M Mmatyebiet

IS. Januar 1944

vedenktage: 1S7S: Hans Sachs gest. 1821: Der Geschichtsfor.

scher und Dichter Ferdinand Kregorovius geb. 1836: Der

Gsneralfeldmarschall Gottlieb Graf von Haeleier geb. 1869:

Freiherr von Reichenbach, Erfinder des Hoizoerkohlungrofen».

Entdecker des Paraffins und Kreosots, gest. 1871: Schlacht " von St. Quentin. 1874: Der Dichter August Heinrich Hoff­man» von Fallersleben gest.

We -ss A«se a«f die Brrdunkluns reagiert

Wenn du bei Nacht reitest, so nimm einen Schimmel, damit Lu ein« Laterne hast", sagt ein rumänisches Sprichwort, und diese Hrfabrungsregel stimmt tatsächlich. Wenn man durch eine tiefe verdunkelt« Straße geht, steht man die Hellen Flecken der weißen Anstrich, an den Fußsteigen, Ecken oder Mauervorsprungen sich ganz deutlich abheben, und wenn es auch noch so dunkel ist. Blitzt Mnem dann plötzlich ein Autoscheinwerfer oder der unvermutet austauchend« Strahl einer zu Hellen Taschenlampe entgegen, so hebt die Blendung das gute Nachtsehen plötzlich auf Ba.d darauf hat sich das Auge sedoch der Dunkelheit wieder ganz angepaßt und sieht nun wieder alle Hellen Anstriche und die vom Nachthimmel sich abhebenden Umrisse der Häuser und Bäume ebenso deutlich wie vorher. Daß sich da» Auge so verhältnismäßig rasch auf die Finsternis und Helligkeit umstellen kann, beruht nun auf einem ziemlich verwickelten Vorgang. Das Sehen im Dunkeln erfolgt nur Lurch die auf der Netzhaut befindlichenStäbchen", die den soge­nanntenSehpurpur" auchSehrot" genannt enthalten. Kommt es nun dazu, daß diesem Sehpurpur, wenn sich das Auge bereits an di« Dunkelheit gewöhnt hat, plötzlich Lichtstrahlen tref­fen, so wandelt sich sein Rot zuerst in Gelb um, worauf es weiß wird, was sich dann durch die sekundenlange Blendüng des licht­ungewöhnten Auges bemerkbar macht Wenn die Belichtung nur kurz dauert, färbt sich der durch den Lichteinfluß weiß gewordene Sshpurpur allerdings bald wieder rot und damit setzt die Seh­kraft im Finstern denn auch gleich wieder sin Hält die Belich­tung der Augen jedoch länger an. lo dauert es auch länger bi« dasDunkelsehen" wieder normal funktioniert, weil sich jetzt, so­bald der Sehpurpur völlig weiß verfärbt ist. Vitamin X gebildet hat und die Rückbildung über das Gelb bis zum Rot längere Zeit in Anspruch nimmt. Womit sich erklärt, daß man, wenn man aus einem Hellen Jnnenraum heraus schnell ins Dunkle tritt, zunächst überhaupt nichts sieht, well di« Umstellung der Augen vom Hellen auf» Finstere in diesem Fall eben nicht so rasch vor sich gehen kann.

SartemMit lm WlKter

Dar Aussichten der älteren Baumkronen wird gewöhnlich zwi­schen November und Februar vorgenommen. Es ist durchaus zweck­mäßig, weil der Baum, wenn seiner Krone mehr Licht und Luft zukommt, zum besseren Fruchten angeregt wird. Nur muß darauf geachtet werden, daß man nicht an einem kalten Tag schneidet, da bi, frischen Schnittflächen an den Besten durch den Frost gefährdet werden können. Sobald die Temperatur auf zwei Kältegrade sinkt, muß das Aussichten von Bäumen und Sträuchern eingestellt wer­ben. Bei Gefrierkälte soll auch nicht gespritzt werden, weil di« Spritzflüssigkeit sonst am Baum einfriert und den Luftaustausch der Rinde beeinträchtigt oder verhindert. Am Boden liegende welke Blätter, auf denen die Puppengespinste und die Eierhäufchsn des Schlehenspanners hasten, müssen verbrannt werden. Dis Einer die­ses Spinners, dessen Raupen auf Pflaumen-, Apfel- und Birn­bäumen, aber auch auf Aprikosenbäumen viel Schaden ar.richten, überwintern nämlich und können leicht vernichtet werden, wenn man sie schon im Winter auffpürt.

