Kurz sekagr
König Boris empfing den scheidende« kroatischen Gesandten.
König Boris empfing am Montag den bisherigen kroatischen Gesandten in Sofia, Dr. Wladimir Echidowet, in Abschisdsaudienz. Der König verlieh dem scheidenden Gesandten das Grohkreuz des Ordens für zivile Verdienste.
Porlorico fordert seine Selbständigkeit. Dis Bevölkerung Por- toricos, da» zu den Außenbesitzungen der USA gehört, wandte sich erneut an die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit der Forderung, ihm dis Selbständigkeit zu gewähren. Nach einer mehrstündigen Sitzung des sogenannten Unabhängigkeitskongresses wurde einstimmig eine „Freiheitserklärung Portoricos" gebilligt. Präsident Roosevelt und der USA-Kongreh werden darin ausgefordert, Portorico dis notwendige Hilfe zur Errichtung einer freien Republik zu gewähren.
Poglavnik empfing Mrtschastssührer der deutschen Volksgruppe. Der Poglavnik empfing dis Wirtschaftsführer der deutschen Volksgruppe in Kroatien mit Dr. Gasteiger an der Spitze. In seiner Ansprache gab der Poglavnik seiner Anerkennung für die tätige Mithilfe der deutschen Volksgruppe an dem Auf- und Ausbau des kroatischen Staates Ausdruck.
SÜO-Iahrseier der kleinsten finnischen klosterstadt Naaniali. Am Montag beging die Klosterstadt Naantali, die kleinste in Finn land, westlich von Turku gelegen, die Feier ihres 500jährige» Bestehens. Naantali ist die einzige mittelalterliche Stadt Finnlands, deren Gründungsdatum genau bekannt ist. Unter den Ehrengästen der Stadt befanden sich auch.der Staatspräsident, der Ministerpräsident und zahlreiche weitere Regierungsmitglieder.
General Franco besuchte El Ferrol. Der spanische Staatschef General Franco, der sich zur Zeit auf seinem Sommersitz Pazo de Meiras aushält, stattete am Montag seiner Geburtsstadt El Ferrol del Caudillo einen Besuch ab. Der Caudillo, der von führenden Persönlichkeiten begleitet war, besichtigte im Hafen die militärischen Einrichtungen und wohnte anschließend einer Veranstaltung der in Ferrol del Caudillo stationierten Marineeinheiten zu Ehren de» Staatschess bei.
68 französische Freiwillige erhielten nachträglich die Alilikäc- medaiüe. 68 Angehörigen der Freiwilligenlegion im Kampf gegen den Bolschewismus ist auf Vorschlag des Staatssekretärs für die nationale Verteidigung die französische Militärmsdaille nachträglich verliehen worden. In den im französischen Staatsanzeiger .veröffentlichten Berichten heißt es, daß sie an der Ostfront für dis Verteidigung Europas und der Zivilisation gefallen seien.
Die Juden in Palästina dürfen alles. Während sie bei Waffenbesitz mit leichten Strafen durchkommen, wurde ein Araber wegen BMes eines Revolvers zu 4Ve Jahren Kerker, ein anderer Araber zu ist/- Jahren Kerker verurteilt.
KämpserWe Ueberlegenheil
Sowjet-Angriffe scheiterte« am Heldenmut von EinzelkSmpfer«
Im Kampfgebiet westlich und südwestlich Wsasma brach der sowjetische Mafsenansturm im deutschen Feuer zusammen und oft scheiterten dis Sowjets an kleinen Kampfgruppen oder sogar an einem einzelnen Mann.
