Aus Württemberg

Stuttgart, S. Dezember.

Schwerer Verkehrsunfall. Auf der Straße Stu tgart Weil im DorfDitzingen wurde ein 36 Jahre alter verhei­rateter Kaufmann aus Feuerbach von einem Personenkraft­wagen angefahren und zu Boden geschleudert. Er erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Städtische Krankenhaus Feuerbach eingelieferi werden.

Von Lastkraftwagen angefahren. Auf dem Lindenburg- Platz wurde ein Mann von einem Lastkraftwagen anaefahreii, wobei er eine Kopfverletzung erlitt. Auf der Danziger Freiheit wurde ein 66 Jahre alter verheirateter Mann von einem Straßen babnzug angefahren und verletzt.

Kind tödlich überfahren. Morgens wurde in der Marktstraße in Bad Cannstatt ein 2^ Jahre alter Knabe von dem linken Hinterrad eines Lastkraftwagens überfahren und gewtet.

Welzheim, Kr. Waiblingen. (Günstige Finanz­lage.) In der Beratung der Beigeordneten und Ratsher­ren unter Vorsitz von Bürgermeister Rilling über den Haus­haltsplan 1942 wurde unter anderem festqestellt. daß die Stadt keiner Zuschüße aus dem Ausgleichsstock mehr bedarf. Der Haushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 461268 Mark ab, die Umlagen sind dieselben wie im Vor­jahr. Die finanzielle Lage der Stadtgemeiude bat sich wei--

Großheppach. Kr. Backnang. (Festnahme eines Brandstifters.) Durch Brandstiftung wurden dreier Tage ein Wohnhaus und drei Scheuern ein Ower der Flammen Der Brandstifter, der zunächst fluchtig ging, konnte anderntags gestellt werden, wobei er von der Schuß­waffe Gebrauch machte. Er wurde überwältigt und ur Fg-tvrhei- gebracht. .

Kittdesmißhandlung durch Iraner»

Stuttgart. Mit zwei den Umständen nach ungewöhn­lichen Fällen von Kinüsmißhandlung hatte sich die Fugend­schutzkammer zu beschäftigen. Der eine betraf die Mut.er von sieben lebenden und einem noch nicht geborenen Kind die erst 28 Jahre alte Gertrud K. aus Stuttgart-Zuffen­hausen. Die noch nicht vorbestrafte Angeklagte handhabte ihre Erziehungsgewalt mit einer Strenge, die sich mitunter zu Gefühlsroheit steigerte und ihr seitens des Jugendamtes schon wiederholt Warnungen einge ragen hat. Eines Tages ließ sie sich von der Erregung über ein Versehen ihrer neun Fahre alten Tochter Hannelore dazu Hinreißen, das Kind mit einer Klopfpeitsche so unmenschlich zu schlagen, daß die Striemen noch tagelang am ganzen Körper zu sehen waren. Sie bekannte sich reumütig zu dieser krassen Ueberschreitung ihres Züchtigungsrechtes und erklärte ihre Aufregung aus ihrem schwangeren Zustand, wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mangelnder Unterstützung ihres Ehemannes bei der auf ihr lastenden Erziehungsarbeit.

Im zweiten Fall war die 36 Jahre alte Bettv L. aus Bad Cannstatt angeklagt, ihre Leiden 6- und 4 fahrigen Stiefkinder Gerhard und Dieter roh mißhandelt zn haben, indem sie ihnen aus geringfügigem Anlaß Stockhiebe verab­reichte, sie auf Holzscheitchen knien ließ oder in den Keller sperrte und andere verfehlte Erziehungsmethoden gegen die Kleinen anwandte. Sie bestritt entschieden, ihr Züchtigungs- recht mißbraucht zu haben, und erklärte, ihren Mann weni­ger aus Liebe zu ihm, als zu seinen Kindern geheiratet zu habein Die erste Untersuchung der Kinder bestätigte jedoch, mindestens in Bezug auf den älteren Knaben, die Schuld der «tiemiu'ter, die auch von den Hausbewohnern erheblich belastet wurde. Dagegen rettete der seit Wochen in einem Kinderheim untergebrachte Gerhard bis zu einem gewissen Grad die Ehre seiner Stiefmutter, indem er beim Wieder­sehen im Gerichtssaal Freude bekundete und ihr nach seiner Vernehmung zum Abschied spontan um den Hals fiel. Die Jugendkammer verurteilte beide Frauen wegen roher Kindsmißhandluug unter Zubilligung mildernder Um­stände zu je zwei Monaten Gefängnis.

MWH

Wichtige Zeugen gesucht

Stuttgart, 9. Dez. Der hier ab-gebildete Äedergroßhänüler Curt Wiedmann wurde, wie bereits berichtet, am 1. 12. 42 in seiner Wohnung. Stuttgart, Rotebühlstraße 84. erschossen und beraubt aufgefunden. Der Täter erbeutete eine Änuckel- braune lederne Brieftasche mit etwa 3000 RM. Bargeld, eini­gen Airsweispapieren und Lebensmittelkarten auf den Namen des Opfers, ferner ein Portemonnaie und einen Schlüsselbund.

