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r. Februar 1S44

Heden klage: 662: Otto I., der Groß«, wird tn Rom zum Kaiser gekrönt. 14S1: Der Maler und Kupferstecher Martin Schon- gauer gest 1558: Eröffnung der Universität Jena. 1827: Der Maler Oswald Achenbach g«b. ,9: Der Naturfor-

her Alfred Brehm geb. 1846: Der Maler Wilhelm Stein- ausen geb. 1938: Ende de» spanischen Bürgerkriege».

Di» Fag» -m Februar

Die Rchböcke brauchen im Februar für den Aufbau ihrer Ge- Wichtel besonder- viel Kraftstoffe, und d,e starken Hirsche stehen am Ende des Monats kurz vor dem Abwerfen ihrer Geweihe Beiden muß dahe» jetzt mehr Kraftfutter gereicht werden als bisher, auch in diesem milden Winter, denn nur ein gut genährter Körper kann gut« Geweihe schieben Der hegende Jager, der sich rech zu :g genug Kastanien und Eicheln verschafft hat, wird dieses Kraftfutter nebst bestem Heu f-tzt reichlich in die Fütterungen geben. Andere Kraftfutterstoffe stehen >m Krieg leider nicht mehr zur Verfügung.

Durch Erlaß des Reichsjagermeisters vom 4. Januar 1944 ist für das Jaqdjahr 1943/44 die Jagdzeit bis zum 29. Februar 1944 oerlängert für: s) weibliches Rotwild sowie Wildkälber beiderlei Geschlechts; b) männliches und weibliches Damwild sowie Kälber beiderlei Geschlechts: c) weibliche» Rehwild und Rehkitze beiderlei Geschlechts. Diele Bestimmung M jedoch nicht für das Hochgebirge und feine Vorberge.

Zum 31. März ist die Wildstandsnachweifung an di« Kreis- jäaermeister fällig. Hierauf gründet sich die richtig« Aufstellung des Wschußplanes. Man tut daher gut, schon fetzt mit der Mldstande- aufnahme zu beginnen, zumal in diesem milden Winter die Reh­böcke im Laufe des Monats soweit sein werden, daß ihre Einord­nung in die verschiedenen Klassen möglich ist. Man macht sich bei den Reviergängen über all« beobachteten Böcke genaue Notizen und ordnet diese in Listen, di« dann die Unterlage zur Wild- standrnachweisung bilden.

Der Endel- und Steinmarder hat mit dem 1. Februar Schon­zeit. Di« Prügelfallen find daher zu schließen Auf Wilderer mit Al«inkaltberg«wehren, Schlingensteller und wildernde Hunde ist jetzt besonders scharf zu achten, denn das Wild, das jetzt früh- ntig auf Wintersaaten und Weideflächen steht, ist jetzt sehr ver- und fällt daher diesen Verbrechern leicht zum Opfer.

SMmmcm

Dem Lichtmeßtag wohnte früher im bäuerlichen Arbeitslahr eine große Bedeutung inne: er war der Zahl- und Ziehtag länd­licher Dienstboten. In Erinnerung sind auch noch die an diesem Tag da und dort abaehaltenen, au» alter Zeit überkommenen Wachs- und Lichtmeßmärkte. Heute empfinden wir den Lichtmeß­tag als ein-lichtverheißendes Tor zwischen Winter und Frühling.

Unvergessen sind in.unserem Bauernvolk die von langer Natur- deachtung zeugenden Wetterregeln, die sich an den Lichtmeßtag knüpfen. Nicht nur für den frühen oder späteren Beginn des Frühlings, sondern darüber hinaus auch schon für den voraussicht­lichen Ernteausfall hat alte Bauernweisheit diefem Tag eine Ent­scheidung zugesprochen:

Ist Lichtmeß stürmisch und kalt, kommt der Frühling bald / Wenn der Dachs sich sonnt in der Lichtmeßwoche, geht er auf vier Wochen wieder zu Lache / Scheint an Lichtmeß die Sonne heiß, so kommt noch viel Schnee und Eis Ist'» an Lichtmeß klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell / Lichtmeß hell und klar, gibt «in gutes Roggenjahr.

