Das unerbittliche Gesetz

Gedanken -er Front zum Beginn de» fiinften Sriegrjahre» Bon Kriegrberlchter Hans Metzler

(P.K.) Das schwere Erleben der großen Abwehrschlacht läßt ein Erinnern an die Teptembertag« 1939 kaum aufkommen. Aber einzelne 'Bilder haben sich fest ins Herz eingeprägt: Alarm in unse­rer Garnison, einem kleinen Städtchen in den Vorbergen der All­gäuer Alpen. Atemlos sitzen wir in den Stuben der Kaserne um Sie Lautsprecher beisammen und hären die Nachrichten aus Polen. Hören, wie die Deutschen dort mißhandelt und verfolgt werden, wie Zwischenfälle an der Grenze stattsinden, und hören dann auch nach tagelangem, fieberndem Abwarten, wie der Führer den Befehl zum Gegenangriff gibt.

An einem klaren Morgen marschierten wir zum letztenmal durch das liebgewonnene Städtchen, das wir seither nie mehr ge­sehen haben. Dann saßen wir im Zug und fuhren in den Osten. Unterwegs, als der Zug in einer Station, hielt, Härten wir Nach­richten. Und was wir dabei erfuhren, traf einschneidend unser Herz. Erst waren wir betroffen darüber, dann wütend: gut, sie sollen ihn haben, den Krieg! Wir wollten unser möglichstes dazu tun, daß er nicht uns, sondern ihnen schlecht bekommen sollte, dis uns in diesen Stunden den Krieg erklärt hatten, um angeblich Polen zu schützen, wie 1914 Belgien: England und Frankreich! Es war der 3. September 1939.

Wie ein gespenstischer Traum flogen die folgenden Wochen an uns vorüber. Märsche unter glühendem Himmel, durch brennende Dörfer, durch Tag und Nacht. Und als alles überstanden war, da faßten wir es kaum. Wir hatten kennengelernt, was Krieg ist und was Sterben heißt, hatten die verzweifelten Stunden an gesicht» der Vernichtung ausgskostet und auch die unfaßbare Kraft in uns selber erfahren, die sich stärker als alle Schrecken erwies.

Wer hätte damals schon zu übersehen vermocht, was alles an widrigen Mächten ringsum gegen uns aufgestanden war. Nur die Führung wußte darüber Bescheid. Doch sie schwieg und handelt« dafür. Ihr blieb das Schwerste Vorbehalten, das je als Auftrag einer Führung auserlegt war: gegen die Ausweg­losigkeit eines mit Vernichtung drohenden Geschicks zu kämpfen, das sich folgerichtig und eindeutig abwickeln mußte. Es blieb nur eines übrig: durch blitzschnelle Entschlüsse den gordischen Knoten zu zerschlagen, di» Freiheit des Handelns an sich zu reißen und in heißem Glauben an die eigene, gute Sache das unmöglich Schei­nende zu wagen.

So wurde Frankreich geschlagen, so Serbien und Griechenland. Ueberall waren wir mit dabei. Ader kein Sieg vetmochte die Spannung in uns zu verringern. Denn wir fühlten es alle: das Schwerste steht uns noch bevor. Ein Krieg, der wie dieser dis ganze Erde umzuwandeln schien, mußte die ganze Kraft eines Volkes fordern I

Es erübrigt sich hier, über den Kamps gegen die Sowjet­union zu sprechen. Noch sind wir mitten in der schweren, ent­scheidenden Schlacht um unser Leben, die uns der östliche Feind aufgedrungen hat. Von nun an hatte der Krieg ein anderes Ge­sicht bekommen. Was früher oft wie eine Redensart klang, wurde nun zur Gewißheit: es geht um Leben und Tod! Nicht nur für den einzelnen, sondern für das ganze Volk. Die Entschei­dung darüber wird Im Osten gefällt, an dessen Fronten und das ist der Wahnwitz dieses Krieges der Westmächte der deutsche Soldat nicht nur seine Heimat, sondern auch die Grenzen der Völ­ker schützt, die gegen ihn im Kriege standen und noch stehen. Erst eine spätere Zeit wird diese Tatsache ganz zu übersehen vermögen und das endgültige Urteil stillen.

