Hafen Venghasi bombardiert

Der italienische Wehrmachtsbericht dom Sonntag.

DSM. Rom, 20. Tez. Der italienische Wehrmachtsberkcht »om Sonntag hat solgenden Wortgut:

An der Shrtc - Front und In Tunesi« n Spähtrupp- tätigtest. Die feindliche Luftwaffe verlor bei wiederholten Verbuchen, unsere Stellungen anzugreifcn, durch den Einsatz der Flakartillerie vier Flugzeuge in Libyen und eines in Tunesien. Drei weitere britische Flugzeuge wurde« von un­seren Jägern über Pabratha abgeschossen.

Deutsche Flugzeugverbände griffen den Hafen von Ben - gasi erfolgreich an. Die Hafenanlagen sowie im Hafen lie- genöe Schiffe erhielten Tr, r. In den Gewässern etwas nördlich von Wengast wuri... zwei Dampfer von zusammen 12 00 « BRT von Bomben getroffen und find vermutlich ge­sunken.

Der Feind führte erneut Einflüge auf tunesische Stabte durch, die unter der einheimischen Bevölkerung Opfer forder­ten. Aus Susa werden 27 Tote und SO Verletzte, aus Tu­nis 2« Tote und 43 Verletzte gemeldet. An Zielen von mili­tärischer Bedeutung entstand kein Schaden.

Starke dentsche Verbände belegten in gelungenen Nacht­unternehmen die Flugplätze von Malta mit Bomben Süd­westlich der Insel würbe ein englischer Geleitzug angegrif­fen. Ein Dampfet! wurde mit Sicherheit getroffen."

Deutschen Kriegsgefangenen zu Weihnacht

Weihnachtsgeschenk des Roten Kreuzes.

DNB Berlin, 21 . Dez. Auch in diesem Jahr hat das Deutsche Rote Kreuz zum bevorstehenden Weihnachtszeit allen deutschen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten, die in der ganzen W-lt in den ausländischen Lagern untergebrachr sind, eine Weihnachtsüberraschung gebracht. Rechtzeitig haben seine unermüdlichen ehrenamtlichen Helferinnen für jeden deutschen Kameraden in Nebersee ein ansehnliches Weih- nachtspakct gepackt. Einbruch zum späteren Gebrauch be­stimmter Kasten aus Holz in den Ausmaßen SO mal 40 mal 20 Zentimeter enthält all die vielen kleinen Dinge, tue zum Weihnachtsfest hochwillkommen sind, find sie doch vor allem Ausdruck der inneren Verbundenheit der deutschen Heimat mit seinen Söhnen in Uebersee. Sorgsam eiugepackt und liebevoll geschmückt, enthalten die Weihnachtspakete Abreiß- und Taschenkalender, 120 Zigaretten. L00 Gramm Tabak nebst Zigarettenpapier, Nürnberger Lebkuchen und Früchtebrote, Kopierstift. Drehbleistift, Bleistiftspitzer, ein Buch, ein Un­terhaltungsspiel, ferner Mundharmonika und Skatkarten und nicht zuletzt ein Weihnachtslicht mit Lichthalter und einen Weihnachtszweig.

Als besonderen Weihnachtsgrutz an die deutschen Kriegs­gefangenen und Zivilinternierten übermittelt das Deutsche »tote Kreuz mit diesem Weihnachtspaket eine kleine, liebe­voll zusammengestellte Weihnachtsbrosch irre. Es sen­det Len deutschen Kameraden in der Ferne mit diesen Blät­tern aus den Stimmen deutscher Meister die Grüße und Wünsche der Heimat als Zeichen treuer Verbundenheit. Eine stirgfältig getroffene Auswahl von Gedichten, Aussprüchen nnd Betrachtungen deutscher Denker und Dichter führen zu den Quellen deutscher Kraft und Selbstbehauptung, die auch das härteste Schicksal bezwungen haben. Ein Strom des Lichtes und der Zuversicht schwingt in den Blättern dieses Weihnachtsgrußes, der die deutschen Kameraden in Nebersee «it ihren Angehörigen und darüber hinaus mit dem deut­schen Volk zn einer S>*'^als^em"!N^chaft unlösbar verbindet.

Darlan liefert Schiffe aus.

