Gelöbnis treuer Waffenbrüderschaft

Auf dem Wege zum gemeinsamen Sieg.

DNB. Tokio. tO. Dez. Unerschütterliche Siegeszuversicht nnd der Wille zu dauernder enger Zusammenarbeit unter den Achsenmächten waren die Hauptzüge der Erklärungen, die Ministerpräsident Tajo im Rahmen eines Presse-Jnler- views deutschen und italienischen Korrespondenten gab.

Tojo sagte n. a.:'Seit die Achsenmächte sich damals Ver­bündeten, den Krieg gegen England und die USA bis zum erfolgreichen Ende durchzukämpfen, keinen Sonderfrieden abzuschließen und am Ausbau einer neuen Weltordnnng auch nach dem Kriege engstens zusammenzuarbeiten, ist aus den Kriegen in Europa und Asien ein einziger großer Kampf geworden. Im Laufe dieses ersten Kriegsjahres sind sämtliche anglo-amcrikanischen Stützpunkte in Ostasien in japanische Hände gefallen. Groß-Ostasien hat damit im gro­ßen und ganzen seine eigentliche Gestalt zurückgewonnen. Japan hat eine Lage geschaffen, die den vollen Sieg sicher­stem. Von dieser Stellung aus kann es den Krieg, auch wenn er lange dauert bis zum Endsieg dnrchkämpfen."

Wir führen einen heiligen Krieg", fuhr Toio fort, dessen Ziel nicht die Grwinung von Rohstoffen ist, sondern die Sicherstellung eines bauernden Friedens. Wir streben eine neue Ordnung auf moralischer und ethischer Grundlage an. die allen Völkern den ihnen gebührenden Raum ge­währt. In diesen Tagen möchte ich meiner Hochachtung und Bewunderung über die glänzenden Waffentaten und grossen Beiträge der Völker Deutschlands und Italiens bei der Er­ringung des Endsieges Ausdruck geben und kür ihre Zusam­menarbeit mit Japan herzlich danken. Ich hoffe, dass diese Zusammenarbeit auf geistigem nnd materiellem Gebiet noch lange währen wird, und gelobe erneut, Schulter an Schulter mit unseren Bundesgenossen auch weiterhin eng znsammen- «»m-keiten dem Wege »um gemeinsamen Siea."

Vollstes Vertrauen sprach auch aus Tojos Aeuße- rungen zur wirtschaftlichen Lage.Der Rohstoff- reichtum, der uns als Ergebnis der Krieaserfolge zufiel, wird schon heute weitestgehend in der japanischen Kriegsindustrie eingesetzt. Dem Mut unserer Soldaten verdanken wir, daß der Feind sein Zerstörunqsprogramm Var seiner Kapitula­tion nur teilweise durchführen konnte nnd daß beispielsweise auf dem Gebiete des Erdöls unsere Produktion heute be­trächtlich höher ist als wir zuerst erwartet hatten. Die Er­folge der Aufbauarbeit in den Südgebieten hat die Oel- versorgung Japans in diesem Krieg auf jeden Fall sichergestellt. Ich habe es immer als Ehrenpflicht be­trachtet. daß ein Teil der Rohstoffe auch einen Beitrag zur Kriegführung Deutschlands und Italiens leistet.Ueber un­sere strategischen Pläne für die Zukunft kann ich mich selbstverständlich nicht äußern", schloß Tojo.Sie dürfen aber gewiß sein, daß auch sie sich unserem unerschüt­terlichen Grundsatz unterordnen: Japan wird kämpfen, bis der Endsieg gewonnen ist."

Die Außenminister der Achse

Sprechen heute über den Rundfunk.

