegenstoß wieder herausgeworfen worden. Am Nachmittag erfolgte ein neuer Einbruch in den Ostteil, der abermals mit Gegenangriffen beantwortet wurde. Auch weiter nördlich kam es zu hart« Waldkämpfen, bei denen ungarische Fallschirmjäger und deutsche Pioniere mehrere Orte wieder sreikämpften. An der Eipel stieß der
/Feind bei Jpolysag mit Panzcrrudein nach Westen und j Nordwesten vor. Unter Abschuß von 10 Panzern fingen unsere Truppen die Stoßgruppen ab doch gingen die Bolschewisten in den Abendstunden erneut zum Angriff über. Zwischen Szeezeny und dem oberen Sajo versuchten die Sowjets die Umklammerung hes Matra- und Buekk-Gebirqes fortzuführen. Unsere Truppen leisteten erfolgreichen Widerstand, so daß der Feind nur geringe Fortschritte machen konnte, die keine Veränderung des Kampfbildes brachten.
Westpakt-Iöee erleüigt
Bern, 20. Dez. In einem Londoner Bericht der „Basler Nachrichtg-r" wird über den Moskauer Pakt de Gaules aus- gcführt, daß ein Westpakt von Sowjet-Seite s»ls gegen die Sowjetunion gerichtet bezeichnet worden sei. Es dürfe somit angenommen werden, daß auf Grund dieser Interpretation und der Klauseln des de Gaulle-Stalin-Vertrages Frankreichs Beitritt zu einem solchen Westpakt mehr als fraglich geworden sei, wodurch wahrscheinlich die ganze Westpaktidee zum Zusammenbruch verurteilt sei.
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Berlin, 20. Dez. Reichsminister Dr. Goebbels empfing eine Abordnung von arabischen Freiwilligen, die als Zeichen ihrer engen Verbundenheit mit dem nationalsozialistischen Deutschland eine namhafte Spende für das Deutsche Rote Kreuz übersahen. Dr. Goebbels brachte in einer kurzen Ansprache seinen Dank zum Ansdruck und betonte, daß der Kampf der deutschen Wehrmacht sich auch gegen Arabiens Feind richte.
„Eine ernste Angelegenheit
Auslandsstimmen über die starke Beunruhigung der Anglo-Amerikaner
Berlin, 21. Dez. „Die Lehre, die aus der deutschen Offensive gezogen werden muß, ist die, daß kein Krieg gewonnen ist, bevor nicht der letzte Schuß gefallen ist. Diese Lehre müssen sich also alle zu Herzen nehmen, die so tun, als ob der Krieg schon gewonnen wäre". Diesen Rat erteilt die „New Bork Times" in einer Betrachtung zu der militärischen Lage an der Westfront. Das USA-Blatt weist die Amerikaner darauf hin, daß man sich im anglo-amerikanischen Lager schon zu sicher gefühlt habe, so daß nun die deutsche Offensive „mit ihren gefährlichen Möglichkeiten wie ein schwerer Schock wirkte". Die Nachrichtensperre Eisenhowers über den Kampfabschnitt im Westen und die dadurch noch verschärft wurde, daß das Presseamt in seinem Hauptquartier für die anglo- amerikanischen Kriegskorrespondenten am Mittwoch überhaupt geschlossen wurde mit der Begründung, es lägen keine Nachrichten vor, nimmt den Berichterstattern die Möglichkeit, das englische und das amerikanische Volk über den Verlauf der Kämpfe im Westen zu unterrichten. Infolgedessen ist, wie ein spanischer Korrespondent aus Newyork meldet, in den NSA der Mann auf der Straße sehr besorgt.
Indessen besagen die Berichte anglo-amerikanischer Kriegskorrespondenten, daß die deutsche Offensive in weiterer Entwicklung ist. So heißt es in einem Funkbericht von der ersten USA-Armee an den Newyorker Nachrichtendienst, daß ein äußerst starker Einsatz der deutschen Luftwaffe bei der Westoffensive zu verzeichnen sei. Eine -amtliche Bekanntgabe aus dem Hauptquartier Eisenhowers gesteht sogar, daß die deutsche Offensive „größere Durchbrüche in den amerikanischen Linien" erzielt habe. United Preß meldete aus dem amerikanischen Hauptquartier laut „Aston Tidningen", die deutschen Angriffe seien immer noch nicht aufgehalten worden. — Der USA-Journalist James Passedh gab einen ausführlichen Lagebericht über die Westfront, in dem er auch die Haltung der belgischen Bevölkerung schilderte. Darin heißt es wörtlich: „In einer belgischen Stadt habe ich erlebt, was es heißt, daS Gegenteil eines Eroberers zu sein". Das herzliche Willkommen, das man den Amerikanern vor drei Monaten entgegengebracht habe, sei in Asche zusammengesunken. Die meisten Zivilisten stünden in schweigenden Gruppen auf den Straßen und beobachteten die schwer mitgenommenen Militärautos der. Amerikaner. Amerikanische Fahnen würden aus den Schaufenstern wieder entfernt."