Viyo, 20. Dez. Associated Preß zufolge beabsichtigt Dar­lan, die franzöpsche Kriegs- und Handelsflotte in Fort de France auf Martinique demnächst den llliierten zur Verfügung zu stellen. Nach einem Kabel aus San Juan (Portorico) inNoticias Graficas" rechneten die anglo- amerikanischen Kreise mit einem baldigen Rücktritt des ge­genwärtigen Oberkommissars Robert. Dieser würde durch eine Persönlichkeit ersetzt, me sowohl für Darlan wie für die Vereinigten Staaten annehmbar sei. In dem Abkommen mit dem neuen Oberkommissar würde sodann die Schiffs­frage im Sinne der Alliierten gelö'^werden.

Steuer Schweizer Bundespräsident.

Bepn, 20. Dez. Die vereinigte Bundesversammlung wählte Bundesrat Celio zum Bundespräsidenten für 1943 und Bundesrat Stampfli zum Vizepräsidenten. Gebo­ren in Ambri di Wuinto (Tessin), steht Bundesrat Celio im 53. Lebensjahr. Seine politische Laufbahn begann er als Mit­glied des tessinischen Großen Rates im Jahre 1913, zu dessen Präsidenten er 1932 aufrückte. Im gleichen Jahr erfolgte seine Wahl zum Mitglied des tessinischen Staatsrates. Wäh­rend verschiedener kürzerer Perioden gehörte er auch dem Na­tionalrat an. Am 22. Februar 1940 hatte ihn die Bundes­versammlung als Nachfolger des verstorbenen Guiseppe Motta zum Mitglied oes Bundcsrates gewählt. Er ist Chef des eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartements.

Flubabsümilt zwischen Wolga und Von genommen

Weitere starke bolschewistische Angriffe abgewiese« Die Sorvset» verloren 184 Panzerkampswage« «nd 2V Slngzenge Britischer Zerstörer westlich Ora« versenkt Bombentreffer in Fabrikanlage«

an der britische« Küste

DNB. Aus dem Führerhauptquartier, L0. Dez. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Terek-Abschnitt wiederholte der Feind seine vergeb­lichen Angriffe. Zwischen Wolga und Don gewannen deut­sche Panzerdivisionen im Zusammenwirken mit rumänischen Truppen im Angriff gegen sich hartnäckig wehrenden Feind einen wichtigen Flußabschniti. Starke feindliche Angrisfe im Gebiet von Stalinyraü und im großen Donbogen wurden nach erbitterte« Kämpfen zum Teil un Gegenangriff abge- wiesen. Bei diesen Kämpfen verloren die Sowjets 1S4 Pan­zerkampfwagen. Nahkampfflieger-Bcrbände bekämpften feind­liche Reserven, Artilleriestellungen und Panzeransammlun­gen.

An der Don-Front stehen deutsche, und italienische Trup­pen weiterhin in schwerem Abwehrkampf gegen starke Infan­terie- und Panzerkrüfte der Sowjets. Verbände des Heeres und der Luftwaffe vernichteten wieder zwanzig Panzer. 26 Sowjekflugzeuge wurden im Südabschnitt bei fünf eigenen Verlusten abgeschossen.

Artillerie zerschlug im mittleren Frontabschnitt feindliche Bereitstellungen. Westlich von Toropez nahm eine deutsche Kampfgruppe gegen heftigen Widerstand mehrere Stellungen der Bolschewisten im Sturm. Feindliche Angrisfe gegen einen hartnäckig verteidigten deutschen Stützpunkt scheiterten unter Verlusten von zehn Panzern.

Im nördlichen Abschnitt führten eigene Stoßtrupps er­folgreiche Unternehmungen durch. Eine eingeschloffene schwä­chere Kampfgruppe des Feindes wurde vernichtet.

In Libyen und Tunesien beiderseitige SPähtruPptSkig- keit.

An Ser Chrenarkaküste beschädigten deutsche Kampfflie­ger zwei größere feindliche Handelsschiffe so schwer, daß sie als verloren anzusehen find. Der Hafen Bengasie wurde m der Nacht erneut bombardiert. In Tunesien setzten Ver­bände der Luftwaffe die Bekämpfung feindlicher Abteilungen. Artilleriestellungen und Nachschnblager fort.

Ein deutsches Unterseeboot berankte am 18. Dezember westlich Oran einen britischen Zerstörer.

Bei einem Vorstoß über den Kanal erzielten schnelle deut­sche Kampfflugzeuge Bombentreffer in wichtigen Fabrikan­lagen an der Küste. Im Luftkamps wurde ein britisches Flugzeug abgeschossen, ein eigenes wird vermißt.

In den Kämpfen im großen Donbogen zeichnete sich die

ii. Panzerdivision unter Führung des GeneralmaMs Bflktl besonders aus."