Als Richtkanonier einer leichten Feldhaubitze nahm z. B. der Gefreite Scheer die dicht an die Hauptkampflinie herangekommenen Bolschewisten in direktem Beschuß so wirksam unter Feuer, daß der Angriff zunächst liegen blieb. Ueber die niedergerungenen Schützen hinweg setzte der Feind dann 75 Panzer zum Durchbruchsversuch an. Trotz sehr schweren Feuers behielt der Gefreite seine kaltblütige Ruhe und schlug mit sechs kurz hinereinander erzielten Abschüssen dem feindlichen Panzerkeil die Spitze ab. Die dadurch führerlos gewordene Panzerabteilung rollte zurück, griff aber kurz darauf ein zweites Mal an. Diesmal erledigte der Gefreite weitere fünf Sowjetpanzer. In den Pausen zwischen den beiden Angriffen waren jedoch Pakgeschützs herangekommen, die nunmehr gemeinsam mit der leichten Feldhaubitze auch die letzten Angreifer durch, wirksames Feuer zur Umkehr zwangen. ^
Sprengladung am Turm
Besonders schwere Verluste hatten die Bolschewisten am 14. August im Abschnitt einer schlesischen Division. Ein „T 34" versuchte im Laufe des Gefechtes einen Panzergraben zu überqueren, um den Rückzug der Reste der zerschlagenen Angrifsskräfte zu decken, blieb aber an der Grabenböschung hängen. Der vorgeschobene Artilleriebeobachter sah dies und hielt die Besatzung des Panzers mit Karabiner und Handgranaten so lange in Schach, bis Sprengladungen zur Stelle waren. Im Feuerschutz der Kameraden arbeitete sich nun der Artillerist an den Panzer heran. Obwohl heftig beschossen, gelang es ihm, unterhalb des Turmes die Sprengladung anzubringen, deren Explosion den Panzer zerriß.
An der gleichen Stelle versuchten die Sowjets tags darauf neue Angriffe, vorzutragen. Diesmal fuhren sich drei „T 34" am Panzergraben fest. Die Besatzungen wurden beim Aussteigen gefangengenommen. Um die Zerstörung der Panzer zu verhindern und sie wenn möglich noch zu bergen, setzte ein bolschewistisches Bataillon zum Gegenstoß an Jetzt griff der vorgeschobene Artil- leriebeobachter abermals ein und vernichtete mit Nahkampsmitteln den vorderstes der zur Unterstützung des Bataillons umgehenden Panzer. Dadurch stockte der Angriff der Bolschewisten, so daß unsere Panzervsrnichtungstrupps genügend Zeit zur Sprs^- auna der drei im Graben liegenden Van,rer fanden. Der zu spat
angesetzte sowietischs Vorstoß wurde von unseren GremtvieKn Mit Unterstützung der schweren Waffen abgeschlagen. Dabei wurden noch fünf Panzer durch Volltreffer erledigt.
Im Nachbarabschnitt entstand Lurch den Einbruch stärkerer Kräfte vorübergehend eine für den ganzen Divisionsabschnitt be- drohliche Lage. Der Kommandeur eines Grenadier-Bataillons er« kannte aber rechtzeitig die Gefahr und raffte die Männer sei« nes Stabes zum Gegenstoß zusammen. An der Spitze der kleinen Schar warf er die Bolschewisten zurück und schloß da- durch die Lücke in der Front. Obwohl dabei zum achten und neunten Mal verwundet, hielt der Kommandeur mit sst- ner kleinen Kampfgruppe die gewonnene Linie gegen alle weiteren Angriffe der Sowjets, bis vorgehende örtliche Reserven die Stel« lung fest in die Hand nahmen.
Ein Beispiel vorbildlicher soldatischer Haltung gab Oberfeld, webel Maurer, Zugführer in einem Panzer-Grenadier-Rsgiment. der den Kampf um ein Dorf zu seiner persönlichen Sache machte und innerhalb von zwei Tagen viermal in die Ortschaft eindrang. Er hatte den Auftrag, das betreffende Dors zu besetzen und zu halten, um dadurch den Ausbau einer Flankenstellung zu sichern. Zuerst bezog der Oberfeldwebel mit seinem Zug Stellung auf einer vorgelagerten Hohe, die bald darauf zweimal von mehreren Kom- panren angegriffen wurde. Obwohl öle Panzergrenadiere im Ver* lauf des 5wmpfes vorübergehend eingeschlossen wurden, hielten sie 36 Stunden stand, brachen dann aber durch und stellten die Ver- bindung mit dem Regiment wieder her Da die Bolschewisten nicht folgten, stieß Maurer noch einmal auf die Höhe vor, warf die Bol- schewisten zurück und verteidigte mit 25 Mann den zwei Kilometer breiten Höhenrücken erneut gegen alle Angriffe. Erst als mehrere SowjetpanZsr in das Dorf eingedrungen waren, räumte der Ober- feldwebel seinen Stützpunkt. Da nunmehr dis Bolschewisten stark nachdrängten, wich der Zug in kleinen Gruppen in Richtung auf die Linien des Regimentes aus. Der Oberfeldwebel traf oabei auf eine Pionierkompanie und übernahm die Führung einer Kampf- gruppe, mit der er erneut vorstieß und das Dors im Sturm nahm. Aber wieder wurde er zurllckgedrängt. Darauf stellte Maurer einen Stoßtrupp zusammen und drang zum vierten Mal in die Ortschaft ein. Cr hinderte die Bolschewisten am weiteren Vorgehen so lange, bis ihn der Befehl des Regiments zurückrief, das inzwischen seine Sperrstellung bezogen und zur Verteidigung ausgebaut hatte.