DNB. Berlin, 10 Dez. Am 11. Dezember werden der Reichsaußenminister von Ribbentrop. der italienische Außenminister Graf Ciano nnd der japanische Außenmi­nister Tani über den Rundfunk die Völker der verbündeten Nationen grüßen und des Tages gedenken, an dem vor einem Jahr Deutschland, Italien und Japan getreu dem Geiste des Dreierpaktes zum Kampfe gegen den Kriegsverbrecher Roose- velt antraten.

Der Großdeutsche Rundfunk wird in einer feier­lichen Sendung am 11. Dezember abends 19.15 bis 19.45 Uhr die Ansprachen der drei Außenminister übertragen. Der ita­lienische und der javanische Rundfunk sowie die Sender der Verbündeten europäischen und ostasiatischen Nationen werden in gleicher Weise die Gedenkansprachen der Außenminister senden.

Kinder werben eine Kuriosi ät sein"

Wenn die Entwicklung so weiter geht wie bisher, werden in 80 Jahren in Großbritannien weniger als fünf Millio­nen Menschen leben" schreibt die englische Wochenschrift Everybodh's in einer sehr ernsten Betrachtung über den Ge­burtenrückgang in EnglandEnglands Großstädte werden leer sieben, das Land wird rasch verwildern, und was am schlimmsten ist. es wird viel mehr alte Leute geben als junge Kinder werden eine Kuriosi nt sein". Das Blatt bringt eine eingehende Untersuchung über die Ursachen der seit etwa 70 Jahren ständig sinkenden Gebnrtszisier. An der katastro­phalen Ueberalterung des englischen Volkes die sich schon heute in mauge^ider Beweglichkeit der verschiedenen Regie- rnngsämter bemerkbar mache, sei aber neben dem Gebnrten- -» rückanna auch die hohe Sguglingssterbl'chkeit schuld Nach -statistischen Berechnungen habe das Kind reicher Engländer eine sechsmal größere Ebance zu leben al« das Kind arnmr Leu e di-> durch elende Wobnungsverhälnisse nnd mangelnde- soziale Fürsorge nicht in der Lage seien, dem Kmd die nötige V'leae anaebe-b-n z» lassen.

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L6. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Aber dann würden sie gewiß recht oft Zusammentreffen. Sie bummelte viel im Garten umher, und auch er war in der letzten Zeit häufiger als sonst dort zu sehen.

Und wenn sie dann öfter miteinander sprachen, würde es immerfort nur Freundschaft bleiben zwischen ihnen, und wird sie sich nicht verraten? Würde ihm ein kleiner Flirt nicht will­kommen sein, der aber in Wirklichkeit für ihn nicht viel zu be­deuten hätte?

Jene schöne Frau stand plötzlich im Geiste vor ihr und lächelte siegesbewußt.

Ach, es wurde doch mit jedem Tage die Meinung allge­meiner, daß das Verhältnis zwischen Ruths und Fred gelöst würde.

Fred hatte sich unlängst einmal bei Mutti geäußert, daß er sie, Else, recht entzückend finde. Wäre nicht jene schöne Frau gewesen, hätte er sie dann vielleicht auch liebgewinnen können? Sie, das unbedeutende kleine Mädel?

Sie zweifelte daran.

Aber warum nicht doch?! Es haben sich ja hohe Persönlich­keiten, Adelige in einfache Bürgerstöchter verliebt und sie dann heimgeführt, auch wenn sie Verzichte leisten mußten, die für ihre weitere Zukunft ausschlaggebend waren und ihnen Nach­teile brachten. Sogar in der Geschichte waren einige erwähnt.

Etwas wie eine stille Freude überkam sie bei diesen Selbst- überzcugungsversuchen.