Die winterliche Haus-, Hof- und Waldarbeit im Bauern- arbeitsjahr geht ihrem Ende entgegen. Bald zieht wieder Acker und Feld das Augenmerk auf sich Schon sieht man die ersten Gespann« über vorjährige Getreideäcker ziehen, aus denen der herbstarke Geruch der Muttererde strömt Noch stehen. wir Im Winter, aber schon wenden sich die Gedanken dem neuen Bestellen, 88«n und Ernten des bald anhebenden Wachsjahres zu.

Dünger aus dem Sftu

Dfm und Herd spenden nicht nur Wärm«, sondern auch Asche und Ruß. Wo es angeht, sollte:, diese Verbrennungsprodukte nicht tn der Mülltonne landen, weil sie sich als Nährstoffe für den Boden verwenden lassen. Nach einem Fachbericht finden sich in d« Steinkohle außer Kalk auch kleine Mengen von Kali und Phosphorfäure und in der Torfasche ebenfalls Kalk sogar bis )Ul 4'5 v-H- und Kali. Enthält die Asche auch HolMsche, so er- höht sich,der Nährstoffgehalt besonder» um Mengen an Kalk und Kau. Die Asche kann sowohl auf die Erde gestreut werden, wie auf den Komposthaufen, wo sie das Reifwerden des Düngers be­schleunigt. Steinkohlen- und Torfafche eignet sich jedoch mehr für schweren Boden, der durch die Beimischung aufgelockert wird Nicht weniger gut ausnützbare Nährstoffe führt auch der Ofenruß d«r Erde zu. Mit ihm kann man auch Zimmerpflanzen düngen, da er im Gegensatz zur Asche stickstoffhaltig ist. Die beste Zeit für das Düngen mit Asche ist neben dem Spätwinter das erste Frühjahr, und zwar sollte di« Asche womöglich gleichzeitig mit den anderen Düngemitteln dem Boden zukommev.

Weder Schweinefleisch statt NutterschMlz

Me in der SS. Iuleilungeperiode werden auch in der SS. Zu- IMnngsperiode vom 7. Februar bis 5. März 1944 250 Gramm Schweinefleisch . anstelle von SS Gramm Butter­schmalz ausgegeben werden. Die technisch« Durchführung dieser Maßnahme erfolgt genau so wie in der SS. Zuteilungsperiode. Auf de« Vezugsabschnlkt SS der Reichsfektkarte über SS Gramm Butter­schmalz wird also kein Butterschmalz, sondern 2S0 Gramm Schweine- ftetfch (nicht Fleischwaren) abgegeben werden.

Di« Bestellscheine SS über SS Gramin Butterschmalz fiR» ««- oüktia und dürfen von den Sorten nicht abgetrennt werden.

"Die'auf dev Reichsfettkarten für die Kinder bis zu 14 Jahren und für die Selbstversorger mit Butter (SV I) vorgesehenen Abschnitte über 100 Gramm Butterschmalz werden dagegen nicht mit Schweinefleisch beliefert. Auf diese Abschnitte wird also Butterschmalz ausgegeben. Die Bestellscheine müssen-deshalb rechtzeitig beim Fleischver- teiler eingereicht werden.

Reise- und Gaststättcnmarken.

Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß der Reichs, minister für Ernährung und Landwirtschaft die Gültigkeit?- dauer der gemäß Aufdruck am 6. Februar 1944 verfallen- den Reise- und Gaststättenmarken sowie der Lebensmittel­marken aus unbestimmte Zeit verlängert hat. Der Zeit­punkt des Außerkrafttretens wird später rechtzeitig be- kanntgegeben. Die jetzt geltenden Reise- und Gaststätten- marken sowie Lebensmittelmarken können somit über den 6. Februar hinaus zum Warenbezug verwendet werde».

Preisfestsetzung für Kaninfelle.

