NeiuasprekSr

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Nr. 131

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

/lmtsblatt -es Kreises Calw sür Neuenbürg un- Umgebung Srrkenselöer-, Calrnbacher- un- tzerrenalber Tagblatt

Neuenbürg, Montag den 8. Juni 1942

Anzeigenpreis-

Die Ulelnlpaltige Millimeter-Zeile 7 Rpsg., amtliche Anzeigen S.S Rpsg.. Textzeile 24 Rpsg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr oormittag». Gewähr wird nur sür schriftlich erteilt- Aus- träge übernommen. Im übrigen gelten die oom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke sieh-u zur Der üqung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 8 gültig. B-rlag und Rotation-» druck- L. M-eh'jche Buchdruckerei, 2nh. Fr. Biesmger, Neuenburg.

109. Jahrgang

Ungarns Minifterprüsident beim Führer

Besprechungen im Geiste der traditionellen deutsch-ungarischen Freundschaft Freundschaftliche Aussprache über aktuelle politische Fragen mit Reichsautzenmiuister von Ribbentrop

Aus dem Führerhauptquartier, 8. Juni. Mg. Funkmeldung.) Der Königlich-ungarische Ministerpräsident und Außenminister p. Kallay stattete am Samstag, 6. Juni, dem Führer in seinem Hauptquartier einen Besuch ab. Mini­sterpräsident und Außenminister Nikohans von Kallay war begleitet von Generalmajor Vitez Voeroes.

Legationsvat von Szent-Miklosy, Logationsrat von Sze- gsdy-Macsak und Gesawdtschaftsattachä Christoph von Lallah, der ungarische Gesandte in Berlin Sztojah und der deutsche Gesandte in Budapest von Jagow nahmen gleichfalls an der Reise teil.

Der Führer empfing Ministerpräsident und Außenmini­ster von Kallah während seines Aufenthaltes im Hauptquar­tier zu einer Besprechung über die politische Lage, an der der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop teilnahm. Die Unterredung war getragen von dem Geiste der traditio­nellen deutsch-ungarischen Freundschaft nnd der Waffenbrü­derschaft, die in dem gemeinsamen Kampf der im Dreimächte­pakt Verbündeten Völker gegen den Bolschewismus erneut ihren Ausdruck und ihre Bewährung findet.

Nach der politischen Besprechung begab sich der Führer mit Ministerpräsident und Außenminister Von Kallah und dem Reichsautzenminister von Ribbentrop zur militäri­schen Lagebesprechung, an der von deutscher Seite Generalfelömarschall Keitel, General Jo dl und der deut­sche Militärattache in Budapest Oberst von Pappenheim, von ungarischer Seite Generalmajor Vitez Voeroes und der ungarische Militärattache in Berlin Generalmajor Vitez Homlok teilnahmen.

Am Sonntag den 7. Juni war Ministerpräsident und Außenminister von Kallah Gast des Reichsminifters des Aus­wärtigen von Ribbentrop nick hatte mit ihm eine ein­gehende Aussprache über aktuelle politische Fra­gen, die in freundschaftlichem Geiste verlies.

Um 18 Uhr am Sonntag fand im Ehrenhof der Prager Burg die Trauerfeier für de» ermordeten stellvertretenden Neichsprotektor SS-Obcrgruppenführer Reinhard Hehdrich statt. Rcichsführer SS Himmler und Staatspräsident Hacha nahmen daran teil. SS-Oberst-Gruppenführer Daluege sprach herzliche Worte des Gedenkens.

Grober Erfolg m Nordalrila

ileber lüvvO Gefangene EingefMofsene Feindgruppen an der Ostfront Hohe britische Flugzengverlnste

MB. Aus dem Führerhauptquartier, 7. 2uni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

«2m Südabschnitk der Ostfront miesen deutsche Gebirgs- truppen und ungarische Verbände vereinzelte Angriffe des Feindes ab. 2m mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurde der Ring um die im rückwärtigen Frontgebiet ein­geschlossenen Gruppen des Feindes durch konzentrischen Angriff weiter verengt. Feindliche Gegenangriffe wurden in Harken Kämpfen blutig abgewiesen. An der Wolchow- Front wiederholte der Feind an mehreren Stellen seine heftigen Angriffe. Sie scheiterten an der wachsamen Ab­wehr, die durch Sturzkampfverbände unterstützt wurde, un- ter hohen Verlusten des Gegners, der weitere 18 Panzer verlor.