Sammelt Mern!

Kriegsverhältnisse lassen manche Dinge-in einem wesentlich anderen Lichte erscheinen. Was vorher achtlos beiseite geworfen oder als wenig wertvoll angesehen wurde, erhält plötzlich großen Wert. So geht es z. B. auch mit den G e f l ii g e l f e d e r n. In­folge,des Wegfalls überseeischer Lieferungen sind wir stärker darauf angewiesen, uns auf unsere eigenen Reserven zu besinnen. Gilt «s doch im Augenblick, den Bedarf der Bombengeschä­digten an Kissen und Betten so schnell wie möglich zu sichern. Deshalb ergeht an alle Haushaltungen, in denen Geflügel gehalten und geschlachtet wird, gleichgültig, ob es ein Bauernhof, ein Ge­flügelmast- oder Geflügelschlachtbetrieb, ein Siedler- oder Klein- grätnerhaushalt ist, in dem Geflügel geschlachtet und gerupft wird, die Aufforderung, alle anfallenden Federn sorgfältig zu sammeln, Gänsefedern, Entenfedsrn und auch Hühnerfedern werden für die­sen Zweck in großen Mengen gebraucht Um di« Erfassung so ein­fach wie möglich zu halten, brauchen die Federn nicht sortiert zu werden und können, wenn sie gemischt von Gänsen und Enten an- fallsn, auch gemischt abgeliefert werden. Nur Hühnerfedern sollen nach Möglichkeit immer für sich gehalten werden. Wichtig ist, daß -das Geflügel stets trocken gerupft wird, weil Naßrupfen die Federn verdirbt. .

Die Erfassung der Federn wird in Zusammenarbeit der Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsverbände mit den Gaufachbsauftragten der"Dettfedernindustrie veranlaßt. Außerdem sind u. a. die Außen­stellen des Reichsverbandes der deutschen Kleintierzüchter, Fell- fammelsiellen, Eeflügelzuchtverein« daran beteiligt. Infolgedessen kommen in erster Linie die Eierfammel- und Eierkennzeichnungs­stellen für die Federannahme in Frage. Wo sie nicht erreichbar sind, wende man sich wegen der Federsammlung an die Ortsbäue­rinnen oder die NS-Frauenschast.- Es sei noch kurz darauf hin­gewiesen, daß dis Federsammlung nicht nur als eine Notmaß- nahme dieses Winters, sondern als D a u e r e i n r i ch t u n g ge­dacht ist. Außerdem sind Bettfedern seit dem 21 September 1943 bewirtschaftet. Wer sie an unbefugt« Personen oder Betriebe ab­gibt, macht sich strafbar. Helfe deshalb jeder Geflügelhalter und jede Hausfrau, die Geflügel rupft, mit, durch sorgfältiges Sammeln dsr anfallenden Federn dazu beizutragen, den Federnbedarf der Bombengeschädigten so schnell wie möglich zu befriedigen.

Die erzieherische Aukube -er HF

ktMann über den Kriegseinsah der deutschen Jugend

Auf einer Dienstbesprechung der Gebietsführer und Gebiets- mädelfiihrerinnen der Hitler-Jugend sprach Reichsjugendführer Artur Axmann über die Durchführungsbestimmungen und prak­tischen Auswirkung aller im Zuge der Neujahrsparole 1944 ange- rrdnrten Maßnahmen für den Kriegseinsatz der deutschen Jugend Der Reichsjugendsührer betonte dabei, daß die erzieherischen Auf­gaben der Hitler-Jugend in diesem Kriegsjahr ihren Ausdruck fin­den sollen in der Ertüchtigung, in der Freiwilligkeit und in der Kraft des Glaubens aller Jungen und Mädel der national­sozialistischen Jugendbewegung

Stabssührer Möckel und di« Amtschess der Rsichsjugend- führung erörterten auf dieser Dienstbesprechung die Arbeits­bestimmungen der vielgestaltigen Sachgebiete.