Nach den kriminälpolizeilicheu Feststellungen ist Wied­mann am Samstag, 21. 11. 42, gegen 14 Uhr mit der Straßenbahn vou seiner Wohnung bis zum Schloßplatz und pon dort bis Obertürkheim gefahren. Am Nachmittag des­selben Tages hielt er sich in derKrone" in Uhlbach auf und verbrachte den Abend inGeißels Weinstuben" in Eßlingen. In seiner Begleitung befand sich ein bisher noch unbekannt gebliebener Mann: 2835 Jahre alt, 1,701,75 Meter groß, schlank, blasses Gesicht, bartlos, dunkelblond, Scheitel links, leichte Stivnglatze, dunkler Anzug, grauer Mantel und Hut, spricht hochdeutsch.

Wer hat Wiedmann mit dem Unbekannten ans der be­schriebenen Fahrt oder in den angegebenen Lokalen zu den erwähnten Zeiten gesehen, vielleicht mit ihnen gesprochen oder an ihrem Tisch gesessen?

Wer hat sie auf der Rückfahrt von Eßlingen nach Stutt­gart bemerkt?

Wo hat sich ein Mann, ans den die vorstehende Beschrei­bung paßt, seit dem 21. 11. 42 durch besonders hohe Geld- ansgaben oder sonst auffallende Umstände verdächtig gemacht?

Wo hat ein Untermieter, auf den die Beschreibung eben­falls zutreffen könnte, sein Zimmer nach dem 20.11.42 plötzlich aufgcgeben?

Es ist die selbstverständliche Pflicht eines joden Volks­genossen, seine Beobachtungen, die er zu diesem Fall gemacht hat, sofort der Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart, Büchsen­straße 37, Zimmer 75, II. Stock, Anruf: 229 41, Apparat 8425, oder der nächsten Polizeidienststelle mitzuteilen, um so zur Aufklärung dieses Verbrechens Leizutragen. Jode Mitteilung wird auf Wunsch vertraulich behandelt. Zur Ermittlung des Täters sind, wie bereits bekanntgemacht, 3000 RM. als Be­lohnung ausgssetzt.

Schwere Verfehlungen im Amt

Rottweil, 9. Dez. Wogen Verbrechens gegen die Kriegs­wirtschaftsverordnung und Falschbenrkundung im Amt wurde der frühere Bürgermeister Anton Bautle vom Sonder­gericht Stuttgart zu zwei Jahren Gefängnis, der Fleischbe­schauer David Rall zu einem Jahr und sechs Monaten Ge­fängnis und der Amtsdiener Josef Kopp, der Nachfolger des Rall, zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Alle Ange­klagten sind in Hochmössingsn wohnhaft.

Der Angeklagte Bantle, der im Jahre 1938 sein Amt al- Bürgermeister antrat, verlor im Laufe der Zeit vollständig die Ueberstcht über seine Dienstobliegenheiten bei Haus- und an­deren Schlachtungen. So ließ er zu, daß bei den geschlachteten Tieren die Gewichte nur schätzungsweise festgestellt wurden. Dazu kam noch, daß den Tieren vor dem Abschätzen der Kopf und manchmal auch andei'e Teile weggeschnitten wwurden. Trotzdem beurkundeten die Angeklagten das Schlachtgewicht als richtig und rechneten die anderen Teile den Schlachtenden nicht an. Auch bei Hausschlachtungon des Bantle und Kopp wurde diese eigenartige Methode angewandt. Durch dieses Vorgehen wurde im Laufe der Zeit eine erhebliche Menge Fleisch der öffentlichen Bewirtschaftung entzogen.

Todesstrafe gegen Sittlichkeitverbrecher.'

Das Sondergericht Mannheim hat den 32 Jahre alten ledigen Hermann Held aus Gelseukircheu unter Aberken­nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit zum Tode verurteilt. Held war schon in jungen Jahren sittlich völlig verkommen und verwahrlost und hat wegen schwerster Ver­fehlungen an der Heranwachsenden männlichen Jugend zwei­mal lange Freiheitsstrafen verbüßen müssen. Neuerdings hat er in Mannheim derartige Verbrechen begangen und zur Tarnung seiner Vergangenheit in seltener Dreistheit sich zeitweilig in der Uniform eines SA-Standartenführers und eines Politischen Leiters bewegt. Er schreckte auch nicht davor zurück, sich gegenüber seiner Umwelt als Inhaber hoher Aemter und Auszeichnungen der NSDAP auszugeben. Während er in Wirklichkeit in den letzten 11 Jahren rund 9 Jahre in Untersuchungs- und Freiheitshaft und den Rest zur Begehung von Straftaten verbracht hat. Als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher und als Sittlichkeitsverbrecher muß er nunmehr der unerbittlichen Strenge des Gesetzes ver­fallen.