Der Reichskommissar für die Preisbildung hat den Preis kür Schußkaninfelle, sogenannte Kahlgänger und Verfilzte, die als Beriemungsleder für den Wehrmachtsbedarf Ver­wendung finden, beim Verkauf an Bearbeiter (Zurichter oder Gerber) aus höchstens 0,15 RM. je Stück festgesetzt. Der Preis beim Verkauf an Verarbeiter, Hersteller der Veriemungslederstreifen beträgt laut Erlaß vom 29. Mai «43 OchO.RM. je Stück.

am 85. Geburtstag. Lsnsschicksal.

Ein immerhin bemerkenswertes Le-

Bom Deutschen Roten Kreuz. Die großen Aufgaben) die dem Deutschen Roten Kreuz in Krieg und Frieden gestellt sind, erfordern laufend neue Kräfte. Es ist deshalb notwendig, daß die breiteste Öffentlichkeit sich für die Aufgaben und Ziele dieser wichtigen Organisation interessiert. Um die Lo­sungJeder ein Helfer" ermöglichen zu können, führt die Bereitschaft (m) Calw 2 Neuenbürg in nächster Zeit, wieder Grundkurse in derErsten Hilfe" durch. Anmeldung hiezu kann bei den in dieser Zeitung benannten Stellen erfolgen. Die vom DRK gegenwärtig durchgeführte Fensterwerbung im Stadtladen des Gemeinschaftswerkes sowie bei Kaufmann Niebel in Höfen a. E. findet allgemeine Beachtung. Jeder­mann sei die Beachtung dieses schönen Text- und Bild­materials empfohlen.

Licht aus! Die Sonne scheint! Der 2. Februar ist der Tag der Lichtmeß, der Tag des ansteigenden Lichtes. Für unsere Mtvorderen bestand der alte schöne Brauch, daß vom 2. Februar alle Arbeit bei künstlichem Lichte aufzuhören habe. Das war in der Zeit der bürgerlichen Geruhsamkeit. In un­serem ewig hastenden nun eilenden Leben gelst die Arbeit auch nach Sonnenuntergang weiter, und im Kriege erst recht. Aber es ist in Erinnerung an den alten Brauch doch schön, zu denken, daß uns nun das Sonnensahr weiter bergan führt und daß, mit der höhersteigenden Sonne auch neuer Lebensmut, neuer Lebensimpuls uns zu erhöhtem Eifer an­spornt. Auch für den Bauern beginnt am Lichtmeßtag das neue Wirtschaftsjahr. Von stiller Arbeit in Laus und Hos drängt es nun wieder ins Freie. Die braune Scholle ruft, und wielange, dann wirds draußen auf den Feldern wieder neues Leben geben, ''über denen jetzt das Winterschweigen lag.

Gruß an die Leser im Soldatenrock.Lichtmeß im Schnee Ostern im Klee" heißt ein alter Bauernreim, und er will sagen, daß die harte Winterszeit, bald vorüber ist. Wißt ihr, daß wir in der Heimat schon das erste frühe Schneeglöckchen entdeckten und daß die Amsel von Licht und Lenz singt, vom Erwachen in der Natur? Ja, wir befinden uns im aufsteigenden Sonnenjahr, schon der Jaguar eroberte uns fast ein und eine halbe Tagesstunde zurück, und im Februar kommen früh und abends noch se fünfzig Minuten dazu. Warum ichs erzähle? Weil so der Februar zum Aus­klang des Winters wird, wenn ihr auch draußen im Osten es noch nicht spüren werdet. Wir in der Heimat wisseil»was der Winter für euch draußen bedeutet: harte Entbehrung, schwere Stunden der bitterkalten Nächte, vielfaches Leid. Da ist es doch recht, wenn wir euch vom ersten Schneeglöckchen erzählen, das etwas zu frühe vielleicht den Frühling einläutet, und von der Amsel, die hoch vom Dachfirst ihr Lied hinaus flötet, als gäbs keinen Krieg in der Welt. So kommt naq Winter wieder Frühling; nach Dunkelheit strahlt wieder sieg­haft das Licht; der kämpfenden Front und der arbeitenden und duldendem Heimat ists ewiges Sinnbild vom Kampf und Sieg. Und wunderten wir auch in einem Tale letzt, nun beginnt die Bergfahrt 'wieder: wir deutschen Menschen, der Natur und der Sonne verbunden, fühlen neue Kräfte, und der Gipfel wird bald unser sein!