Der Saft steigt. Eine alte Bauernregel verbietet, daß nach dem 20. Januar Bäume gefällt werden. Wenn auch noch Winter ist, alles erstarrt und tot scheint ringsum, die Natur treibt schon dem Lenz entgegen. Im Zellenleben der Pflanzen bereiten unsichtbare Borgänge auf neues Grünen und Blühen vor. Der Saft treibt im Innern des Stammes Hoch-Lunge neue Lebenskraft wartet auf den Tag der Entfaltung. Es isst- als ob die Geschöpfe der Natur eine Ahnung hätten von dem Kommenden. In den noch warmen Tagen eines sonnigen -Herbstes verschließt der Baum die Poren an den Blattansätzen und die Blätter fallen. Weiß der Baum vom Winter, der doch erst kommen wird? Und mitten im Winter wieder be­reitet er sich mit innerlichem Leben auf den Lenz vor, als erfühlte er ihn. Oder ists nur. weil der Baum hineingestellt ist in-den Rhythmus eines Lebensablaufs mit Höhen und Tiefen, mit stürmischer Lebensentfaltnng und Ruhebedürfnis, so wie wir Menschen auch, die in stürmischen Tagen von Sonne wissen, die kommen wird und kommen muß.

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Worte zur Gauftraßensammlung

UW' -ME" UND Mädchen der NS-Frauenschaft und des Rerchsarbeitsdienstes und Angehörige Behe^bergungsgewerbes stellen sich in den Drenst des Wmterhilfswerks, rndem sie die Gaustraßen- iammlung am 22. und 28. Januar 1344 durchführen. Gib mit^diMelbst! reichlich, dann dienst du dem Volk und da-

NSG. Freuöenstaöt. (Amtseinführung eines Ortsgrup- Penleiters.) Nach zehnjähriger erfolgreicher Amtsführung ist - Ortsgruppenleiter Braun in Klosterreichenbach aus seinem

Kreisgeschäftsstelle Hauswirtschaft Volkswirtschaft. Wie im Anzeigenteil desEnztäler" gestern ersichtlich, findet diese Woche ein HauSschuhanfertigungslehrgang für sämtliche Krauen Wildbads statt. Es dürfte im Interesse der Haus­frauen sein, sich recht zahlreich an dem Kurs (der wahlweise nachmittags oder abends besucht werden kann) zu beteiligen. Dadurch wird es vielen Müttern möglich sein, ihren Kindern warme Schuhe zu schaffen, ohne auf einen Schuhschein ange­wiesen zu sein. Es hat gewiß jeder ein paar alte Stücke Stoff und Filz, aus dem sich noch etwas machen läßt. Gleichzeitig weist die NS-Frauenschaft darauf hin, daß fede Woche in der Kreisgeschäftsstelle Wildbad, Wilhelmstratze, Kostproben aus­gegeben werden, wodurch jede Frau Gelegenheit hat, manche Anregung für zeitgemäßes Kochen sich zu verschaffen. Auch Rat und Hilfe für handwerkliche Arbeiten und Reparaturen (auch Löten von Kochtöpfen) werden jederzeit gerne gegeben.

Glauben und Haffen!

Kreisarbeitstagung der Politische» Leiter in Calw

Calw, 18. Jan. Der Kreisleiter hatte die Politischen Leiter des Kreises auf Sonntagnachmittag zu einer Arbeitstagung nach Calw befohlen. Nachdem eingangs der Kreisgeschästs- führer über die Verpflichtung der Jugend sowie einige An­ordnungen des Gauleiters gesprochen und den Ortsgruppen­leitern Richtlinien gegeben'hatte, berichtete der Kreispropa- gandaleiter in nahezu zweistündigem, aufschlußreichem Vortrag über eine von Reichsminister Dr. Goebbels anberaumtx Reichs­tagung der Propagandisten der Bewegung in Berlin. Sie stand unter dem bezwingenden LeitgedankenGlauben an den Führer Haß gegen die zur Vernichtung Deutschlands ent­schlossenen Feinde". Dieser Krieg, der eine, unerbittliche, welt­anschauliche Auseinandersetzung zweier Machtgruppen aus Leben und Tod ist, wird nicht allein mit den Waffen ent­schieden, Moral und Geist geben den letzten Ausschlag. Die Partei als Trägerin der Zukunft unseres Volkes wird deshalb die deutsche Seele mobilisieren und dem deutschen Menschen neben dem Glauben an das Ewige, an Volk und Blut, die Härte -und den Haß geben, um den Sieg in diesem schicksal­haften Ringen zu erzwingen. 1944 wird für uns alle ein Jahr der schwersten und härtesten Arbeit werden. Der Führer for­dert von jedem Deutschen die höchste Leistung! Im brutalen Terrorkrieg gehärtet, erkent die Heimat den Auftrag der Ge­schichte. Wir sind die Rächer unserer, zerstörten Städte, der gemordeten Frauen und Kinder; wir hassen tödlich, was Deutschland vernichten will. Unser Glaube an das deutsche Blut trägt ebenso wie die Erkenntnis, daß uns die Vorsehung den Führer schenkte, die Gewißheit des Sieges in sich.

