D«« Stab während der Ausnahmen zu dem Berltn- FilmGrohstadtmelodie".

Bon links nach rechts: W. Pindter. Prof. Liebeneiner, Frau Becker (Kostüme), Dr. Ionen.

Berlin-Film (Borchmann).

Schöpferische Technik I

Der Mann an der Kamera.

Hermann Löns hat einmal davon gesprochen, eigentlich komme es im Leben doch nur daraus an, die Dinge in richtiger Beleuchtung zu sehen. Der gleiche Strohbaufen irgendwo am Wege der an einem trüben Tage wie ein grauer Unratberg aussehe, leuchte, wenn die Sonne darauf falle, wie Helles Gold. Daraus nun die Dinge in das richtige Licht zu setzen, mutz sich Vor allem der Filmopsrateur Verstehen, der Kamera, rann. Von einer Kunst fingt es ab, in­wieweit die Lei­stung derSchau- spiewrimBtld jur Geltung ge­langt.

Eigentlich hat seder Mensch sei­ne bestimmte Art, die Dinge mn sich zu se­hen, feinen Stil des Schau­ms. Walter Pindter, dessen Kamera Mts inFriede- Mann Bach",

-Kwei Welten".

Frau nach Maß",Zen- trale Rio" ganze Serien prächti- Aufnahmen chenkthatund essen Können

wir jetzt in dem neuen Berlin-FilmGrotzstadtmelod ie" erneut bewundern können, versteht sich vor allem darauf, Men­schen herauszustellen und das Charakteristische ihrer Geste ein- chfangen. In dem FilmGroßstadtmelodie" sind eS die Men- chen der Reichshauptstadt, deren Leben und Treiben in aus- »rucksstarken Bildern an uns vorüberhuscht. Dem Charakter Berlins entsprechend ist dieser Film zu einem Dokument der Arbeit geworden. Gepackt vom Ehrgeiz, etwas zu leisten, drängt es Renate Heiberg (Hilde Krahl) aus Wasserburg am Inn nach Berlin, und die Menschen, die sie dort trifft und mit deren Lebensknrve sich ihr weitres Dasein überschneidet, find gleichfalls energiegeladen samt und sonders, vor allem Werner Hinz, Karl John und Will Dohm.

Für den Kameramann war es sicher nicht leicht, tu die­sem Querschnitt durch das Leben in Berlin Schritt zu halten, sumal auch im Film die Arbeit mit der Länge des Krieges chwieriger und komplizierter geworden ist. Aber schließlich jetzt der Beruf des Kameramannes ohnehin ein hohes Maß von Gewandtheit, Anpassungsfähigkeit und Findigkeit voraus.

So sind denn Bilder zustande gekommen, die universal sind, was die Auswahl betrifft und prägnant, was die Darstellung anbelangt. In diesem Film ist alles da, was zu Berlin ge­hört: der Sportpalast, die Deutschlandhalle, das Stadion, die großen Industriewerke mit den weltbekannten Firmenzeichen, oer Wilhelmplatz, das Brandenburger Tor, das Philharmo­nische Orchester mit Wilhelm Furtwängler, die verwirrende Vielfalt der Eisenkonstruktionen und die großen Verkehrsplätze, deren photographische Aufnahme nicht geringe Anforderungen an den Kamerqmann gestellt hat. Eine Meisierleistung stellt allein schon die Wiedergabe der Fahrt nach Berlin dar.

Von der Vielfalt der Arbeit des Kameramannes erhalten wir einen Begriff, wenn Waller Pindter uns von dem neuen Werk erzählt, das nun gleichfalls dicht vor der Vgllendung steht, von dem Berlin-FilmInsel der Seligen". Es war ein jäher Sprung aus dem Berlin der Gegenwart in das Rokoko. Gewiß sind es auch hier Menschen, die uns an­sprechen und die in Paul Hartmann, Annettes Reinhold. Clementia Egies, Rudols Fernau, Karl Dannemann, Franz Schasheitltn, Eduard von Winter­st« in, Ursula Kerkina und Hans Leibell, um nur einige Namen zu nennen, charaktervolle Repräsentanten gefunden haben. Daneben aber galt es, eine bestimmte Atmosphäre- iu fixieren. Der Festungsplan von Schwiednitz, mit dem oieser Film ausblendet, beherrscht den äußeren Ablauf der Geschehnisse und das Schicksal der Menschen und ihrer An­gehörigen, die mit dem Ausbau der Festung zu tun habest.