2n Rordasrika brachte der Gegenangriff der deutschen und italienische» Panzertruppen, unterstützt von starken Luststreitkräften, große Erfolge. Der Feind wurde gewor­fen und mit Teilen eingeschlossen und vernichtet. Der Geg­ner verlor weitere 30 Panzer, zahlreiche Geschütze und Kraftfahrzeuge sowie über 4000 Gefangene. Damit betra­gen die Verluste der britischen Slreilkräfte seit Beginn der Schlacht in der Rkarmarica am 26. Mai 10 000 Gefangene. 550 Panzerkampfwagen. 200 Geschütze und einige hundert Kraftfahrzeuge.

2m kanalgebiel schossen deutsche 2äger am gestrigen läge ohne eigene Verluste 13 britische Flugzeuge ab.

Das Stadtgebiet von Lankerbury wurde in der Nacht Mm 7. 2uni abermals von kampffliegerverbänden mit Spreng, und Brandbomben belegt.

Britische Bomber griffen in der letzten Nacht die Stadt Truden an. Die Zivilbevölkerung hakte Verluste. Zahlreiche Dedäude, vor allem wieder in Wohnvierteln» wurden zer­stört oder beschädigt. Sechs der angrcifenden Flugzeuge wurden abgeschossen.

haupkmann Philipp, Gruppenkommandeuc in einem Jagdgeschwader, errang am gestrigen Tage an der Ostfront feinen 101. big ioz. Luftsieg. Obeeleulnanl Becker errang m der kehlen Nachk seinen 20. bis 22. Nachtjagdsieg. Der

vversewwever Leige in einem Kampfgeschwader schoß mit seinem Kampfflugzeug in wenigen Tagen elf feindliche Flugzeuge, darunter neun bei Nachk. ab."

Es hat gewirkt

Vergeltungsmaßnahmen in Afrika ausgehoben

DNV. Berlin, 7. Juni. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:Wie der Sender London am 6. Juni meldet, teilt das britische Kriegsministerium Folgendes mit:

Ein Befehl, wie der von den Deutschen angeführte, ist von dem britischen Kriegsministerium nicht erteilt worden. Falls ein untergeordneter Offizier, vielleicht der Komman­dant der 4. Panzerbrigade, einen Befehl dieser Art heraus­gegeben hat, so erklärt das Kriegsministerium, daß dieser Befehl mit sofortiger Wirkung als nicht bestehend erklärt wird. Die deutschen Gefangenen werden nach wie vor gemäß dem Genfer Abkommen behandelt".

Auf diese Erklärung des britischen Kriegsministeriums hin hat das deutsche Oberkommando der Wehrmacht am 6. Juni nachmittags alle argen die britischen Gefangenen in Afrika befohlenen Vergeltungsmaßnahmen aufgehoben."

^-Slandarle »Reinhard Heydrtch"

DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 7. Juni. Der Füh­rer hat der 6. ss-Jnf.-Standarte den NamenReinhard Hehdrich" verliehen. Der Reichsführer ff und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, erläßt hierzu folgen­den Tagesbefehl an die Waffen--):Der Führer hat der 6. 1)-Jnf.-Standarte am 4. Juni 1942 im Andenken an den in diesen Tagen seinen Wunden, die er im Kampfe für Deutsch­land erlitten hat. erlegenen ))-Obergruppenführer Hehdrich den NamenReinhard Hehdrich" verliehen. Möge die Standarte sich dieses ehrenvollen Namens immer würdig erweisen!"

Staatsbegräbnis für Hehdrich.

DNB Berlin, 7. Juni. Der Führer hat für den stellver­tretenden Reichsprotektor, ^-Obergruppenführer und Gene­ral der Polizei Reinhard Hehdrich, ein Staatsbegräbnis an­geordnet. das in Berlin stattfindet.

Stockholm, 8. Juni. (Eig. Funkmeldung.) Englische und amerikanische Nachrichten verzeichnen übereinstimmend die aufsehenerregende Meldung, daß am Sonntag die Vororte von Sydney und New Castle von japanischen Sccstrcitkräften beschossen wurden.