Das deutsche Volk besindst sich im schwersten Kampf, den es je zu bestehen hatte. Dis nächtlichen Terrorangrifse aus di» deutschen Städte bekunden, mit welchen Mitteln uns der west­lich» Gegner nicht nur im Kriegs, sondern auch in seinem prokla­miertenFrieden" auszurotten gedenkt. Cs ist sin Kamps, der jedes Kompromiß ausschließt und der für uns nur den Frieden kennt, der durch den Sieg erworben wird. Alles andere bedeutet Preisgabe des eigenen Wesens und damit die endgültige Vernich­tung unserer Kultur, unseres Volkes. ,

Täusche sich niemand In, dieser Zeit der härtesten Prüfung über die Zukunft, die unser ganzes Vdlk erwartet, wenn wir sie nicht bestehen. Del Soldat ist sich darüber klar. Und niemand als er kann besser verstehen, wie schwer die Heimat unter dem Terror zu leiden hat, der säst in jeder Nacht eins andere Stadt, ejn anderes Dorf zur vordersten Front macht. Aber gerade der Soldat weiß nur einen Rat: die Not und die Schmerzen er­tragen und trotz aller Zerstörung unverrückt an das Leben glauben!

Mit Deutschland steht ganz Europa im Kamps um sein nacktes Leben. Wer zagt und zaudert, stellt sich aus die Seite des Feindes

wer mutlos wird, gräbt sein eigenes Grab. Nur der Tapfere erschließt sich die Möglichkeit einer Zukunft, in der wir als Volk nicht nur Arbeit und Brot haben werden, sondern auch sin Leben führen können, das wirklich lebenswert »st und uns die große Erfüllung bringt. Die Wunden haben uns nur härter gemacht, das vergossene Blut entschlossener, die größere Gefahr unbeugsamer. So überschreiten wir die Schwelle zum sünsten Kriegs,ahr. Was es auch bringen mag: wir sind bereit, eq zu bestehen!

Völlige Ruhe tu Dünemark

Bereits wieder Erleichterungen des Ausnahmezustandes

Der militärische Ausnahmezustand in Dänemark ist durch den Befehlshaber der deutschen Truppen verhängt worden, um dem Treiben feindlicher Agenten Einhalt zu gebinen, die in der letz­ten Zeit in verstärktem Maße bemüht waren, Unruhe und Stö­rungen zu verursachen. Obwohl der dänische König, die dänische Regierung und der dänisch« Reichstag kürzlich wiederholt ernst aus di« Folgen solcher Störungen hingewiesen hatten, war die dänische Regierung nicht in der Lage, die von der Reichsregierung gefor­derten scharfen Maßnahmen zur Unterdrückung des schädlichen Treibens durchzuführen Die Sicherheil des Landes und der deut­schen Truppen machten deshalb die Verhängung des Aus- nahmezustandes notwendig

Die dänische Regierung hat, wie amtlich mitgeteUt wird, am -9. August hem König ihr Abschiedsgesuch eingereicht und sofort aufgehört, zu fungieren. Die Verwaltung in den Ministerien und Generaldirektoraten wird bis auf weiteres von den betreffenden Departementschefs, Generaldirektor bzw. Direktoren geleitet. Vor ihrem Rücktritt erließ die Regierung eine Erklärung, In der sie all- Staatsbeamten aufforderte, auf ihren Posten zu bleiben und ihre Tätigkeit zum Besten für Land und Volk fortzusetzen. Die Lage im Lande ist völlig ruhig.

Vom Polizeidirsktor in Kopenhagen wurde am Dienstag abend bekanntgegeben, daß angesichts der ruhigen Haltung der dänischen Bevölkerung in den ersten Tagen des militärischen Ausnahme­zustandes mit sofortiger Wirkung eine Reihe von Erleichterungen der bisherigen Bestimmungen eintreten. Die Mitteilung über diese Erleichterung, die In der Äadt durch Lautsprecherwagen der Poli­zei bnanntgegeben wurde, wurde von der Bevölkerung mit großer Befriedigung ausgenommen.

Wie verlautet, werden entsprechende Erleichterungen der Be­stimmungen der Ausnahmezustandes für die Provinzstädte örtlich bekanntgegeben werden

Von den Engländern aufgepukschk

Aus englischen Meldungen geht einwandfrei hervor, daß die Engländer die dänische Bevölkerung systematisch zu Sabotage un>- Unruhestistung aufgesordert haben. In einer Meldung des Lendoner Nachrichtendienstes vom 29. August heißt es:

Es mag sein, daß die dänischeRevolution" der Anfang einer sorgfältig geplanten Serie von Aufständen im besetzten Europa '/t? Der London Star" schreibt, man sei in London vielfach der Meinung, daß die dänischen Ereignisse vielleicht zu früh eingetketen selen, und der Londoner Kommentator Patrick Lacey erklärte ganz offen, die Sabotage in Dänemark sei seit einem Jahre immer mehr

- wachsen, und zwar mit Hilfe britischer Agenten.