Anschließend sprach der Kreisleiter. In knappen, klaren, von fester Zuversicht getragenen Worten umriß er die militä­rische und politische Lage zu Beginn des Jahres 1944 und die sich aus der Führungsaufgabe der Partei ergebenden Not­wendigkeiten. Der Kreisleiter verpflichtete seine Mitarbeiter, in Haltung und Glaube dem Volk als Nationalsozialisten vor­zuleben, stets überlegen und gelassen zu sein, diszipliniert und kameradschaftlich ihre Pflicht zu tun und schloß mit einem Treuegelöbnis znm Führer die Arbeitstagung.

Weiter gültige Postwertzeichen. Sämtliche In einer iiebsr- sicht zum Amtsblatt des Rsichspostministerinms Nr. 1 für 1943 aufgeführt gewesenen Postwertzeichen behalten ebenso wie alle später heraurgegebenen Postwertzeichen bis aui weiteres ihre Gül­tigkeit. Neben den Hindenburg lMedaillon-Kopfbild). und den Führer (Kopsbild)-Marken handelt es sich dabei »m die Sonder- Wertzeichen Kameradschaftsblock der Deutschen Reichspost, Tag der Briefmarke, Heldengedenktag, Geburtstag des Führers, Hambur­ger Rennveranstaltung, Braunes Band. Deutsche Goldschmiede­kunst, Wehrkampftage der SA, Peter-Henlsin-Gedenktage. Euro päischer Pastkongreß fauch mit Aufdruck 19. Oktober 1942).

Engelsbrand, 18. Jan. In derTraube" hielt dieMän­ner- und Frauen-Sterbekasse Engelsbrand" ihre Jahreshauptversammlung ab. An Stelle des verhinderten Vorsitzenden Hermann Kusterer erstattete Schriftführer Jakob Marquart den Geschäftsbericht, nach dem im abge- lanfenen Jahr nur ein Mitglied gestorben ist. Das neue Jahr wurde mit 128 Mitgliedern begonnen. Der vom Rechner Ernst Kusterer erstattete Kassenbericht stellte eine Zunahme des Vermögens fest. Für das neue Geschäftsjahr wurde die Kas- ssenverwaltung wie folgt zusammengesetzt: Hermann Kusterer, Vorstand, Jakob Marquart, Schriftführer. Ernst Kusterer, Rechner, Robert Reichstetter, Emil Zoll, Wilhelm Ehrhardt, Ausschußmitglieder, Eugen Gent und Friedrich Reichstetter, Kasscnprüfer. Nachdem Herr Marquart noch einige inter­essante Mitteilungen über Gründung und Entwicklung der Kaffe gemacht hatte, besprach man Werbemaßnahmen, um die der Kasse noch fernstehenden Ortsbewohner für die sehr segensreich wirkende Einrichtung zu gewinnen.