Die Beschießung hat nach dem vor einigen Tagen ge­weideten Eindringen von japanischen U-Booten in den Hafen ^?evt die australische Bevölkerung stark beunruhigt, sodatz ach die offiziellen Stellen genötigt sehen, in ihren Nachrichten

^i«,^"Egung der Massen mitzuteilen, die Verluste seien nicht hoch.

Japaner machten 342909 Gefangene

Ein Ueberblick über die japanischen Erfolge seit Kriegsbcginn

,, ^Nio, 7. Juni. (Ostasiendienst des DNB.) In einer offi- aii ? Verlautbarung gibt das Kaiserlich-japanische Haupt- Sonntag nachmittag' einen z-usammenfassenden 8i> - - über die Ergebnisse der Operationen der japanischen

mee seit dem Kriegsausbruch am 8. Dezember bis zum 31.

Mai- Danach beträgt die Gesamtzahl der Gefangenen 342 MO. Darunter befinden sich 25 000 Amerikaner, 64 OM Engländer und 24 OM Holländer. Weitere rund lOO OOO Indonesier wur­den bereits freigelassen.

An verschiedenen Fronten in China verlor, dem Bericht zufolge, Tschiangkaischek außerdem etwa 112 000 Tote. Den japanischen Truppen standen in den Südgebieten, also vor Hongkong, auf den Philippinen, in Malaya, Niederländisch- Jndien und Burma insgesamt 35^ feindliche Divisionen gegenüber, deren Stärke ans 505000 Mann beziffert wird. An Material fielen den Japanern 3763 Geschütze, 1440 Tanks und mehr als 31000 Kraftfahrzeuge, 240 Flugzeuge, mehr als 11 OM MG's und große Mengen rollenden Materials in die Hände. 1636 feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Ver­senkt wurden ein U-Boot, ein Torpedoboot sowie 41 andere Schiffe, während zahlreiche weitere beschädigt wurden.

Die japanischen Verluste werden mit 9174 Toten, rund .20 000 Verwundeten, 348 Flugzeugen und 31 Schiffen mit 160 OM Tonnen angegeben.

Bei Hitze un- Gan-sturm

Die Kämpfe in Nordafrika.

DNB. Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen dauerten die Kämpfe auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz in der vergangenen Woche mit unverminderter Heftigkeit an. Nach den erfolgreichen Operationen der Achsenmächte bei Agedabia (22. bis 27 Januar) haben diese jetzt nach vier Monaten scheinbarer Ruhe wieder die Initiative ergriffen. Die Achsenmächte hatten diese Kampfpause dazu verwendet, in verwehrtem Umfange Verstärkungen und Nachschub von Ita­lien nach Afrika zu bringen. Dies wurde ihnen durch die ständige Niederhaltung der britischen Sperrfestung Malta und den erfolgreichen Einsatz starker Geleitschutzsicherungen durch die italienische Kriegsmarine, deutsche Unterseeboote und Sicherungsstreitkräfte und -verbände der deutsch-ita- lienischen Luftwaffe ermöglicht.

Seit dem 26. Mai sind die deutsch-italienischen Verbände in der Marmarica zum Kampf angetreten, in einer Jahres­zeit, in der man bisher größere Operationen im afrikani- schen Kampfraum für unmöglich hielt. Das durch vermehr­ten Einsatz der Achsenluftwaffe unterstützte Unternehmen hat sich für die deutsch-italienischen Verbände günstig ent­wickelt Zahlreiche feindliche Stützpunkte wurden genom­men. Bei der Eroberung einer von den Briten bei Got-el- Ualeb festungsartig ausgebauten Stellung konnte ein grö­ßerer Erfolg erzielt werden. Ueber 3000 Gefangene, dar­unter ein Admiral und zwei Brigadegenerale, sowie zahl­reiches Kriegsmaterial fielen in die Hände der Achsen­mächte. Nach Ansicht italienischer militärischer Kreise ent­sprechen die bisherigen Panzerverluste der Briten etwa der Gefechtsstärke von zwei Panzerbrigaden. Inzwischen wur­den im Verlauf von Teilgefechten weitere Erfolge erzielt Von den Briten, die alle verfügbaren Reserven in den Kampf warfen, wurden heftige Gegenangriffe unternom­men, die unter schweren Verlusten zusammenbrachen. So wogt der Kampf im Rr -me von GazalaAcromaTo- bruk, Bir el HachimBir el GobiEl Aden, seit 12 Ta­gen hin und her. Zu den besonderen Merkmalen dieser Kämpfe gehört der Einsatz beweglicher Panzerstreitkräfte, von motorisierter Infanterie und Pionieren im Zusammen­wirken mit der Luftwaffe, das Mitführen ausreichenden Nachschubs, offene Flanken und das Fehlen größerer na- türlicher Hindernisse Di- zu Anfang der abgelaufener Woche wieder einsetzenden Sandstürme wurden durch leichtere Sandwehen und Staubwirbel abgelöst. Die Tem­peraturen liegen mittags zwischen 25 und 35 Grad, wobei berücksichtigt werden muß, daß bei solchen Temperaturen im Innern der Panzerkampfwagen eine wesentlich größere Hitze herrscht und daß durch den verstärkten Panzereinsatz die ganze Umgebung andauernd vom Wüstenstaub und aufgewirbeltem Sand erfüllt ist.