Anhaltend schwere Sowjel-Verlvste

I« zehn Lagen 2SV Panzer dnrch Sturmgeschütz-Abteilung abgekchosse»

Im Baum von Isjum herrscht seit mehreren Tagen Kampfruhe. Sie wurde dem Feind von unseren Truppen durch bi, Ihm zugefügten schweren Verluste aufgezwungen. Rund 1000 panber, 100 Geschütze aller Kaliber und etwa SO DOS Mann an Token haben die Bolschewisten allein am mittleren Donez bei Ihren vergeblichen versuchen verloren, nach Süden durchzu- stoßen. ^

Die im Wehrmachtbericht vom 27. August genannte Sturmge­schütz-Abteilung 236 vernichtete dabei innerhalb von zehn EIn- satztagen ohne eigene Verluste 289 Sowjetpanzer. 49 davon wurden von einer einzigen Baterie abgeschossen, und die letzten neun brachte ein verwundeter Unteroffizier zur Strecke.

Auch aus den anderen Frontabschnitten liegen zahlreiche Mel­dung über schwere Verluste der Bolschewisten vor. So hat die im Raum von Charkow kämpfende »L-Panzer- Ärenadier-DivisiönTokenkops" in der Zeit vom 15. bi» 23. August allein über 3100 Gefangene eingebracht und In ihrem Gefechts- skreifen mehr als 4299 gefallene Bolschewisten gezählt. Außerdem vernichtete oder erbeutete sie 67 Panzer und Skurmgeschühe, 81 Geschütze verschiedenen Kalibers, 124 Panzerabwehrkanonen, 218 Granatwerfer und Maschinengewehre, 195 Panzerbüchsen, 136 Kraftfahrzeuge sowie zahlreiche leichte Infanteriewaffen und große Mengen an Sriegsgerä».

Die ebenfalls im Raum von Charkow eingesetzte U-Pan- zer-Grenadier-DivisionDas Reich" meldet über 1009 von ihr seit 5. Juli vernichtete Sowjetpanzer, die Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland" über 780.

Sehr hohe Verluste hatten die Bolschewisten auch im Raum südwestlich Orel, wo sie Im Kampfabschnitt einer Armee vom 26. bis 28. August weitere 223 Panzsrkampfwagen verloren. Etwa gleich hoch ist die Zahl der im Raum westlich Orel und im Wjasma-Abschnitt seit 23. August abgeschossenen Sowjet­panzer. An diesen Erfolgen Hatto die an den Brennpunkten der Abwehrschlacht stehenden wllrttombergisch-badischen, bayerisch- ostmärkifchen Md hamburgischen Greygdiere und Panzergrena-

orerle, 016 verölls IN Oen vvTlNlsgenonnenbn am 21 Miitin» 11 *«^ übergehend zum Stillstand gekommenen -Kämpfen den Sachen,!- sten sehr hohe Menschsn- uvd Materialverluste beigebracht hatten von neuem erheblichen Anteil. " ^ mmen.

Rach dem schweren Zusammenbruch des bolickewiNiick-n angrifs, Com 23. August im Raum südwe st, ich H A m a M sich der Feind auf Grund seiner hohen Verlust-inerGnk- täaigen Atempause gezwungen. Sei« 28 . August berennl e? erneut unser« Stellnugen. Dabe hatten hamburgische Panzergrenadier« an e In e mT a g e allein 15 Angriff- von drei jeweils aus fünf Bataillonen und zahlreichen Panzern gebildeten Stotzgrup* pen zu bestehen. Im rusammengefaßten Infanterie- und Artillerie- feuer brachen aber alle feindlichen Vorstöße zusammen, bevor sie noch unsere Hauptkampflinie erreicht hatten. Tausende gefallene Bolschewisten blieben im Vorfeld liegen.