Sle britische Kolonial-AMMum
vorsichtige Kritik eines englischen Abgeordneten Der Labour-Abgeordnete Creech Jones beschäftigt sich iw „Daily Herold" mit der Kritik der Amerikaner am britischen Weltreich und der Art seiner Verwaltung, und meint, man müsse zugeben, daß sich einige englische Kolonialmethoden nicht länger verteidigen ließen. Mit der Maske des Biedermannes erklärt Jones, man müsse insbesondere die „Neigung" britischen Aktionäre unter-' binden, die die Kolonien wie in den früheren Zeiten ausbeuteten, um den ganzen Wohlstand der kolonialen Gebiete in ihre eigenen Taschen zu stecken.
Jones vergißt aber dabei, daß sich die britischen Regierungen von jeher an diesem Raubzug beteiligt haben, und daß so mancher Minister seinen Reichtum aus der Plünderung kolonialen Eigentums erworben hat. Cs handelt sich also hier nicht nur um die „Neigung" einiger Aktionäre, sondern um traditionelle Methoden, die seit etwa drei Jahrhunderten erfolgreich von den Briten ange- wendet werden, und in denen auch kaum eine Milderung ein- treten wird.
BriiWe SWzMnW Immer brüÄsMr
Die kurzfristige Verschuldung Großbritanniens allein an die Länder des Pfundblocks wächst an jedem Werk- tagum eineMillion Pfund, d. h. um 300 Millionen Pfund im Jahr, erklärt man mit großer Unruhe in Londoner Citykrnsen. Der Gesamtschuldenbetrag Englands allein gegenüber den Ländern, die zum Eterlingblock gehören, betrug vor einigen Wochen bereits rund eine Milliarde Pfund. Dabei besteht keinerlei Aussicht, daß England diese Schulden in absehbarer Zeit bezahlen kann, denn es ist nicht möglich, sie rasch in Waren, Edelmetall oder Dienstleistungen umzuwandeln, da die gesamte britische Wirtschaft auf Kriegsproduktion umgestellt ist und die normale Ausfuhr immer mehr zurückaeht.
Sowjel-AGvol im WMMN MM MM)
Erfolgreich« Jagd eines rumänischen Zerstörers Die rumänischen Zeitungen berichten über die vor einigen Tagen erfolgte Versenkung eines Sowjet-U-Bootes von 600'Tonnen im Schwarzen Meer durch einen rumänischen Zerstörer. Das U-Boot versuchte ein. von einem frontnahen Hafen nach Rumänien zurückkehrendes Geleit anzugreisen, verschoß wirkungslos drei Torpedos aus den Zerstörer .Maraschti" und hob sich nach dem dritten Schuß für einen Augenblick leicht aus dem Wasser, so daß Standort und Type genau ausgemacht werden konnten. Schon nach den ersten Wasserbomben des Zerstörers wurde eine Wolke von Lei und Eisenteilen des getroffenen U-Bootes hochgeschleudert.
Menschen im Dunkel
Roman von Maria Fuchs
Urheberrechtsschutz Verlag 41. Echwinzenstein München 18. Fortsetzung Nachdruck verboten
„Ueberdies", sagt Gottfried verbittert, „wen kümmert es, welchen Weg ich nimm? Die sogenannte Gesellschaft loll aus sich selber schauen, ich Hab genug von ihr. Man hat mich vom ersten Tag meiner Selbständigkeit wunderbar hinauskoinplimentiert. Freilich in verfeinertem Stil. Das muß man doch, das ist man schließlich der vornehme» Gesinnung schuldig."
„Jetzt hörst mir mit deinen Ungerechtigkeiten aus! Wirs deine gemeinen Brocken denen hin, die es verdienen und nicht mir. Ich weiß jetzt genau, wo du stehst! Gut« Nacht!"
