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übernehmen. Graf Zeppelin nimmt heute in Konstanz vom Jnselhotel aus einen Fackelzug entgegen. Gestern war er beim König in Friedrich»' Hafen zur Tafel geladen. Wie verlautet» wird die Stadt Stuttgart den Grafen zu seinem siebzigsten Geburtstag das Ehrenbürgerrecht verleihen.
Berlin 7. Juli. Der Tägl. Rundschau wird aus Paris gemeldet: Bei einem Empfang, den der Präsident Fälliges am Freitag einigen Diplomaten gab. kam auch da, Gespräch auf die Erfolge de» Grafen Zeppelin. Der Präsident führte bei dieser Gelegenheit, nach An. gäbe eines Ohrenzeugen, ungefähr folgende» aus: „Nach den ersten mißzlückten oder wenig be- friedigenden Versuchen, die Zeppelin mit seinem Luftschiff in den früheren Jahren gemacht hat. schien es tatsächlich so. als ob dem starren System keine große Bedeutung beizumeffen sei. Aus diesem Grund hat denn auch wohl die französische Technik sich weniger mit diesem System beschäftigt und nach anderer Richtung Versuche angestellt, die jedenfalls sehr achtungrgebietend find. Es ist jedoch nicht zu verkennen, daß der jüngste Aufstieg Zeppelin» eine hochbedeutsame Erscheinung auf dem Gebiet der Luftschiffahrt sei, der noch um so sympathischer berührt, als der Graf sich seine« Systems so bewußt war. daß er sich nicht scheute, die Gewähr für das Leben von regierenden Persönlichkeiten zu übernehmen, indem er das württ. Königspaar mit in die Lüfte nahm. Ein derart sicheres Gefühl müsse Beachtung verdienen, und man könne nur wünschen, daß es den französischen Luftschiffern gleichfalls in Kürze gelingen wöge, mit dem deutschen Er- folg Schritt zu halten. Wenn auch Frankreich unter den Nationen, die Luftschiffe in größerem Maßstab bauen, immer noch eine führende Stellung einnehme, so dürfe man auch in Zukunft nicht bei den erzielten Erfolgen stehen bleiben; e» sei vielmehr ureigenstes Interesse der Republik, den deutschen Erfolg durch einen vollwertigen französischen zu quittieren.
Berlin?. Juli. Der K ais e r hat gestern Abend 10°/. Uhr von Travemünde aus seine Nordlandreise angetreten.
Berlin 7. Juli. Fürst Eulenburg erlitt in dieser Nacht in der Charitö einen so bedenklichen Schwächeanfall, daß mehrere Aerzte sofort zu Rate gezogen werden mußten, die dem Patienten eine Morphium-Einspritzung verabfolgten. Es herrschte im ganzen Hause große Aufregung und den beteiligten Personen erscheint er fraglich, ob Fürst Eulenburg im Stande sein würde, heute an der Verhandlung teilzunehmen.
Berlin 7. Juli. Die ..B. Z. am Mittag" meldet: Heute nacht erschoß sich der 25 Jahre alte Regierungsbauführer Friedrich Kerner au« Charlottenburg, zuletzt bei Siemen» und Halske beschäftigt, infolge eine» schweren Nerven, und Magenletdens und au» Furcht, er werde das bevorstehende Regierungsbaumeisterexamen, das er in seiner Heimatstadt Stuttgart absolvieren sollte, nicht bestehen können.
Berlin 7. Juli. Ueber Ausschrei- tungen bei einer Bittprozession in Bari wird aus Rom gemeldet: Ein Zug von 30000 Menschen durchlief schreiend, klagend und sich geißelnd wie mittelalterliche Flagellanten die Stadt. Vorangetragcn wurde ein Christusbild, dar Regen schicken sollte. Die ganze Bevölkerung der Stadt bildete Spalier, zwei Professoren, die den Hut nicht abnahmen, wurden mißhandelt. Die Prozesston wurde durch eine Traumerscheinung verursacht, die ein 13-jährtges Mädchen hatte. Diesem erschien die Madonna, die Regen verhieß, aber die Bedingung stellte, daß alle Frauen die Kämme vom Kopf nehmen und mit aufgelöstem Haar an einer Prozession teilnehmen sollten. Dies geschah, und Bari bot während der Pro- zesfion ein eigenartiges Schauspiel. Ueberall knieten Tausende weinender Frauen mit flatternden Haar- strähnen. Die Szenen, welche sich beim Herum- tragen des Wunderkruzifixes abspielten, spotten jeder Beschreibung. Zuerst ging denn auch unter frenetischem Jubel des Volks ein kurzer Platz- regen nieder, dann aber kam kein Tropfen mehr, und vergebens suchte die Bevölkerung durch Gebete und Klagen, ja durch Drohungen ein weiteres Wunder vom Himmel zu erflehen.