Ebenso hart hatten schwäbische Panzergrenadiere zu kämp­fen. Nach schwerem, stundenlangem Trommelfeuer versuchten die von Panzern, Bombern und Schlachtfliegern unterstützten Bolsche- wistsn auch in ihrem Abschnitt unsere Stellungen aufzubrechen. Vom Morgengrauen bis zur Mittagsstunde stürmte der Feind siebenmal« n, ohne auch nur einen fußbreit Boden zu ge- wmnen. Die schwer angeschlagenen feindlichen 'Verbände stellten sich am Nachmittag zusammen mit frisch herangeführten Kräften noch weitere viermal zum Angriff bereit. Artillerie, Werferbatte, rien und Sturzkampfflugzeuge zerschlugen» beralleAn- griffsvorbereitungen, so daß die erschöpften Bolschewi­sten ihre beabsichtigten Vorstöße nicht mehr durchführen konnten.

Am Abend dieses Kampftages lagen die gefallenen "Bolschewisten in Bergen vor unseren Linien.

Im Bereich einzelner Kompanien konnten 309 und mehr ae- fallene Bolschewisten gezählt werden. In den Bereitstellungsrau. men muß d»r Feind Tausende von Menschen verloren haben. Doch . ebenso wenig wie man di» Verluste der Bolschewisten in ihrer Gesamtheit feststellen kann, so läßt sich auch kaum die Leistung der deutschen Soldaten ermessen, die durch ihre Tapferkeit die low- ietiscken Anariffe im Blut erstickten.

Sie Folge« ivöre« «nablehbar

Di» Gefahren eines Sieges des Bolschewismus

vnStockholms Twningen" kommt ln de» Betrachtungen an­läßlich des vierten Jahrestages des Kriegsausbruchs die Gefahr zum Ausdruck, die Europa von Seiten der Sowjetunion droht. So schreibt der militärische Mitarbeiter vonStockholms Tidnin- gen" u. a.:Wenn die Barriere, die die deutschen Heere an der Ostfront bilden, unter Mitwirkung der Westmächte zerbrechen sollte, wird die Sowjetmacht einen entscheidenden Einfluß über große Teil Europas erhalten. Wer mit offenen Augen diese Möglich­keit betrachtet, weiß,'daß in diesem Falle eine Wendung in Euro­pas Geschichte und im Schicksal der Völker eintreten würde und daß dis Folgen unübersehbar wären." Es wäre der Untergang des Abendlandes.

Die norwegische ZeitungAften Posten" beschäftigt sich mit der herausfordernden Politik der Sowjets gegen de n Norden und erklärt, der erste Preis für den englischen Verrat gegenüber dem Norden habe bezahlt werden müssen, als sich der Volkerbund aus Wunsch Moskaus gegen die finnisch-schwe­dische Aaland-Politik wandte. Als zweit« Etappe folgte das Frie­densdiktat von Moskau, das Hangö raubt« Auch gegen die Bil­dung eines finnisch-schwedisch-norwsgischen Vertsidigungsverban- der legten dis Sowjets mit Unterstützung Englands und der USA ihr Veto ein. Wie würde erst die endgültige Rechnung für den Norden im Fall eines Sowjetfieges ausfehen?

Für alle Naiven und Ungläubigen, die bisher die bolsche­wistische Gefahr^unterschätzten, für alle Dummen, die an »ine Ach­tung der Freiheit und der Unabhängigkeit der europäische» Natio­nen durch Moskau oder an die Möglichkeit der Engländer und Amerikaner^ einer bolschewistischen Invasion auf dem Kontinent entgegenzutreten; galubten, waren die Ereignisse der letzten Wochen nicht nur eine kalte Dusche, sondern auch eine brutale Aufrütte­lung und ein Zurückrufen zur Wirklichkeit", fchreibt der Leit­artikler der ..Vorunca Vremii" und stellt abschließend fest:Vor

dem Bolschewismus mmm uns aue nur oer oeuricy« «srv teidigungswall. Ohne ihn ist Europa verloren?

Rundfunkansprache Tajos an da» burmesische Volk

, In einer Antwort auf eine Erklärung des burmesischen Regie­rungschefs Dr. Ba Maw richtete der japanischen Ministerpräsident Tojo sein Wort über den Rundfunk an das burmesische Volk. Tojo betonte, die Grundlage für den Sieg in diesem Kriege lägen in den unerschöpflichen Re'lchtümern und Hilfsquellen Ostasiens, die täglich in Kampfkraft umgesetzt würden.