Wie «in verprügelter Schuljunge starrt Gottfried nach der Türe hin, di« sich geschlossen hat. Elend ist ihm zumute. Ach was, «r braiicht sich doch keinen Borwurf zu machen! Was mischt sich der Siegwein in seine eigensten Dinge ein? Und das war doch kein Unrecht, daß er die Annemarie ans dieselbe Stufe gestellt hat, auf der sein« Mutter gestanden ist. 'Ihm bedeutet sie eben was Großes, Unberührtes.
Freilich, den Siegwein hat er verloren in dieser Stunde. Di« Vorwürfe kommen nun doch zu ihm, einer nach dem anderen. Und auch gegen di« Benderischcn war er ein bißchen ungerecht. Hat nicht eine gütige vornehme Frau seiner Mutter die Augen zuge- ^drilckt? Stand nicht der Direktor damals bei ihm im Fabriksaar und sprach zu ihm wie zu keinem anderen? Und der Rüdiger? — Er hat ihn gehen geheißen, wenn auch berechtigt.
Aber zugleich reißt «r allen jungen Trotz zusammen und stellt ihn wie eine Wand gegen den Siegwein auf. Solls einer nochmals wagen, unschön von seinem Mädel zu reden!
Di« Nachtruhe ist ihm verleidet. Er macht sich fertig zu einem kleinen Spaziergang. Luft muß er atmen und sein rebellierendes Blut wieder ruhig zwingen.
Mondschein fällt aus die Gaffen, durch die er geht. Ein Anderer Schein begleitet sein« Gedanken. Es ist ruhiger in ihm geworden und er rodet lieb zu seiner Annemarie von Treue und Glauben. von Ergebenheit und Zukunft und von der Auferstehung z» neuem Leben,
RMsstattWtsk Ilittsr von Eyy in Nürnberg
Der Reichsstatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, stattete in diesen Tagen der Stadt Nürnberg eine» Besuch ab. um die dort durch den letzten feindlichen Terrorangriff entstandenen Schäden zu besichtigen und sich von den getroffenen Maßnahmen zu unterrichten. Der Reichsstatthaltsr konnte sich an Ort und Stelle davon überzeugen, daß alle zuständigen Stellen der Partei und des Staates alle Kraft einsetzen, um den Betroffenen jede mögliche Hilfe angedeihen zu lassen.
Nach dem Besuch Nürnbergs begab sich der Rsichsstatthalter in andere Gebiete, die in der letzten Zeit ebsnsalls durch feindliche Flieger angegrissen wurden. Auch dort konnte er feststen?», daß alles getan wird, um den Folgen der seindlichen Lustüberfälle wirksam zu begegnen. , x
Ein vorbildlicher Staffelkapitän
Den Fliegertod starb Major Günther Tonne, Kommodore eines Schnellkampfgeschwadsrs, dem der Führer im Oktober 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh.
Günther Tonne, als Sohn eines Olmrstabszahlmeister am 21. Mai 1816 in Frankfmt a. O. geboren, hatte ursprünglich die Absicht, Seeoffizier zu werden und trat im Avril 1835 in die Kriegsmarine ein. Zwei Jahre später kam er zur Luftwaffe, wurde zum Sturzkampsslicger und Jagdflieger ausgebildet und war bei Kriegsausbruch,Oberleutnant. Ms Zerstörer schoß er bei der Durchführung schwieriger Degleitschutzauftröge im Einsatz gegen England sieben feindliche Jagdflugzeuge ab. Im Kamps gegen die Sowjetunion bewährte er sich als vorbildlicher Staffelkapitän, der sowohl an der Spitze seines Verbandes wie als Einzelkämpser hervorragende Leistungen vollbrachte und nicht nur große Erfolgs in kühne» Tiesangrissen erzielte, sondern auch zahlreiche Lusisiege errang. Die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzeä faßte dieser oft erprobte Soldat und Flieger als stete Verpflichtung zur Ops:rb5reitschast aus, die er jetzt mit dem Tode besiegelte.
WA-SMWWlD in WMgSl mtgMM!
Ein amerikanischer viermotoriger Bomber, der ein Segelflugzeug im Schlepp hatte, überflog am Montag gegen 18 Uhr das mittelporlugiesische Gebiet. Aus der Höhe von Cieira de Lsiria, etwa 120 Kilometer nördlich von Lissabon, ritz das Schleppkabel, und das Segelflugzeug landete im Gleitslng in der Nähe des genannten Ortes. Es war von drei amerikanischen Unteroffizieren bemannt, die sich den portugiesischen Behörden pellten. Das Segelflugzeug wurde beschlagnahmt.