In derGroßstadtmelodie" bot sich der Linse der Kamera ein buntes Bild modernen Geschehens mit einer Vielfalt optischer Möglichkeiten. In derInsel der Seligen" folgen wir der Kamera in das Potsdam des Alten Fritz, an verträumte Brunnen, in unterirdische Gänge, in das Schlasgemach einer berühmten Sängerin und in das Dunkel der Kerkerzellen.

Man mutz vas Werden eines FilmS beobachten, um zu wissen, datz ein Film nicht allein vom Autor, vom Regisseur und von den Schauspielern gemacht wird, sondern datz er eine Gemeinschaftsarbeit darstellt, deren Gelingen auch von techni­schen Kräften mancher Art abhängt und, wie bereits gesagt, vor allem von dem Filmoperateur, der dem technischen Gerdt, dem Scheinwerfer und der Kämera erst die Seele einhaucht wnd unter dessen Händen die Technik schöpferisch wird. Alle diese Männer sind aufs engste verbunden mit ihrer Ar­beit. Viele von ihnen haben von der Pike auf gedient,» so auch Walter Pindter, und gerade deshalb sitzen sie fest im Sattel, verstehen sie sich auf Wirkung und Nuancierung.

Alwin Schaper.

Rems aus «Mer Welt

Durch da, rasche und beherzte Ingressen von Oflarbeilern konnte ein Brand in einer Chemischen Fabrik Südwestdeutschlands rechtzeitig gelöscht werden. Da» Feuer hätte bei den großen Vor­räten an brennbaren und explosiven Stoffen rasch eine bedrohliche Ausdehnung annehmen können. Für ihr beherztes und umsichtiges Verhalten erhielten die am Löschen beteiligten Arbeiter Beloh­nungen.

Slostermauern stürzten während der Airchenfeier ein 100 Tote. Aus Mexiko wird ein Unglück gemeldet, das ein« große Zahl Opfer forderte. Während einer Kirchenfeier stürzten die Mau­ern des alten Klosters in der Ortschaft Jtzmal bei Merida ein. Den ersten Meldungen zufolge wurden Ivb Personen getötet und rund 200 verletzt. Näheres ist noch nicht bekannt.

DieNormandie", der bekannte französische Riesendampfer, von der Bergungsgesellschaft jetzt der amerikanischen Flotte vergeben worden.

Riesige Gewinne beim Vau britischer Marine-Einheiten. Wie der Britische Nachrichtendienst meldet, hat der Ausschuß für die Verbuchung staatlicher Aufträge gewaltige Profite der Rüstungs­industrie bei den Neubauten für die Marine festgeltellt. die sich auf 70 bis 80 Prozent Reingewinn belaufen Der Ausschuß for­dert dahereinschneidende Maßnahmen" zur Behebung dieser Pro­fitgier. Cs ist aber kaum anzunehmen das sich die südisch-pluto- kratischen Kriegsgewinnler von einem Regierungsausschuß ihre riesigen Gewinne beschneiden lassen

Die Warenpreise in Ischungking-Lhina haben nach amtlichen Statistiken !m September das Hundertfünszigsache der Friedens­preise erreicht. Die Preispolitik Tschungkings hat also trotz An- "hung ernster Strafen-- Wucher und Hamstern kläglich Schrsf- »ü aelitten