*

Der OKW-Verlcht vom Samstag ^

vdw. Aus dem Führerhauptquartier, 19. Dezember. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im T e r e k - Gebiet scheiterten wiederholte Angriffe des Feindes zum Test in erbitterten Nahkämpfen. Im Gegenstoß wurden bereitgestellte Truppen zersprengt und dabei 420 Ge­fangene und zahlreiche Beute eingebracht.

Deutsche und rumänische Trnppen warfen den Feind zwischen Wolga und Don trotz seines zähen Wider­standes weiter nach Nordosten zurück. Bei Gegenangriffen ver­loren die Sowjets hier 22 Panzer. In Stalingrad und im großen Donbogen wurden feindliche Angrisfe abge- wehrl.

An der Do »front setzten die Sowjets ihre Angriffe mii starken Kräften fort. Deutsche und italienische Truppe» fügten dem Feind im Zusammenwirken mit Fliegerkräften und Flakbatterien schwere Verluste zu. Auf engem Raum verloren die Sowjets allein über SO Panzerkampswagen.

Im Mittel- und Nordabschnitt scheiterten ört­liche Angriffe der Sowjets. Stoßtrupps vernichteten an der Kandalakscha- Front eine Anzahl feindlicher Kampfständ» mit ihren Besatzungen.

Die Operationen der deutschen und italienischen Truppen in Libyen wurden planmäßig fortgeführt. Hierbei wurden in harten Kämpfen «rneut 2t britische Panzerkampfwagen ver­nichtet. Der Hafen Tobruk »nd der Flugplatz Lucra auf Malta wurden bei Nacht heftig bombardiert, nordwestlich Bengasi ein großes feindliches Frachtschiff schwer be­schädigt.

In Tunesien bekämpften deutsch-italienische Luftstreit- kräfte laufend Truppenbereitstellnngen des Feindes bei Medjez et Bab mit guter Wirkung. Die britisch-ameri­kanische Luftwaffe verlor gestern 18 Flugzci-ze, drei deutsche Flugzeuge kehrten vom Einsatz nicht zurück.

Kampf- und Jagdflugzeuge setzten am Tage die Bekämp­fung kriegswichtiger Ziele im Süden Englands fort. Der Feind verlor im Westen vier Flugzeuge, ein eigenes wird vermißt.

Erfolskole Gegenangriffe -er Sowjets

Kompanie schlügt 32 feindliche Angriffe

DNB. Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ost­front wirkten sich im wachsenden Maße die schweren Ver­luste ans, die der Feind bei seinen bisher erfolglosen Angrif­fen erlitt. Die Großangriffe sind von örtlichen Vorstößen der Bolschewisten abgelöst worden. Auch am 18. Dezember brachten ste keine Ergebnisse. Die vergangene Kampfperiode verlangt« von unseren Grenadieren, auch wenn sie von Pan­zern und Artillerie sehr wirksam unterstützt wurden, äu­ßerste Anstrengungen. Welche Truppenmassen auf feindlicher Seite in Bewegung waren, erkennt man daraus, daß bei diesen Großangriffen gegen eine einzige dentsche Di. Vision zwei volle Panzerbrigaden und mehrere Schützen-Re­gimenter angesetzl waren, um den Durchbruch zu erzwingen. Elitetruppen führten den ersten Stoß, ihnen folgten in wei­teren Wellen die Stellungsverbände, junge Rekruten und ältere Reservisten. In achttägigem Ringen wurden im Ab­schnitt einer Division, nach Mitteilungen des Oberkommandos der Wehrmacht, alle bolschewistischen Angriffe blutig abge­wiesen, die Stellungen gehalten und allein in diesem Ge­fechtsstreifen 109 durch angeschweißte Stahlplatten verstärkte feindliche Panzer zerstört. Die Vernichtung vieler Panzer­kampfwagen war das Werk der Panzervernichtungstrupps und Sturmpioniere. So wie diese Division kämpfen auch alle anderen. Jede hat dazu entschieden beigetragen, daß die bis­herigen feindlichen Großangriffe zerbrachen. Jeder einzelne Soldat aber sieht im Gefecht nicht den großen Zusammen­hang, er kann nur die unmittelbar vor ihm liegende Auf­gabe erkennen. Diese ha» er aber unter äußerstem Einsatz aller Kräfte erfüllt.