O, sie würde als seine Frau trotz des Reichtums gar keine Ansprüche machen. Einfach, bescheiden wollte sie bleiben und selbst in ihrem Heime schalten und walten, ohne Hilfe, ohne Stütze. Und immer würde sie nur eine liebe, gehorsame kleine

Angrm und Abwehr im Osten

Neue hohe Pauzerkampfwasenverluste des Gegners Feindlicher Panzervorstoß in Tuniken blutig abgewiesen Britischer Sabotagetrnpp an der Eirondemündnng «iedergemacht

DNB. Aus dem Führcrhauptquartier, 1«. Dez. Das Ober- kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Terek-Gebiet zerschlugen deutsche Truppen in kon­zentrischem Angriff eine feindliche Kräftegruppr. Oertliche Unternehmungen des Feindes scheiterten. Zwischen Wolga und Don wurden feindliche Kräfte, denen ein Einbruch ge­glückt war. eingcschlosscn und vernichtet. Im übrigen hatten die Sowjets bei der Fortsetzung ihrer vergeblichen Angriffe erneut hohe Verluste. Sie verloren am 8. und 9. Dezember allein in diesem Abschnitt 104 Panzerkampfwagen. Trotz heftiger Gegenwehr warfen Infanterie- nnd Panzertruppen den Gegner im großen Donbogcn weiter zurück, wirsen Ge­genangriffe ab und vernichteten 16 Sowjetpanzer.

Im mittleren Abschnitt der Ostfront wird der eigene Angriff erfolgreich fortgesetzt. Hunderte von Gefangenen wur­den eingebracht und zahlreiche Waffen erbeutet. Gegenan­griffe des Feindes wurden zurückgcschlagcn. Kampf- und Stnrzkampffliegerverbiinde bekämpften feindliche Truppen und Bahnziele. Stoßtrupps einer Lnftwasfenfelddivision ver­nichteten 59 Bunker und Kampfstände. Bei diesen Kämpfen nnd südlich des Jlmensccs verloren die Sowjets insgesamt 72 Panzerkampfwagcn.

In der Chrenaika griffen deutsche Kampfflieger den Flugplatz Dcrna an und zerstörten sieben Flugzeuge am Bo­den. In Tunesien wegen schlechter Wetterlage nur örtliche Kampfhandlungen. Ein feindlicher Panzcrvorstoss wurde süd­westlich von Tebourba blutig abqewiesen, acht Panzerkampf­wagcn wurden, zum Teil durch eingreifende Schlachtflieger, in Brand geschossen. Kampfflieger trafen ein Handelsschiff mitt lerer Größe im Hafen von Bougie mit schweren Bomben nnd bekämpften feindliche Flugstützpunkte mit sichtlichem Er- folg.

Nachtjäger und Flakartillerie schossen in der vergangenen Nacht bei Durchflügen britischer Bomber durch die besetzten Westgcbicte nach Obcritalien drei Flugzeuge ab.

Am 8. Dezember wurde an der Gironde-Mündung ein kleiner britischer Sabotagetrupp gestellt und im Kanrpf nie- bergemacht."

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Zehn Tage ununterbrochen angegriffen

DNB. Die Fortschritte des deutschen Gegenangriffes im Raum Kalinln Toropez haben zusammen mit seinen Verlusten den Feind gezwungen, alle verfügbaren Kräfte auf diesen Frontabschnitt zu werfen. Dadurch flaute südöstlich des Jlmensees die bolschewistische Angriffstätigkeit, mit der deutsche Kräfte gefesselt werden sollten, merklich ab. Nur an einer Stelle versuchte der Feind aus Waldstücken heraus die deutsche Stellung mit etwa zwanzig Panzern anzugrei­fen. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, miß­lang dieser feindliche'Angriff nach Abschuß von fünf Panzer- kampfwagen ebenso wie zwei weitere Vorstöße, die unter schweren Verlusten für die Bolschewisten abgewiesen wurden.