Wie ausgestorben liegt die langgezogene Allee. Aus einer Bank läßt er sich nieder. Die Worte des alten Sicgwein vergräbt er in de» tiefsten Winkel des Herzens, damit er sie vergesse. Aber inmitten seiner seligsten Traume quellen sie ans wie tropfend« Wunden und schmerzen ihn.
Ein Mädchenschatten huschr am Arm eines Dlannes a»f dunklem Weg dahin. Krauses Haar liegt ihr am Racken »nd ein ihm bekanntes Lachen perlt in die Nacht.
Gottfried gibt sich einen Ruck. Narrt ihn di« Stille? Hört er denn überall schon das schillernde klingende Lachen der Annemarie?
Es hat sich schon längst verloren. Aber er hört es immer noch wie durch graue Nebel ziehen.
Die beiden Menschenkchatten, die er vorhin gesehen hat, bleiben weiter unten an einer Hansnische stehen. „Oh mei", sagt das Mädel gedehnt, „wie hast denn nur denken können, ich hätt mit dem Thalhuber eine Liebschaft? Das ist doch noch ein ganz grüner Junge, der von der richtigen Lieb nichts versteht."
„Aber ich Hab dich ein paarmal mit ihm gesehen."
„Deshalb darf man nicht gleich me-ne», ich Hab ihn gern. Er vielleicht mag mich ja", seht sie selbstgefällig hinzu, „aber mir 'be- deuter er gar nichts. Die Mutter und ich kümmern »ns nur ein bißl drum, weil er unser Zimmerherr ist und niemanden hat. Aber Liebschaft? — Er ist ja noch nichts Rechtes von Berus. Ich müßt ja narrisch sein, wenn ich an den ernstlich denken tat."
Dafür trinkt ihr einer die hingebende Leidenschaft von den Lippen, die sie willig darbietct.
Ein einzigesmat nur denkt sie an di« Stunde von heule. Ais zwei teste Hände sie umschlossen »nd sie aus dem reinen Kelch einer jungen Liebe die Worte trank: „Du sollst mir heilig sein!"
Als di« beiden den Weg zurück i» die Stadt nehmen, in der die Annemarie wohnt, ist die Nacht ohne Sterne.
Nur einer glüht. Es ist das Glaubenslicht, mit dem der Gottfried vertrauend fein Mädel begleitet.
IX.
Blaß und schmächtig sitzt die Traudl am Krankenbett ihres Mannes und lauscht seinen Atemzügen. Sie gellen gleichmäßig und ruhig und das Gesicht scheint endlich wieder nach langen Wochen schmerzentspannt.
Sie weiß wenig mehr von dem, was draußen im breiteren Leben vorgeht. Ihre Welt ist begrenzt und kennt fast keinen anderen Weg mehr, als den vom Krankenbett hinaus zu den Kindern und wieder zu ihm zurück.
KM Ke ZswtzAMm M vrrMest
Die mangelhafte Ernährung in der Sowjetunion - Kapitän Rickenbacker, ein bekannter englischer Weltjude, der kürzlich von einer Reise nach- der Sowjetunion zurückgekshrt ist und schon mehrfach Berichte über seine Reiseeindrücke veröffentlicht hat, schreibt jetzt in einem vom „Daily Expreß" abgedruckten Artikel über die Ernährung In der Sowjetunion. Rickenbacker macht darüber folgende interessante Mitteilung: „Nur die Sowjetsoldaten werden gut ernährt. Wenn sie in Ruhestellungen liegen, bekommen sie schon weniger Nahrungsmittel.' Noch weniger erhalten die Fabrikarbeiter.'. Alle Alten und Schwachen, die nicht arbeiten können, müssen sich mit einem Stück schwarzen Brot je Tag begnügen." Weiter berichtet Rickenbacker, daß in den Fabriken 67 v. H. der Belegschaften Frauen und 25 o. H. der Arbeiter Knaben von 14 bis 13 Jahren seien. Mit Vollendung des 18. Lebensjahres kämen die Jugendlichen in das Heer, ganz gleich, was sie in der Fabrik leisteten.
