möglichen Entwicklungen der Zukunft mit Ruhe und dem Selbstgefühl der. Starken entgegentreten könne, mannhafte Wehrhaftigkeit mit Friedensliebe zu verbinden, die eigenen Rechte und Interessen mit dem rechten Augenmaß für ihre Bedeutung und mit der Mäßigung zu vertreten, die Bismarck selbst gerade in den Zeiten seiner größten Erfolge auf dar höchste aurzeichnete, nationales Selbstbewußtsein ohne verletzenden Hochmutzu hegen, erreichbaren Zielen folgerichtig und tatkräftig nachzustreben, nicht aber politischen Phantomen nachzujagen, in ernster, unablässiger Arbeit die Pflichten des Tages zu erfüllen und sich vor Verweichlichung durch Wohlleben zu be­wahren?

Innsbruck 31. Juli. Die Verheerungen im Zillertal sind ungeheuer. Zahlreiche Häuser sind eingestürzt, mehrere dem Einsturz nahe. Die Zahl der Verunglückten beträgt, soweit bi« jetzt festgestellt ist, tnrgesamt 22. Vier Leichen sind geborgen. Ueberall her werden schreckliche Einzel­heiten gemeldet. Im inneren Teile der Täler find teilweise ganze Gebiete verschlammt. Heute ist der Statthalter in das Ueberschwemmungr gebiet abgereist. Eins umfassende Rettungsaktion ist eingeleitet. Von auswärts werden Pioniere herangezozen.

Wien 31. Juli. Dis Wetter-Katastrophe in Tirol hat nach den letzten Meldungen einen gewaltigeren Umfang angenommen, als die ersten Berichte erkennen ließen. Folgende Einzelheiten werden noch gemeldet: Hauptsächlich wütete das Unwetter im Zillertal, doch wurden auch benach­barte Täler betroffen. In Jonbach wurde ein Kalkwerk durch Blitzschlag ein Raub der Flammen. Ueberall begleiteten Hagelschlag und Wolkenbrüche

da« Unwetter. In Watten» wurde durch Blitz­schlag ein Ingenieur de« Elektrizitätswerk« getötet. In Hart im Zillertal wurden zwei Häuser von den Fluten weggeriffen. 9 Personen kamen dabei um. In Patsch stürzte ein Haus ein, wobei 6 Personen ertranken. Von Stunde zu Stunde treffen weitere Berichte über Verheerungen, bei denen Menschen umkamen, ein.

Mailand 31. Juli. Für den Todestag des König« Humbert hatten die italienischen Anarchisten eine große Kundgebung geplant. Die Polizei verhaftete gestern in einer kleinen Druckerei vier Anarchisten und beschlagnahmte einige tausend gedruckte Aufrufe zur Verherrlichung des Mörder» Brerci, der den König Humbert erschossen hat.

Vermischtes.

(Belohnte Geistesgegenwart.) Ein Beamter der ventral Usilrvax erzählt

folgende Geschichte von einem verlorenen und wiedergefundenen Diamanten: Eine Dame, die stch in einem Expreßzuge der genannten Linie befand, versuchte, das Fenster eincs Wagens zu öffnen. Es war aber sehr schwer zu öffnen und fiel auf ihre Finger. Dabei traf er einen wert­vollen Diamanten und brach ihn aus seiner Fassung, so daß er aus dem Wagen herausfiel. Glücklicher­weise hatte die Reisende den Gedanken, auf ihre Uhr zu sehen und stch die Zeit zu merken, zu der der Verlust stattfand. Als der Zug bei der ersten Station anhielt, telegraphierte sie an die Vlrauä ventral Nation, beschrieb den Hergang und gab ausdrücklich die Zeit an. Der Diamant wurde an dem Orte gefunden, dessen Aufsuchung die Zeitangabe der Dame erleichtert hatte.

(Tie sind in Dänemark, mein Herr!) Während de« Besucher de» französischen Präsidenten Falliere« in Kopenhagen ereignete sich nach einem schwedischen Blatt» dem man die Verantwortung überlassen muß, folgende rette Episode. Eine der Hauptfestlichkeiten, die den Gästen zu Ehren in Kopenhagen gegeben wurde, war der große Ball der Alliance Francrise. Dar Fest war in alle» Stücken geglückt, nur die Hauptperson, der Prä­sident Falliere« selbst, fehlte. Die Festlichkeiten vorher hatten den 67jährigen Herrn zu sehr mit- genommen und er hatte absagen lassen. Man tröstete sich, tanzte und aß auf das Wohl de« Präsidenten. Die Stimmung hob sich, besonder» als der Admiral Scheller auf einen Stuhl stieg und von den alten Normanen zu reden begann, und dann ein Hoch auf dis französische Marino ausbrachte. Darauf hätte nun der französische Erkaderchef danken müssen, doch war er bereit» heimgegangen. Dafür nahm ein Seeoifizier, Kapitän (!) Fournier, dar Wort, dankte für die Gastfreiheit und brachte mit schallender Äimme ein Ho- auf die — schwedische Flotte au«. „Ach ja," meint der Berichterstatter, „ja die Franzosen — in Geographie find sie niemals stark gewesen? Aber war verzeiht man nicht auf einem Balle! Man brach in allgemeines Gelächter aus, nur einer der Anwesenden nahm die Situation ernst, der alte Petitgar; er sprang auf und rief dem Redner empört zu: „Sie sind in Dänemark, mein Herr!"