In anderen Abschnitten bereitgestellte Infanterie- und Panzerkräfte konnten durch Artilleriefeuer zerschlagen wer­den. Stoßtrupps vernichteten zehn Kampfstände und brach­ten, Gefangene ein. Feindliche Erkundungstrupps hatten durch Minen und Artilleriefeuer starke Ausfälle. Diesen Ge­fechten, die nur örtliche Bedeutung hatten, gingen harte Ab­wehrkämpfe voraus. Zehn Tage hatte der Feind hier unun­terbrochen mit starken Kräften angegriffen. Alle Angriffe scheiterten jedoch am entschlossenen Widerstand unserer Sol­daten. Schon bis zum 7. Dezember waren dabei weit über 150 bolschewistische Panzerkampfwagen abgeschosscn worden. Dieser Abwehrerfolg ist durch enge Zusammenarbeit aller Waffengattungen des Heeres, die von der Luftwaffe wirksam unterstützt wurden, errungen worden. Neben Grenadieren und Pionieren hatte die Artillerie einen starken Anteil an der Abwehr des feindlichen Ansturms. Oft wurden An­griffskolonnen des Gegners schon in der Bereitstellung oder Entwicklung vom gut liegenden Artilleriefener gefaßt und zerschlagen. Die Artillerie einer einzigen deutschen Kampf­gruppe verschoß in sieben Tagen 86000 Schuß Mu­nition der verschiedensten Kaliber.

Die Nachschubdienste haben trotz schwierigster Wit­terungs- und Geländeverhältnisse, bei Kälte, vereisten We­gen und Schneeverwehungen nicht nur riesige Munitions­mengen, sondern auch alles andere, was die Front im Kamps braucht, rechtzeitig bis in die vordersten Stellungen gebracht. Die so mit Kampfmitteln versorgte fechtende Truppe hielt allen feindlichen Angriffen auch in schwierigen Lagen stand.

Pak erledigt sechs Sowjetpanzer.

DNB Im Abschnitt westlich der Waldai-Höhen waren kürzlich in dichtem Schnees:»rm sechs bolschewistische Panzer­kampfwagen unbemerkt auf nächste Entfernung an die Stel­lungen deutscher Grenadiere herangekommen. Bevor der Führer einer Panzerabwehrkanone den Feuerbefehl geben konnte standen die Stabflolosse plötzlich dicht vor der Ge­

schützstellung.' Die Geistesgegenwart des Ztanomers uno oie Treffsicherheit des Geschützes retteten die Lage. Nach kurzem Feuerwechsel waren zwei Panzer vernichtet, ein dritter be­wegungsunfähig geschossen Inzwischen hatten aber die übri­gen seitlich abgedreht die deutschen Gräben überholt und stießen jetzt gegen die Flanke der Feuerstellung vor. Im Ha­gel der Panzergranaten riß die Bedienung ihr Geschütz herum. Ein Feuerkamvs auf Leben und Tod entspann sich zwischen der kleinen, ungeschützten Kanone nnd den drei ge­panzerten Niesen. Aber auch in diesem Kampf siegte der bessere Soldat, die bessere Ausbildung, das bessere Material. Alle drei Panzer wurden in Brand geschossen.

Ritterkreuzträger Hauptmann Stiefelmaher gefallen.

DNB. Berlin, 10 Dez. Bei den Kämpfen in Afrika fiel am 3. November 1942 Ritterkreuzträger Hauptmann Otto Stiefelmaher als Kompaniechef in einem Panzerregiment. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes wurde diesem vor­bildlich tapferen Panzeroffizier Mitte Juli 1942 für seinen kühnen nnd tatkräftigen Einsatz bei der Eroberung von Tobruk verliehen. An der Spitze keiner Panzerkompanie kämpfte er zahlreiche Stützpunkte des Gegners nieder und stieß mit vorbildlicher Entschlossenheit nnd Tapferkeit im stärksten feindlichen Feuer durch eine Minensperre auf di» Stadt vor.