Der MMunk als Weltmacht

20 Jahre deutsche Rundfunksendunge»

Ts war der 29. Oktober 1923, als zum ersten Maie in einem Cröffnungskonzert der Funkstunde abends zwischen 8 und 9 Uhr di« Funkstunde Berlin ihr Sendeprogramm eröffnet« und damit den deutschen Rundfunk aus der Tause hob. Die wenigen Men­schen, di« damals an diesem Erlebnis als Hörer teilnahmen, wer­den wohl kaum geahnt haben, daß diese neueste technische Errun­genschaft in einem Sturmschritt ohnegleichen die Welt erobern würde. Aber schon zu Beginn vollzog sich die Vervollkommnung der Sendungen so sprunghaft, daß mit dem 1. April 1924 das Zwei-Mark-Abonnement für die Benutzung des Rundfunks ein­geführt werden konnte. Aus rund 500 Rundfunkhörern im Novem­ber 1923 wurden im Laufe der Jahre rund 16 Millionen, denen beute ibr Rundfunkapparat unentbehrlich ist.

War man in den ersten Jahren des Rundfunks vor allem bemüht, die Technik der Rundfunkübertragungen zu vervollkomm­nen, so verlagerte sich das Schwergewicht des Interesses nach der Ueberwindung der größten technischen Schwierigkeiten auf die Ge­staltung eines guten Unterhaltungsprogramms. Aber erst mit dem Jahr«. 1933 begann dann eine grundlegende Wandlung in der Bedeutung des deutschen Rundfunks, durch die er in-hervorragen­der Weife in den Dienst der Politik und Kultur gestellt wurde, um so über Raum und Zelt hinweg das deutsche Volk in gewal­tigen Gemeinschaftsergebnissen an allen bedeutsamen politischen und kulturellen (Äeignissen teilnehmen zu lassen. Der Rundfunk wurde zu. einem der hervorragendsten politischen und kulturellen Führungsmittel des Staates.

Seine größte Bewährungsprobe hat er Im Kriege bestanden.

Ms weltumspannendes Propagandamittel zeigt er sich vesonver, bei den großen Ringsendungen der Jugend, bei den Austausch- Programmen befreundeter Länder, wie den deutsch-italienischen und deutsch-japanischen Austauschsendungen oder bei den Ringsen- düngen, wie sie zu Weihnachten die weltweiten Fronten dieses Krieges in vorderster Stellung mit der Heimal verbunden haben Von de» großen Reden des Führers bis zu den Berichten von den Fronten ist durch die Darbietungen des Rundfunks das deutsche Volk allen Ereignissen von historischer Bedeutung nahegebrachi > worden. Die besten Rundsunkberichter befinden sich bei den Pro­pagandakompanien. Führende Köp^e der Gegenwart geben in Bor­trägen und Kommentaren dem deutschen Volk und den Völkern Europas ein klares Bild über den gewaltigen Freiheitskamps Europas. Während im Weltkrieg durch Zerschneidung der Kabel uns die propagandistische Wirksamkeit ü> den Ueberseeländern ein­fach gesperrt wurde, leistet bereits seit 1933 der deutsche Auslands­rundfunk über den deutschen Kurzwellensender eine höchst bedeut­same Arbeit, durch die dem englischen Nachrichtenmonopol ein schwerer Schlag versetzt wurde. Heute werden nicht weniger als 279 Nachrichtendienste täglich in 47 verschiedenen Sprachen in die Welt gesendet und treten erfolgreich der feindlichen Lügenagita­tion entgegen.

So hat sich die nationale Kraft des deutschen Rundfunks glanzend bewährt als Mittler zwischen Führung und Volk, als Bindeglied zwischen Front und Heimat, als kultureller Mittel­punkt deutschen Gemeinschaftserlebens und als Instrument der Entspannung und Freude im harten Alltag unseres totalen Rin­gens um die Freiheit.

..Kampf und Arbeit"

Feierstund« der Berliner Safcio zr»m 21. Jahrestag des Marsches ans Rom

Am 21. Jahrestag des Marsches auf Rom veranstaltete der Berliner Fascio eins Feierstunde im Kuppelsaal des Reichssport- fellle».