Tojo führt« drei Gründe aNst die maßgeblich dafür sind, daß der Sieg von Japan und seinen Verbündeten errungen wird: 1. Die Reihe der große Siege, die in dem ersten Stadium des Krieges errungen wurden; 2. die Stärkung desStählernen Pak­tes" einer Milliarde Ostasiaten, die für die Vernichtung der ge- meindsamen Feinde kämpfen und 3. die stetige und unaufhörliche Umsetzung der unerschöpflichen Hilfsquellen Grohostasiens In Kriegspotential. Durch die geballte Kraft unserer menschlichen und materiellen Hilfsmittel und durch die weitere Stärkung unserer unbesiegbaren Stellung werde Großostasien seine Befreiung und den Sieg erringen.

Großostasienminister A o k i richtete bei einer Konferenz das Wort an die Leiter der führenden Gesellschaften Mandschukuos und erklärte, seine Reise durch China und Mandschukuo sowie die süd­lichen Gebiete habe ihm mehr denn je die Gewißheit gegeben, daß der Sieg im großostasiatischen Krieg gewiß sei. Dank der , stark entwickelten Industrie spiele Mandschukuo eine^mmer bedsu- I tenders Rolle al? Versorgungsbasis sür Japan.

König Voris* letzte Tage

Der bulgarische Ministerpräsident gab eine« Kra«kheitsb«richt

In Ergänzung des Sie. Taktes, den das bulgarische Justiz­ministerium zum Tode des Zaren Boris III. herausgegeben hat, gab Ministerpräsident Professor Filoffvor Pressevertretern einen. Bericht über die letzten Tage des Zaren und die Entwicklung der Krankheit.

Wie aus diesem Bericht hervorgeht, verbrachte der bulgarische König eine ganze Woche vor seiner Erkrankung in T s ch a n k u r i a. Dort unternahm er am 18. August einen Ausflug aus den Mus- salla zu Pferde und stieg dann teils zu Fuß und teils zu Pferds wieder ab. Der König befand sich in außerordentlich guter Stim­mung und unterhielt sich unterwegs wie üblich mit den Touristen, die ihm begegneten, freundschaftlich und liebenswürdig. Am näch­sten und folgenden Tage unternahm der König mit einigen seiner engsten Mitarbeiter Spaziergänge in die Umgebung von Tschan kuria. In der Nähe von Sokolez begegneten ihm viele Menschen, darunter auch einige Ausländer, und am Nachmittag empfing der Zar den bulgarischen Gesandten in Berlin, Prosessor Sagorow.

Nach einer Jagd am Samstag früh verblieb der König am Nachmittag weiter m Tschankuria, wohin ihm am Sonntag die Zarenfamilie folgte. Am Sonntag nachmittag war der Kriszs- minister zwei Stunden bei dem Zaren. Als König Boris am Montag nachmittag wieder nach Sofia zurstckkshrte, ging es ihm weiter gut. Er arbeitete nachmittags in der Kanzlei bis in die Abendstunden, unterhielt sich mit seinem Kabinettsches Grüo und Unterzeichnete verschiedene Verordnungen. Erst nach 19.30 Uhr machte sich die Krankheit bemerkbar.

Professor Filoff hob hervor, daß über die Natur dieser Krank­heit von Anfang an nicht der geringste Zweifel bestand. Di« Aerzte

stellten Verstopfung Ser linken Herzarterle fest, eine Krankheit also, die gewöhnlich als Folge einer großen Nerven- und physischen Uebermüdung austritt und die. fast immer verhängnisvoll endet. Noch am gleichen Abend würden einige Fachärzte aus dem Auslands gerufen, vor allem Professor Dr. Seitz aus Berlin, einer der besten Fachärzte, der den König schon einige Male behandelt hatte und seinen Gesundheits­zustand also gut kannte. Dr. Seitz traf am 24. August ein. Ferner wurde Prosessor Cppinger, auch ein Arzt von Weltruf, der schon einige Staatsoberhäupter behandelt hatte, aus Wien gerufen. Als später gewisse Nervenstörungen eintraten, wurde auch ein Fach­arzt sür Neurologie hinzugezogen, und zwar Prosessor Dr. Crines.