85. Geburtstag. Am Sonntag beging der hier im Ruhe­stand lebende frühere Zugführer Hinterkopf seinen 85. Geburtstag. Der geistig und körperlich nockt auffallend rüstige Jubilar konnte in seinem Leben zweimal das Fest der Silberhochzeit feiern; das letzte Mal mit seiner zweiten Gattin

Calw, 2. Febr. In großen Mengen wurden in den letzten Tagen überall nr unserem Kreise Maikäfer gefunden. Palm­kätzchen und Haselstauden stehen bereits in voller Blüte, nach­dem sie an Werhnachten zu blühen begonnen hatten. Aber auch die Bogelwelt ahnt den Lenz. In den letzten Tagen hörte man mancherorts, u.a. m Calw, Amselschlag.

Kaisersbach, Kr. Waiblingen. (An der Kreissäge tödlich verunglückt.) Bei der Arbeit an der Kreissäge wurde Säge­werksbesitzer Eugen Bareis aus Kaisersbach von einem Stück Hartholz schwer verletzt. Drei Tage später ist er seinen Ver­letzungen erlegen.

Lazarettbetreuung der Partei am 30. Januar

Auch in diesem Jahre fand anläßlich der Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch Adolf Hitler tine Lazarett­betreuung seitens der NSDAP im ganzen Kreise Calw statt. Di? Soldaten erhielten vor allem wertvolle Bücher, und ztvar solche politisch-militärischen Inhalts oder unterhaltender Art. Außerdem wurde jedem verwundeten oder kranken Soldaten neben Zigaretten, Backwerk ustv. eine gute Flasche Wein über­reicht. Die Lazarettbetreuung begann bereits am Samstag in Bad Liebenzell und Wildbad. Es schlossen sich am Sonntag bzw. am Montag solche in Hirsau, Bad Teindch und Schöm­berg an.

Aus der württ. Lanbestierzucht

Zuchtviehabsatzveranstaltungen mit Sonderkörungen fin­den statt: am 8. und 9. März in Riedlin gen a. D. vom Verband oberschwäbischer Fleckviehzuchtvereine Ulm a. D., am 15. und 16. März in der Tierzuchthalle in Herrenberg von den Fleckviehzuchtverbänden Herrenberg und Ludwigs­burg sowie am 23. März in Blaufelden vom Fränkisch- Hohenloheschen Fleckviehzuchtverband SchwäL. Hall.

Kinder spielten mit Karbid

Aus Bayern, 31. Januar. Als, einige Kinder in Neun­burg v. W. mit einer Flasche 'Karbid spielten, erfolgte eine Explosion. Ein fünf Jahre alter Junge verlor dabei das linke Auge und erlitt außerdem erhebliche Gestchtsverletzun« gen, die seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten.

Kein Anspruch anf de» Hausarbeitstag bei nur fünf Arbeits­tage». Zur Einführung des Hausarbeitstages war die Frage entstanden, ob auch diejenigen berufstätigen Frauen aus Verlan­gen innerhalb von vier Wochen einen Hausarbeitstag zugestanden erhalten muffen, die zwar mindestens 48 Stunden in der Woche arbeiten, aber nur an fünf Tagen der Woche tätig sind. Der Reichsarbeitsnnnister hat hierzu folgende Entscheidung getroffen: Frauen, die regelmäßig nur an fünf Werktagen der Woche be­schäftigt werden und am sechsten Werktag ohnehin arbeitsfrei sind, haben nach der Freizeitanordnung keinen Anspruch- auf Haus­arbeitstage."