8ora«»sichtliche Witterung:

Zunehmende Bewölkung, vereinzelte Niederschläge, vorübergehend etwas kühler.

Amtlich« und Privatanzeigen.

Obeeamtssparöasse Takw.

Bekanntmachung des Wechuungsergebmstes

Pr» 1907 .

Nach der abgeschlossenen Sparkassenrechnung pro 1907 betragen:

die Passiva:

Zahlungsrückstände . . 400.—.

Guthaben der Einleger pro 1. Januar 1908 1289 946.16.

die Aktiva:

Ausstände.

4 470.73.

Wert des Inventars

784. 40.

Aktivkapitalien . . 1

243 524.07.

Bankguthaben . . .

10 260.95.

Geschäftsguthaben bei

d. Creditbankf. L.u. G.

300. —.

Stückzinse aus Darlehen

u. Güterzielern bis 1.

Januar 1908 . . .

10 614. 09.

Kassenbestand pro 31. De-

zember 1907 . . .

31 932.53.

Summe „L 1301886.77. j Summe 1 290 346.16.

Die Aktiva übersteigen die Passiva um . . 11540 61 S.

Im Vorjahr hat dieser Ueberschuß betragen . 8 159 ^ 15 I.

Demnach Vermögenszunahme, Verwaltungs­überschuß im Jahr 1907 ...... 3 381 46 F

Zahl der Teilnehmer am 31. Dezember 1907: 2865.

(Ende 1906 waren es 2593)

Calw, den 30. Juli 1908.

Oberamtssparkasse.

Vorstand der Uemaltungskommisstov: Kasster:

Schultheiß Scholl. Pommert.

Oberamt Calw.

Gemeinde Neuhengstett.

Sauarbeiten.

Zur Renovierung des Rathauses und Schulhause» sind nachstehende Arbeiten im Submisflonsweg zu vergeben.

Die Kosten der einzelnen dabei vorkommenden Arbeitsgattungen betragen:

SchulhauS: RathanS:

1. Maurerarbeiten 130 ^ ^

2. Gipserarbeiten . . 100 130

3. Schreincrarbeiten. . 390 70

4. Glaserarbeiten . . 20 20 ^

5. Verschindelung . . — 430 ^

6. Malerarbeiten . . 250 252 ^

_Bewerber haben ihre in Prozenten der Ueberschlagspreise ausgedrückten Offerten bis spätestens Mittwoch, de» 5. August 1908, vormitt. 11 Uhr, bei dem Unterzeichneten einzureichen, woselbst Kostenanschläge und Bedingungen zur Ewpcht aufgelegt sind.

Calw, den 29. Juli 1908. I. A.

Oberamtsbaumeister Kiefner.

K. Forstamt Hofstett, Post Teinach.

Stammholz-Verkauf

am Donnerstag, den 13. August, nachm. 2 Uhr, in Rehmühle aus ll. 15, Hut Rehmühle, 28 Eichen mit 17 Fm. IV—VI, Kl,; aus I. 10, Hut Agent ach, 83 Buchen mit 31 Fm. IV.—VI. Kl.

Losverzetchnisse vom Forstamt erhältlich.

Verkauf akgiiiWer Eisenbahtischuikllku.

Am Montag, de« 3. August, mittags (-1 Uhr, kommen auf der Station Hirsau ca. 650 alte Bahnschwellen im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.

Kgl. Bahnmeisterei Hirfa».

Sonntag Vormittag 11—12 Mir

(b«i KÜnstiKer Witterung)

Lurmusilr m lieg ^lilaxen.

stlMürvvreiu vrllv.

Sammlung zur Fahnenweihe in LiebrlSberg un? «11

Uhr beim Vorstand.

Abfahrt mit Zug 11 Uhr 27.

Ser Dorstaud.

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im Alter von 18—24 Jahren, evangel., für eine kleine Familie in Stuttgart, welches Liebe zn Kindern hat (5 j. Knaben). Eintritt sollte pr. 10. Aug. erfolgen. Lohn 200.—. Anfrage» bitte zu richten an

Hch. Dittus, Teinach.