Ganze Schlachtschjfsklafse erleöigt

. .Tokio, 7. Juni. Zum Angriff auf Madagaskar erklären Mpannchc .Marincsachverständige, daß nunmehr sämtlich« Schlachtschiffe derQueen Elizabcth"-Klasse entweder ver­senkt oder beschädigt wurden.

Man erinnert daran, daß dieBarham" 1941 von deut­schen U-Booten versenkt wurde, daß in der kürzlichen Koral- lenmeer-Schlacht dieWarspite" schwer beschädigt wurde und in früheren Treffen sowohl dieMalaya" undBaliant". als auch dieQueen Elizabeth" mindestens einmal schwere Schäden erlitten haben. Wie die japanischen Marinekreife zu wissen glauben, sollte dieQueen Elizabeth" bei Ausbruch des ostasiatischen Krieges ursprünglich zur britischen Asten- flotte in Singapur stoßen. Nach Untergang der Schlacht­schiffePrince of Wales" undRepulse" sei dieQueen Elizabeth" jedoch zur Verteidigung des Indischen Ozeans eingesetzt worden. Später habe dieses Fahrzeug den briti­schen Ueberfall auf Madagaskar decken helfen. Besonders unterstrichen wird der Umstand, daß sämtliche Schiffe dieser Klasse zwischen 1937 und 1940 weitgehend umgebaut und mo­dernisiert worden seien und daß beispielsweise bei derMa- laha" 60 Prozent der Oberbauten baulichen Aendernngen unterworfen worden seien. Die Schlachtschiffe hätten sämt­lich neue Turbinen und verstärkte Panzerung gegen Luft­angriffe erhalten und zählten mit zu Englands mächtigsten Großkampfschiffen.

Das Empire verspielt

Scharfe Kritik an Churchill.

Der Unterhansabgeordnete Bower griff in einer i» Leeds gehaltenen Rede Churchill äußerst scharf an. Bower erklärte u. «., das Parlament täte besser daran, Churchill und feine Negierung für alle ihre Versager zur Rechenschaft zu ziehen. Das einzige Ergebnis des erstaunlichen Aufstieges Churchills sei, daß sich England heute einer der verzweifeltsten Lage sei­ner Geschichte in der stillen Gewißheit gegen über sehe, daß noch immer die gleichen Männer, die bisher jeden Feldzug verpatzt und in ein paar Wochen das Empire verloren hätten, am Ruder seien. Es werde Zeit, daß endlich Parlament und Volk Churchills Bilanz ziehen.

Auf der Kreditseit Churchills stehen, so fuhr Bower fort, seine fünf Jahre währenden, ebenso fruchtlosen wie egoistischen Bemühungen, an die Macht zu gelangen. Auf der Debetseite steht es dann aber schlimm ans. Dorthin gehören all die trü- und traurigen Eerien von Niederlagen, die fast sämtlich

Leistungen deuten nicht darauf hin. Vermutlich sei es so, daß Churchill lieber in seiner Rolle als Kapitän mit dem sinken­den Schiff unteraeh-e, als daß er es gern sehr, wenn jemand anders es sicher m den Hasen steuere.