Ritterkreuzträger seiner Verwundung erlegen Ritterkreuzträger Hauptmann Alfred Mneß Kompcmie- Ehef in einem Panzer-Grenad'er-R-oiment, ist am 23. November 1042 seiner schweren im Osten erlittenen Ver­wundung, erlegen. Seit Beginn des Ostfeldruaes hacke sich der verbildliche Offizier mehrfach durch selbständiges, ent­schlossenes Handeln nnd kübnes Dra"fgänoertnm so bervor- getan, daß er vom Führer schon im Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eifernen Kreuze^ on?.oe-.e'chnet wurde. Be­sonders bei der Eroberung von Nflolgiew. im Verlauf der Vernichtnngssch'acht bei K'-'w und bei d<w Kämpfen nörd­lich des AEwfchen Meeres hat er durch seine Tatkraft und fline mitreißende Taufe^eit maßoebl'ch zu den großen Er­folgen seiner Panzerdivision beigetragen.

Die jüdische« Spione mit dem Motorboot.

Madrid, 10. Dez. Zu der bereits gemeldeten Kaperung eines Motorbootes mit jüdischem Gesindel werden folgende Einzelheiten bekannt: Am 4. Dezember lies aus dem Hafen Barcelona ein 250 BRT großes Fischermotorboot aus, dessen Besatzung aus zwanzig Mann bestand und den Verdacht der Marinekommandantur erregte. Ein nachgesandtes Motor­boot des spanischen KanonenbootesCanalejas" holte das Boot ans hoher See ein, wo es einem wartenden englischen U-Boot umfangreiches Spionagematerial und Waren unbe­kannter Herkunft übergeben wollte. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß es sich um in englischen Diensten stehende indische Spione handelte, die von den spanischen Behörden verhaftet wurden.

Der italienische Wehrmachksbericht

Kühner Angriff italienischer Torpedoflugzeuge.

DNB. Nom, 1«. Dez. Das Hauptquartier der italienische« Wehrmacht gibt bekannt:

An der Chrenaika- Front Artillerietätigkeit. Wäh­rend eines Angriffes deutscher Kampflugzeuge auf eine» Flugplatz wurden sieben britische Flugzeuge am Boden in Brand gesetzt.

In Tunis lebhafte Anfklärnngstätiqkeit unserer Ab­teilungen. Westlich von Tebourba wurde ein feindlicher Pan­zervorstoß zurnckgeworfen. Einige der Panzer wurde« zer­stört.

Turin wurde in der vergangenen Nacht wiederum von feindlichen Flugzeugen bombardiert. Zahlreiche Gebäude wurden getroffen und stürzten zusammen. Zahlreiche Brände wurden verursacht. Die Schäden find insgesamt sehr groß Die Zahl der Opfer des vorbergeh.nöen Angriffs beträgt wie bisher fcstgestellt wurde, 65 Tote nnd 112 Verwundet- Die Verluste der letzten Nacht sind noch nicht bekannt.

Eine Formation der 165. Torpedaflnazenagruppe unter benz Kommando von Flieaerhanvtmann Nrbano Maneini unternahm gestern einen kühnen Anariff gegen feindliche Schiffe ans der Reede von Algier und hatte dabei besonders ungünstige atmosphärische Bedinaunaen zu überwinden Zwei Schisse von 16 666 bezw. 16 666 BRT wurden getroffen und explodierten. Im darauffolgenden Kamps mit feindlichen Jägern wurde eine Enrtiß nbgeschassen. Die Flugzeuge kehr­ten olle zu ihrem Stützpunkt zurück."

Frau an seiner Seite sein, würde mit jeder Faser ihres Frauen­tums versuchen, ihn zu beglücken-

Ein zartes Rot stieg in ihre Wangen auf, und alles um sich vergessend, gab sie sich naiven, rosigen Träumen hin, wie es schon junge Mädchen tun, wenn zum erstenmal in ihrem Leben das bimmelstürmende Wunder der Liebe in ihr Herz Einzug hielt.

Und Minute verstrich um Minute... ,j

Ei, ei an was Sie da wohl Schönes denken?"