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley erinnerte In seiner An­sprache zunächst an den Tag, wo er vor einem Jahr !m Auftrag de» Führers dem Duce die Glückwünsche der Nationalsozialistischen Partei zum 20. Jahrestag überbracht habe. Wenn auch das ver­räterische Treiben einer kleinen Verbrecher-Clique das italienische Bolk an den Rand des Unterganges gebracht habe, so sei doch durch das schnelle Eingreifen Deutschland» und die legendäre Be­freiungstat des Führers der gesunde Te'l des italienischen Vol­ke» aus seinen Zweifeln aufgcrüttelt und wieder in d>s Lage ver­letzt worden, in unverbrüchlicher Verbundenheit" bi, zum Endsieg an der Seite des nationalsozialistischen Deutschland zu stehen. Das italienische Volk nähme nun unter der zielsicheren Führung des Duce seinen Lebenskampf wieder auf. Die Verräter aber werdechie Verachtung kommvder Geschlechter treffen.

Sodann gab Botschafter A n f u I a, an die Italienischen Teil­nehmer gewandt, eine lebendige Darstellung der 21 Jahre des faschistischen Regimes, der großen Zeitspanne in der Mussolini Italien zur Großmachtstellung emporgeführt habe Trotz der Er- lchlltterungen, die Italien in den letzten Wochen durchgemacht habe, könne man heute den deutschen Kameraden mit Stolz versichern, daß im italienischen Volk genügend Kräfte zur Wiederaufrichtung de» italienischen Geistes vorhanden sind Nur au» Kampf und Schmerz könne jenes Italien Wiedererstehen, das Mussolini ge­schaffen habe. Die Italiener müßten sich stets dergigantischsn Aufgabe des deutschen Volkes in diesem unerbittlichen Ringen bewußt iein. Italien wisse, was es zu erwarten habe, nämlich Kampf und Arbeit, und es arbeite und werde weiter kämpfen, damit das Opfer seiner Toten und seiner Märtyrer der Geburt eines besseren Italien diene.

Der ganze Verlauf dieser ungewöhnlich eindrucksvollen, ern­ste« Kundgebung und vor allem die spontane Zustimmung zu den Feststellungen und Forderungen der Redner bewiesen eindeutig, daß auch bei den in der Reichshauptstadt weilenden Italienern aller Volksschichten die anfänoliche Bestürzung und Verzweiflung über

den jähen Niederbruch des Vaterlandes einem neuen zielsicheren Kampfeswillen gewichen ist.

Rock ein Wer Vereister entlarvt

JarinaccI über den Verrat des Admirals Brivonefl Für de« Untergang von sechs Tankern verantwortlich

Roberto Farin acci geht mit den italienischen Heeres- und Flottenführern scharf zu Gericht, die der Regierung Badoglio zum Feinde gefolgt sind. Er schreibt über den Flottenadmiral Brioo- nesi: Brivonesi sei für die Niederlage in Aegypten verantwortlich. Er hatte einen Gsleitzug von sechs Tankern im Mittelmeer zu schützen, habe sie dem Femd vreisgegsben und sei dann mit seinem Kriegsschiff geflohen, so daß alle sechs Petrolschiffe- versenkt wurden. Nicht einmal den Schiffbrüchi­gen sei er zu Hilfe gekommen. Die aus der Insel Alamein für den Vormarsch auf Alexandrien bereitstehenden Truppen hätten somit vergeblich auf Brennstoff gewartet Damit sei der Vormarsch zum Stehen gekommen. Wenn Admiral Brivonesi ein tapferer Kom­mandant gewesen wäre, hätte vielleicht der ägyptische Feldzug gewonnen werden können. Jedenfalls stellte die Untersuchung fest, weil der Geleitzug einen Kurs nahe Malta eingeschlagen hatte, mußte er dem Feind in die Hände fallen.

Statt daß er vor das Kriegsgericht gekommen sei, sei Brivo­nefl kurz darauf zum Kommandanten des Kriegshafens La M ad- dalena auf Sardinien ernannt worden. In jener Reede lagen nun die KreuzerTr! e st e" undGorizi a" vor Anker. Schon mehrere Male hatten feindliche Aufklärer den Hafen überflogen und Aufnahmen gemacht. Somit war sich jedermann der dro­henden Gefahr bewußt, nur nicht der Platzkommandant, der die Schisse an einen anderen Ankerplatz hätte legen müssen

Am 10. April 1943 erfolgte die Katastrophe. Hunderte von Bomben wurden auf den Kriegshafen von La Maddalena abge­worfen. Hunderte von Besatzungsmitgliedern getötet. Der Ver­rat war offenbar. Später stellte sich noch heraus, daß. ü i e Gattin Brivonesis Engländerin und Schwester »Ines britischen Admirals war.