Bonn 7. Juli. Generalfeldmarschall Freiherr von Los, Ehrenbürger der Stadt Bonn,
ist gestern in Bonn gestorben. Er hatte wegen eine« Bronchialkatarrhs längere Zeit in Wiesbaden geweilt und war am Freitag anscheinend gebessert nach Bonn zurückgekehrt. Sein Zustand ver- schlimmerte sich jedoch, und am Montag abend ist er verschieden.
Rom 7. Juli. In den nächsten Tagen finden auf dem See Bracciano bei Rom Versuche mit dem lenkbaren Mtlitär-Luftschiff statt, das vom Major Mori» und drei Hauptleulen vom Genie-Korps erbaut ist. Dar Luftschiff hat Zigarrenform, ist 60 m lang, hat 2500 ebm Inhalt und besitzt zwei Etagen und zwei Gondeln. Bevor der Aufstieg erfolgt sollen Experimente mit einem anderen Lenkballon in Venetien gemacht werden.
London 7. Juli. Au» Newyork wird gemeldet, daß der gestrige Montag der heißeste Tag seit dem Jahre 1878 war. 12 Personen starben an den Folgen der großen Hitze, Hunderte mußten in die Krankenhäuser geschafft werden. Da» geschäftliche Leben der Stadt stockt. Am furchtbarsten leiden die Pferde unter der Hitze.
Voraussichtliche Witterung:
Wolkig bis trüb, Niederschläge, stellenweise noch Gewitter, dann kühler.
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In der Nacht vom 27./28. Juni 1908 wurde aus einer Hütte auf dem Spielplatz der Handelsschule in Calw ein „Adler"-Fahrrad entwendet. Um sachdienliche Mitteilung wird ersucht.
Neuenbürg, den 6. Juli 1908.
Kauffmann, Ger.-Ass.
Bekanntmachung.
Wegen vorzunehmender Bauarbeiten ist die Waldhornbrücke vom Donnerstag, den 9. Juli 1908 ab, für den Fuhrwerlsverkehr gesperrt.
Calw, den 6. Juli 1908.
S tadtfchnltheißeuamt. Conz.
Zwerenberg.
Das Sammeln von Heidelund Preißelveeren
in den hitsigen Waldungen ist für Auswärtige bet Strafe verboten.
Gemeindrrat.
Würzbach.
Das Beerensammeln
in den hiesigen Gemeinde- und Privatwaldungen ist für Auswärtige bei Strafe verboten.
_^Gemeinderat.
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Ten Mvyhöfkr'schen Zinnsand habe zum Verkauf übernommen und empfehle solchen zur gefälligen Abnahme.
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Zur Aushilfe für 4—HWochen wird ein jüngeres
Mädchen
gesucht. Von wem, sagt die Exped. ds. Bl.
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von Evangelist Eugen Zimmermann aus Korntal finden
vom 12. bis 26. 3uli in ttagold
statt.
An den Sonntagen, den 12., 19., 26. Juli, je nachmittags 3 Uhr und abends 7 Uhr in der Kirche.
An den Werktage« (täglich außer Samstags) nachmittags 3 Uhr Bibelstunden und abends '/-8 Uhr Vorträge im Vereinshaus. (Bei Raummangel würden die Abendvorträge in die Kirche verlegt.) Hiezu wird herzlich eingeladen.
Nagold. Dekan Römer.
Verband der Württemberg. Eisenbahn- «nd Dampsschiffahrts-Untirbeaviten. <E. V.»
Obmannschaft Lalw.
Die Aufstellung des Festznges am Sonntag, den 12. ds.. findet nicht wie irrtümlich berichtet um 2 Uhr, sondern «vkan ui» I Ukn statt
dlickelserviee uncl snttere anerkannt wertvolle Oe§en8tänrie bei Lenütrung von
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