Wildberg. Am 13. Januar fand eine Beratung des Bür­germeisters mit den Beigeordneten und den Ratsherren statt. Der Haushaltsplan für 1943 steht im großen und ganzen fest. Die Ausgaben und Einnahmen sind größtenteils zwangsläu­figer Art. Die Waldeinnahmen senkten sich um rund 20000 Reichsmark, da nicht einmal die Normalnutzung ganz dnrch- acführt werden konnte. Während der Waldertrag früher in den Voranschlägen eine solch dominierende Stellung einnahm, daß ein großer Teil des Haushaltsbedarfs damit bestritten werden konnte, werden heute von den mit Höchstpreisen be­dachten Waldeinnahmen rund 50 Prozent durch Waldaus­gaben verschlungen. Der übrig bleibende Nettobetrag ist fast auf ein Zehntel des Haushaltsbedarfs gesunken. Daraus er­gibt sich, daß die gestiegenen Gewinnungskosten mit den be­stehenden Stammholz- und Faserholzpreisen keineswegs im Einklang stehen. Bei den Ausgaben stellen der Kriegsbeitrog und die Kreisverbandsnmlage die beachtenswertesten Posi­tionen dar. Nur dadurch, daß das städtische Elektrizitätswerk einen Zuschuß zu gewähren in der Lage ist und eine größere Steuerausgleichsrücklage im Voranschlag vereinnahmt werden konnte, gelang der Ausgleich des Haushaltsplans der Staüt- gemeinde m Einnahme und Ausgabe in der Eüdsnmme von RM. 513 089.. Dabei konnte auf die Einstellung eines Zu­schusses aus dem Ausglcichsstock verzichtet werden, während andererseits in der Bildung von weiteren dringenden Rück­lagen Zurückhaltung geübt werden mußte. Der Voranschlag des städtischen Elektrizitätswerks schließt in Einnahme und Ausgabe mit RM. 198568. ab. Die Geldverm.öqenZverw>il- tnng der Stadt ist in guter Ordnung. Den in beachtlicher Höhe vorhandenen zweckgebundenen Rücklagen stehen nur noch verhältnismäßig geringe Kapitalschnlden der Stadt und des Elektrizitätswerks gegenüber. -

Örtsgruppenavpells anerkennende Worte und führte als seinen Nachfolger den stellvertretenden Bürgermeister Schray in das neue Amt ein.

Alpirsbach, Kr. Freudenstadt. (Im goldenen Kranze.) Die Eheleute Andreas Pfau und Frau Friederike, geb. Birk, feier­ten das Fest der Goldenen Hochzeit.

Mötzingen. (Spiel mit Pulver forderte Menschenleben.) Am Sonntag machten sich mehrere Jungen ein Vergnügen daraus, mit Zündschnur und Pulver Detonationen herbeizu- führen. Die Hungen waren alle noch schulpflichtig. Ein Vier­zehnjähriger ist dabei so schwer verunglückt, daß er mit einer furchtbaren Kopfverletzung vom Platze getragen werden mußte. Die Ueberführung ins Krankenhaus erübrigte sich, da er kurze Zeit später schon eine Leiche war.

Kochersteinsfeld, Kr. Heilbronn. (Kette von Unglückssällen.) Das Dorf Kochersteinsfeld wurde in letzter Zeit besonders hart von Unfällen betroffen. Während Landwirt und Haus­metzger Ludwig Müller, der sich bei Notschlachtungen eine Verletzung und eine Infektion zuzog, schon seit Wochen im Krankenhaus liegt, verunglückte Landwirt Friedrich Steeb vor kurzem mit seinem Pferbegespann und mußte ins Kranken­haus Neckarsulm eingeliefert werden. Ebenfalls dort befindet sich Landwirt Rudolf Schwab, der auf dem Rückweg vom Far- renstall von einer Kalbin zu Boden gerissen wurde und einen Schädelbruch, einen Nasenbein- und einen Kieferbruch davon­trug. Das fünf Jahre Me Söhnchen. Hermann des Landwirts Hermann Weiß schlüpfte dieser Tage in einen beweglichen Hasenstall, der sedoch umkippte. Das Kind erlitt dabei einen Oberschenkelbruch.

Güglingen, Kr. Heilbronn. (Der älteste Einivshner.) Sei­nen 90. Geburtstag kann am 19. Januar als der älteste Ein­wohner von Güglingen Gottlieb Mistele feiern. Er ist geistig noch sehr rüstig.

Jlsfelb, Kr. Heilbronn. (Hohes Alter.) Am Montag, feier.e Frau Karoline Gailing Witwe als die älteste Einwohnerin Jlsfelds ihren 90. Geburtstag.

Stetten, Kr. Hechingen. (Riesentanne von der Schwab. Alb) In Stetterr wurde letzte Woche die Wohl größte Tanne der Umgebung an den ALfuhrplatz geschleift. Bei 64 Zenti­meter mittlerem Durchmesser und 31 Meter Länge halte die Riesentanne das Maß von fast genau 10 Festmetern. Sie hatte tadelloses, gesundes Hotz.