Svwiet-WWrbri» in Rorbasrika

32 Gewerkschaften neu gegründet Ueber den ständig wachsenden Einfluß der Kom­munisten in Nordafrika kommen immer neue Einzelheiten nach Frankreich. In zahlreichen Versammlungen ergreisen die Kommunisten unter dem Schutz des sogenannten Säuberung s- komitesr das Wort und werfen offen den Dissidenten schlappe Haltung bei durchgreifenden Maßnahmen vor,

«uch die kommunistische Gewerkschaftsbewegung lebt, wie die Agentur OFI aus Tanger meldet, wieder auf. Der ehemalige kom­munistische Abgeordnete von Paris, Croizat, Ist zum Vorsitzen­den der Kongresses der neu gegründeten Vereinigung der tunesi­schen Gewerkschaften ernannt worden 3 2 Gewerkschaften stind im Laufe der letzten fünf Monate unter demSchutze" der Kommunistischen Partei neu. gegründet worden De' Gaulle und seine Anhänger, !o meldet die Agentur weiter, wagen nicht, sich der kommunistischen Sturmslut entgegenzustemmen sondern machen mit ihnen gemeinsame Sache, und die nordafrikanische Presse trieft von gegenseitigen Höslichkeitsbezeugungen. So ver». öfsentlichte die gaullistische Wocheittchr-stCombat" >n dieser Woche unter der UebersrchistDas liebe (I) und mächtige Rußland" Wort«, die de Gaulle wörtlich bei seiner kürzlichen Rede in Ajaccio aussprach ein Interview de» Sowsetgssandten in Nordasrika, Dogomolov.'

Die enge Zusammenarbeit der Ko m n."U n 1 st e n und Gaullisten hat, wie derCri du Pevple" aus Tanger meldet, zur Absetzung Giraudr als Kommandanten der Landtrüp- pen In Nordasrika geführt. Diele stehen jetzt unter dem Befehl des gaullistischen Kriegskommissars und ehemaligen Generals Gentll- homme.

Verschiedene hohe Beamte, so meldet derPetit Parisiien" aus Tanger, di« Marschalll PStain die Treue hielten und von de Gaulle abgesetzt worden sind, verschwanden im Lause der letzten Wochen. Man nimmt an, daß sie die Flucht ergriffen haben, um sich dem Zugriff der kommunistischen Agenten zu entziehen, dl» sie auf die Schwarze Liste gesetzt haven.

Bil-er -es Elen-s

Die Hungersnot in Tndiey

Indische und ausländische Journalisten besuchten am Dienstag abend einige der schlimmsten Elendsviertel Kalkuttas. Dort hatten sich große Massen hungernder Menschen auf den Bürger­steigen zur Nachtruhe gelagert. Hungernde und völlig verarmte Menschen lagen und schliefen auf dem harten Steinpflaster, ohne auch nur eine Decke zum Schutz gegen die Nachtlicht« zu besitzen. Vor einem großen Bazar entdeckten die Journalisten ganze Hau­fen ausgemergelter Menschen versammelt, die dort mit vielen neu­geborenen Kindern zwischen sich auf den Fußsteigen und dem Pflaster der Fahrbahn lagen. Es war erschütternd, die Panik zu sehen, von der die Hunger leidenden Menschen ergriffen wurden, als sie die Gruppe der Berichterstatter, von denen viele als Kriegs­berichter in Uniform waren, sahen. Sie ergriffen ihre Kinder und versuchten, so schnell wie möglich davonzulausen. Dies wirst ein Licht auf die Schwierigkeiten, mit denen die freiwilligen sozialen Helfer zu kämpfen haben, denn die Leute fürchten, datz sie Kon­zentrationslagern zugeführt werden.