Als ein Oberleutnant mit seinen Grenadieren in erbittertem Nahkampf zwei feindliche Bunker zum Schweigen gebracht hatte, wurde er zum fünften Male von Gra­natsplittern getroffen. Trotz seiner Verwundung setzte erden Angriff an der Spitze seiner Kompanie fort und erreichte mit ihr das befohlene Ziel. Wenn auch vom Blutverlust ge­schwächt, wehrte er mit seinen Grenadieren noch in der glei­chen Nacht sechs Gegenangriffe ab'. Er war auch während bei­folgenden acht Tage, in denen die Grenadiere nicht weniger als 26 zum Teil schwerste Angriffe des Feindes zurückwiesen, ^!e Seele des Widerstandes. Obwohl die Bolschewisten zwci-

ab Elf Tage »nnnterbrvchen in» Kampf

mal in die Gräben eindringen konnten und viertlet der Kom- paniesührer zweimal verschüttet und unter Handgranaten­kampf zum sechsten Male verwundet wurde, taten,er und seine Männer unerschütterlich ihre Soldatenpflicht, bis durch ihren bedingungslosen Einsatz der Kampf entschieden war. 300 tote Bolschewisten lagen vor diesen Stellungen, als der Feind schließlich seine weiteren Vorstöße einstellte.

Nicht weniger eindrucksvoll war die Haltung einer an­deren Kompanie, deren Grenadiere zunächst in erbit­tertem Nahkampf feindliche Feldstellungen gestürmt hatten. Nach diesem ersten Erfolg setzte der Aompanieführer seine Züge von neuem an und nahm auch noch das vor ihnen lie­gende Dorf, die Schlüsselstellung des feindlichen Widerstan­des. Da setzte der Feind mit starken Reserven zum Gegenan­griff an. Die Stellung der Grenadiere drohte unhaltbar zu werden, da kaum noch Munition vorhanden war. Vorbild­liche Feuerdisziplin ermöglichte es jedoch, den feindlichen Stoß mit den letzten Patronen abzuweisen. Kaum war frische Munition eingetroffen, als die Bolschewisten auch schon wieder anstürmten. Als die Munition wieder zur Neige ging, ließ der Kompanieführer die Bolschewisten zum Nahkampf anlaufen und die Angreifer mit der blanken Waffe vernichten. Ohne noch einen Schuß oder eine Handgranate zu besitzen, wurde die Kompanie dann beim nächsten feindlichen Angriff zurückgedrängt. Aber bereits ISO Meter rückwärts brachte der Kompaniechef seine Grenadiere abermals in Stel­lung. Diese Linie hielt er nach der Zuführung neuer Muni­tion in den nächsten Tagen gegen weitere 21, teilweise sehr schwere Angriffe. Schließlich stellte der zerschlagene Feind nach insgesamt elf Kampftagen seine Vorstöße ein. Ent­schlossene Führung und zäher Widerstand batten sich gegen die bolschewistischen Massen.durchgesetzt.

Italien hat 45 65SV0S Einwohner.

DNB. Nom, 20. Tez. Italien hatte Ende Novemüc, d. I. ohne die im Verlauf des Krieges zu Italien gekommenen Gebiete 4S6SS000 Einwohner. Der Geburtenüberschuß des Monats November betrag 15181, der Wanüsrungsüberschuß 3288. Es wurden 2164? Chen-geschlossen.

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»4. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Spät am Nachmittag kehrten sie wieder zurück, und da hatte Erwin rote Backen und strahlende Augen. Er plauderte listig über diewichtigsten Ereignisse" während des großen Treibens.

Im Park angelangt, kroch er gleich auf die nächste Bank, bas ungewohnte, lebhafte Spiel hatte ihn müde gemacht.

Da tauchte plötzlich hinter seinem Rücken Fred auf. Er war seinem Söhnchen entgegen gegangen, hatte Else und Erwin bemerkt, hörte das eifrige Plaudern des Kleinen, und um ihn im Reden nicht zu störe», war er unbemerkt näher- pekommen. Von ihm ungesehen, wollte er ihm zuhören und ihn dann überraschen. Else hatte jetzt Fred bemerkt, aber er gab ihr gleich mit Gesten zu verstehen, daß sie ihn nicht ver­raten möge.

Und Klein-Erwin plauderte ahnungslos vor sich hm. Fred glaubte manchmal, sich vor Lachen nicht halten zu können. Vielleicht schon zum zehnten Male sagte Erwin:

Heute war es so schön, Else, so schön!"

Mir hat es auch sehr gefallen," sagte Else mit zum Ernst gezwungener Miene.

Ein wenig scheu rückte Erwin näher zu ihr. Und halblaut sagte er:

Du, Else, weißt du als ich vorhin auch suchen mußte, iS mir der Hansi einmal die Augen verband, da" er sagte 4 noch leiserda habe ich geguckt... Das war-wohl chlecht von mir?"