Die Stimmung in England charakterisiert der Londoner Berichterstatter der schwedischen Zeitung „Aftonbladet". Er meldet, daß das englische Volk von Befürchtungen über die Entwicklung der deutschen Offensive erfüllt und der Auff-s« sung sei, daß die kommenden Tage sehr beunruhigend sein werden. Auch der Pariser Nachrichtendienst drückte starke Beunruhigung aus und hetonte, daß es sich bei der deutschen Offensive um eine ernste Angelegenheit handele. Die deutscher Truppen seien gut ausgerüstet.
Die militärischen Mitarbeiter der englischen Presse schlagen weiter einen sehr ernsten Ton an. Major Philipp Gribbl« gibt in „News Chronicle" zu, daß das „Element der lieber- raschung" den Deutschen geholfen habe. Sie hätten di« schwächste Stelle der anglo-amerikanischen Front ausfindig gemacht und glatt durchstoßen. In einem Bericht des Londoner Nachrichtendienstes wird hervorgehoben, daß die deutsche Offensive an Geschwindigkeit zunehme, was man aus den Meldungen, die durch die Nachrichtensperre durchfickerten, schließen könne. Im „Daily Expreß" heißt es, die anglo-amerikanischen Pläne für die Kriegsführung im Westen seien durch die deutsche Offensive „ernstlich in Verwirrung geraten". — Der Sonderkorrespondent der „Daily Mail" gibt zu, daß die deutschen Vorbereitungen zu der Offensive „mit peinlicher Sorgfalt getroffen worden seien". Er ist sich darüber klar, daß die kommenden Ereignisse einen großen Einfluß auf die Kriegslage ausüben werden. — Ein Sprecher des Londoner Nachrichtendienstes, Chester Wilmot, faßt sein Urteil über die deutsche Offensive dahin zusammen, daß es sich um einen von starken Streitkräften vorgetragenen Großangriff handelt, der den Beweis liefere, daß Deutschland noch über große Kraft verfügt.
— Der militärische Korrespondent der Londoner „Times" bereitet seine Leser darauf vor. daß die deutsche Offensive nicht so schnell aufzuhalten sein würde und „möglicherweise viel Schaden anricksten" könne. Er unterstreicht, daß die Deutschen offenbar für ihre Offensive „eher auf Qualität als auf Quantität gebaut hätten."
In der „neutralen Presse" finden die Fortschritte der deutschen Offensive stärkstes Interesse. „Die deutsche Offensive geht weiter" oder „Die deutschen Formationen dringen tief in die Linien der 1. nordamerikanischen Armee ein". So oder ähnlich lauten die großen Schlagzeilen in den spanischen Zeitungen, die die deutschen Meldungen über die Kämpfe im Westen überwiegend benutzen. Das deutsche Volk habe der Welt gez"'"tz so schreibt „Pueblo", zu welchen großen Leistungen der feste Glaube an eine gerechte Sache und,cm die ge- schick'ckjche Mission führen könne. Und „Nlkazar" stellt fest, daß die Welt den Beweis erhalten habe, daß Deutschland nicht an Stärke einaebüßt Hohe und den weiteren Verlauf des Krieges hestimmen könne. Der militärisck'e Mitarbeiter der „Basler Nachrichten" und der „Basler Nationalzeitung" macht die Anglo-Amerikaner darogf aufmerksam, daß zu der Zeit, da sie täglich um das Fell des Bären feilschten, der Bär mit seinen bewährten Bäreuvrankon zu.scblage. Selbst d'' sonst eng-* landfrenndlicbe Schwerer Agentur Universum Preß weift darauf hin, daß man die deutschen W"sth"ere nach den Ereignissen der Vormonate nickst m-chr für fähia aeho'tz", Hobe, einen derart starken Nngrisfsstoß zu führen. GZ hgha st >'g"r gezeigt, daß die deutsche Führung über sehr stark-' ^ ' verfüge.