Hochschul-Vollstudium nun auch mit dem Lehrerbildungszeug, nis. Die Zulassungsvorausseßungen zum wissenschaftlichen Voll­studium an den deutschen Hochschulen sind durch Erlaß des Reichs­erziehungsministers erweitert worden. Es berechtigen 'nunmehr- auch die nach erfolgreichem Besuch einer Lehrerbildungsanstalt er­worbenen Abschlußzeugnisse die Zeugnisse-über die erste Prü­fung für das Lehramt an Volksschulen zum wissenschaftlichen Studium, sedoch mit der Maßgabe, daß dem Antrag aus Zu­lassung zum Studium eine vom Reichserziehungsminister erteilte Zulaffungsgenehmigung beizufügen ist. Diese Zulaffungsgenehmi- gung wird nur bei besonderer Eignung gegeben.

Brief aus EalinbaA

Hs. Calmbach, Anfang Februar.

Bei meinem Rundgang durch Calmbach führt mich mein Weg am Rathaus vorbei. Der Aushang an den Anschlag­tafeln belehrt die Calmbacher über ortsübliche Dinge, die man vielleicht beim Vorübergehen noch einmal schnell über­fliegt, um ganz sicher zu gehen, wenn nian etwa etwas über­hört haben sollte, was durch die Ortsschelle der Bürgerschaft zur Kenntnis gebracht worden ist. Mein Blick fällt auf einen Aushang" am vergitterten Fenster der Gendarmeriestation. Drei fast Unscheinbare, aber für die heutige Zeit doch noch wertvolle Stücke hängen an einem Eisenstäbchen: ein Hand­schuhs ein Halskettchen und ein kleiner Schlüssel. Der Orts­eingesessene üveiß, was dieser Aushang bedeutet, während der Ortsfremde im Unklaren darüber ist. Vom Gendarmerie- Meister werde ich darüber belehrt, daß es sich hier um Fund­gegenstände handelt, die zunächst über das Gitterfenster und dann durch das Fundbüro gehen. Von dort aus nehmen sie den gesetzlich vorgeschriebenen Weg. Meist findet man ver­loren gegangene Gegenstände für unwichtig und überläßt sic dem Finder. Etwas anderes, wenn ein größerer Geldbetrag verloren geht. In diesem Falle haben beide Teile, der Ver­lierer und der Finder, ein Interesse an dem Verbleib des Geldes. Da kommt gerad eine Frau zum Gendarmeriemeister, deren Mann auf dem Bahnhof Calmbach 50 Mark in einem Geldschein gefunden und den Fund beim Stationsamt in Calmbach gemeldet und abgeliefert hat. Sie will nun wissen, was mit dem Gelde geschieht, wenn sich der Geschädigte nicht meldet. Und da ist nun mtereant zu erfahren, daß in diesem Falle nicht der Finder, sondern die Eisenbahn Anspruch aus den Geldbetrag hat, weil er innerhalb ihrer Jnterefsengrenze verloren Lzw. gefunden worden ist. Die Frau ist nicht gerade erbaut von dieser klaren Auskunft, denn sie hätte doch zu gerne den Fünfzigmarkschein selber eingeheimst. So hat sie bzw. der Mann nur Anspruch auf Finderlohn.

Wie überall im Reich stehen auch in Calmbach beim Postbetrieb Frauen im Kriegseinsatz. Sie machen Posthelfer­dienst in der Schalterbedienung und in der Brief- und Paket­zustellung und erweisen sich hier als treue willige Ersatzkräfte für die zur Wehrmacht einberufenen männlichen Beamten. Wenn man berücksichtigt, daß durch ausländische Arbeits­kräfte u. a. der Postdicnst ein besonders großes Maß von Verantwortung und zusätzlicher Arbeitskraft erfordert, so be­deutet das für unsere fünf weiblichen Helferinnen viel Auf­wand an Leistung. Aber sie unterziehen sich gerne und freudig den Anforderungen, die man an sie im totalen Krieg stellt und fühlen sich wohl in ihrem neuen Beruf.