! Enzberg, Kr. Vaihingen. (Das 14. Kind.) Bei der Familie I Hermann Maisenbacher in Enzberg ist dieser Tage das ^ 14. Kind, ein Junge, angekommen. Die kinderreiche Familie ! zählt nun neben den Eltern neun Knaben und fünf Mädchen

i Altheim, Kr. Saulgau. (90 Jahre alt.) In guter Rüstig, i keit vollendete die Landwirtswitwe Agathe Fischer das 90. Le- ! bensjahr. Die Jubilarin, die zwölf Kindern das Leben ge- > schenkt hat, arbeitet heute noch täglich und macht sich bei j ihren Angehörigen nützlich.

j Trossingen. (Kammermusikabend Her Stuttgarter Musik- l Hochschule.) Zu einem besonderen Ereignis für die nmsik- ! liebenden Volksgenossen der Harmonikastadt Trossingen ge- , staltete sich ein von der Stuttgarter Musikhochschule veran­stalteter Kammermusik- und Solisten-Abend, zu der Direktor Erps einleitend über die Aufgabe der Hochschule sprach. Der Geiger Prof. Müller-Crailsheim, der Cellist Prof. N. Saal und der Pianist Prof. Hans Brehme gaben Werke von Brahms, Schubert, Mozart und Beethoven künstlerisch vol- i lendet wieder, während die Altistin Else Sihler mit tiefe' Empfindung Lieder von Brahms und Schubert vortrng. ^

Murrhardt. (Diamantene Hochzeit.) Am letzten Sonntag feierten die Eheleute Gottlob Mayer und Frau Pantine, geb. Rappold, das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Der Jubelbräutigam ist 86, die Jubelbraut 84 Jahre alt; beide sind noch rüstig und rege bei der Arbeit.

! Jefingen, Kr. Nürtingen. (Mit selbstbereitetem Svreng- floss lebensgefährlich verletzt.) In Jesingen füllte .in Junge i zusammen mit anderen Spielkameraden/einen schweren Holz­klotz mit einem selbstbereiteten Sprengstoff. Das Bohrloch verschlossen sie mit Holzpfropfen. Die hochexplosive Ladung detonierte und verletzte den Anstifter lebensgefährlich. Ein anderer Junge wurde am Kopf ebenfalls verletzt. Dieser Fall lehrt wieder einmal, Sprengstoffe und ähnliche hoch­explosive Mittel streng verschlossen aufzubewahren, damit sie Jugendlichen keinesfalls zugänglich sind.

Vorsicht auf der Straße während der Dunkelheit'

Aalen, 17. Jan. In Aalen wurde ein während der Dun­kelheit auf der rechten Straßenseite gehendes Ehepaar von einem überholenden Omnibus erfaßt und zur Seite geschleu­dert. Mann und Frau erlitten Kopfverletzungen und mußten in ärztliche Behandlung gebracht werden.

Bon der Bodenseefischerei

Friedrichshafen, 18. Jan. Die schweizerischen Bodensee­fischer hatten die Erlaubnis erhalten, trotz der Schonzeit für , Blaufelchen dem Laichfang obzuliegen. Die Hauptsänge wur- I den iyl Gebiet RomanshornFriedrichshafenMeersbnrg ge­macht. Die thurgauischen Fischer hatten gegenüber dem Fang­ertrag des Vorjahres einen Ausfall von rund 35 v. H., wäh- I rend Lei den Fischern aus St. Gallen der Ausfall 60 v. H i überschritt. Da viermal mehr Männchen als Weibchen gesan- , gen wurden, ist auch der Laichertrag mäßig ausgefallen. In ! die schweizerischen Fischbrutanstalten Nttwil, Arbon und Rar- . schach wurden insgesamt 13 Millionen Blanfelcheneier eingc ^ liefert, während im letzten Jahr allein von den Fischern des Thnrgaues über 21 Millionen abgeliefert äxerden konnten.

Strafantrag gegen sich selbst

Mit einem nicht alltäglichen Strafantrag hatte sich das Bernburger Gericht zu befassen. Ein Vater hatte in der Er­regung und Annahme, daß sein Sohn einen Schlüssel habe verschwinden lassen, zu einem Gummiknüppel gegriffen und ! damit seinen Sohn schwer mißhandelt. Später empfand er ! bittere Reue über die Tat und sah die einzige Wiedergut- ! machuna darin, daß er sich selbst zur Anzeige brachte und j seinen Sohn ärztlich untersuchen ließ. Bei der Eigenart dieses ! Falles ließ das Gericht zwar weitgehendst mildernde Umstände walten, bei der Schwere der körperlichen Mißhandlung mußte die Strafe aber auch fühlbar ausfallen. Sie lautete daher ans 400 Mark Geldstrafe.