*

** Kraft des Efeus. Eine interessante Beobachtung wird aus Traunstein berichtet. An einer Weißen Marmorgedenk- tafel, die den Kriegern von 1870/71 gewidmet ist. batte sich zwischen Wand und Marmorplatte ein Eseuarm bindurchge- zwängt, der im Laufe der Jahre die erstaunliche Kraft be­saß, die Marmorpiatte so zu biegen, daß der Efeu auch Platz für seine Lebensdauer besaß. Die Platte hatte sich nach außen wunschgerecht gebogen.

** Die Fußspur des Urtieres. Am Sandbera bei Tref­furt an der Werra wurde ein naturwissenschaftlich und ent- wicklungsgeschich.lich wertvoller Fund gemacht. Es handelt sich um die im Sandstein abgedrückte Fußspur eines vor fast einer Million Jahren lebenden, den Dinosauriern zuzurech­nenden Urtiers eines sogenannten Chiroiherion, eines kro­kodilartigen. oft aufrecht gehenden Ungeheuers von etwa Bärengröße. Der Fund, der vom Präsidenten des Reichs­amtes für Bodenforschung als Chirotherien-Fährte zu be­zeichnen bestimmt wurde, ist dem Kreisheimathaus zu Tref­furt überwiesen worden.

** Nach 24 jähriger Erblindung wieder sehend. Als zwei­jähriges Kind verletzte sich der jetzt 63 Jahre alte Hrch. Rohde mit einem Taschenmesser das rechte Auae. so daß das Sehvermögen für immer verloren ging. Mit der Zeit nahm die Sehkraft des anderen Auges immer mehr ab und führte schließlich zu völliger Erblindung. Trotzdem war es Rohde mit der Zeit möglich sich im Hause und im Dorfe gut zu- rechtzusinden. Als er wieder einmal ins Dorf gegangen war, sah er auf dem Hs-mweg Plötzlich seines Nachbarn Haus und sein eigenes Heim! Nach 24 Jahren kann er seiner Frau plötzlich wieder ins Auge schauen! Er konnte es nicht begreifen, daß die Pappel bei seinem Hause der Baum sein soll, den er in jungen Jahren gepflanzt hat. Die aanze Ge­meinde nimmt freudigen Anteil an dem großen Gluck des Heinrich Rohde.

kisusstr, 9. Oerember 194?.

Verwandten und Lekarmten die traurige dlacbriekt, dass unser lieber 8okn und kruder

im Alter von 18 ^skren von seinem sckwersn beiden erlöst wurde.

Oie trauernden Hinterbliebenen:

VtSIbalm bisebie, Läger ttaleos geb. pkeikker

Vselksr«!

mit AnverwSbdten

Leerdigung: llreitag mittag '/,3 Ukr

«Lksn knr, den 6. Oer. 1942 OsnKsLZUNK

lltir die uns beim Tod unseres lieben Va­ters, kruders, 8ckwiegervster8 und Orokvaters

Hermsnii Oemppenau

bereigte Anteilnsbme sagen wir berrl. vank.

Ismilie I,emppenLu.

Litte

Anreigentexts reckt deutiick »ckreiben!

8ie ersparen sick Verdruü und uns pücklragenl

Iit«^r2a»id/0si»toi, den 9. Der- 1942 8 vsnksssung V

pür die vielen Leweise auklicktigsr Teil- 8 nakme, die wir beim Heldentods unseres Ib. 8 Lruclers und dielten g

Also» ikrkmisi, Onteroikirier >

erkakren cwrkten, danken wir kerrlicb. beson­deren Dank clem Herrn 8isdtpkarier sowie clem biederkrsnr uncl all denen, die an der Trauerkeier teiinskmen.

Die trauernden Oesckwlster und alle Verwandten.

Harrsvsld/Ssiotai, 10. Oer. 1942 osnKsssung

bür die vielen keweiss aukricktiger Teil- nabme durcb den Verlust unseres lieben 8obnes Vtiibslm König, Oekreiter sagen wir aut diesem IVege verrücken Dank. Lesonders danken wir dem Herrn Ltsdtptarrer kllr seine troslreieken IVorke sowie den Oe- sangvereinen llsrrenaib Osistai und potensol. In tiekem Leid

Iskoi» König, ttolrksuer unttl krau

ttrndacd, den 9. Oerember 1942

0»Nk»SgUNg.

Lei dem sckmerrücken Verlust durcb den Heldentod unseres lieben, unvergebi. 8oknes und öruders Karl Itöii, Oekreiter, wurde uns viel aukrlckuge u. liebevolle Anteilnakms entgegengedracbt, woiür wir innigsten Oank aussprecken. Lesond. danken wir dem Herrn Plärrer kiir seine troslreietieri IVorle, dem Oem Lbor tür den erbebenden Oesang und Allen, die an der Trsuerkeier teiinabmen.

kamiiis Lrnst lttüli-

Stadt Nr« ovür .

Die blaue» Nährmittelkarten für Selbstversorger werden am Sam»taq den 12. Dezember 1942 in der Zeit von 912 Uhr in Zimmer 3 abgegeben.

Neuenbürg, den 10. Dez. 1942. Der Bürgermeister.

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