Mit großen, fragenden Augen sah er sie an.

Er war in diesem Augenblick so lieb, daß sie ihn an sich ückt bätte. wären sie allein aeweien. Ebrlickkeit und

em teharalter für den kommenden erwachsenen

Menschen offenbarten sich in diesen Worten des Kindes.

Else erfaßte seine beiden Händchen und sagte:

Du sollst immer rechtschaffen sein und ehrlich, Erwin, schon als kleiner Bub, dann wirst du auch ein braver Mensch sein, wenn du groß bist. Du hättest nicht gucken dürfen aber das eine Mal verzeiht dir der liebe Gott. Du sollst offen sein zu allen Menschen und niemanden durch List oder Tücke hineinlegen, denn man soll nicht nur Maina und Papa lieb haben, sondern auch all die anderen Menschen."

Der Kleine schien über das Gehörte nachzuden" dann fragte er:

Hast du auch alle Menschen lieb, Eise?"

Gewiß, Erwin."

Aber mich sehr, nicht?"

Da konnte sie nicht anders, und sic küßte sim a- ' n.

Er aber fragte weiter:

Und auch Mama, nicht?"

Selbstverständlich."

Die Kinder, die Kinder!

Aber eigentlich zu dumm, daß sie da leise zusa-ummgesahren war und jetzt sie fühlte es deutlich ein wenig rot wurde. Zu dumin war das! Wie ihr das denn nur passieren konnte?

Sie sah verstohlen nach Fred, ob er es wohl bemerkt hatte. Er aber wich ihrem Blicke aus.

Papa hast du nicht lieb?" fragte das Kind enttäuscht.

Aber da sagte Else gleich:

Doch ja, Erwin, auch deinen Papa."

Und zum Zeichen eines dankbaren Kindsrherzens fühlte Else im nächsten Augenblick einen feuchten Kuß auf ihrer Wange.

Fred trat nun vor und machte damit dieser Unterhaltung ein Ende.

Nun, Erwin, bedankst du dich schön für das großartige Spiel heute, und dann wollen wir gehen."

Erwin schlang seine Arme um Elses Hals.

Morgen komme ich wieder zu dir, Else."

..Das ist nett von dir. Erwin."

Ihr Spielkamerad ist ein wenig zuormgncy, gramem Else," sagte Fred,die Kinder wissen eben nicht, daß man nicht immer Zeit für sie übrig haben kann."

Bei mir ist es aber anders, Herr von Bronstein," lachte Else,ich habe immer Zeit. Und ihr Bub er macht mir viel Freude."

Lächelnd nahm Fred das Kind an der Hand, zog höflich den Hut und ging...

Als Ruth am Abend nach Hause kam, schleppte Franz hinter ihr her die gemachten Besorgungen, große und kleine Pakete,, die er an einem Tische droben aufstapelte. Es befand sich darunter kaum etwas, das unbedingt nötig gewesen wäre.

Ruth aber erzählte von den Ereignissen in der . Stadt und zum Schluß meinte sie:

Ich traf auch in einem Laden Harry Lotmann, der mir dann die Sachen in den Wagen schaffen half. Wie der mir den Hof machte! Wenn das seine Inge gesehen hätte!"

Harry Lotmann war der linke Gutsnach'bar von Bronstein. Er tvar ein junger, leichtsinniger Mensch, der es mit der Treue zu seiner Frau nicht allzu genau nahm. Die Ehe der LotmannS war schon lange nur noch ein leidliches Dabinveaetieren.

Fred sah seine Frau erstaunt an.

Du bist doch immer so eitel, Ruth, und Lotmann ist ein bekannter Schürzenjäger, dem eine ernstdenkende Frau kaum Anlaß zu einem Gespräch bieten würde. Denke, wenn dich in D. böse Jungen gesehen haben-!"

Aber es waren doch nur einige Minuten", sagte Ruth, ich fuhr ja gleich wieder ab und ließ Lotmann am Geh­steig stehen." ,

Es war auch so gewesen. Aber Ruth ließ sich doch gerne von Männern bewundern, nahm es ganz gern hin, wenn ihr zum Beispiel einer einen entfallenen Gegenstand aufhob und ihn ihr mit einer galanten Bemerkung überreichte, oder aber sie in dm Geschäften zum Bedientwerden vorließ, nur um da­durch ein Gespräch anbahnen zu können.

Und da war doch schließlich nichts dabei!

(Forts, folgt.)