Von Anfang an war der König selbstverständlich von den besten bulgarischen Fachärzten behandelt worden, und zwar von Professor Dr. Kirkonvitsch, Dr. Zontschev, Dr. Rassolkoo und den Hofarzten Dr. 7^-kaiov, Dr. Ballabanoo und Dr. Alexandrov. Alle Aerzte. waren sich über den Charakter der Krankheit wie über die Art, sie zu behandeln einig. Da es sich aber um eine außerordentlich gefährliche Krankheit handelte, hätte nur die Natur ein Wunder vollbringen können. Nach einer^gewissen Besserung im Gesundheitszustand des Zaren am ver­gangenen Freitag, welche die Hoffnung gab, daß die Krankheit vielleicht doch ein gutes Ende nehmen könnte, traten schon am gleichen Tage Komplikationen ein, dis auch In der medizi­nischen Sterbeurkunde festgestellt worden sind. Einer doppel­seitigen Lungenentzündung, einer Anschwellung der Lunge und des Gehirns konnte der König nicht mehr standhalten, und so trat sein Tod ein.

B-r -er Femfssi-Mim-uns

Deutsch« U-Booie sm sibirischen Eismeer erfolgreich

Wie. außerordentlich verschiedene Möglichkeiten die U-Boot- Kriegführung besitzt, um den Feind dort ernstlich zu stören, wo er es am wenigsten erwartet, bewiesen in diesen Tagen U-Boote, dis drei sowjetische Dampfer vor der Jenissei-Mündung versenkten. Wenn es sich bei diesen Dampfern auch um verhält­nismäßig kleine Fahrzeuge handelte so ist doch gerade dieser Typ besonders wertvoll für den Verkehr 'n jenen flachen Gewässern. Zwar hat sich der Jenissei nach jahrzehntelangen und außerordent­lich kostspieligen Versuchen sowjetischer Ingenieure als einziger von den großen sibirischen Strömen sür den unmittelbaren Verkehr mit Uebersee als geeignet erwiesen, doch ermöglichen die Witterungs- Verhältnisse nur eine bedingte Ausnutzung Cs ist für Seeschiffe von etwa 3600 BRT bis Port Jgarka <67,5 Grad m) schiffbar und sür große Leichter bis in sein Üuellgebiet in Tannu-Tuwa Bei Krasnojarsk kreuzt er dis sibirische Bahn, die die Sammlung bzw. Verteilung des Transportgutes sür Wsstsibirien und die europäische Sowjetunion besorgt. Von Port Jgarka aus das selbst über große Sägewerke für die Holzausfuhr verfügt wurden im Frieden regel­mäßig von August bis Oktober dis Geleitzüge der sogenannten Karischen Fahrt" angesetzt und ausgenommen, die meist mit England,' aber auch mit Skandinavien und Deutschland einen nicht uvbetröMtliclien Warenvsrkebr ""vermittelten. Den bedeutenden

vigato'rischen Schwierigkeiten, wie sta-he- Wasier NE un- lelmäßige Cisverhältnisse. suchte man nicht ohne Erfolg mit Micher Befeuerung zahlreicher Eis-Beobachtungsstationen, einer selMcheu Flotte von Eisbrechern, Fliegereinsatz und einem aus- dehnten Netz von Funkstationen zu begegnen

Bekanntlich hat die Sowjetunion immer große Anstrengungen macht, ihren eigenen Seeweg durch das Nördlich« Eismeer in n Pazifik zu entwickeln und es auch dahin gebracht, daß bis 40 Schiffen die Durchfahrt in einer Navigationsperiode glückte, r die die Forscher früher Jahre brauchten. Auch oleser Verkehr ihm seinen Ausgang von der Jenissei-Mündung Daß er sunkt o- ert, erwies die Tat des deutschen HilfskreuzersKomet im ihre 1940. Nach dem Kriegseintritt der USA hat dieser Weg r die Sowjetunion natürlich an Bedeutung gewonnen, weil er

Das Austauchen der deutschen U-Boote und ihre «stell Er- ae im empfindlichsten Sektor der sowietischen Eismeerschisf- >rt müssen gerade jetzt in d«r Hauptschifsahrtszeit iener Gegend i> während der schwierigsten Periode der sow,etlichen Ossenstve sehr unangenehmer Weise der Sowjetunion vor Augen sichren, z sie auch der Verzicht aus den Murmanskweg in keiner Weise - den wieder einmal todgesagten deutschen U-Booten schützt, e erstaunliche Leisiuna non Kommandant und Besatzung dieses erst lrder werden.