Im Rahmen eines Vortrages „Asien ist eins" brachte der japanische Rundfunk einige Angaben über die japanische Aufbauarbeit in Großostasien. So sei aus Borneo besonders die rasche Produkt' o » s st e i g e r u n a in der Diamanten- und Petroleum- industrre beachtenswert. Die Ausweitung der Petroleumindustrie Habs kurze Zeit nach der Eroberung Borneos einen reichen Nachschub an Benzin für alle Operationen ermöglicht. Die Diamanten- sörderung wurde so stark erhöht, daß der Ertrag, der früher in' einigen Jahren erzielt wurde, nunmehr in einem einzigen Monat gewonnen wird. Die Aufdeckung von Steinkohle und Eisenerz- ablagerungen sowie deren Ausbeutung haben schließlich den Charakter Borneos innerhalb der großostasiatischen Wohlstandssphäre völlig verändert. Was die Holzproduktion angehe, so diene diese nicht nur zur Fassrgewinnung, sondern auch zur Herstellung von Dutzenden von Holzschiffen im jährlichen japanischen Schisfsbau- programm.
Aus Celebes, wo die japanische Kriegsmarine vorläufig di« Verwaltung noch in der Hand hat, sei Äs japanische Erziehungsarbeit besonders hervorzuhsben. Celebes verfüge heut« wieder über 3971 Volksschulen, die 2375 000 Schulkinder betreuen.
Al^mrMifland in Ecuador niedergeschlagen. In der Hafenstadt Puna <Ecuador) brach unter den dort stationierten Marine- Einheiten eine Meuterei aus, doch konnte der Aufstand von der Polizei niedergeschlagen werden. Die Meuterer sind Anhänger des früheren Präsidenten Velasco Jbarra. Eine Anzahl der Aufständischen wurde verhaftet.
Ls waren bitter harte Stunden, als man ihn ihr nach dem Autounsall ins Haus gebracht hatte. Di« zwei Jüngeren standen verweint herum, der Rüdiger hatte schweigend die Zähne in die Lippen vergraben. Am Abend, als jemand die Frage tat, ob der Vater eine Pflegerin ins Haus bekäme oder ob dies seine Stiefmutter selbst übernähme, hörte Traudl die Antwort des Jungen: „Wen meinen Sie? Wir haben keine Stiefmutter..."
Das war für sie Balsam in die Stunden namenlosen Leids. Sie brauchte diesen Lichtschein wirklich inmitten des zähen Ringens um das Leben ihres Gatten. Schlaf und Ruhe waren ihr fremde Begriffe geworden und wenn sie der Arzt energisch dazu verwies, schüttelt« sie nur den Kopf: „Erst dann, wenn In) meinen Man» völlig außer Gefahr weiß."
„Aber Sie reiben Pch aus. gnädige Frau!" ,
Auch der Siegwein brummt« mitunter: „Meinen macht man, d» hast Kräfte aus Stahl. Wenns dich nur spater nicht selber zu- fammenreißt. Ls gibt nenug sichere Hände. d>« auch was leisten
üntcn." ^ .. - . ^ .
,Aber es sind fremde Hand«. Und mir ists die einzige Freude 'öieser schweren Zeit, wenn ich selber alles leist«. Mein Platz dort, wo mein Mann ist."
Sie konnte es ihm doch nicht sagen, was dies« Stunden für sie deutete», wenn sie dem Menschen ihrer innersten Sehnsucht ehr sein durfte als bloßer Wegkameraö. s
Bewundernd lagt der Siegwein dann draußen zu den Kin- rn: „Ihr habt wirklich Ursache, dem Himmel zu danken für n« solche Mutter. Auch du. Rüdiger", setzt er hinzu und ärgert h dabei, als der Rüdiger drauf mit der sprödesten Stimme zu» ickgibt: „Ich wüßte -nicht, warum gerade mir diese besondere iahnung gilt."
Dem Alten verschnappt diese Antwort fast den 4ltem. Am ebsten gäb er ihm dafür ein« kräftige Ohrfeige. Wie dieser ange spricht! Und erwähnt man ihn bei der Traudl nur mit nein Wort, wie da die Augen der Frau aufleuchten! Grad, als
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ein die Traudl kennt den Rüdiger besserl Und durch jede de hört fl« eine klare, stolz« Stimme sagen: Wir haben keme
!as"i^r Siegwein einmal vom mütterlichen Weib gesprochen m Traudl erfüllt es sich. Denn Franz Bender geht schon seit m schrittweise den Weg von der Toten zu seinem ihm ange-