Heftig fuhr Else empor.

Dort in der Tür stand er, hielt eine Rose in der Hand und nickte ihr zu mit einem Lächeln, als wüßte er just, wo ihre Gedanken gewesen.

Sie wollte eine Antwort geben, aber sie brachte kein Wort hervor'. Wie ein Kind, das man soeben bei einem dummen, ganz dummen Streich ertappt hat, stand sie da, überrascht, verwirrt. Wie sie sich so hineingeträumt hatte und nun stand er ganz plötzlich in Wirklichkeit vor ihr. Und sein Blick!

Langsam kam Fred näher.

Sehen Sie mal, wie herrlich diese Rose hier ist, nicht wahr? Sie ist die schönste von allen, die da draußen blühen. Vor einem Jahre irgendwo, da gaben Sie mir auch Blumen. Heute aber überreiche ich Ihnen diese Rose zum Zeichen mei­ner aufrichtigen Bewunderung... Die schönste Rose der Schönsten am Bronsteinhofl"

Sie nahm die Blume entgegen, und als sie dabei seine Hand berührte, fühlte er, daß sie zitterte.

Er fand sie rührend süß in ihrer Verwirrtheit.

Wollen Sie mir nicht sagen, woran Sie vorhin dachten?" drängte er.

Sie senkte den Kopf, so daß ihr ein paar blonde Locken übe^die Stirn fielen.

Ganz nahe trat er an sie heran.

Nun sah sie zu ihm auf mit den entzückendsten und blaue­sten Blauaugen, die er je gesehen.

Fast erschrak er leicht vor diesem lieblichen Anblick. Gab es denn noch ein süßeres Geschöpf auf der Welt als dieses da vor

ihm? War er denn bisher mit Blindheit geschlagen, daß er so­viel Schönheit übersehen konnte?

Aber warum sprach denn das Mädel gar nichts?

Und er?

Ja er suchte jetzt selbst schon sekundenlang nach ein paar Worten und fand sie nicht. Freilich, er wußte es: in dieser Stunde, da ihr Mund so hartnäckig schwieg, sprach ihr dum­mes Herz. Aber was war mit ihm?

Lächelnd hob er die Hand, um ihr ein paar Locken aus der Stirn zu streichen.

Aber in der halben Bewegung hielt er inne. Das Blut stieg ihm in die Schläfen, es schwindelte ihm fast.

Wie durch einen Schleier sah er jetzt das süße Antlitz vor sich, sah einen keuschen roten Mund, der bestimmt noch nie geküßt hat, zwei scheue, furchtsame und doch so verlockende Augen, blau wie der Morgenhimmel... Und still war es im Rosenhaus geworden, ein Herz nur pochte M hörbaren, tollen Schlägen.

Der ernste, rechtschaffene Mann wußte er in den nächsten Augenblicken, was er tat?

Legte die Zeit ihren Lauf plötzlich still? -

Oder hatte er für Minuten aufgehört, Fred von Bronstem zu sein?

In seiner Brust schien etwas zu brennen, zu zehren, «in heißes Sehnen, das wohl ein Jahr lang schon sein Herz so sehr erfüllte und das jetzt begehrte, begehrte.

Dieser seltsame Blick des Mädels aus den großen Blau­augen! Und er dachte an die Rose, die er vorhin gepflückt. Lag in diesen Augen nicht auch eine stille, stumme Bitte, wie bei jener, kleinen, einsamen Blume: Nimm mich bitte, nimm mich! Unsinn!

Oder vielleicht doch?

Liebe kleine blonde Else!

Kosend fuhr seine Hand über ihr Köpfchen herab, doch plötzlich hielt er sie m seinen Armen. Er fühlte, wie sie m seinen Händen erbebte, aber ihr ängstlicher Widerstand löst« sich alsbald auf in selige Ergebenheit zum ersten Erlebnis der Liebe. (Fortsetzung folgt..