An Stelle der vielen Parteigenossen, die im Felde stehen, setzt sich die NS-Frauenschaft unermüdlich für die Belange der Partei ein. Sie betreut Verwundete in den Wildbader Lazaretten, indem sie für diese Hausschuhe ansertigen läßt oder Strumpfe ausbefsert. Schließlich gibt es auf diesem Ge­biet noch eine Reihe weiterer sozialer Maßnahmen, die von der NS-Frauenschaft durchgeführt werden. Dabei sind natür­lich die Mitglieder und auch solche Frauen, die noch außer­halb der NS-Frauenschaft stehen, willige Helferinnen.

Das Handwerk steht gleichfalls, wenn auch in kleinerem Umfange, im Kriegseinsatz. Es sind ältere Handwerker, die trotz vorgerückten Alters noch treu und brav ihre Pflicht tun. Das Flößerhandwerk ist nun seit 40 Jahren eingestellt und die meisten Männer dieser Zunst sind zur großen Flößer- armee abberufen worden. Nur eilier von ihnen, der 8ljah- rige Eaidius Bartb. lebt noch in die heutige schwere Zeit

hinein und macht noch täglich seinen Rundgang durch den Ort oder um den Ort. Vor ein paar Wochen hat er einen Unfall gehabt und dabei zwei Rippen gebrochen, aber er fühlt sich Wieoer munter und gesund und denkt noch nicht daran, seinem schönen Calmbach Valet zu sagen.

Seefahrt tut not", unter diesem Motto stehen die Schau­fenster des Kröner'schen Ladens in der Höfenerstraße. Unsere HI im besonderen hat dort Gelegenheit, Modelle unserer Schiffseinheiten zu bewundern und sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, zu gegebener Zeit einmal sich für die Seefahrt einzusetzen. Wir haben ja eine Marine-HI» die aus-

l>ie Liese ist Kein LonäerksII, Lue!» Meso irillt ms» überall.

mal jene uoä oral äiese.

Lloä sveiur man beiäe reebt verZieiebt, äann fällt äie ^abl svabrballig leiektr Da lob !eb mir äie Liese!

I schließlich den Seefahrtgedanken propagiert und von ihr Wer­den unsere Jungens, soweit sie dieser Formation nicht ange­hören, über alles Wissenswerte informiert. Die Modelle im Kröner'schen Laden sind jedenfalls ein Stück Anschauungs­unterricht für den Seefahrgedanken.

Die Fliegergeschädigten haben in Calmbach eine angenehme Heimstätte gefunden. Es hat sich zwischen ihnen und den Calmbacher Ortseingesessenen ein vertrauliches Verhältnis hergestellt und irgendwelche Klagen sind bisher nicht laut geworden. In der Zufuhr von Lebensmitteln geschieht hier alles, um nicht nur die Einheimischen, sondern auch die aus­wärtigen Volksgenossen und -Genossinnen zu befriedigen. Dis Jugend hat dicke Freundschaft mit den Terroropfern ihres Alters geschlossen und auch in der Schule wirkt sich dieses Verhältnis angenehm aus. Unsere fremden Gäste sw übet» rascht über den modernen Schulhausbau mit all seinen vor­bildlichen Einrichtungen. Besonders angenehm empfunden werden die Wannenbäder, die hier geschaffen worden sind.

In kultureller Beziehung aber steht Calmbach im Hinter­treffen. Die früheren schönen Veranstaltungen desLieder­kranz" sind im Kriege nicht mehr denkbar, was erklärlich ist, wenn man ermißt, wie viele aktive Sänger im Felde stehen. Aber vielleicht gibt sich die NSG.Kraft durch Freude" di« Mühe, auch oen Calmbacher:: und den Fremden mit irgend­welchen Veranstaltungen wirkliche Freude zu machen, denn sie tut not im Blick auf die großen Opfer im Zeitgeschehen, die auch von der hiesigen Bevölkerung getragen werden.