Nach offiziellen behördlichen Angaben wurden in Kalkutta allein am Sonntag 144 Opfer der Hungers not ver­brannt. Ueber bas Ausmaß der Hungerkatastrophe auf Sem flachen Land liegen bisher noch keine offiziellen Ziffern vor.

Der neue britische Bizekönig in Indien, Lord Wavell, be­sichtigte am Mittwoch 70 Meilen westlich von Kalkutta die Gegend von Midnapur, die im vergangenen Jahre von einem Cyklon ver­wüstet wurde. Auch aus diese Gegend hat sich die Hungersnot er­streckt. Wavell besuchte die Hauptzustuchtsstätten der unglücklichen

Die LmoroM von Risch

Im Anschluß an die Trauergottesdienste, die am Mittwoch in "der Belgrader Domkirche sowie in allen serbischen Kreisstädten für die Opfer des kürzlichen anglo-amerikanischen Luftangriffs.auf Ni-sch stattsanden, brandmarkte der serbische Ministerpräsident Neditsch in einer Rundfunkansprache den ruchlosen Ueberfall aus die wehrlose serbische Bevölkerung.

Attenkaksversuch auf den Sowjekgefandle« in Algier

Auf den Sowfetgefandten beim Dissidsntenkomitee in Nord­afrika ist, wie die Blätter aus Tanger melden, ein Attentat ver- üot worden. Während Bogomolow in Algier die sowjetische Ausstellung besuchte, wurde eine Höllenmaschine entdeckt di« kurz vor der Explosion stand. Alle Besucher der Ausstellung wurden durchsucht und einige Verdächtige verhaftet.

Vlm-NersMung zum Schutze der Sicherheit

Die italienische Staatszeitung veröffentlicht ein ministerielles Dekret des Duce, das die Disziplin der Italiener in Kriegszeiten regelt. Die Verordnung enthält insgesamt 13 Punkte In diesen wird unter anderem die Fluchtbegünstigung Kriegsgefangener oder Insassen von Konzentrationslagern, die Veröffentlichung von Preffeartikeln gegen das Prestige der Achsenmächte und die öffent licher Sicherheit, unerlaubter Dersammlungsbesuch. der Betrieb und die Duldung von Radiosendestationen oder das Abhören feind licher Sender, Arbeitsflucht und Streikbeteiligung und ähnliche staatsfeindliche Handlungen unter Zuchthausstrafe gestellt, in schwe­reren und in den besonders aufgeführten Fällen sogar mit dem Tode bestraft. Oie Verordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung in der Staatszeitun« und durch den Rundfunk in Kraft.

Unbeschränkter Opfermut der finnischen Arbeiterschaft

Anläßlich des Abschlusses des 4. Finnischen Allgemeinen Ge- werkschaftskongresses stellt die gesamte finnische Presse die groß« Einigkeit und Entschlossenheit fest, mit denen die Tagung ihre Aut- gaben erledigte Die Parole der finnischen Arbeiterschaft, mit ftstem Willen. Entschlossenheit und uneingeschränk- Opfermut den finnischen Verteidigungskampf bis zur Errei - chungde» Kriegsziels fortzusetzen, habe nicht nur in den Kreisen der organisierten Arbeiterschaft das entsprechende Echo ge­funden, sondern auch bei allen außerhalb der Organisation stehen­den Bevälkerunaskreisen.

Nie Amgotbeschützt" Kunstschatze

Svenska Dägbladet" bringt eine Meldung desTimes -Nach- >tendienstes aus Algier über die Maßnahmen, die der Berater

Amgot in Kunst- und Denkmalssragen auf S > z i l i e n ge-

ifen hat. Danach erklärte der Sachverständige der Amgot. datz ge Maßnahmen im Gange.seien, um w^°re Zerstörungen dn chädigten Denkmäler durch Regen und Diebstahl von Büchern > Dokumenten zu verhindern.

Regen und Diebstähle sind also die Gründe für den syst e m ». chen Kunstraub, den die Anglo-Amerikaner in Sizilien

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